Fortsetzung: Fockstag – Étai de misaine et faux étai misaine Für die Plattbindselungen zum Festsetzen für das Fock- und das Fockborgstag verwende ich ein Tau mit ø 0,25 mm, welches ich aus einem sehr dünnen japanischen Seidengarn 1 x 3 LINK geschlagen habe. Die Ledermanschetten erhielten an den jeweiligen Enden auch eine Bändselung. Auf dem ersten Bild ist die Befestigung für das Fockstag zu sehen. Der Klüver liegt hier noch lose auf. Das filigrane Holzteil verzurre ich erst, wenn ich in die obere Takelage komme. DSC08583.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dieses Bild zeigt das am Masttop aufgelegte Fockstag. Darüber liegt das Fockborgstag. DSC08585.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Masttakel – Caliornes Über die Herstellung der Masttakelhanger habe ich vor einige Zeit berichtet, da diese vor den Wanten aufgelegt werden mussten. An diesen Hangern wurden schwere Taljen, die sogenannten Masttakel oder Seitentakel eingehängt. Diese bestanden aus großen Doppelblöcken, um damit u. a. schwere Lasten zu heben, bei schwerer See die Untermasten zusätzlich zu unterstützen, zum Steifsetzen der Wandte, etc.. Bei Nichtgebrauch wurden die Seitentakel in Ringen auf den Rüsten eingehängt und belegt. In der Regel wurden diese Ringe mit einem kleinen Püttingseisen gesichert, wie auch bei der La Créole. Auf dem folgenden Bild sind Blöcke, Haken mit Kauschen, Stroppen und Läufertaue zu sehen. DSC08589.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein fertiges Seitentakel im Masttakelhanger des Fockmastes eingehängt. DSC08587.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier wird das Fockseitentakel gezeigt, welches in die geteilte Fockrüste eingehängt ist. DSC08595.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fischtakel – Candelettes Die sogenannten Fischtakel dienten zum Heben von Lasten und u. a. auch zum Einbringen der Anker. Insgesamt waren diese Takel etwas leichter ausgeführt als die bereits hergestellten Masttakel. Sie bestanden aus Violin- und Einfachblöcken. Die Durchmesser der Läufertaue betrugen nur 23 mm (entspricht ø 0,48 mm im Maßstab 1:48), im Gegensatz zu den Masttakeln mit Durchmessern von 30 mm für die Läufer. Die Fischtakel wurden auch an den Hangern der Untermasten und an den Rüsten mit Haken eingehängt, analog der Masttakel. LaCreole_Candelettes.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Monographie J. Boudriot – La Crèole
Nachfolgend ein paar Bilder zur Blockherstellung und zur Bändselung der Blockstroppen. DSC08603.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC08597.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC08598.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Länge der Violinblöcke im Modellmaßstab beträgt 7 mm. Die Einfachblöcke haben eine Länge von 4 mm. DSC08604.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ist ein fertiges Fischtakel zu sehen. Insgesamt sind am Modell sechs dieser Takel vorzusehen. Am Pariser Originalmodell sind die Fischtakel nicht dargestellt. DSC08607.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC08612.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Wie immer, tolle Ausführung, aber ich hätte anhand der von Dir eingestellten Planskizze und auch aufgrund mir vorliegender Pläne von Boudriot (zu anderen Schiffen) vermutet, das am oberen Violinblock kein Haken in die Kausch eingehakt wird, sondern die beiden Kauschen über eine Zurring miteinander verbunden werden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
die Verbindung beider Kauschen mit Zurring kenne ich auch. Meistens gesehen auf Segelschiffen aus dem 18. Jahrhundert. Ich vermute mal, dass man Anfang des 19. Jahrhunderts dazu überging Masttakel mittels Haken einzuhängen. Wie gesagt reine Vermutung. Möglicherweise weil man diese Takel flexibler einsetzen konnte, oder ? Gibt es einen Experten, der zu dieser Thematik etwas beitragen kann?
Aber bei der La Créole scheinen es laut Boudriot Haken gewesen zu sein. 1567265469148-e6038441-a024-4152-bbac-9c1b92c28819 (002).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Monographie J. Boudriot, La Créole
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Auf dieser Skizze ist es ja nun eindeutig. Dann ist ja alles gut. Der Haken war dann bestimmt mit einer Bändselung gesichert. Eine solche Verbindung ist sicher auch dauerhafter und belastbarer, also ein Fortschritt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Fortsetzung: Fischtakel – Candelettes Die Blöcke mit den Haken und den Kauschen für die Fischtakel habe ich mittlerweile soweit hergestellt. Einige Violinblöcke sind auch schon mit den Stroppen versehen, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. DSC08665.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vor schon längerer Zeit berichtete ich über die Anfertigung der Doppelblöcke für die Pardunen, die auf den Rüsten zu befestigen waren. Auf der Suche nach einer Lösung für die Befestigung der Blockbeschläge auf den Rüsten, entschied ich mich für eine Verkeilung der Ringbolzen, analog der Methode, wie die Franzosen die Brooktauaugbolzen im 18. Jahrhundert durch die Bordwand befestigten. Zum Einhaken dieser Takel an den Rüsten waren auch Ringbolzen befestigt. Im Gegensatz dazu wurden die Ringbolzen der schweren Masttakel auch noch mit kleinen Püttingseisen gesichert. Mittlerweile stieß ich auf der Suche nach Takeldetails auf nachfolgende Abbildung. Insofern sehe ich mich mit den Detailzeichnungen für die L´Hermione für die vorgenannte Verkeilung der Ringbolzen im Nachhinein eindeutig bestätigt. Daher werde ich auch die Ringbolzen für die Fischtakel dementsprechend ausführen.