Zitat von wefalck im Beitrag #3284Im Maßstab 1:1 spielt die Kledrichtung sicher keine so große Rolle, aber im Modell, wo das 'Schiemannsgarn' relativ dicker gegenüber dem bekleideten Tau ist, würde ich instinktiv mit dem Schlag kleiden, damit sich das Tau eher zusammenzieht, als aufweitet.
Ich hatte mir einen verschiebbaren Finger aus Metall ausgedacht, bei dem das Tau in einer flachen Rinne läuft, die vorne einen Schlitz hat, damit man das Schiemannsgarn zuführen kann. Dessen Spannung wird durch Auflegen der Fingerkuppe des Zeigefingers reguliert. Mit dieser Hand wird auch der Finger nach Bedarf nachgeführt, so daß die Windungen dicht beieinander liegen.
@wefalck Eine Auflage zu schaffen, um die Spannung des Fadens mit dem Zeigefinger feiner regulieren zu können, hat viel Potential. Ich werde es in meine weiteren Überlegungen mit einbeziehen und hoffe, dass ich keine Schwierigkeiten mit Patentrechten bekomme ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Diese kleinen Hinweise sind sozusagen das Salz in der Suppe bzw. in diesem Fall essentiell, da ansonsten die gleichmäßig aufgebrachte Kleedung dann wohl bescheiden aussieht. Wie hast Du dieses Problem in den Griff bekommen?
Glücklicherweise habe ich sofort gemerkt, dass ich Gefahr laufe, die Kleedung auseinanderzuschieben. Da ich keine Lust hatte, das Püttingswant nochmal abzureißen, habe ich ganz vorsichtig den Webleinstek wieder gelöst; anschließend habe ich alle noch nicht bewebleinten gekleedeten Wantbereiche zweimal mit "Acryl Firnis, matt, farblos" von Vallejo überpinselt und gut durchtrocknen lassen. Das sieht man hinterher den Tauen nicht an, und nun war die Kleedung selbst da fest, wo ich wohl beim Kleeden nicht ganz so erfolgreich war... Das geht ja in Richtung des Vorschlages, den @Dubz gemacht hat.
Vorrichtung zum Bekleiden von Tauen Zwischenzeitlich habe ich die Vorrichtung zum Bekleiden von Tauen soweit fertiggestellt. Es fehlen noch einige Bauteile für den Umbau, um die Anlage auch für andere Takelarbeiten benutzen zu können. Letztlich optimiere ich noch die Einrichtung zur Spannungsregulierung des Bekleidungs-fadens (Schiemannsgarn) unter Berücksichtigung der Anregungen von @wefalck. DSC06953.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC06955.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie bereits geschrieben, denke ich, dass sich der Aufwand für die Herstellung dieser „Bekleidungsmaschine“ gelohnt hat, gibt es doch eine Vielzahl von bekleideten Tauen an einem Schiffsmodell. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
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@archjofo Ahoi Johann, ich bin immer wieder begeistert, mit welcher Selbstverständlichkeit du dir für jedes Problem, welches das erfordert, mal eben eine Maschine oder eine passende Vorrichtung baust.
Fortsetzung: Vorrichtung zum Bekleiden von Tauen Angeregt durch eine Diskussion im Model Ship World (MSW) zum Bekleiden von Tauen, insbesondere hinsichtlich einer automatisierten Fadenführung, versuchte ich diese anhand von Beispielen aus dem Internet für meine Bekleidungsmaschine umzusetzen. DSC06958.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Eigentlich eine simple Vorrichtung, die durch das Aneinanderreihen des Faden (Schiemannsgarn) den Vortrieb erhält, und sich somit selbständig weiterbewegt. Ganz entscheidend ist hierbei die Einstellung der Spannung für den Faden, der durch das sich drehende Tau von der Spule gezogen wird. Eine kurze Videosequenz zeigt diesen Vorgang meines Erachtens sehr eindrucksvoll: LINK
Das Bekleiden der Taue geht nun, mehr oder weniger, automatisch und vor allen Dingen sehr gleichmäßig.
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
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Hallo Johann, mit Bewunderung und Verwunderung verfolge ich Den Bau Deiner Maschinen und die Ausführung Deiner Versuchsreihen. Das ist "Oberstufe", für Museumsstücke. Das erreiche ich mit meinen Fahrmodellen nicht. Auch weil sie sehr robust sein müssen. Trotzdem macht es immer wieder Freude an Deinen Lösungen teilhaben zu können.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Erinnert mich an die Spulbänke, die ich aus der Drahtindustrie kenne, nur daß dort der Vortrieb über eine Trapezspindel mit Mutter realisiert wurde (konstante Helix).
Fortsetzung: Vorrichtung zum Bekleiden von Tauen Mittlerweile versuchte ich auch noch ein dünneres Tau zu kleiden, was ebenfalls sehr gut funktioniert. Jetzt muss ich noch testen, was bei einem dünneren Garn (Schiemannsgarn) beim Kleiden passiert. Das obere Tau auf dem folgenden Bild hat einen Durchmesser von rd. Ø 1,6 mm und das unter Tau von rd. Ø 0,9 mm. DSC06965.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Soweit dürfte dann für den baldigen Beginn der Takelarbeiten alles vorbereitet sein, bis auf die Festlegung des Materials für die Taue sowie deren Farbgestaltung. Bis bald …
Viele Grüße Johann
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Bei den zu kleedenden Tauen kannst Du ja die verwenden, die bei Deinen Forschungen als Ausschuss angefallen sind. Willst Du vor dem Kleeden auch trensen?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Wir hatten das oben angesprochen, das würde für jeden Durchmesser von Kleegarn eine spezielle Untersetzung mit Wechselrädern erfordern. Man könnte natürlich über eine CNC-Kleedmaschine mit drei Schrittmoren sinnieren, dann bräuchte man die ganzen Zahnräder und Übertragungswellen nicht ...
Zitat von Willi im Beitrag #3298Bei den zu kleedenden Tauen kannst Du ja die verwenden, die bei Deinen Forschungen als Ausschuss angefallen sind. Willst Du vor dem Kleeden auch trensen?
@Willi Werde des Trensen mal an einem Probestück versuchen, um zu sehen wie dann das gekleidete Tau aussieht. Wahrscheinlich wird die Oberfläche dann etwas ebenmäßiger, da die Keepen ja gefüllt wurden.
Zitat von wefalck im Beitrag #3299Wir hatten das oben angesprochen, das würde für jeden Durchmesser von Kleegarn eine spezielle Untersetzung mit Wechselrädern erfordern. Man könnte natürlich über eine CNC-Kleedmaschine mit drei Schrittmoren sinnieren, dann bräuchte man die ganzen Zahnräder und Übertragungswellen nicht ...
@wefalck Das überlass ich dann doch lieber den Profis …
Viele Grüße Johann
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