Hallo, @Willi . Das "Heranrauschenn" darfst Du nicht so wörtlich nehmen. Stelle dir vor, sie wäre gerade nicht im Plantschbecken Mittelmeer und nicht auf ihrer Todesfahrt nach Aboukir, sondern querab von Quiberon oder der Gironde- Mündung und gerade 'Klar Schiff zum Gefecht'. Dann kommt das im Kielwasser mit zu schleppende Beiboot zu Wasser, egal ob sie mit 3 oder 6 Knoten 'marschiert'. Den Schnauzbart vor dem Bug hat sie dann so oder so.
Nachtrag: Vielleicht sollte ich die Spitzen der Bugsee etwas kappen, eine hohe Dünung hat es auch nicht. Wäre es vorstellbar, dass ein entsprechendes Segelmanöver eingeleitet wird und beim Herumgehen mit dem Heck ein "Ententeich" produziert wird -ähnlich wie bei relativ modernen Kreuzern und Schlachtschiffen, wenn das zurückgekehrte Aufklärungsflugzeug auf besagtem Ententeich wasserte.
Wahrscheinlich ist dabei ein Denkfehler. Das Boot zu Wasser zu lassen dauert wahrscheinlich wesentlich länger, als sich diese Situation aufrecht erhalten lässt. Ferner schützen die Aufbauten eines Schlachtkreuzers vor dem Wind, hier ist der Wind als Antrieb zu sehen, logischerweise. Da in diesem Falle das Beiboot an der Luv- ( Steuerbord )- Seite zu Wasser gelassen werden soll, funktioniert das nicht so richtig. Eher ist mit dem Gangspill auf der Back ein "Anker auf"- Manöver machbar. Mal sehen, wie ich das hinbekomme.
deine Gedanken zum "zu Wasser lassen" der Beiboote gehen in die richtige Richtung. Ich gehe davon aus, daß Boote bei MAXIMAL drei Knoten Fahrt ausgesetzt wurden. Alles andere ist zu gefährlich. Ein Mensch, der bei mehr als drei Knoten Fahrt an einer Leine hinterher geschleppt wird, wird konstant unter Wasser gezogen. Das ist ein Wert aus der Praxis.
Ein sportlicher Schwimmer in Badezeug kommt kurzzeitig auf maximal etwa 1,5 Knoten. 1 Knoten kann man ein paar hundert Meter durchhalten. In warmen Wasser. Jetzt nimm einen Seemann, der mit seinen Sachen bei 6 Knoten Fahrt ins eiskalte Wasser fällt. Ganz ehrlich: der kann nochmal freundlich Winken und sich dann überlegen, was er Petrus an der Himmelspforte erzählen will.
Es dauert nämlich eine ganze Weile, bis so ein Dreimaster ein geeignetes Manöver gefahren hat, um jemand wieder aufzusammeln. Bis dahin ist der Seemann wahrscheinlich schon so stark unterkühlt, daß er daran sterben wird, selbst wenn man ihn findet und rausfischt. Also: lieber gaaanz langsam beim aussetzen der Boote!
LG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Du ( Herbert ) hast richtigerweise eine 'worst case'- Situation angenommen. dass da unbedingt jemand 'in den Bach fallen' muss, hätte ich jetzt nicht angenommen. Beim "Beiboot aussetzen" hätte ich zumindest die Segel des Fockmastes backbrassen und folglich etwas von der Bugsee wegnehmen müssen. Ob das dem allgemeinen optischen Eindruck zuträglich wäre, ist fraglich.
Zitat von Windgesicht im Beitrag #241Hallo, @Willi . ... Wäre es vorstellbar, dass ein entsprechendes Segelmanöver eingeleitet wird und beim Herumgehen mit dem Heck ein "Ententeich" produziert wird -ähnlich wie bei relativ modernen Kreuzern und Schlachtschiffen, wenn das zurückgekehrte Aufklärungsflugzeug auf besagtem Ententeich wasserte.
Wahrscheinlich ist dabei ein Denkfehler. Das Boot zu Wasser zu lassen dauert wahrscheinlich wesentlich länger, als sich diese Situation aufrecht erhalten lässt. ...
Zu diesem Punkt allein: würde man das machen wollen, würde man natürlich alles so vorbereiten, dass das nur das Einsetzen genau im richtigen Moment im gerade erzeugten Ententeich stattfindet. Alles eine Sache des Timings.. Aber das waren nur meine 5 Cent zu der Frage, wie sowas zeitlich ablaufen müsste. OB so was stattfand .. tja - wer weiss!!???
Als jedenfalls Cäptn. Barbossa in Fluch der Karibik stutzte und nach hinten brüllte "Sie machen ein Wendemanöver!!" - weil Will Turner und seinen Crew auf der Flucht vor der Black Pearl ihren Anker in voller Fahrt warfen - und sie sich um die Ankerleine herum ziehen zu lassen, dachte ich bei mir: "Jow! - schon klaaaar! So ein Quatsch - das würde doch nie gehen! Vermutlich würde man sich den Anker abreissen!" ... Aber etwas später lese ich im Lebenslauf des "echten" Sir Cochrane - bei allem Respekt, Herbert ;-) - dass er genau so ein Anker-in-Fahrt-werfen-Manöver machte, um sein Schiff schnell genug so weit wenden zu lassen, dass er damit eine Schar anückende Infrantristen an der Küstenstraße mit seinen Kanonen bestreichen konnte, damit sein Landetrupp a) gewarnt wurde und b) Zeit zum Rückzug hatte! Also .. es geht wohl!
Ist ein ganz anderes Manöver - ich weiss ! Nur so als Beispiel dafür, was man damals so mit seinen Schiffen tatsächlich anstellte, wenn man sein Handwerk beherrschte!
Wie hiess das bei Toyota noch? "Nichts ist unmööööglich!"
Sei es, wie es sei. Fest steht, es war wirklich mehr möglich, als wir uns heute vorzustellen versuchen. Meine einzige Sorge mit dem 470er auf der Moselstaustufe war, bei Wende oder Halse nicht den 'Baum' gegen den Kopf zubekommen.
Aber Admiral Brueys war ein "irrer Hund" , ähnlich wie Nelson, wenn auch unerfahren. Das beweisen die Bedenken vor den Untiefen in der Bucht vor Aboukir und der folglich viel zu weit vom Land entfernten Ankerung seiner Flotte, wodurch den Briten erst die Möglichkeit gegeben wurde, diese zu umfassen. Ein Beiboot bei 3 knt Geschwindigkeit auszusetzen, dürfte durchaus im Bereich des Möglichen gewesen sein. Gemäß der hier gezeigten Segelstellung muss dies nun geschehen, bevor sie vollens auf den Backbordbug geht. Die Anordnung eines solchen Manövers unter den bereffenden Bedingungen sollte man ihm durchaus zutrauen.
Man könnte sich aber noch immer auf ein Ankermanöver einigen. Es geht nämlich um das Gangspill auf der Back, das bei beiden Manövern eingesetzt erden kann und da im Speziellen um die Matrosen. Diese zu basteln, werde ich jetzt in Angriff nehmen. Die Preiser-Plastik- Männchen werden bastel- chirurgisch umgebaut ( ...nicht zu verwechseln mit 'plastischer Chirurgie' )
Einige "Herrschaften" stehen schon seit längerem auf der Poop bei einem 'Plausch'.
ORI 78, Führ.- Crew (2).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
....das 'Gemetzel beginnt-
ORI 78, Besatzung 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
...und hier eine "Versuchsperson" am Gangspill-
ORI 78, Gangspillmann.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Es ist ja nur eine "Veruchsperson" @dafi Außerdem muss der 'Herr' ja auch wieder mit einem Bein nachgreifen. Es ist ja nicht so wie bei der Echternacher Sprungprozession, wo man mit beiden Beinen gleichzeitig hochspringt.
Nachtrag: Dadurch, dass er "in Weiß gehalten " ist, wirkt er auch zu massig ( optischer Eindruck ), geschliffen werden muss er auch noch und die leichte Rückenlage bekommen er und die Folgefiguren ebenso noch ausgetrieben.
Da es nun an die "Bemannung" des Modells geht, fiel auf, dass die Preiser- Figuren -im Maßstab 1 : 100 ausgewiesen und 18 mm hoch- kaum kleiner sind als die der CONSTITUTION im Maßsatb 1 : 96.
Ich denke, dass ich beim Umbau der Figuren gleichzeitig etwas kürzen muss, um sie auf 'Franzosen- Größe' zu bringen, wenn nicht zufällig ein paar Bretonen darunter sind.
Da es nun noch hauptsächlich um die Bemannung des Modells geht ( Einige wünschen sich einen wahren Jahrmarktstrubel ) stelle ich mir unter anderem ein lebhaftes Treiben im Bereich der Kuhl und der Back vor,
Folgende Situation: Das Schiff nimmt gerade etwas Fahrt auf, der Anker wird vollständig aufgenommen und das Beiboot für den Schlepp im Kielwasser gleichzeitig ausgesetzt ( Vorbereitung für ein möglicherweise sich anbahnendes Gefecht )
-Aussetzen eines Beibootes ( Zeichnung aus Harland, SEAMASHIP IN THE AGE OF SAIL )
ORI 79, Beiboot (2).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
-Anker hieven am Cathead mittels Gagspill auf der Back ( eine ganz schnelle Skizze meinerseits )
ORI 79, Anker mit Spill.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Windgesicht im Beitrag #250 Folgende Situation: Das Schiff nimmt gerade etwas Fahrt auf, der Anker wird vollständig aufgenommen und das Beiboot für den Schlepp im Kielwasser gleichzeitig ausgesetzt ( Vorbereitung für ein möglicherweise sich anbahnendes Gefecht )
Ich kann nicht anders, ich muss mal wieder ein bisschen herumnerven. Das Schiff nimmt gerade Fahrt auf. Schönes Szenario, aber... um das zu tun, müssen Segel gesetzt werden und in die richtige Stellung zum Wind gebracht, sprich angebrasst werden. Falsche Segelstellung- keine Fahrt (oder in die falsche Richtung).
Dummerweise können die Segel bzw. deren Rahen nicht angebrasst werden, denn die Unterrahen werden gerade als Kranausleger für das Aussetzen der Boote gebraucht (jedenfalls nach der Skizze aus dem Buch von Harland, die Du anscheinend als Vorlage nehmen willst). Die für das Aussetzen der Boote zusätzlich angebrachten Takel (z.B. h: top burton, i: guys) halte ich für unvereinbar mit einem sinnvollen Segelbetrieb. Umgekehrt kann das Boot nicht ausgesetzt werden, weil die dafür erforderliche Rahstellung die Segel eines Mastes back stellen würde.
Was ich sagen will: Meiner Meinung nach geht nur eines- entweder Boot aussetzen oder Fahrt aufnehmen. Ich glaube, hier ist weniger mehr. Action auf dem Modell hat sicher ihren Reiz, verrenne Dich aber nicht in dem Wunsch, möglichst viel darstellen zu wollen. Manchmal schließen 2 verschiedene Manöver sich gegenseitig aus.
Das mit dem Anker will auch wohl überlegt sein. Um den Anker aus dem Grund zu brechen, wurde das Schiff mit dem Gangspill über das Ankerkabel über den Anker gezogen, bis im Idealfall die Klüse senkrecht über dem Ankerring lag. War dies der Fall, war es wichtig, dass das Schiff erst mal keine Fahrt über Grund machte. Das Ankerkabel wurde weiter eingeholt, der Ankerring angehoben und der Ankerschaft diente nun als Hebel, die Flunken aus dem Grund zu brechen. Erst wenn der Anker aus dem Grund gebrochen war und praktisch frei im Kabel unter dem Schiff hing, konnte man daran denken, nun Fahrt aufzunehmen. Würde man damit früher anfangen, würde das Schiff über seinen Anker fahren- nicht gut. War für all das keine Zeit, weil der Feind in der Nähe war, wurde das Ankerkabel gekappt.
Besser wäre es vielleicht zu zeigen, wie der Anker bereits an der Wasseroberfläche angekommen ist und nun gepentert werden soll. Das, so halte ich für denkbar, könnte auch noch nach der Aufnahme der Fahrt geschehen. Interessant wäre sicher auch einmal zu zeigen, wie der Katblock des Kranbalkens in den Ankerring eingehakt wurde.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Du nervst nicht herum das war schon richtig und deswegen frage ich dort, wo ich nicht ganz sicher bin.
Das Beiboot auszusetzen, 'schminke ich mir ab', obwohl man auch davon ausgehen könnte, dass die gezeigte Segelstellung solange beibehalten würde, bis das Boot an der Wasseroberfläche ist, wenn der Wind nicht umspringt.
Der Moment des gezeigten Ankermanövers lässt vermuten, dass es schon eine Weile her ist, dass der Anker aus dem Grund genommen wurde, währenddessen das Schiff Fahrt aufgenommen hat; scheint mir also realistisch. Die Darstellung des Catblocks- Einhakens am Ankerring in der Nähe der Klüse klingt zwar interessant, aber wir haben da die enorm harte Wasserplatte und der bis dorthin gebrachte Anker läge wie ein "toter Hund" auf derselben, es sei denn, ich 'befreie' den Anker von seinem unteren Ende und befestige ihn so zu sagen Wasserlinien- kompatibel vor dem Bug. Aber dafür hat das Schiff schon zu sehr Fahrt aufgenommen. Ich möchte bei der Catblock- Version bleiben.
Guten Morgen, Peter, und alle Anwesenden! "Äktschn" zeigen, möglichst wirklichkeitsnahe, davon träume ich auch immer wieder! Es gibt ein Model der USS Constellation, auf dem spielen sich parallel bei mir so viele Szenen ab....
Dieses Anker- Handling war mir schon immer ein Mirakel: Wie konnte man solche tonnenschweren Dinger bändigen? Lavery/Hunt bringen in ihremBuch "The Frigate Surprise" ein schönes Bild:
Ja, das ist die Situation, die auch Willi letztenendes vorgeschlagen hatte. Vielen Dank dafür. Nun bin ich hin- und hergerissen. Man sieht doch, dass einige Segel gesetzt sind. Das Schiff hatte wahrscheinlich leichte Fahrt vorwärts gemacht, um den Zug von der Ankertrosse zu nehmen und um somit ein leichteres Hieven aus dem Grund zu haben. Also wieder eine gegenläufige Annahme. Das würde aber heißen, dass ich den Anker 'skalpieren' müsste, um wasserlinien- konform zu sein.
Ich möchte nicht alle Empfehlungen in den Wind schlagen,will aber doch bei meiner ursprünglichen Version ( Skizze ) bleiben, dann kann ich auch den Matrosen auf dem Kranbalken ( Cathead ) mit der bereitgehaltenen "Partürleine" zeigen, diese starke Tampen als letztes Tau, das es loszuwerfen gilt, wenn das Kommando 'lass fallen Anker' wieder ertönt. Daran liegt mir einiges, war es für mich doch ein Thema bei meiner leidgeprüfften CONNY, ehedem.
] Lange überlegt über die Möglichkeit, wie man dieses 'tonnenschwere Ding' in seie Ruhestellung bringt. Die hier gezeigte und wahrscheinliche Methode ist bei Vorhandenseins eines Gangspills auf der Back ( vornehmich französische Schiffe ) anwendbar.
Der Anker ist bereits gelichtet. In der ersten Stückpforte der 1. Batterie steht ein Matrose, der mit einem Bootshaken den Catheadblockhaken in den Ankerring 'bugsiert' hatte. Aus diesem Aufnahmewinkel sieht man ihn nicht.
Top 1 Mittels Gangspill wird der Anker unter das Cathead gebracht.
Top 2 Auf dem Galionshorn sitzt ein Matrose mit Bootshaken und unter den Arm 'geklemmter' Partürleine, dem letzten starken Tau, das beim "Lass fallen Anker" gelöst wird. Dieses Tau wird von ihm -rittlings auf dem Kranbalken ( Cathead ) sitzend- durch den Ankerring geschoren und auf der Klampe des binnenbordigen Teils des Kranbalkens belegt.
Top 3 Das Lastentakel vor den Fockwanten wid von zwei Matrosen klargemacht, um den Anker in Ruhestellung am Schanzkleid vor den Fockrüsten in die Horizontale zu bringen.
Top 4 Das Einhaken dieses Lastentakels besorgt der Mann -ebenfalls mit Bootshaken- auf der Jakobsleiter, die nur für diesen Vorgang angebracht wurde.
Im 'Wasser' ist die noch treibende Ankerboje zu erkennen, diese wird von dem letztgenannten Matrosen aufgenommen und von den beiden Lastentakel- Mannen mit aufgeschossenem Tau an den Fockwanten gezurrt.
ORI 80, Anker auf- Erklärung.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
SAM_7121 (2).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
SAM_7121 (2).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Peter
Windgesicht
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ORI 80, 'Anker auf'- ManÃ
ORI 80, 'Anker auf'- ManÃ