dieses Trio ist schon was Besonderes und zeigt eindrucksvoll Deine sehr disziplinierte Herangehensweise. Ich beneide Dich schon etwas bezüglich Deiner verfügbaren Zeit für den Modellbau (auch wenn leider durch KzH bedingt). Was ich aber mal unbedingt sagen muss ist, dass Du Deine Fähigkeiten unglaublich gesteigert hast und nochmals . .... würde sagen - Du bist auf nem sehr guten Weg.
Noch bevor ich mich an die Drehbassenstützen machen wollte, habe ich mir gedacht, dass ich "unten rum" erst mal weiter machen sollte. Also waren die Duchtstützen dran. Diese wurden auf der Proxxon DB250 gedrechselt. Ausgangsmaterial war 2,5 x 2,5 mm Elsbeerholz mit einer Länge von 55 mm. Die Form wurde dem Plan entnommen und dann freihändig gedrechselt.
Hier die erste Stütze (Säule)
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Und weil es so schön war und nicht jede 2. Stütze durch eine Winzigkeit mehr an Materialabnahme gleich schwirrend ins Nirvana geflogen ist, abgesehen von sonstigen Fehlern oder Ungenauigkeiten habe ich mich kurzerhand entschlossen, weitere 31 Stück zu fertigen. Dies war nun eine ganze Tagesbeschäftigung mit kaum Ausschuß...
Letztendlich bin ich aber in der Lage, Euch meine 32 Stützen (2 als Reserve) zu präsentieren.
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Jede Stütze hat aktuell noch etwas Überlänge, wird an Ort und Stelle angepasst und bekommt nun noch 2 zentrierte Löcher gebohrt, in die zur Verdübelung in der Ducht und im Kielschwein ein Messingdrahtstück eingesetzt wird.
Danach muß aber wieder was "Handfestes" zum Bauen her....Mal sehen, was sich ergibt...
Zitat von Marcopolo im Beitrag #362Danach muß aber wieder was "Handfestes" zum Bauen her....Mal sehen, was sich ergibt...
Die Rohre der 24-Pfünder vielleicht? Handfesteres dürfte es bei diesen Booten wohl eher nicht geben. Zu Deinen Stützen noch: wieso hast Du nicht Johanns Methode mit dem profilierten Röhrchen angewendet? Da fliegt nix weg, es gibt keinen ungplanten Materialabtrag und alle 384 Teile werden gleich. Schönen Gruß, Matthias
Hallo Matthias @Riesling Wie gesagt: Die Kanonen eilen nicht. Die Methode von Johann habe ich sogar im Auge gehabt, habe aber keine praktikable Lösung gefunden, wie ich das Messingröhrchen fixiert bekomme. Die Drechselbank hat nur eine mitlaufende Körnerspitze. Jeder Versuch einer angebauten "Notlösung" war nicht zufriedenstellend bzw. fest genug. Aber ich denke, sooo schlecht sind die Stützen nicht geworden und mit einer Entfernung zueinander von fast 4 cm fallen die kleinen Unterschiede fast nicht auf. Dazu kommt noch, dass ich die Stützen vorsortiere.
Nachtrag: Aufgrund des Tipps von Matthias @Riesling habe ich soeben für 12 € ein Bohrfutter für die Drechselbank anstelle der mitlaufenden Körnerspitze gekauft. Damit müsste das profilierte Röhrchen stabil und exakt zu halten sein. Wenn die Ware kommt, versuche ich die Sützen nochmals. Vielleicht bekomme ich ein noch besseres Ergebnis hin.
Ich halte Euch jedenfalls beim Versuch auf dem Laufenden.
Zitat von Marcopolo im Beitrag #366Nachtrag: ...Wenn die Ware kommt, versuche ich die Sützen nochmals.............. Vielleicht bekomme ich ein noch besseres Ergebnis hin..... ......
Habe aber trotzdem eine kleine Kritik (auf hohem Niveau) anzubringen. Etwas was mir immer wieder auffällt bei Modellbauern, wenn Farbe in's Spiel kommt. Die Farboberflächen wirken grob und rau weil nicht entsprechend gearbeitet wird was zum einen die Vorbereitung angeht aber auch das lackieren selber. Es fehlt das Vor- Zwischen- und ggf. Endschleifen um eine maßstabsgetreu "glatte" Oberfläche zu bekommen. Man sieht das deutlich im Kontrast zu der sehr schön glatten Oberfläche der nicht behandelten Teile. ;)
diese Gegenüberstellung von drei verschiedenen Modellpräsentationen am gleichen Modell kann für andere Modellbauer eine gute Hilfestellung sein, um für das eigene Projekt zu entscheiden, ob mit oder ohne Farbe.
Respekt vor Deiner akribischen Genauigkeit!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Da wir von Peter erfahren haben scheinst Du ja tatsächlich Unikate herzustellen - das heißt die nachfolgenden Generationen werden sich an Deinen Modellen messen lassen müssen. Du weist also jetzt welche große Verantwortung in Deiner Arbeit steckt . Und Du wirst dieser auch voll und ganz gerecht
wieder sind 4 Tage seit dem letzten Update vergangen. Da ich immer noch auf das Bohrfutter für meine Drechselbank warte, habe ich mich zwischenzeitlich an andere Arbeiten gemacht.
Die achterliche Sitzbank wurde weiter vervollkommnet. Genauer gesagt wurde die Sitzbank links und rechts der Jütte und der Ruderpinne gefertigt, die Mechanik der Jütte, dessen Beschläge und das Hackbord auf dem Spiegel wurde hergestellt.
Da dies nun wieder neue Arbeitsschritte sind, will ich Euch die Arbeit anhand einer Bilderfolge erläutern. Fangen wir an:
Am Anfang waren da 2 Elsbeerleistchen von 2 mm Stärke. Da im Original die Rückbank zu tief gewesen wäre, um aus einer Bohle gemacht werden zu können, wird auch im Modell eine 2-teilige Sitzgelegenheit gebaut.
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Hier die Sitzbank bereits geschliffen, an das Heck angepasst und profiliert.
Nun konnte das Hackbord hergestellt werden. Die Form wurde großzügig vorgeschliffen, die Aussparung für die Führungsrolle der Jütte wurde mit dem Stechbeitel eingearbeitet. Die Bilder zeigen das Hackbord während des Klebevorganges.
Als weiterer Bestandteil der Jütte bekommt das Hackbord oben auf noch 2 Balken, die die Führungsrolle halten. Folgende Bilder zeigen die Herstellung dieser Balken und meine Lösung, ihnen Ausschnitte für die Achse der Führungsrollen einzuarbeiten.
Nun war die Führungsrolle an der Reihe. Hergestellt aus einem 3 mm Messingröhrchen, in die die Lauffläche eingearbeitet wurde. Die Achse ist aus 1,8 mm Messingdraht. Das Ganze wurde angepasst und brüniert.
Nun kamen die beiden Seitenteile der Jütte an die Reihe. Sie bestehen aus 4 mm Elsbeere und haben eine ziemlich diffizile Form, müssen auf 3 Seiten exakt eingepasst werden. Daher wurde zur Erstellung dieser Bauteile zuerst eine Schablone gefertigt, auf Elsbeere übertragen, grob ausgesägt und exakt verschliffen und gefeilt.
Diese Seitenteile bekommen an ihren Stirnseiten zum Schutz gegen Abnutzung noch eine Verkleidung aus Messing spendiert. Hergestellt aus 0,3 mm Messingblechstreifen. Zuerst korrekt abgelängt, dann vorgebohrt, verschliffen und anschließend brüniert.
Zitat von Marcopolo im Beitrag #374 Nun hoffe ich, dass dieses Update Eurer Gefallen findet und würde mich freuen, wenn ihr wieder ein paar "Likes" oder Kommentare hinterlassen würdet.
Mache ich doch gerne
Tschüss Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de