Ja, ich bin auch der geborene Grübler . Das Gefieder wirkt gut , doch Schnabel und Augen in #315 sehen noch aus wie bei einem Jungvogel, dessen Augen noch geschlossen sind. Aber was ich von Deinen Experimenten und Versuchen so kenne, wird das noch !
Was haben wir in diesem Forum nicht schon über die Neugestaltung von Galionsfiguren diskutiert! Das ist eben nicht nur eine technische, sondern auch eine große ästhetische Herausforderung. Ich habe mich am Wochenende noch einmal an den Vogel Phoenix herangemacht. Das Geheimnis der Kugel, auf der der Vogel steht, kann ich so wenig lösen wie die Planzeichner aus Paris und die Konstrukteure des Heller-Modells. Also habe ich mich für ein kreatives Weglassen entschieden. Hier zunächst der Vergleich der Seitenansichten in der Totale. Der Vogel fliegt bzw. steht jetzt etwas tiefer und hat die Krulle ähnlich wie auf der Zeichnung höher im Nacken.
Und hier der Vogel selbst vorher:
Und nachher:
Ich habe die Figur mit mehr Gefieder versehen. Das habe ich vielleicht bisschen übertrieben und müsste es auch an den Unterseiten der Flügel weiterführen. Die Embleme am Vordersteven sind anders gebogen und um weitere Ornamente ergänzt.
In einem anderen Forum habe ich soeben einen hoch aufgelösten Scan genau jener Abbildung im Album Colberterhalten, von der ich bislang nur einen wischi-waschi Scan besitze. Tatsächlich weichen die verschiedenen Seitenansichten der Galion voneinander ab, aber die Schenkel-Frage dürfte hiermit geklärt sein. auch die Frontalansicht lässt sich jetzt so interpretieren. Anatomisch ist dieser Vogel eine Katastrophe, aber der Ehrlichkeit halber muss man zugeben, dass es sich ja um eine Sagen-Figur handelt, und die sehen nun mal so aus, wie Maler oder Zeichner das gewollt haben. Da ich mir also große Mühe gegeben habe, das Heck des Heller Modells in Richtung Album zu modifizieren, werde ich jetzt auch die dünnen Schenkel und die unterentwickelten Flügel des Phoenix darstellen müssen.
Ja, besser – aber leider noch nicht gut genug. In einem anderen Forum hat man mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Vogel kein so prominentes Wappenschild trägt, das aber größer und anders geformt ist als das Heller-Teil, das ich verwendet habe. Also habe ich den Vogel ein (hoffentlich) letztes Mal überarbeitet. Hier noch einmal die gesamte Galion, wie die Firma Heller sie geplant hatte, mit kleinen Zugaben von mir, aber keinen strukturellen Änderungen.
Und hier die letzte Fassung der Überarbeitung. Der Vogel mit flachem, aber nach Vorbild leerem Schild, darunter eine Krulle, in die die unterste Galionsregel ausläuft. In deren Mitte ein kleineres Wappenschild.
Und hier der Vogel noch einmal in Nahaufnahme. Am Schnabel und am Flügelansatz könnte vielleicht noch etwas korrigiert werden.
Hallo @Schmidt Seit einiger Zeit denke ich darüber nach, woher die Darstellung des Phönix mir bekannt vorkommt. Ich glaube inzwischen, dass die Abbildung im Album Colberts ein Vorbild hat, und zwar den Hoatzin. Mit seinen knubbeligen Beinen, den vergleichsweise kurzen Flügeln und seiner Gewohnheit, nicht auf den Beinen zu hocken, sondern auf seinem Brustbein zu liegen (Wikipedia), kommt das Viech dem Phönix schon ziemlich nahe. Vielleicht kannst Du ja mit meiner Theorie etwas anfangen.
Willi
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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4_day_trip_to_La_Selva_Lo
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bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Erstaunlich! Ich könnte mir nach einem Vergleich der verschiedenen Abbildungen vorstellen, dass der Planzeichner der AAMM sich tatsächlich bei seiner Interpretation der Colbert Blätter an diesem seltsamen Vogel orientiert hat. Darauf weisen zum Beispiel die Trennung der Flügelsegmente und das neckische Federhäufchen auf dem Kopf.
Der Maßstab der Heller Phenix ist tatsächlich sehr klein, irgendwo zwischen 1:150 und 1:180. Inzwischen sind meine Möglichkeiten, an dem Vogel weiterzuarbeiten, ziemlich eingeschränkt. Er ist aus so vielen verschiedenen Materialen und Materiallagen zusammengesetzt, dass ich bei weiteren Bearbeitungsschritten um seine Konsistenz fürchten muss. Aber schließlich ist das ja alles nur eine Übung. Ich besitze noch weitere Heller-Vögel, mit denen ich an den anderen Modellen sehr viel vorsichtiger werde zu Werke gehen können. Es ist ja allgemein bekannt, wie einfach Dinge sind, wenn man weiß, wie sie gehen. Ich habe mich dann doch entschlossen, noch einen weiteren Schritt Richtung vorbildgetreue Galion zu tun. Ich habe den Bereich zwischen den unteren Galionsregeln geöffnet, nachdem ich das Heller Teil entfernt habe.
Durch den Sägeschnitt gingen natürlich Teile des Liegerfutters (richtiger Ausdruck?) verloren. Ich habe dann die Heller Teile abgegossen und die Bestandteile vorsichtig mit einer scharfen Klinge getrennt. Die beiden Liegerfutter passten erstaunlich gut aufeinander. Das neu entstandene Teil habe ich etwas tiefer in die Öffnung versenkt. Und hier das Ergebnis:
Es war mir erstmals bei der Saint Louis passiert, dass ich mich dazu entschlossen hatte, ein Übungsmodell schließlich doch "hübsch" zu machen. Dito unlängst bei den arg gebrauchten Rumpfschalen der Phenix. Und nun hat es mich endlich doch zu sehr gewurmt, dass die Halbschale, an der bis jetzt alle Veränderungen erprobt worden sind, nur eine Halbschale bleiben soll. Also bin ich jetzt dabei, die Reste der zugehörigen zweiten Schale, die ich so brutal auseinander geschnitten hatte, wieder zusammen und an die "gute" Schale zu bringen. Das geht natürlich nicht durch eine einfache Klebung, weil durch die Schnitte viel Material verloren gegangen ist. Also kommen die Verbindungen mit MS zum Einsatz, mit denen ich schon so viel gute Erfahrungen gemacht habe, wenn es um schwierige Klebefälle geht.
Und was wabert mir durch den Hinterkopf? Natürlich eine weitere Abbildung im Album Colbert.
Diese neue und mögliche Variante beim Überholen des Unterwasserrumpfes finde ich eine ausgezeichnete Idee, natürlich als ausgeschmücktes Diorama. Das kann ein Highligth werden. Wir 'Kunststoff- Fetischisten' müssen uns ja auf solche Ausschweifungen verlegen und experimentieren, um den Holzrumpf- Anatomikern etwas entgegenzusetzen, nicht der Konkurrenz sondern der Interessantheit wegen, den persönlichen Spaß oder Freude einmal außen vor gelassen.
Darstellung aus dem Marinemuseum in Grasse, bei Nizza. Das Museum ist zu Ehren von Francois-Joseph Graf von Grasse. Er besiegte die brit. Navy 1781 in der Chesapeake Bay und bewirkte damit die Kapitulation von Lord Cornwallis. Das Schiff wird durch das Gewicht der ausgebauten und gestapelten Geschütze gekrängt - wie in # 327.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!