Sternenzeit: Dienstag, 15. März 2016, 01:00, als ein Mitglied in einem anderen Forum schrieb: „Die seitlichen Balkone sind keineswegs auskragend, eher ausschwingend, und der große Heckbalkon kragt gerade mal soweit aus wie ein Pfortendeckel, also eher eine Balkonette. https://i15.servimg.com/u/f15/15/24/22/45/galeri10.jpg
Ich habe damals nicht auf den Modellbaukollegen gehört. Mir waren die Eingriffe, die man wohl unternehmen musste, um den Heller-Kit näher in Richtung Colbert zu bringen, einfach zu gravierend. Ich hab mich dann ein bisschen damit herausgeredet, mein Modell solle eine Hommage an die Konstrukteure in Frankreich sein, die 1968 zweifelsohne ihr Bestes gegeben hatten. Nun sind mehr als sechs Jahre vergangen. Und in der Zeit habe ich wahrlich eine Menge Polystyrol kreuz und quer geschnitten und gesägt und Hunderte von Resinteilen gegossen. Also bin ich es dem Kollegen und mir schuldig, meinem zweiten Phönix entschlossener ans Gefieder zu gehen. Hier noch einmal der Vergleich. So wollten es die Baukastenhersteller
Und so weit bin jetzt ich.
Die Seitentasche rollt sich jetzt nicht ein, sondern schwingt nach vorne, sie wird unten mit drei (statt zwei) Stützen gesichert, und die Balkone schmiegen sich wesentlich enger ans Heck. Farbe und Ölbehandlung sind nur rasch appliziert und entsprechen nicht den geltenden Qualitätskriterien.
Hallo @Schmidt Ich verfolge Deine Arbeit mit großem Interesse, muss jetzt aber mal etwas dazu schreiben. Wenn ich das Album Colberts anschaue, dann habe ich das Gefühl, dass der Verlauf der Berghölzer durch den der Linien der Seitentaschen harmonisch fortgeführt wird. An Deinem Modell fällt mir jedoch auf, dass die Linien der Seitentaschen leicht nach unten abknicken. Besonders deutlich wird das an der oberen Spitze, dort gibt es eine Struktur, die aussieht, wie eine Beting. Im Vergleich zur Reling der Poop zeigt sich eine hier doch deutliche Richtungsänderung.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
@Willi, das siehst du vollkommen richtig. Es ist dem Umstand geschuldet, dass ich immer noch an einem Proberumpf arbeite und mir bei der Anpassung der Seitentasche nicht viel Mühe gegeben habe. Hauptsache, sie hielt, damit ich weiter mit den veränderten Balkonen experimentieren konnte. Der Knick wird natürlich beim eigentlichen Bauobjekt (hoffentlich) vermieden werden. Was die obere Abweichung angeht, da weist das Bausatzteil (Rumpfschale) eine leichte Kurve nach oben auf, die wahrscheinlich nicht vorbildgetreu ist. Ich werde versuchen, das behutsam anzugleichen. Ich freue mich sehr über alle genauen Beobachtungen wie diese. Auch wenn ich jetzt seit Jahren auf dieses Modell und die Bausatzteile glotze, wird mir nicht alles auffallen, was ich vielleicht machen kann. Schmidt
Die Arbeiten am Testmodell zur Veränderung des Hecks sind fast abgeschlossen. Inzwischen habe ich mich aber auch dem eigentlichen Modell widmen können. Die falsche Maserung ist komplett abgeschliffen, neue Plankenfugen sind eingraviert. Am Heck sind die schmalen Barkhölzer weggeschliffen, weil es mir unmöglich war, die ziemlich prominente Maserung zwischen ihnen zu beseitigen, ohne die Hölzer zu tangieren. Neue aus selbst gegossenen Resinstreifen sind angebracht. Zudem habe ich die am Modell wenig ausgeprägten Kränze um die Stückpforten der oberen Batterien durch ebenfalls selbst gegossene Röhrchen ersetzt. Ob ich noch versuchen werde, sie ein bisschen zu verzieren, weiß ich nicht. In diesem Maßstab sehen Ornamente schnell nach Macke aus.
In dem Bereich, in dem die jetzt im unteren Bereich vergrößerte Seitengalerie platziert werden wird, sind die schmalen und die breiten Barkhölzer beseitigt. Die Fluchtlinien müssten jetzt stimmen.
Schmidt wünscht ein schönes Wochenende mit viel Regen für die, die es brauchen.
...hast Du die Weiterführung der Bargholzlinien bewusst in den Seitengalerien versetzt angehalten, um die richtigen Abstände zu zeigen (?). Es müsste doch einen Tick geschoben werden ( Bild )
Nein, das ist die „korrekte“ Position. Weder bei den Zeichnungen aus dem Album, noch beim Plan der Museumsfreunde Paris oder beim Heller-Modell setzen sich die Fluchtlinien der Barkhölzer eins zu eins in denen der Seitengalerie fort. Natürlich könnte ich das aus ästhetischen Gründen ändern, aber dann gerät die gesamte Architektur des Heckspiegels aus der Fasson. Ich befürchte bei einem solchen Eingriff den Dominostein-Effekt, an dessen Ende das Kippen meiner Bastelmoral stehen könnte. Schmidt
Wenn man sich der Tatsache bewusst ist, dass "das Schiff" aus dem Album de Colbert mindestens 2 Schiffe, wenn nicht sogar drei, waren, dann kann das sowieso ganz schnell ein "bunter Mix" werden, bei dem garnichts zueinander passt.
Am besten, man "fieselt" zuerst mal das Album de Colbert auseinander und versucht, die Schiffe sauber zu trennen und sich dann für eines zu entscheiden. Auf dieser Grundlage kann man dann bauen. Das/die andere(n) Schiff(e) können dann noch als Inspiration dienen, wenn etwas fehlt.
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Das sehe ich eine Nuance anders. Im Album werden meines Erachtens weder eines noch mehrere real existierende oder geplante Schiffe dargestellt. Es ist vielmehr eine Art Anschauungsmaterial und „Lehrbuch“ für den oder die Entscheidungsträger im französischen Staat. Die Abweichungen bei den Abbildungen resultieren daraus, dass es dem oder den Zeichnern nicht um eine realisierbare Vorlage ging, sondern um ein wenig technische Information für Laien und Politiker. Der Plan der Museumsfreunde Paris, an dem sich der Heller Bausatz stark orientiert, ist meiner Meinung nach aller Ehren wert, auch wenn man ihn hier und dort kritisieren kann. Das wahrscheinlich nach dem Plan der Museumsfreunde (und im selben Maßstab) gebaute Modell, das ich in Toulon fotografieren konnte, ist eine weitere Interpretation des Albums. Im Gegensatz zum Kit ist hier die obere Galerie geschlossen. Eindeutig allerdings zeigt das Album drei Stützen der unteren seitlichen Galerie und einen Geesamtschwung nach vorne. Den haben weder der Plan noch das Modell, und ich versuche jetzt, ihn so gut es geht nachzuahmen, ohne dabei Gefahr zu laufen, in eine Bastel-Sackgasse zu geraten.
....nein, ich bin nicht der Meckeronkel, aber.... Es scheint ein Museumsmodell minderer Qualität zu sein, zumindest was bei diesem Ausschnitt zu erkennen ist. Die Seitengalerie fällt nach achtern ab, das gab es meines Erachtens nicht. Es ist auch nicht mit der Perspektive oder Winkel zu begründen ( nach achtern breiter werdend und mit 10 Grad Draufsicht ).
Die lineare Form der Barghölzer, zu der sich die Franzosen realiv früh bekannt hatten, sollte sich auch bei den Seitengalerien fortsetzen, auch wenn ein Versatz zu den Boden -und Brüstungslinien der angedeuteten Balkone gegeben ist.
Ich bin eigentlich nicht gerne so streng, aber ich gebe Peter recht, was die Analyse angeht. Tatsächlich sollte ein französisches Marinemuseum, das auf das historisch höchst interessante Album Colbert hinweisen will, ein höherklassiges Modell präsentieren. Ich möchte es aber auch in Schutz nehmen. Der recht kleine Maßstab (1:150) ist für einen Holzmodellbauer eine ziemliche Herausforderung. Unten der momentane Bestand meines Vogelbauer. (Wortspiel mit Phoenix)
Vorne links ein Wasserlinienumbau mit durchgehendem dritten Batteriedeck und erhöhtem Heck. Vor ein paar Jahren begonnen und wieder eingestellt, als mir klar wurde, dass ich nicht imstande war, mit den Bauteilen der Sirene ein Soleil Royal Heck zusammen zu puzzlen. Hier ist konsequenter Selbstbau angesagt, und davor habe ich damals noch zurückgeschreckt. Mittlerweile ist mein zweiter Vorname Magic Sculp, und irgendwann werde ich mich daran wagen. Links dahinter ein arg ramponierter Proberumpf, an dem ich seit Jahren Farben und Farbkombinationen ausprobiere. Das ist insofern wichtig, als ich nie im Voraus genau sagen kann, wie ein bestimmter Farbton sich durch das Öldraken verändern wird. Rechts im Hintergrund das „eigentliche“ Modell, das einmal in das Wellenbett passen soll. Davor der Rumpf, an dem ich bislang die Neugestaltung des Hecks geprobt habe. Er ist jetzt auch abgeschliffen, graviert und grundiert und wird als Generalprobe Objekt dienen. Später einmal könnte er vielleicht als Halbmodell im Rahmen als Wandschmuck dienen.
....da war noch 'was ! -und nichts für ungut ( um einmal dieses verquere Deutsch zu benutzen )
Zitat von Schmidt im Beitrag #295Der recht kleine Maßstab (1:150) ist für einen Holzmodellbauer eine ziemliche Herausforderung.
Das Einzige was den Bau aus Holz in diesem Maßstab gegenüber Kunststoff schwierig machen kann, ist die optische Eliminierung etwaiger Faserstrukturen, was aber zum Großteil durch Nassschleifen oder entsprechende Lackiierung ( 'fettes Streichen' mit dem Faserverlauf ) bewirkt werden kann. Eine nicht lineare Ausrichtung der Seitengalerien ist aber mit materialabhängigen Schwierigkeiten nicht zu begründen.
Hier ein Exemplar der einteiligen Seitentasche (Gussteil) auf dem Halbrumpf.
Das könnte so bleiben, aber die Balustraden als Reliefs gefallen mir nicht mehr zu einhundert Prozent. Es fehlt ihnen meines Erachtens ein bisschen an Tiefe, zumal die Originalteile recht flach sind. Also arbeite ich jetzt an einer zweiteiligen Seitengalerie, bei der die Balustraden ausgespart bleiben. Mal sehen ob das den erwünschten Effekt ergibt.
Und hier der Versuchsrumpf für Farben. Untere Batteriereihe Humbrol 93, einmal mit Vandyckbraun (rechts) und einmal mit Umbra Natur (links). Obere Batteriereihe Revell 88 mit Vandyckbraun. Die Unterschiede sind tatsächlich auf dem Foto kaum zu erkennen, in der Realität ist die Revell Farbe etwas bräunlicher und wärmer.
Auf der Phenix-Werft liegen inzwischen mehrere Rumpfschalen herum, die ich seit Jahren als Ersatzteilspender bzw. als Übungsgelände für Neukonstruktionen und Farbkombinationen benutze und dabei zunehmend ruiniere. Ich war immer etwas verschwenderisch im Umgang mit diesen Teilen. Inzwischen muss ich allerdings feststellen, dass die Bausätze, für die ich mich am meisten interessiere, im eBay immer seltener und dann zu teilweise abenteuerlichen Preisen angeboten werden. Bestellungen aus dem Ausland verbieten sich durch exorbitant hohe Frachtkosten, zu denen noch Zoll und Bearbeitungsgebühren hinzukommen. Folglich tauchte die Frage auf, ob sich aus dem ganzen Bastelschrott noch etwas Sinnvolles würde machen lassen.
Erste Maßnahme: Ich mache aus der am besten erhaltenen (Halb)Rumpfschale ein Halbmodell, das man an die Wand hängen kann, wie ich es schon mit einer Staatenjacht von Artitec gemacht habe.
Und hier die Parade der beiden übelst verbastelten Rümpfe.
Und jetzt der kühne Versuch, aus zwei partiell Unrettbaren einen halbwegs Heilen zusammen zu kleben. Vorsichtige Schnitte mit der Sägescheibe des Dremels. Man muss dabei höllisch aufpassen, weil die Scheibe das Material schmilzt und der Sägeschnitt gerne mal zwei bis drei Millimeter breit wird.
Hier liegen die Teile, die einen neuen Rumpf bilden sollen, unter der Schönheitsmaske Dowanol.
Und hier wird ihnen die chemisch abgelöste Farbe herunter gebürstet.