Danke für die Beiträge und die „Daumen hoch“. In der Folge wurden das Quarter- und Backdeck weiter ausgebaut, dabei auch einige unscheinbare Einzelheiten: Die Scheiben in der Bordwand für die Brassen der Großrah und die Schoten des Großsegels mit den zugehörigen Klampen auf dem Deck
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Die liegenden Knie am Heckspiegei und die Rahmen der „Stern chase ports“:
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Die „Mizzen topsail sheet bitts“ mit der Gräting und den Kugelracks für die Bereitschaftsmunition für die 18Pfd-Karronaden:
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Der Niedergang mit dem Capstan und den Grätings mit den Kugelracks für die Bereitschaftsmunition für die 6Pfd-Kanonen. Der Niedergang wurde als eigenständige Baugruppe außerhalb gebaut, zur Erleichterung für das spätere Anbringen der Takelage wurde er noch nicht eingeklebt .
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Das Quarterdeck im Ganzen:
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Mitschiffs wurden die Gangbords zwischen Quarterdeck und Back angebracht, sowie nach Volkers Hinweis die Scupper:
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Die Back erhielt ihre Forecastle rail und den Glockenstuhl sowie die zugehörigen Aufgänge:
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Zur Herstellung des Baldachin des Glockenstuhls noch paar Bilder: Dazu ein Hinweis: In dem eingespannten Holzblock befindet sich ein Metallbolzen um den der obere Block (Werkstück) gedreht werden kann.
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Man kann erkennen, daß das nicht der erste Versuch war:
kann Willi nur beipflichten: Eine pfiffige Methode der Kreisfräsung! Danke für die erklärenden Bilder. Ich erkenne zudem erstmals einen Abbruch der seitlichen Gangway vor der Back. Gibt es für diese Bauart historische Vorbilder?
Zitat von achilles im Beitrag #230 Ich erkenne zudem erstmals einen Abbruch der seitlichen Gangway vor der Back. Gibt es für diese Bauart historische Vorbilder?
Hallo Volker, diese Unterbrechung sieht man nicht so oft. Ich habe es nach den Plänen von Shipyard gebaut. In AOTS Pandora wird es auch so gezeigt, die Success und die Pandora wurden ja beide von Williams entworfen. In Gardiners "The Sailing Frigate" habe ich ein Modell der Southampton-Klasse und ein Modell einer Amazon-Klasse mit solch einer Unterbrechung gefunden. Wenn ich die wenigen Deckspläne in Gardiners "First frigates" richtig interpretiere, sind dort die "Diana 1757", die "Actaeon 1775" und die Niger class 1757 so dargestellt. Auch bei den Zeichnungen der "Leopard" in Winfields "The 50-Gun Ship" findet man diese Anordnung. Ob man das nun als historische Vorbilder werten kann, ich weiß es nicht.
Danke, Bernd, für die rasche Antwort. An diesem Beispiel wird erneut deutlich, dass eine allgemeine Order der Admiralität offenbar nicht zwingend eingehalten wurde. 1744 ordnete das Navy Board an, die Gangway bei Zweideckern verbindend vom QD zur Back laufen zu lassen, da sich die vorderen Treppen als nachteilig bei Gefechtsaktionen erwiesen hatten. Offensichtlich wurde dies, wie bei vielen anderen Verfügungen der Marineaufsicht, nicht immer umgesetzt. Bis Mitte des Jahrhunderts gab es sogar noch Zweidecker ohne jegliche Gangway. Insofern gehörten Abweichungen von schriftlich niedergelegten Anordnungen höchster Stelle wohl doch zum Standard. Liebe Grüße Volker
Klasse, wie Du das umsetzt! Da habe ich viele Ideen für den Bau meiner Enterprize gefunden. Sag mal wie ist das mit den Shipyardplänen der Success - bringen die mir etwas, wenn ich die Version mit den Schlittenlafetten bauen möchte?
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
_______________________ "Man kann nicht nicht lernen." Prof. Dr.med. Dr.phil. M. Spitzer
Zitat von Heinrich der Seefahrer im Beitrag #233...bringen die mir etwas, wenn ich die Version mit den Schlittenlafetten bauen möchte?
Hallo Heinrich, eine Antwort fällt mir schwer. Auf alle Fälle solltest du die Pläne von ShipYard nicht kritiklos hinnehmen. Ich habe mal die Planteile zur Bewaffnung reingestellt, da kannst du dir selbst ein Bild machen.
Und die finde ich besonders interessant, ist es doch nach 300 Jahren Wägelchen mit Richtkeil auf Holzrädern der erste artilleristische Fortschnitt neben der Einführung der Schußauslösung durch ein Schlagschloß. Irgend etwas ähnliches habe ich bei Chapman in der A.N. gesehen
Laßt es Euch wohl ergehen! Heinrich
_______________________ "Man kann nicht nicht lernen." Prof. Dr.med. Dr.phil. M. Spitzer
Der Sommer ist vorbei du es geht in der Werft so langsam weiter und zwar, damit die Success ein Gesicht bekommt, mit dem Galion. Zuerst war es notwendig die Form der oberen Galionsregel zu ermitteln. Zur Verfügung stand eine Seitenansicht des Rumpfes, auf der dieses Teil in der wahren Höhe, aber in der Länge gestaucht dargestellt ist. Weiterhin die Draufsicht aus der die wahre Länge hervorgeht. Aus diesen beiden Darstellungen könnte man die wahre Form der Galionsregel konstruieren. Ich bin einen anderen Weg gegangen indem ich eine Kopie der Seitenansicht hergestellt habe mit einer Vergrößerung in der y-Achse (Höhe) von 1:1 und in der x-Achse von“ wahre Länge in Draufsicht“ geteilt durch „gestauchte Länge in Seitenansicht“. Zur Herstellung der oberen Galionsregeln bieten sich zumindest zwei Verfahren an: Die Form aus einem Brettchen aussägen oder eine entsprechen starke Leiste zu dieser Form biegen. Das Aussägen wäre auf alle Fälle einfacher, hätte aber einen Nachteil für mich: Die Galionsregel soll eine Profilierung erhalten. Mein Methode ist in so einem Fall eine entsprechende Ziehklinge herstellen und damit das Profil einzuarbeiten. Ich muß annähernd eine U-Form mit der Ziehklinge profilieren, d.h. bei ausgesägtem Teil große Bereiche quer zur Faser – was ziemlich schwierig ist. Um das zu vermeiden habe ich mich für die Biegemethode entschieden. Da es kaum zu schaffen ist eine Leiste entsprechend dem Querschnitt der Galionsregel mit den erforderlichen Radien zu biegen habe ich die Regeln laminiert. Das fällt später nach der Profilierung, die ja in Richtung Faserverlauf und Laminierungsnähte verläuft, kaum auf. Zum Laminieren habe ich die einzelnen Schichten mit Wasser und Lötkolben vorgebogen, eingeleimt und eingepreßt in einer entsprechenden Form getrocknet.
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Aus diesen Rohlingen wurden anschließend die Galionsregeln hergestellt und die Profile eigearbeitet.
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Nach gleicher Methode wurden die gebogenen Stützknie unter den Kranbalken hergestellt. Die 2ten Galionsregeln wurden aus massiven Leisten hergestellt.
Die nächsten Arbeiten werden dann wohl die Galionsspanten sein, da wird sicher einiges an Zeit draufgehen.
Danke für die Daumen. Weiter geht es mit den Gaionsspanten, eine ziemlich aufwändige Arbeit. Als erstes die Erkenntnis, daß sich ein prinzipieller Fehler eingeschlichen hatte: Die untere Galionsregel wurde, warum auch immer, an falscher Stelle am Rumpf angesetzt. Weiterhin machten die Galionsknie einen irgendwie pummligen Eindruck, also Galionsregeln und -knie abreißen und neue herstellen und anbauen. Mit Änderung des Befestigungspunktes der Galionsregeln am Rumpf mußten auch neue Stützknie für die Kranbalken her. Somit war fast das ganze bisherige Galion ersetzt worden. Dann endlich konnte mit den Spanten begonnen werden. Diese wurden abweichend vom Vorbild gebaut: Nach meiner Kenntnis wurden in der Zeit der Success in die Außenkanten der Galionsspanten Nuten für die unteren Galionsregeln eingearbeitet. Nach Einsetzen der Regeln wurden dann diese mit einer Blende abgedeckt, die Galionsregeln saßen also nicht auf den Spanten auf sondern gingen scheinbar durch diese hindurch. Diese Außenkanten oder besser die Außenflächen stellen für sich schon ein etwas schwieriges Gebilde dar: Durch die unterschiedlichen Winkel zur Längsachse des Schiffes von unteren Ansatzpunkt (Galionsknie) und oberen Ansatzpunkt (obere Galionsregel) entsteht eine in sich verdrehte Fläche. Damit es zwischen den Spanten und den Blenden wegen nicht-perfekter Bearbeitung (Kanten und Bogenform) dieser Fläche zu unschönen Spalten zwischen Spanten und Abdeckungen kommt wurden die Nuten mit vielen Anpaßversuchen an die vorher angebauten Galionsregeln an die Innenseiten der Spanten verlegt und die Spanten von außen angesetzt.
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Durch die zahlreichen Probeanpassungen haben die Oberflächen einiger Teile etwas gelitten. Nach Fertigstellung der Galionsgräting, wo sicher noch Anpassungsarbeiten erforderlich werden, muß da noch mal nachgearbeitet werden. Auf alle Fälle ist ein Galion doch schon ein etwas schwieriges Gebilde, zumindest für mich. Es entstand deswegen auch relativ viel „Brennholz“, passend zur Jahreszeit.
Besten Dank für die Daumen. Zur Galionsgräting: Meine Methode der Grätingsherstellung habe ich schon mal hier, #88, beschrieben. Da die Galionsgräting eben ausgeführt ist (keine Balkenbucht) vereinfacht sich die Herstellung etwas. Hier einige Bilder mit kurzen Kommentaren dazu: Auf einen Träger wird ein das Grundbrettchen mit reichlichen Abmessungen und etwa doppelter Stärke der Galionsgräting nur an den umlaufenden Rändern geklebt. Mit der Fräse werden die Nuten für die später einzuklebenden Längshölzer gefräst, hier 0,9mm Breite und 0,7mm Tiefe, und zwar quer zur Faser im Abstand von 0,9mm.
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Anschließend die Quernuten, diese werden tief gefräst, aber nicht durch das Brettchen hindurch. An den Stellen der darzustellenden Querbalken wird ein entsprechend breiterer Abstand eingehalten. Um ein Ausbrechen der entstehenden Zähnchen zu vermeiden wird in die schon vorhandene Nut ein straff passender Holzstreifen eingesetzt.
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In die Längsnuten werden die passenden Längeshölzer eingeklebt.
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Die Nuten für die Querbalken werden gefräst und die straff sitzenden Balken eingeklebt. Der vordere Abschnitt der Gräting muß auf dem Galion mit in einem Winkel nach oben eingebaut werden. Deshalb wird dieser Balken aus zwei Teilen bestehend, die nicht miteinander verklebt werden eingesetzt.
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Anschließend werden noch die Konturen zum Steven und die Durchbrüche für die Bugsprietzurring eingebracht und die Kontur zum Rumpf angearbeitet. Die Oberfläche der Gräting wird mit Schleifpapier plan geschliffen.
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In diesem Zustand wird die Gräting von der Trägerplatte gelöst und mit dem „Gesicht“ nach unten wieder nur an den Rändern aufgeklebt. Jetzt wird die Gräting von der „Unterseite“ abgefräst, so daß alle Durchbrüche erscheinen. Von diesem Arbeitsschritt habe ich leider vergessen Fotos zu machen. Da der vordere Querbalken aus nicht miteinander verklebten Teilen besteht kann dDer vordere Teil der Gräting wird durch Trennen der äußeren Konturhölzer abgetrennt werden Hier die eingebaute Gräting:
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In der kommenden Zeit zieht erstmal Ruhe in der Werft ein: Weihnachten steht vor der Tür, es ist „Modellbahn“ angesagt.
Danke für die „Daumen hoch“. Trotz Modellbahn ging es auch hier etwas weiter. Zunächst wurde das Galion weiter ausgebaut:
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Anschließend wurde die Dreifachgräting auf dem Quarterdeck noch mal angefaßt. Damit vom Ausbau des darunter liegenden Hauptdecks, der seinerzeit allerhand Arbeit gemacht hatte, bei gutem Willen wenigsten etwas zu sehen ist, wurden die Grätings neu angefertigt und im geöffneten Zustand dargestellt: