Kann meinen Vorredern kaum was hinzufügen... einfach klasse! Und in seiner Beschaffenheit entspicht der Steuerrad dem Original, und das in diesem Maßstab!
Fast genau nach einjähriger Berichtspause soll hier der aktuelle Bauzustand gezeigt werden. Einen gewichtigen Grund für die lange Pause gibt es nicht, es waren immer sporadische Arbeiten mit jeweils kleinen Baufortschritten über die es sich im einzelnen nicht so richtig lohnte zu berichten. Inzwischen ist doch so einiges zusammengekommen. Gemessen an der langen Berichtspause ist in der Summe allerdings nicht allzu viel passiert, in dieser Zeit haben andere Modellbauer hier im Forum drei Modelle gebaut und die segeln sogar richtig.
Auf der Back wurde der Kamin und Reeling nachgerüstet:
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Über die Kuhl kamen die damals üblichen entfernbaren Skidbeams:
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Entlang des Quarterdecks und der Kuhl wurden die Finknetze angebracht. 1780 wurden entsprechend einer Festlegung des Navy Board die bis dahin geteerten Abdeckungen der Hängematten durch ungeteerte abgelöst. Gleiches traf mit einiger Sicherheit auch auf die Netze zu. Aus diesem Grund wurden diese in „hell“ ausgeführt und die schon vorhandenen auf der Reling zur Kuhl nochmals ausgetauscht:
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Takelung der Untermasten Weiter ging es mit der Takelung der Untermasten. Dafür wurden zunächst kabelweis geschlagene Taue für die Wanten und Hanger hergestellt. Die vorderen Wanten von Fock- und Großmast und alle Span über den Mastköpfen wurden gekleidet. Damit die Keepen der Taue nach dem Kleiden nicht zu sehr dominieren wurden die zu kleidenden Bereiche zunächst getrenst. Für eine bessere Übersicht wurde dafür ein Garn mit abweichender Farbe benutzt.
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Die Wantjungfern wurden eingebunden und über Taljereeps an den Rüstjungfern befestigt. Da die Wanten einige Zeit brauchen um sich zu „setzen“ wurden die Enden der Talereeps zunächst noch nicht endgültig abgelängt und befestigt. So kann bei Bedarf noch mal nachjustiert werden. An Fock- und Großmast wurden in die Hanger als Seitentakel noch jeweils ein Manteltakel mit ihren im Vergleich zu den Jungfern auffällig großen Blöcken an jeder Seite angestroppt. Der Besanmast erhielt hier ein einfaches Takel.
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Es folgte das Anbringen der Stage. Fock-und Großmast erhielten zusätzlich zum Stag ein etwas schwächeres darüber angeordnetes Borgstag, der Besanmast erhielt nur ein Stag. Die Taue wurden kabelweis, 4-„adrig“, geschlagen. Alle Stage wurden getrenst.
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Dazu muß bemerkt werden, daß das Trensen des Besanstages (0,6mm stark) mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist, es macht aber optisch einen „runderen“ Eindruck. In die oberen Enden jedes (Borg)Stages wurden zusammen mit dem Kleiden ein Auge eingebunden und wurden dann bis zur 2,3fachen Länge des zugehörigen Masttop gekleidet. Hier wurden durch öfteres Hin-und Herwickeln des Kleidgarns eine Maus geformt und dann noch ein Stück, im Original ca. 30cm, weiter gekleidet. Mit Hilfe des eingebunden Auges konnte jeweils ein großes Auge gebildet werden und Stag und Borgstag wechselseitig über den Masttop gelegt werden. Bis hier wurden alle (Borg)Stage gleich behandelt. Hier die Mastflechting vom Fockmast:
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An den Masttops von Groß- und Fockmast sind die unter den Stagen liegenden doppelt gestroppten oberen Fallblöcke von Groß- und Fockrah mit ihren langen Stropps mit angebracht. An der Rückseite vom Focktop ist der Leitblock für das Großstengestag zu erkennen. Noch mit angebracht, aber auf dem Bild nicht zu sehen, ist eine an das Fockborgstag angestroppte Kausch für das Großroyalstag und eine an die Längssalinge angestroppte Kausch für das Großbramstengestag . Das untere Ende des Stag des Besanmastes wurde zu dieser Zeit mit einer Jungfernkombination in knapp halber Höhe am Großmast belegt.
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Das Großstag wurde mit einer Herzkombination und Taljereep am Großstagkragen, der um den Buspriet gelegt war, befestigt.
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Das Großborgstag wurde mit einer Herzkombination und Taljereep mit dem um den Fockmast gelegten Kragen verbunden.
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Die unteren Enden der Fockstage wurden ebenfalls mittels Herzen und Kragen am Bugspriet festgelegt, zuvor mußte aber der Bugspriet fest eingebaut werden. Er wurde in seine Halterung geschoben und mit einer Wuhling befestigt. Weiterhin wurden Wasser- und Backstage des Bugspriets angebracht.
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Stagkragen der Fockstage:
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Auf dem Bild mit zu sehen sind die Herzkombinationen und Taljen der Wasser- und Backstage des Bugspriet.
Das Stag und das Borgstag des Großmastes wurden mittels Schlangen-Leine miteinander verbunden. Das ist als sehr schwierige Arbeit in Erinnerung geblieben, denn einerseits sollte eine schöne „zackige“ Optik der Schlangen-Leine entstehen, andererseits sollten beide Stage nicht zusammengezogen werden. Auch bei straff gespannten Stagen und „extra-weich“ geschlagener Leine war das fast nicht möglich, schließlich mußte nach fünf Anläufen, also immer wieder von vorn, doch ein kleiner Kompromiß beim Übergang vom Bogen zur Zacke an den Bänslungen eingegangen werden.
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Wie bei den Wanten wurden auch bei den Stagen die Enden von Taljen usw. aus gleichem Grund noch nicht abgelängt.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)