Am Übergang zum PD hast Du auch Taljereeps und dort ist eine Stufe bzw. ein Zwischenstück mit Geländerstütze (nachträglich?) eingesetzt. Die Gängway geht/ging da also auch nicht durch. Womit Deine Frage natürlich immer noch nicht beantwortet ist. Bleibt vielleicht noch der Ansatz, dass die „Gangway“ garnicht als solche genutzt wurde. Dafür dann auch die extra Stufen am Schott.???
Genau das war ja meine These, dass die Gangway nicht vordergründig als Verbindung von Achterdeck zum Vordeck genutzt wurde. Das hat Volker aber widerlegt. Fest steht, dass diese Lücke tatsächlich da war, man sieht das auf den Bauplänen der baugleichen Enterprize. Daher ja auch meine Annahme, dass es bei der Gangway vordergründig um andere Sachen geht (Finknetze, Bootsauflieger) und sie deshalb dort endete, weil dort auch keine Finknetze mehr sind. Und an den Taljen der Großwanten sind ja auch keine Finknetze. Aber es gibt eben dieses Zwischenstück, welches du benennst, das auch der Bauplan so vorsieht, da hab ich nichts nachträglich geändert.
Bei dem von Euch erwähnten "Zwischenstück" handelt es sich um die eigentliche "Gangway". Sie unterschied sich vom anschließenden "Gangboard" durch ihre fest eingebaute Konstruktion mit Knie, Carlings , Ledges und Geländer. Sie stand ursprünglich, neben der zentralen Gangway, für eine seitliche Verlängerung des Quarterdecks und endete mit einem Niedergang zur Kuhl in Höhe des Großmastes. Die Gangboards dagegen wurden zu Beginn ihrer Einführung in den Plänen häufig nicht berücksichtigt, da sie als "Fitting" (Ausrüstungsgegenstand) ohne Unterkonstruktion nur provisorisch eingebaut und teilweise sogar abbaubar waren. Erst gegen Ende des Jahrhunderts wurden auch sie mit der übliche Decksunterkonstruktion versehen. Ihr kurzes, meist etwas breiteres Anfangsstück mit Geländer, die "Gangway", behielt man jedoch im Namen und Aussehen lange bei. Übrigens, hier stimmt es: Über Sinn und Zweck dieser kurzen Gangway ist man sich bis heute im Unklaren.
Hach, Kinners, ich muss das einfach loswerden: Seit heute bin ich im Ruhestand. Klingt komisch, ist aber so. Dank einer besonderen Regelung und überhaupt und so (hab jetzt keine Lust, das hier haarklein zu erläutern ) ist mein aktives Arbeitsleben beendet. Finanziell ist das alles gut geregelt, ich bin hochzufrieden. Und so besteht jetzt die Gefahr, dass ich hier Tag und Nacht das Forum vollspamme. Also, Leute, seid gewarnt.
Und das bedeutet auch, dass es hier bald richtig wild weiter geht. In den letzten Wochen ruhte der Werftbetrieb, aber jetzt laufen die Vorbereitungen für das weitere Auftakeln. Ich habe ja einen großen Fehler gemacht: Weiter vorn berichtete ich über meine neue tolle Lupenlampe. Nun habe ich mir meine angemalten Figuren unter dieser Lampe angeschaut - und seit dem male ich Figur für Figur neu an. Böse Lupe, ähnlich böse wie Makroaufnahmen. Aber egal, jetzt habe ich ja reichlich viel Zeit dafür.
Auch an dieser Stelle noch: Glückwunsch zum Eintritt in den neuen Lebensabschnitt! Ich denke nicht, dass es Dir langweilig wird, also denk dran: Wir haben keine Minute zu verlieren!
Freundliche Grüsse Peter
Modellbau ist wie pupsen - unter Druck wird's Scheisse.... *tschuldigung*
@Bonden Bei mir dauert es noch gute 2 Jahre, dann kann gehe ich in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Auch von meiner Seite aus alles Gute für die Zukunft. Also kannst Du jetzt mit dem Takeln so richtig gut vorarbeiten. Dann weiß ich wo nachschauen und abgucken kann ( was ich jetzt auch schon mache .. ) und wie es Schritt für Schritt am optimalsten zu bewerkstelligen ist. Bitte immer schön ausführlich und detailreich berichten und dokumentieren ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
manchmal kommt alles etwas anders als man denkt. Aber nun bin ich wieder werftmäßig im Geschäft - und das mitten im Sommer! Ich will jetzt nicht mit ellenlangen Bauberichten langweilen, aber gern den aktuellen Stand bzw. die Veränderungen zum vorigen Update kundtun: Die Mercury hat jetzt alle Bramstengen einschließlich der Pardunen und Stage; was noch fehlt, ist das Vorbramstag. Am Klüverbaum gab es einen kleinen Abriss - alle dort bereits angebrachten Taue aus meiner "Vor-gut-reepen-Zeit" wurden abgefetzt und entstehen jetzt Schritt für Schritt neu. Die Fußpferde samt vorgetäuschter Türkenköpfe sowie die Laufstage sind bereits dran. Und es geht im neuen Heim und damit auch im neuen Marinezimmer munter weiter.
Bevor es hier endlich und wirklich weitergeht, das hier speziell an @bernd In deinem Baubericht zur Pandora hast du dein geniales Hilfsmittel zum Auftakeln der Rahen vorgestellt. Heute habe ich mir erlaubt, das nachzubauen, und so sieht das Ergebnis aus: M963.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) M964.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
...habe es eben erst gelesen. Glückwunsch ! Bei mir ist der Beginn des Un- Ruhestandeses schon eine Weile her, da gab es diese nette Einrichtung hier noch lange nicht, zwar hatte ich bei 'Mondfeld' im Anhang die Erwähnung des Arbeitskreises bereits wahrgenommen, aber nie wirkich daran gedacht, dort 'einzusteigen'. Bei der Abwickung der Modalitäten damals erwähnte die Mitarbeiterin der BfA, dass ich nun verdienen könne, was ich wolle. Dies traf aber nur bedingt zu ( sie wusste, was ich so treibe ). Auch kann ich mich nicht ausnahmslos nur einem Thema widmen, andererseit auch nicht auf zu "vielen Hochzeiten tanzen". Man muss die Mitte finden.
Vielleicht trifft das auch auf Dich zu, nicht auf Biegen oder Brechen und schon gar nicht in eine Art 'Torschluss- Panik' verfallen.
Zitat von Bonden im Beitrag #745Bevor es hier endlich und wirklich weitergeht, das hier speziell an @bernd In deinem Baubericht zur Pandora hast du dein geniales Hilfsmittel zum Auftakeln der Rahen vorgestellt. Heute habe ich mir erlaubt, das nachzubauen, und so sieht das Ergebnis aus: ...
Durch das verschiebbare Führungsbrett und die Gummifixierung kann man Rundholzer beliebiger Länge einspannen und bearbeiten.
heute endlich mal wieder ein wenig Aktuelles von meiner Werft. Ich habe meine erste Rah angebracht, die Blindenrah. Da ich mich, wie einer Diskussion an anderer Stelle hier zu entnehmen war, dafür entscheiden habe, sie ohne Segel, nur zum Spreizen der Backstage, zu verwenden, sieht sie so aus wie sie aussieht. Die anderen Rahen bekommen auf jeden Fall Segel, geborgen oder gesetzt, mal schauen. Orientierung war mir wie immer Herr Schrage sowie dieses wundervolle Board hier. M967.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Und dann als kleines Schmankerl noch das hier: Meine Freundin baute ebenfalls etwas von Shipyard - einen Leuchtturm, die Bunthäuser Spitze. Witzigerweise ist das der selbe Maßstab wie meine Mercury (1:72) - ein interessanter Vergleich, wie ich finde. Meine Seeleute haben das Türmchen gleich mal besetzt.
es gibt mich noch. Und nach einer zugegeben recht langen Schaffenspause hat mich nun endlich wieder das Modellbaufieber gepackt. An anderer Stelle hier im Forum hab ich schon mal angefangen, Fragen zu stellen - da weiß man dann gleich, was ich als nächstes mache an meinem Schiffchen. Richtig, das Besan-Stagsegel. Witzigerweise sieht die Bauanleitung von Shipyard dieses Segel nicht vor, wie auch das eine oder andere der Stagsegel nicht (Fockstagsegel, Großstagsegel, Mittelstagsegel und Besanstagsegel). Was ich aber höchst bemerkenswert und auch sehr angenehm finde, ist die Tatsache, dass auch diese Segel Bestandteil des Segelsatzes des Bausatzes sind. Also nach dem Motto: Ok, wir machen es euch nicht ganz so kompliziert, aber wenn ihr Lust drauf habt, bitte sehr! Klar, dass ich Lust drauf habe. Nicht unbedingt auf alle, aber doch auf die meisten.
Ich weiß ja, dass es hier in diesem Board durchaus nachvollziehbare Vorbehalte gegen die Verwendung von Stoffsegeln bei solch kleinen Maßstäben gibt. Kleine Maßstäbe! 1:72! Das ist riesig - fragt den @Klabauter ! Gleichwohl wollte ich meine eigenen Erfahrungen machen, und die Shipyard-Segel erscheinen mir doch recht gut und interessant.
So auch das Besan-Stagsegel. Was für ein interessantes Segel! Geitaue, die durch Kauschen geführt werden, die da beidseitig auf die siebte Segelbahn genäht werden! Hat man ja nicht so oft. Also machte ich mich an die Arbeit, wie immer unter fachkundiger Hilfe des Herrn Schrage. Also waren zu bauen: Segelstag Liektaue, Stagreiter, Leitkragen, Leitblöcke und und und - ihr kennt das ja alles. Ich mache mal die Kurzfassung: @Speedy meinte mal, ich würde ein Funktionsmodell bauen. Hmm, nun ja, zumindest funktioniert einiges ganz gut. Wie zum Beispiel das Einholen und Setzen dieses Stagsegels. M1004.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) M1005.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) M1006.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Und dann habe ich es eingebunden, mit dem Niederholer - so wie ich es in den zurückliegenden Jahren immer wieder im Klüvernetz der Hendrika Bartelds getan habe. @dafi war zumindest im vorigen Jahr dabei. Im Ergebnis war ich erst zufrieden und dann doch nicht. Hier die erste, kurzfristige Zufriedenheit: M1007.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Und dann kam der für mich schönste Moment. Ich dachte mir, dass man das Tuch doch noch ein wenig fester packen könnte. Ich löste also den nur mit zwei Halbschlägen an der Querreling befestigten Niederholer, zupfte kurz mal daran - und das Segel war wieder ausgepackt! Wir merken uns also: Egal, ob man das auf einem richtigen Segler mit zwei Händen und einem Hilfsmatrosen @dafi oder am Modell mit zwei Händen und zwei Hilfs-Pinzetten macht - entscheidend ist, dass man den Hilfselementen die richtigen Impulse gibt, und dann klappt es auch. Hab das Segel dann nochmal und jetzt fester eingepackt, und auch nach mehrmaligem kritischen Anschauen freue ich mich über die Entscheidung, das Stoffsegel zu nutzen und nicht eine der vielen hier gezeigten tollen Papiervarianten genutzt zu haben. (Meine diesbezüglichen Versuche scheiterten alle kläglich...) M1008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Und auch der Captain war's zufrieden. M1009.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Fazit: Es macht ja wieder SO EINEN SPASS! Das Kreuzstenge-Stagsegel ist bereits in Arbeit - hier geht es jetzt also munter weiter.