Die linke Stenge stammt aus dem ursprünglichen Bausatz. Die vorgesetzte Stenge im Bereich des Bramsegels ist relativ undeutlich in einem Plan von 1820 zu finden. Wahrscheinlich stammt diese Modifikation aus der Hull- Ära, also frühestens 1811, so wie das Modell gemäß Revell ausgelegt ist.
Die rechte Stenge ist ein Eigenbau, wie sie auch im Lankford- Plan gezeigt ist. Dieser Plan zeigt allerdings -zumindest den Rumpf- der "Neuzeit- Conny". Auf den Gemälden von F. Cornè, die das Schiff in einem früheren Stadium zeigen, wird das ebenso dargestellt. Es ist dahin gestellt, ob es vernachlässigt wurde oder unwissentlich so gestaltet wurde- oder aber, ob dies wirklich dem Bauzustand von 1809 entspricht.
Quelle: US. NAVY ART COLLECTION Gemälde von Felice Corne der U.S.S., 44-Gun Frigate, CONSTITUTION um 1803
Lt. Aussage der US. Navy ist dies die älteste bekannte Darstellung der Fregatte unter Segeln sowie als Schiffsporträt.
An allen 3 Masten führt dieses Schiff; Bram,-u. Oberbramsegel. Du zeigst mit Deiner überlangen Mars/ Bramstenge-Version aus einem Stück davor, möglicherweise eine Dopplung der Stenge die für 1809 da nicht hingehört ! ?
Das "Hull- Modell" (1812) zeigt diese exotische Stengendopplung nicht und passt daher wohl eher nach ihrer Great- Repair von 1812/13 zu späteren Indienststellungen.
Verschiedene "Rundholz - Tabellen" der CONSTITUTION für verschiedene Zeiten gibt es, somit ist ein Längen - Vergleich der Marstengen möglich. Die Baukasten-Stenge ist ja sicherlich maßstäblich (M.1:96) und es ist daher ein Originalmaß einfach zu ermitteln!
Danke für deine Rückmeldung. Demnach lag ich auf dem richtigen Pfad. Dieses Cornè- Aquarell liegt mir auch vor, danach wollte ich mich auch richten. Beim bereits angesprochenen Vergleich zum Lankford- Plan ( zumindest oder nur ) für den Bereich des Riggs herrscht eine relative Übereinstimmung.
Dank für deinen gut gemeinten Rat,Daniel @dafi .Der 'Tourville' ist aber wieder von dem seltsamen Ehrgeiz beseelt, durch Zug und Gegenzug von Stagen, Pardunen und nicht zuletzt der Wanten trotzdem die absolut vertikale Ausrichtung zu bewirken. Sollte er sich eine 'blutige Nase' dabei holen, kommt er gerne auf deinen Vorschlag zurück.
Da bin ich ja beruhigt, daß Du nun mit Deinem tollen Modell wieder auf dem richtigen Pfad bist!
Den "Lankford Plan" kenne ich nicht, darum ist mir bei Plan- Vergrößerung aufgefallen, dass die Oberbramrahen dort auch "einfache Brassen" an allen 3 Masten haben. Die Corne Abbildung zeigt aber alle 3 Oberbramrahen ohne diese und scheinbar auch nur "Bulins" an den Seitenlieken des Fock-Oberbramsegels.
Das heist die Constitution hatte an ihren 3 Masten "fliegend gesetzte Oberbramsegel" oder "Royalsails" ohne Brassen!
In späteren Zeiten des 19. Jh. gab es aber durchaus manchmal eine separate Flaggenstenge für einen "Flaggentopp", deren Fuß dann hinter der Oberbramstenge in eine kleine Saling auf dem " Bramstenge-Hummer" gesteckt werden konnte.
...zumindest glaube ich, auf einem guten Pfad zu sein -momentan jedenfalls- @peternavalis . Der weitere Weg wird es zeigen.
Übrigens; Flaggenstock bzw. -stenge. Schon die ROYAL PRINCE von 1670 uva. hatte eine separate Stenge ( mit Saling ) als Flaggenstock, also relativ früh, dafür allerdings kein Oberbramsegel, was zu dieser Zeit -wenn überhaupt- selten gewesen sein muss.
Dank für deinen gut gemeinten Rat,Daniel @dafi .Der 'Tourville' ist aber wieder von dem seltsamen Ehrgeiz beseelt, durch Zug und Gegenzug von Stagen, Pardunen und nicht zuletzt der Wanten trotzdem die absolut vertikale Ausrichtung zu bewirken. Sollte er sich eine 'blutige Nase' dabei holen, kommt er gerne auf deinen Vorschlag zurück.
Gruß Peter
Nimm Holz für die dünnen Stengen. Da nützen sämtliche Pardunen, Stagen und Wanten nichts. Das Plastik wird sich irgendwann durchbiegen. Es gibt ja auch den Stauchungseffekt. Und dann biegt es sich. Da kannst du nichts gegen machen. Und ein Sonnenstrahl durchs Fenster ergibt dann den zirkusreifen akrobatischen Effekt des "Sich selber in den Hintern beissens." Also, hör auf dafi.
...ich wäre ja nicht so versessen darauf, @Seebaer -dein Wahlspruch sei mir aufgrund meines (zumindest kalendarischen) Alters geschuldet- wenn nicht bis vor ca. 10 Jahren noch die Erstlings-Conny ( Vorwort zum Baubericht ) im Keller gestanden hätte und -jetzt kommt es- : Einiges war bei diesem Schiffchen weggebrochen, aber sämtliche Stengentopps waren kerzengerade wie am ersten Tag. Das Modell stand drei Jahrzehnte auf der Vitrine im Wohnzimmer und hatte so manchen Sonnenstrahl -auch gebündelt- abbekommen und durchhängende Taue gab es nur unter'm Bugspriet, weil der gegabelte Stampfstock abgebrochen war. Das jetzige Modell wird nach Fertigstellung in eine Vitrine wandern, wo bedingt durch die veränderte Lichtbrechung solches noch weniger zu befürchten ist. Jetzt könnte man natürlich mit 'Hitzestau', Einbau eines Ventilators oder ähnlichen Lustigkeiten kommen. Aber ich möchte meinem Hang zur Satire nicht nachgeben und es dabei belassen.
Gruß Peter Wie bereits erwähnt; sollte trotzalledem Gegenteiliges eintreten, werde ich als "alter Rückbaumeister" dann doch noch z.B. 'Schaschlickspießchen' zweckentfremdend zurechtdrechseln und die oberen Stengen winter- bzw. sommerfest gestalten.
Auf der einen Seite hast Du ja Recht. Aber, wer sagt Dir, das die Qualität des Plastik genau so gut ist wie vor Jahrzehnten? Nehmen wir ein reales Beispiel: Mein Auto (Polo BJ 1992) ist astrein in Ordnung. Die Nachfolgemodelle sind zum Großteil schon alle verschrottet. Es wird, auf Kosten der Qualität, gespart auf Teufel komm raus, auch Verfall eingebaut. Wer sagt, das ein Plastikbausatz heutzutage die gleiche Qualität hat wie vor Jahrzehnten? Ich traue keiner Firma mehr.
Deine Bedenken teile ich unbedingt, was die Qualität diverser Produkte angeht @Seebaer . Aber im vorliegenden Falle kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass dem nicht so ist, nämlich: Meinen ersten Conny- Bausatz bekam ich im Jahre 1970. Die beiden Neuen ( siehe wiederum Einleitung zu diesem Baubericht ) habe ich 2012 bei einem allseits bekannten Online- Versteigerer gekauft. Bei einem davon, dessen Teile ich zum Bau dieses Modells genommen habe, stammen die Formen aus dem Jahre 1974, das sieht man an der entsprechenden Prägung auf einigen Gussrahmen. Nun werden wahrscheinlich einige Tausend Bausätze mit ein und denselben Werkzeugen/ Formen gespritzt. Aber bei dem Durchsatz dieses doch recht beliebten Modells kann ich nur hoffen, dass mein Bausatz zeitlich nicht allzu fern vom 'Erstling' liegt und wahrscheinlich Anfang der 80er Jahre produziert wurde. Dass sich bei der Menge eine Qualitätsminderung einstellt z.B. mechanische Abnutzung, aber auch durch die Hitzeeinwirkung. Die Formen verziehen sich, da selbige während der Extrudierung auch von aussen erhitzt werden müssen. Das sah ich am zweiten Bausatz, bei welchem an den Teilen überschüssiges Material anhaftete, ähnlich wie bei selbstgebackenen Waffeln , weil die Formen nicht mehr bündig abschlossen. Es handelt sich wahrscheinlich um eine der letzten Chargen aus einer 'ausgelutschten' Formenreihe. Diesen Bausatz verwende ich nicht, der wird einem Jungen in der Bekanntschaft vermacht ( nicht wegen der "Waffel- Krankheit" ). Also kurz und gut, bezüglich minderer Qualität über die Jahrzehnte muss ich mir eigentlich keine Gedanken machen.
Bedenklicher wird es, wenn ein solches ( Polystyrol )-Modell ständiger und intensiver UV- Strahlung ausgesetzt ist, dann kann nach Jahrzehnten eine Versprödung einsetzen. So etwas behauptete sogar die 'Tante' bei meinem Motorrad- Händler bezüglich der Helme, sie wollte wahrscheinlich einen neuen verkaufen . Aber ganz von der Hand zu weisen ist auch dies nicht.
ich habe zwar nichts für deinen Beitrag hier, außer daß er mich begeistert. Möchte Dir aber etwas da lassen, welches ich im Urlaub gesehen habe. Ich denke den Kollegen kennst du
IMG_6389.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Größe = Lebensgroß
daneben gibts noch ein paar Herren
Grüßle
Gruß Charlie1805
„ alles ist Schwierig, bevor es Leicht wird „ „ Home is where the Anchor drops „
Projekte : HMS Fly 1776 M 1:64 ( Amati ) HMS Fly 1776 M 1:48 HMS Fly 1776 Querschnittsmodell M 1:24 HMS Atalanta M 1:48
... wie schon in der PM erwähnt, ich finde ihn gut -den 'ganzen Kerl' ( Tourville ) @Charlie1805 . Bisher kannte ich ihn so nicht, zwar andere Statuetten von ihm. Das hier scheint wirklich die 'Verlängerung' meines Avatar's zu sein. Auffallend ist, dass er eine relativ zierliche Statur hatte.
Folgend muss ich über die Art des Anschlagens der betreffenden Wanten an den Salingen nachdenken und Tauwerk schlagen, habe es hierbei mit Zwischengrößen zu tun, die nicht käuflich zu erwerben sind.