Planteile -ja, wirklich 'Planteile' stammen von Model Shipways, Ben Lankford. Dabei sind viele Abstriche zu machen, da es eine ziemlich moderen Auslegung ist. Einiges ist Intuition und Kenntnis aus vielen Jahren ( das erregt Misstrauen) getreu nach dem Motto: Was war zu dieser Zeit möglich ( ? ) und Vergleiche zu zeitgenössisch artgleichen Schiffen, aber auch viele Torsi aus einschlägiger Literatur, soweit sie sich auf den betreffenden Zeitabschnitt eingrenzen lassen. Von der heutigen CONNY kann ich praktisch nichts übernehmen, das ist ein 'Wolpertinger', aus verschiedenen Epochen zusammengeworfen. Allein schon die heutigen Pumpen: Wiegepumpen, deren Stößel in Nachttopf- ähnlichen Gebilden durch's Deck führen und die Brooktaue im Batteriedeck sind einfach um die 'Traube' geschlungen. Aber das ist nicht das Thema. Im großen Ganzen stimmt es schon. Grätings, Pumpen, Kugelbacks, Niedergänge, Betinge, Sprietlager usw. alles an seinem angestammten Platz. Vom Heckspiegel und der Galion -was die Ornamentierung anging- hatte ich ursprünglich andere Vorstellungen. Hier hatte mir Jörg ( Chapman ) hilfreich unter die Arme gegriffen.
Abgesehn von noch erforderlicher feiner Kosmetik im unteren Bereich des Heckspiegels macht die Ruder- Sorgleine 'keine gute Figur'. Der mittig sitzende Ringbolzen lässt der Sorgleine nur eine gleitenden Funktion beim Ruderausschlag, oder war die an diesem Punkt fixiert ( ? ). Ich kenne es ansonsten nur mit zwei Ringbolzen auf jeder Seite, an denen der jeweilige Sorgleinenteil angriff. Das sähe besser aus und entspräche auch dem relativ frühen Bauzustand. Ich werde es dahingehend ändern.
ZitatVom Heckspiegel und der Galion -was die Ornamentierung anging- hatte ich ursprünglich andere Vorstellungen. Hier hatte mir Jörg ( Chapman ) hilfreich unter die Arme gegriffen.
Bin nicht sicher obs gut war. Es war jedenfalls ein mühsames Ringen um nur einige wenige der offenen Fragen, das ich so nicht wiederholen möchte.
ZitatVom Heckspiegel und der Galion -was die Ornamentierung anging- hatte ich ursprünglich andere Vorstellungen. Hier hatte mir Jörg ( Chapman ) hilfreich unter die Arme gegriffen.
Bin nicht sicher obs gut war. Es war jedenfalls ein mühsames Ringen um nur einige wenige der offenen Fragen, das ich so nicht wiederholen möchte.
...das sehe ich auch so ! Ein kleiner Dschungel und die versuchte Abkehr von zum Teil falschen Vorstellungen.
Den Aprils- Scherz mit der Ruder- Sorgleine bitte ich zu entschuldigen, hatte mich glatt um einen Monat verhauen ( außerdem war dies schon am 02.03. ). In Kürze wird das 'korrigiert'. Der erwartete 'Aufschrei' blieb aus.
---na, guck doch 'mal, wie die da hängt. Zum Ersten geht das, wie du auch sagst, mit einem mittigen Ringbolzen überhaupt nicht und zum Zweiten müssen es Ketten sein, die in Form einer 'Pseudo- Girlande' drapiert werden. Aber das werden wir in Ordnung bringen. Starke Tampen, die den Ausdruck 'Sorgleine' verdienen, gab zu Zeiten der Nao's und den ersten Galeonen ( Ausnahmen bestätigen die Regel ). Bei wesentlich kleineren Tonnagen mag das mitunter auch später noch üblich gewesen sein.
Übrigens, schöne Bilder in deinem Link. Besonders die ROYAL GEORGE uva. die ich bereits in den 60er Jahren in einm großen Bildband hatte, gemäß dem Motto und der entsprechenden Bewunderung -Da möchte ich auch mal hin-.
Hier nun, wie ich denke, die richtige Ruder- Sorgleine ( die eine oder mehrere Ketten sind ). Nur die Glieder finde ich eine Idee zu groß. Wenn einer kleiner dimensionierte Kette finde, tausche ich sie vielleicht aus. Allerdings hatte ich versäumt, vorher die Eloxalschicht abzuflammen, um es als Eisenkette echt erscheinen zu lassen. Nun sind beim 'Überpönen' die Glieder 'zugegangen', dass müssen wir jetzt mit einem Feinlötkolben nachholen natürlich Alufolie zwischenpacken, sonst bekommt das Heck eine andere Form
Ich habe solche feine Ketten dadurch imitiert, daß ich zwei dünne Kupferdrähte miteinander verzwirbelt habe und diese dann im Gegenschlag mit einem ebenso verzwirbelten Paar zusammengedreht habe. Man muß ein bißchen mit der Stärke des Zusammendrehens experimentieren, aber am Ende sieht das ganz überzeugend als etwas verdrehte Kette aus - jedenfalls besser als eine 'Ankerkette' als Relingskette o.ä. ...
Zitat von wefalck im Beitrag #459Ich habe solche feine Ketten dadurch imitiert, daß ich zwei dünne Kupferdrähte miteinander verzwirbelt habe und diese dann im Gegenschlag mit einem ebenso verzwirbelten Paar zusammengedreht habe. Man muß ein bißchen mit der Stärke des Zusammendrehens experimentieren, aber am Ende sieht das ganz überzeugend als etwas verdrehte Kette aus - jedenfalls besser als eine 'Ankerkette' als Relingskette o.ä. ...
...ist auch eine Idee, danke ! Eine maßstabsgerechte kleinere Kette hatte ich immer von Krick bekommen, waren aber momentan nicht im Programm. Nach Rückfrage sollen sie wieder lieferbar sein. Dann werde ich das -und sehr vorsichtig- korrigieren und vorher die Eloxalschicht abflammen.
Zitat von wefalck im Beitrag #461Eloxal-Schicht ? Sind die Ketten denn aus Aluminium ?
Das weiß ich leider nicht, da müsste ich zurst eine 'metallurgische Untersuchung' einleiten. Jedenfalls sind sie nicht magnetisch und mit Kaliumsulfit (Schwefelleber ) lassen sie sich auch nicht schwärzen. Aber wie schon gesagt, über Flamme bekommen sie optisch zumindest den Eisencharakter, wenn auch leichter.
Dass Deine Sorgleinkette etwas zu stark geraten ist, hat vielleicht letztendlich für sich auch was gutes !
Da diese wohl einer dünneren Kette weichen wird, kommst Du damit auch wieder an das Hennegat in der Gillung um dort am Ruder noch die notwenige Hennegatsbrook / Rudder Coat zu instalieren. Dies wird am Schiff durchaus erforderlich und auch vorhanden gewesen sein um einen Wassereinbruch durch den Ruderkoker/ Rudder Trunk zu verhindern!
Dieser bestand in jenen Zeiten aus einem gut geteerten Segeltuch-Schlauch der am Ruderschaft gebändselt und in der Gillung durch ein angenageltes ringförmiges Eisenband gehalten wurde. An deiner Zeichnung ist wahrscheinlich die Schmiege oder der Ruderausschlag im Ruder-Bereich bei den Ruder- Fingerlingen / Rudder-pintles am besten zu erkennen. Um das Ruder etwa max. um 30 - 40 Grad legen zu können, mußte die Hennegatsbrook entsprechend zur Beweglichkeit entsprechend dimensioniert werden !
Die einfachste Form der Sorgleine ist wohl zweiteilig gewesen. Nämlich zwei gekleidete Stroppen die am zugehörigen Beschlag eingespleisst waren und entweder vertikal nach oben oder an der Schiffseite durch Augbolzen fuhren. Dort konnte in diese dann auch eine Notsteuer-Talje gehakt werden. Das man an in diesem Bereich zwischen "Wind und Wasser" wahrscheinlich am Ruder schon früh Kette verwendete, liegt wohl auch an der geringeren Dauerhaftigkeit von nassem Tauwerk generell.
Zeitgenössische Modelle wie das "Present to CMDR Isaak Hull" werden dieses wichtige Detail wohl zeigen!
Dass ich beim Einbau einer maßstabsgerechten Sorgleinenkette leichter an das Hennegatt herankomme, um den Koker zu installieren ist sicher ein höflich verpackter Hinweis zur Verbesserung deinerseits. Ganz ehrlich, den Gedanken dies zu tun, hatte ich beim 'Einschweißen' der Kette ( ja, der 'Tourville' schweißt alles, selten wird gebohrt ). Aber ich hatte 'blauäugig' gedacht, nämlich bei dieser Freibordhöhe und entsprechend höheren Gillung bzw. Hennegatt wäre das nicht unbedingt erforderlich. Aber eine ordentlich anlaufende Hecksee macht dabei sicher keinen Unterschied. Sei's drum, ich baue deinen Rat befolgend den Koker ein. Freue mich schon darauf was mir einfällt, um es stilgerecht zu bewerkstelligen.
Einige Schablonen bezüglich der Anpassung wurden verworfen. Die Neigung und Biegung der Gillung zum konischen Faltenwurf am Ruderschaft machten das notwendig und ganz zum Schluss half das "unbeirrbare" Augenmaß. Auch der feinste Stoff war noch relativ störrisch. Dies zeigte sich beim 'Bändseln' um den Ruderschaft. Drumherum sind hierdurch ein paar kleine Macken, die noch behoben werden.