"… Nun wird mittels des Takels der Anker in seinem Ring aus dem Cat- Block ausgehoben. Der Anker häöngt jetzt nur noch am Sicherungstampen. …". Entweder ich habe das nicht verstanden oder warum so kompliziert ? Wenn der Sicherungstampen durch den Ankerring geschoren und belegt ist, kann das Kattakel lose gegeben werden, bis der Anker im Sicherungstampen hängt. Dann kann auch der Kattakel leicht ausgehängt werden.
Der Anker der Steuerbordseite in Fortführung zum vorherigen Beitrag. Die Stellung bzw. Lage des Ankers befindet sich zwischen der Phase A und B.
Der Cat- Block ist bereits eingehängt, der Anker aber noch in der dafür vorgesehenen Aussparung des Schanzkleides. Die Partürleine hängt noch aufgeschossen an der Seite des Catheads. Die Ankerboje ist angesteckt, der Bojenstek ist sichtbar. Die Boje 'pendelt' unterhalb des Stückpfortenstreifens. Da die Fockwanten noch fehlen, habe ich das Ganze vorerst und ziemlich unfachmännisch vor den Fockrüsten untergebracht.
Ursprünglich hatte ich 'Rüstleine' bezeichnet und es kam mir spanisch vor, da sicher die Fockrüsten gemeint waren, wo nun auch der Anker horizontal mit Rüstleinen gelagert wird. Die Partürleine ist die, welche zuletzt gelöst wird. Selbige ist angeblich dabei schon durch den Ankerring geschoren und an den betreffenden Punkten ( am Ankerdavit und der binnenbordigen Klampe gesichert.
( wie man unschwer auf dem vorherigen Bild erkennen kann, steht das verwendete Takelgarn qualitativ in keinem Verhältnis. Das fiel auch schon Anderen auf )
Ich trage mich mit dem Gedanken, Taue wieder wie ich es bei meiner betagten 'SR' gemacht hatte, selbst zu schlagen. Das damals gebaute 'Gerät' entsprach der nachstehend gezeigten Zeichnung. Der 'Wagen' lief auf zwei miteinander verlaschten Gardinenschienen ( 5 m ).
Bei einem Genesungsbesuch durch einen guten Bekannten und dessen Sohn, die zwar keinerlei Ambitionen bezüglich des Schiffmodellbaues haben, aber dennoch nicht uninteressiert sind, kam dieses Problemchen zur Sprache und zeigte ihnen diesbezügliche Darstellungen. Tage später brachte mir unser Bekannter -breit grinsend- dieses 'Gerät'. Sein Sohn hatte seine aus Kindheitstagen auf dem Speicher 'schlummernde' Lego- Kiste genommen und es gebaut. Es ist zwar kaum zu gebrauchen, aber der gute Wille war da.
Eine Reeperbahn läßt sich auch mit 'Bordmitteln' einfach herstellen. Vorallem für Taue im Maßstab 1:100, die man ja am besten aus Fliegenbindegarn schlägt. Hier eine Beschreibung meiner Reeperbahn auf Basis einer optischen Bank aus dem Nachlaß meines Vaters: http://www.maritima-et-mechanika.org/maritime/tips/Ropewalk/Ropewalk.html
Bevor mir die optische Bank einfiel, hatte ich an eine Gardinenschiene auf einem Brett gedacht. Man braucht dann noch zwei Stahl- oder Aluminiumwinkel, Zahnräder (z.B. Conrad), Rundstahl, Material für eine Kurbel nach Wahl, ein paar Unterlegscheiben und Stellringe (z.B. Conrad), zwei Zylinderkopfschrauben, deren Kopf in die Gardinenschiene paßt, samt Unterlegscheiben und Flügelmuttern. An Werkzeug braucht man eigentlich nur eine Bügelsäge, Bohrmaschine und Feilen. Wenn man eine Drehbank hat umso besser.
Nach der Methode von Frölich braucht man auch keinen Docken, vorallem, wenn man die Zahnräder so klein wie möglich nimmt.
Da ich nur kleine Modelle baue, komme ich mit 1 m Länge aus. Für die CONSTITUTION wäre es vielleicht besser die Reeperbahn 2 m lang zu machen. Da das dann bei der Länge eine ziemliche Kurbelei wird, könnte man auch an einen kleinen E-Motor denken oder einen Bohrschrauber ansetzen.
Zitat von wefalck im Beitrag #397Eine Reeperbahn läßt sich auch mit 'Bordmitteln' einfach herstellen. Vorallem für Taue im Maßstab 1:100, die man ja am besten aus Fliegenbindegarn schlägt. Hier eine Beschreibung meiner Reeperbahn auf Basis einer optischen Bank aus dem Nachlaß meines Vaters: http://www.maritima-et-mechanika.org/maritime/tips/Ropewalk/Ropewalk.html
Bevor mir die optische Bank einfiel, hatte ich an eine Gardinenschiene auf einem Brett gedacht. Man braucht dann noch zwei Stahl- oder Aluminiumwinkel, Zahnräder (z.B. Conrad), Rundstahl, Material für eine Kurbel nach Wahl, ein paar Unterlegscheiben und Stellringe (z.B. Conrad), zwei Zylinderkopfschrauben, deren Kopf in die Gardinenschiene paßt, samt Unterlegscheiben und Flügelmuttern. An Werkzeug braucht man eigentlich nur eine Bügelsäge, Bohrmaschine und Feilen. Wenn man eine Drehbank hat umso besser.
Nach der Methode von Frölich braucht man auch keinen Docken, vorallem, wenn man die Zahnräder so klein wie möglich nimmt.
Da ich nur kleine Modelle baue, komme ich mit 1 m Länge aus. Für die CONSTITUTION wäre es vielleicht besser die Reeperbahn 2 m lang zu machen. Da das dann bei der Länge eine ziemliche Kurbelei wird, könnte man auch an einen kleinen E-Motor denken oder einen Bohrschrauber ansetzen.
Danke, Wefalk ! Der Link ist prima. Vor allem die mechanischen Teile sind 'Spitze'. Die von dir erwähnte Gardinenschiene hatte ich ( siehe Beitrag 394 ) bereits vor vielen Jahren verwendet. Es war ein sehr langer Hausflur vorhanden. Natürlich war es eine dolle Kurbelei, habe es auch mal mit einer Minimot versucht, das war aber viel zu schnell. Man hätte mit Untersetzungen arbeiten können, aber das war mir damals ( leider ) der Mühe nicht wert. Ich werde es erneut versuchen und dein Beispiel mit einfließen lassen.
Ja, ich weiß, daß Du die Gardinenschienen bereits erwähnt hattest - aber als Laufschienen. Ich hätte sie als T-Nuten-Schiene verwendet. Man braucht eine Laufschiene eigentlich nur, wenn man eine Endlosproduktion aufbaut, mit Vorratsspulen usw., was technisch ziemlich aufwendig ist. Bei fixen Längen muß man nur einen der beiden Lagerwinkel verstellen können (deshalb die Flügelmuttern), um die Spannung während des Schlagens anpassen zu können.
Ich habe mir übrigens noch einen 'antiken' Umdrehungszähler besorgt (aber noch nicht installiert), damit man gleichmäßige und reproduzierbare Ergebnisse erzielen kann. Eine andere Methode ist, möglichst gleichmäßig zu kurbeln und nach Stoppuhr zu arbeiten.
Da die Tauproduktion eigentlich ziemlich langweilig ist und auf die Gelenke geht, produziere ich immer nur das, was ich gerade brauche. Bei den dünnen 'Tauen' ist es auch im nachhinein schwierig, sie auseinanderzuhalten.
Uns 'dafi' hat auch schon mal über seine umfangreichen Experimente zu diesem Thema berichtet ...
Zitat von wefalck im Beitrag #399Ich habe mir übrigens noch einen 'antiken' Umdrehungszähler besorgt (aber noch nicht installiert), damit man gleichmäßige und reproduzierbare Ergebnisse erzielen kann. Eine andere Methode ist, möglichst gleichmäßig zu kurbeln und nach Stoppuhr zu arbeiten.
Da die Tauproduktion eigentlich ziemlich langweilig ist und auf die Gelenke geht, produziere ich immer nur das, was ich gerade brauche. Bei den dünnen 'Tauen' ist es auch im nachhinein schwierig, sie auseinanderzuhalten.
Uns 'dafi' hat auch schon mal über seine umfangreichen Experimente zu diesem Thema berichtet ...
Ja, ich werde es in 'Angriff' nehmen. Es reizt mich jetzt, aber es wird noch ein Weilchen dauern. Nach meinem Motorrad- Crash bin ich noch nicht wieder ganz hergestellt ( die temporäre 'Verabschiedung', Lähmung war nicht ausgeschlossen worden ). Versuche mal jemand, mit einem festgebundenen Arm zwei Bälle zu jonglieren !
Als vorerst noch 'Einarmiger' ( noch 2- 3 Tage ) habe ich schon 'mal die Carronaden in Stellung gebracht und die Taljen und Brooktaue soweit wie möglich befestigt. Hierzu wurde jede Lafette eingespannt. Die Fertigstellung wird in den nächsten Tagen erfolgen. Die Brooktaue müssen in diesem Falle zuerst angeschlagen werden, da sie tiefer als die Taljen angeschlagen werden. Was auffiel: Die Stückpforten auf dem Backdeck hatten keine Zapfen zur Aufnahme des Lafettenbugs. Ich erinnerte mich, dass bei meiner ersten 'schulmäßigen CONNY' ( siehe Einführung zum Baubericht ) noch Carronaden- Lafetten mit vier Rädern enthalten waren, die also nicht in einem Zapfen schwenkbar waren, sondern mittschiffs zurückrollten, obwohl auch sie ein Gleitschlitten hatten. Diese fehlten allerdings im neueren Bausatz. Natürlich habe ich kreuz und quer gesucht, um zu erfahren ob oder nicht solche Lafetten auf diesem Schiff im Gebrauch waren und wenn, ab wann. Nichts gefunden.
Ich habe nun auch für das Backdeck die betreffenden Zapfen eingeschweißt, um die schwenkbaren Lafetten , die in ausreichender Zahl vorhanden waren dort zu installieren.
In Ergänzung zum Beitrag 393 wurde die 'Lass fallen Anker' -Aktion überarbeitet. Ferner wurde besseres Takelgarn ( Monrope ) verwendet -der Wink mit dem Link-. Wenn ich vollständig genesen bin, werde ich meine Taue wieder selber schlagen.
Vorweggenommen sei, dass der Catblock, welcher bei diesem Manöver keinerlei Funktion hat ( erst beim Ankerhieven ), unter dem Cathead in einem Augbolzen nahe der Bordwand eingehakt ist. Der Anker selbst befindet sich in einer Rüstleine in den dafür vorgesehenen Aussparungen des Schanzkleides, von wo er mittels Fockwantentakel nach Lösen der Rüstleine mit Hilfe der Partürleine ( stärkeres Tau ), die bereits durch den Ankerring geschoren ist, frei unter dem Cathead hängt. Die Partürleine ist mit ihrem festen Part nahe des Cathead- Kopfes gesichert, läuft durch einen Ringbolzen an der verdeckten Gegenseite des Catheads zur binnenbords am verstärkenden Catheadknie befindlichen Klampe, wo sie losgeworfen wird um den Anker letztendlich fallen zu lassen.
Nachdem ich nun wieder beidhändig arbeiten kann, beginne ich mit der Carronadentakelung.
Die Brooktaue sind zuerst angebracht worden, da sie tiefer angeschlagen sind als die Taljen. Diese hängen noch über die Schanz hinweg und werden als nächstes in Angriff genommen. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die Taue bzw. Garne getönt.
Was mich freut, ist das gelungene Decksplanken- Finish. Es sieht besser aus als 'in Holz' selbst, besonders in diesem Maßstab. Das kommt auch meiner Philosophie entgegen, es so natur- und originalgetreu wie möglich aussehen zu lassen.