Wir hatten diese Überlegung schon einmal (Beitrag 240). Insofern wäre es stimmig, wenn ich die Deckel einsetze. Aber dann wird dunkel -im wahrsten Sinne- und man kann nicht mehr hineinschauen. Hätte man den Rumpf auf diese Weise hermetisch geschlossen, wäre die bisherige Arbeit umsonst gewesen und man hätte sich nur um ein detailliertes Spardeck und eine gewissenhaft ausgeführte Takelage zu kümmern brauchen. Der jetzige Zustand ist ein nicht ganz glücklicher Kompromiss.
Die Deckel waren zwar möglich und sicher auch vorhanden - aber "auf Marsch" hieß nicht notwendigerweise: "Deckel geschlossen" .. das war wohl "nur" nötig, wenn die See / das Wetter das erforderte .. Sonst hat man sicher - vor allem bei schönem Wetter - die Deckel offen gelassen. Licht und Luft!
Mir war wichtig, Dir die "Tür" für Geschütze in den Offiziersräumen zu öffnen - denn das scheint so gewesen zu sein. Damit hättest Du nichts zu ändern -und könntest die schönen Trennwände mit Lampen und Kunstwerken darstellen - UND die Kanonen belassen.
Nun, so oft mißverstehen wir uns nicht. Im Bereich der Offiziersmesse gab es verschieden Methoden, was die Stückpforten anbelangte wie z.B. Finknetze mit kreisrunden armierten Ausschnitten als Durchlass für die Rohre- usw.. Eine Meinung war, die Stückpforten generell 'in Fahrt' geschlossen zu halten, sicher wetterbedingt und vielleicht bei gutem Wetter auch offen, wie du bemerkt hast. Aber wenn man einige Male auf See war und die vorkommende Rauigkeit selbst spürt, kann man sich unschwer vorstellen, dass sie des öfteren geschlossen wurden, ansonsten wäre die Hälfte der Besatzung -ohne Feindeinwirkung- an Lungenentzündung weggestorben. Die Sterblichkeit war auch zu dieser Zeit überproportional vorhanden und die Verpflegung war nicht vom Besten und auch 'bärige Typen' -oftmals garnicht so zäh- bekamen ihr 'Zipperlein'.
Hier noch der große Niedergang, welcher noch ausgeschnitten werden musste, auf halbem Wege zwischen Ankerbeting und Pumpen unter der Kuhl. Ich hatte ihn fast vergessen, obwohl er auf meiner 'selbstgestrickten' Planskizze mit einem Ausrufezeichen versehen war.
Das 'betriebsbereite' Kabelaar wurde wieder weggenommen, da es beim in Fahrt befindlichen Schiffes nicht in dieser Art zu sehen war, zudem lag es zu dicht an den mittschiffs angeordneten Kugelbacks, Reservespieren und Pumpen. Ferner war der Winkel zum Gangspill zu extrem. Es wurden nun Kinnbackenblöcke ( Fig. 9 ), durch die man das Kabelaar nicht scheren, sondern lediglich einlegen musste, verwendet. So finden wir jeweils zwei davon an den Pfosten des 'Bullenstalles' als auch querab des Gangspills, um eine störungsfreie Umlenkung zu ermöglichen. Die Paralellabstände sind ausreichend, um ein ungehindertes Laufen des Kabelaars zu gewährleisten.
Hier nun die Zeichnung eines Kinnbackenblockes und die gezeigte massivere Ausführung an den betreffenden Stellen an Bord.
Die hinteren Blöcke hätten evtl. weiter raus gekonnt, da sie unter Zug wahrscheinlich 45° Winkel nach innen stehen. Hast du ein Mal einen Faden zum Test eingespannt?
Zitat von dafi im Beitrag #321Schön gemacht, die pumpen sind endlich frei :-)
Die hinteren Blöcke hätten evtl. weiter raus gekonnt, da sie unter Zug wahrscheinlich 45° Winkel nach innen stehen. Hast du ein Mal einen Faden zum Test eingespannt?
Grüßle, Daniel
Probelauf habe ich keinen gemacht, aber berücksichtigt habe ich, dass beim 'All Hand's... keiner der Männlein auf die Schnauze fällt, außerdem sollte der Winkel des einlaufenden Taues nicht zu stumpf sein. Die Jungs müssen sich ohnehin gewaltig in's Zeug legen.
eine klasse Aufnahme von oben. Kaum zu glauben, dass es sich hier um ein Plastikmodell handelt! Aber diese beeindruckende Batterie veschwindet ja demnächst und einem Deck. Gibt es dann noch irgendwo am Modell eine Möglichkeit des Einblicks?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
eine klasse Aufnahme von oben. Kaum zu glauben, dass es sich hier um ein Plastikmodell handelt! Aber diese beeindruckende Batterie veschwindet ja demnächst und einem Deck. Gibt es dann noch irgendwo am Modell eine Möglichkeit des Einblicks?
Hallo, Johann.
Diese Frage wurde schon öfter gestellt. Viele Teile sind handgemacht, manche ( vom Bausatz ), die man eigentlich hätte nehmen können, waren mir zu grob, so dass der Löwenanteil wirklich selbst gemacht ist. Zuerst einmal bleiben die Aufnahmen, aber das wäre alleine die Mühe nicht wert. Hineinschauen kann ich mit meinem Endoskop, das ein 4,5 mm-Okular besitzt. Das genügt, um es durch die geöffneten Stückpforten, an den Kanonen vorbei und/ oder durch die Kuhl- Öffnung zu bugsieren. Praktisch ( und ganz vorsichtig ) kann ich es an jeden Winkel im Battereideck bringen. Ich hatte das schon irgendwo einmal geschrieben, dass es mir einen Heidenspass bereitet, optisch das Deck entlang zu gehen. Wenn es allerding später in die Vitrine kommt, muss ich diese so gestalten, dass ich die Haube leicht wegnehmen kann, sonst verbaue ich mir diesen Spaß. Kommt das Modell allerdings später zum IMMH, kann nur eine mit ausgestellte Bilderreihe vom Innenleben Kunde tun.
Es ist eine Überlegung: Wenn ich schon den tatsächlichen Spantbau bzw. Rumpfbeplankung 'gespart' habe, soll es zumindest ein gründlicher Innenausbau sein. Du kennst meine Geschichte,wie ich zum Kunststoffmodellbau kam bzw. davon nicht weg kam(?).
...hier nun der eingepasste Decksbalken, der wechselseitig die Sprietlager- Pfosten hält, welche gleichzeitig als Decksbalkenstützen fungieren ( ...sehe gerade, im Bullenstall muss der imaginäre Ochse kräftig ausgekeilt haben, ist aber reparabel )
Die äußere breite Nut im Decksbalken dient der Lichtkabelaufnahme -historisch nicht belegt -. Die Lämpchen werden aber so umgestaltet, dass sie den damaligen 'Funzeln' ähnlich sehen.
Da es nun an die Decksbalken geht, sind auch die betreffenden Stützpfosten herzustellen. Diese sind extrem schlank, so dass sie nicht auf meiner selbst gefertigen Drehbank ( Antrieb: Proxxon Minimot ) gefertigt werden konnten, auch Steckhülsen schlugen fehl. Daher wurden sie aus Einzelteilen hergestellt. 'Basismaterial' natürlich wieder Gussäste. Der Pfosten selbst besteht aus entsprechend dicken Fäden über grosser Kerzenflamme, die Kapitäle und Füße aus entsprechend dünnen runden und quadratisch gefeilten bzw. geschliffenen Rohlingen. Davon sind 80 Stück herzustellen.
Nun, ja- auch das sieht man nachher nicht mehr, zumindest von außen. Ein bisschen spinnert, wie ?. Aber da gibt es wunderbare Dollen- Einsätze in Schwalbenschwanz- Bauweise, die man auch nur bei genauem Hinschauen wahrnimmt. Ja,ja- wir sind schon ein 'seltsames Völkchen'. Die Aufnahme bleibt, die zugleich 'analog' noch einmal gemacht wird, falls die digitalen Bildchen irgendwann ihr 'Harmageddon' erleben.