Bei diesem Bau bleibt es erstmal beim Bau des Spantengerüstes in dieser einfachen Form, zumal ich die Beplankung vollständig ausführen will. Dabei kann ich mich auch ganz gut mit den Eigenheiten dieser Bauweise vertraut machen. Hinzukommt, daß ich schon mal mit dem Gedanken an ein Admiralitätsmodell umgehe. Aber das wäre für einen Holländer zu ungewöhnlich. Mal sehn, es gibt ja noch weitere Schiffe, die hinter der Kimm kreuzen.
Cheers Hartmut
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Als nächstes werden Vorder- und Achtersteven sowie der Kiel gebraucht.
Hier die Teile nach dem Fräsen der Sponung. Es handelt sich um eintropisches Hartholz ( Mahagoni oder Ähnliches) das ich nach 30 Jahren Lagerung in seiner Garage vom Nachbarn bekam.
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Den Vordersteven gleich mit den Gatten und Polstern zu versehen und mit den Beschlägen für das stehende Gut auszustatten ist probat, da ich das Teil so deutlich einfacher bearbeiten kann.
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Und hier nun noch das Ganze auf "Eisen" getrimmt.
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Cheers Hartmut
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Da gerade einige passende Resthölzer vorhanden waren hab ich daraus das Ruder gemacht
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Gesägt
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Gefeilt
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Die weiteren Arbeiten kommen ( Bänder usw.) später dran. Hier nur mal eine "Paßprobe".
Steven und Kiel sind montiert. Als nächster Arbeitschritt war der Heckspiegel mit den beiden Pforten und dem Heck zu zimmern und zu beplanken. Erst danach kann das Zurichten und montieren der Barghölzer beginnen.
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Als oberer Abschluß des Spiegels mußte noch der Heckbalken eingepaßt werden. Da der die gleiche Wölbung wie sämtliche Decksbalken hat, bot es sich an erst einmal eine Schblone zum Anreißen der Balken zu fertigen. Den Heckbalken an- und einzupassen war eine schöne Feinarbeit.
Hier der Heckbalken in der Draufsicht
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Und so sieht der Spiegel fertig gezimmert aus. Die Nagelköpfe werde ich frühestens nach Fertigstellung der Beplankung darstellen.
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Diese Arbeiten waren die Voraussetzung für die Herstellung und Montage der Barghölzer. Das sind insgesamt auch eine Menge Handgriffe. Hier nun das erste, obere Bargholz. Entgegen vielen englischen Schiffen haben die Holländer die Barghölzer der Staatenjachten anscheinend nicht mit Ankerstockplankung gezimmert. Daher habe ich mich an den Bildern vom Bau der Replika orientiert und arbeite die Segmente mit dieser Art von Überlappung. Die Überdeckung von 8mm, entspricht einer Überlappung von 288mm. Das ist Holz genug um die Verbindung mit je zwei Doppelbolzenreihen zu verbinden.
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Schön ist bei diesem Schiff, daß die Linie der Barghölzer gleich ist. Somit mußte ich die Form nur einmal erarbeiten.
Cheers Hartmut
P.s. Über die Ausrichtung der Planken des Spiegels gibt es diverse Ansichten. Soweit ich das jetzt herausgefunden habe war die Plankung unter 30 bis 40 Grad wohl insbesondere bei den größeren Schiffen vor allem des 16. und 17. Jahrhunderts üblich. Auf den alten Unterlagen zu den Staatenjachten findet man Winkel von circa 15 Grad bis senkrecht, also parallel zum Steven.
In den von mir zu grunde gelegten Plänen von MacArdle wird die Spiegelplankung senkrecht angegeben, auf der 1:1 Utrecht sind etwa 5- 8 Grad . Das sieht mir eher nach einem ästhetischen als konstruktivem Ansatz aus.
H.
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Die ursprungliche Idee die Barghölzer zu segmentieren hat sich für mich als nicht gut umsetzbar herausgestell, da sich die so gefertigten Teile nicht richtig biegen ließen. Also habe ich die Barghözer der Längsseiten jeweils aus einem Stück geschnitten, gebogen und dann angepaßt.
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Fraglich war nur wie ich die Bugteile der Hölzer formen sollte. Cor Emke, der Konstrukteur der "großen" Utrecht schreibt in seinem Bericht, daß es nicht möglich ist diesen fast 90Grad Bogen im Bug zu biegen, und deshalb lies er diese Teile zusägen. Auch im kleinen Maßstab ist das wohl so. Ergo habe ich das genau so gemacht.
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Genau wie bei der Replica lege ich den Ort des unteren Bargholzes mittels der Plankenbreite fest.
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LG Hartmut
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
auch ich hatte dieses Problem und habe in meinem Baubericht #42 beschreiben, wie ich vorgegangen sind. Natürlich hast Du es in Deinem Maßstab mit noch stärkeren Hölzern zu tun, aber der Radius dürfte ähnlich sein, wie bei der Vasa. Im stark gebogenen Teil ist allerdings auch beim Original keine Laschung. Wahrscheinlich haben die auch beim Original die Berghölzer von vorn nach hinten gearbeitet.
Man könnte aber auch versuchen, außerhalb des Schiffs das Bergholz vorzubiegen. Um einen besseren Hebelarm zu haben, das Holz mittig biegen und das eine Ende später kurz vor der Biegung absägen. Wenn es mit Wasser nicht geht - mit Ammoniak gehts sicher.
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Genau wie Seebaer daß sagt habe ich es vor die Stöße, nach dem die Barghölzer montiert sind, durch einschneiden zu simulieren. Genau wie die Bolzen und Nägel ja auch nur funktionslos dargestellt werden.
@ Foxtrott - den Vertikalverlauf habe ich genau zugeschnitten und den Horizontalverlauf warm .entsprechend dem Bordwandprofil, gebogen, und dann die ganze Länge eingeleimt
Cheers Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
nett! Es sieht ausdas die barkholzer nicht uberall die gleiche Breidte haben? Warum sind sie hoher in die Ecken,? Oder sind das meine Augen die sehen wass nicht da ist?