Was mir gerade auffällt: die Planke wird am Bug genauso ausgekerbt, wie bei meinem englischen Kutter. Laut Goodwin setzt sich die Kante bei diesem aber über die gesamte Planke fort. Vereinfachst Du oder unterscheiden sich beide Bauweise im mittleren Bereich?
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Tolle Arbeit, die endgültige Version mit dem gebeizten Furnier gefällt mir richtig gut. Da hat sich deine Ausdauer bei der Suche nach einer Lösung bezahlt gemacht.
ich würde sagen, dass es bei dem Kutter eine andere Bauweise ist - beim Zeesboot ist die gezeigte Variante traditionelle Praxis Die Verjüngung der Planke am Steven (Landung), welche Du ansprichst, ist meiner Meinung nach auch nur dort sinnvoll. Da ich mich aber in der Bootsbaukunst nicht so gut auskenne, kann ich nur vermuten, dass damit auf der ganzen Plankenlänge eine bessere Abdichtung erzielt wurde - oder man hatte keine ausreichend langen Bolzen
Hallo Thomas,
bei dem Imitat der Scheiben an den Laschen habe ich mir mehr denn Schädel gefaltet
Ein Hallo an Alle und weiter geht`s mit dem Zeesboot. Viel hab ich zwischenzeitlich nicht geschafft, aber dennoch ein kleiner Fortschritt.
Absenkbares Mittelschwert
Das Mittelschwert, welches man wohl Anfang des 19. Jh. in Amerika erfand, wurde erst ab ca. 1870 – 1875 bei den Zeesbooten eingeführt. Bis dahin wurde ein Seitenschwert verwendet, welches je nach Einsatz von einer Bordseite zur anderen gehievt wurde. Der dafür benötigte Gang verschwand daraufhin bei den meisten Booten. Das Mittelschwert wird im sogenannten Schwertkasten beherbergt. Dort ist es zum Absenken an einem Bolzen beweglich gelagert und wird über ein Jolltau gehalten und bedient.
Das Schwert besteht im Original aus mehreren Holzsegmenten der guten Eiche, welche mit Stahlbändern vernietet und so zusammengehalten werden. Es gibt verschiedene Bauarten dieser Schwerter. Dies beruht wohl auf verfügbaren Materialien und praktischen Vorstellungen. Am Modell baue ich das Schwert im Kern aus 3,0 mm Birnenholz. Diese Basis habe ich dann mit Streifen aus 0,5 mm Birnenfurnier beklebt.
Die Bänder bestehen aus 0,3 mm Messingblech. An der Stelle wo diese Bänder sitzen, habe ich das Birnenfurnier wieder herausgetrennt um die Messingbänder dort einzusetzen.
Im Finish wurde das Schwert nochmals geschliffen, so dass Holz und Metall eine Oberfläche bilden. Dies bewirkte in der Praxis gute Abströmeigenschaften. Später werden die Bänder verklebt.
Hätte gedacht, daß das Schwert aus Eisen ist - wegen des niedrigeren Metazentrums. Ein Holzschwert gibt aber eben Gelegenheit für wunderschöne Einlegarbeiten
Also die RC-Modellbauer nehmen Blei oder Zinn und gießen einen Ballast an das Schwert um das relativ leichte Modell zu stabilisieren. Ob im realen Betrieb mit zusätzlichem Eisen gearbeitet wurde kann ich derzeit nicht sagen. Ich habe aber gelesen, dass die Bodenplanken zum Teil mit einer zusätzlichen Stahlsohle/Belag versehen werden um den Schwerpunkt zu optimieren.
Ich könnte mir vorstellen, daß das Schwert einen umlaufenden Beschlag von Eisen hatte, um Beschädigungen bei Grundberührungen an den manchmal ziemlich steinigen Ostseeküsten zu vermindern. Ich denke auch, daß eiserne Beschläge auf der Sohle des Bootes eher der Verminderung von Beschädigungen dienten, als der Tieferlegung des Metazentrums. Dazu hätte man schon Eisenbahnschienen unternageln müssen.
Hallo zusammen, hier nun eine weitere kleine Etappe vom Zeesbootbau.
5.2 Drehschwertes und Schwertkasten
In der knappen Zeit, die ich abknapsen konnte, habe ich das Schwert nun fast fertiggestellt. Die Messingbänder wurden brüniert und eingeklebt. Zum Befestigen im Holz habe ich Messingnägelchen verwendet. Als umlaufenden Schutz habe ich aus 0,3 mm Messingblech ein entsprechendes Band gefertigt. Wie ich dieses befestige habe ich noch nicht entschieden. Entweder auch mit den Nägelchen oder mit Nieten, mal sehen.
Den Kasten selbst fertige ich ebenfalls aus Birnenholz. Heute wird der Schwertkasten entweder aus V4 Stahl oder aus größeren Verbund- oder Holzplatten gebaut. Seinerzeit waren es Holzplanken. Begrenzt wird der Kasten durch zwei Balken, welche in der Aussparung der Bodenplanke sitzen.
Die Planken werden, so steht es geschrieben, bis zur Höhe Oberdeck (Wasserlinie) doppelt und gegeneinander gekontert verbaut. Bis zu seiner Oberkante ist er in einfacher Plankenstärke ausgeführt. Dort wo sich die Planken kreuzen erhalten sie jeweils Verbindungsbolzen, welche innen gedübelt werden. Für die Kalfaterung habe ich anfänglich versucht wieder schwarzen Karton zu verwenden. Aber auch hier brachte er nicht das erwartete Ergebnis. Das Zeug fusselt zu sehr. So kam wieder das schwarze Ahornfurnier zum Einsatz.
Man sieht hier noch 4 Bohrungen je Plankenkreuz. Das erscheint mir aber zu viel. Daher werde ich die Seite des Kastens nochmal machen nur eben mit zwei Bolzen je Kreuz.
Nun stehe ich vor einem kleinen Problem. Ich konnte bisher nicht herausfinden, wie das Schwert genau im Kasten gelagert war/wird. Meine Idee ist, an der untersten Planke eine Messinghülse durch Kasten und Schwert zu führen. In der Hülse steckt ein1,0 mm Bolzen, welcher die Hülse außen am Kasten mittels Mütterchen fixiert. Das Schwert dreht auf der Hülse.
Ich schmeiß die Frage mal in die Runde. Vielleicht weiß jemand ob das so ginge. Bin für alles offen. Vielleicht kann mir Helmut @Helmut Olszak als Spezialist einen Tipp geben.
Ich hatte ja angefangen, eine Lobpreisung zu schreiben. Aber da ich manchmal eine freie, kaum verständliche Art, an mir habe, habe ich das ursprüngliche Geschreibsel wieder gelöscht. Also: Topp Arbeit.