Wir müssen aber auch Rücksicht auf das @Dafi nehmen. Schon seit dem hier angedeutet wurde , dass hier wieder mit der Abrissbirne rangegangen wird, zuckt seine linke Augenbraue nervös auf und ab und lässt sich nicht mehr beruhigen! Er sitzt jetzt wohl im Büro mit einem Gesichtsausdruck drauf, den sonst mein Kater draufhat direkt nachdem er ein Kaninchen gerissen hat.
Es sind wirklich nur wenige Millimeter, aber es sieht doch besser aus. Auch der Unterspiegel gefällt mir so besser. Der Kartonstreifen zeigt nur den Heckbalken. Die "Vleckingh" darunter muss man sich denken.
Zu bedenken ist hier auch noch, dass der Heckbalken innen zwei lange Horizontalknie die Bordwand entlang hat. Die würden dann am Modell eine Spur zu hoch liegen. Aber ist vielleicht nicht ganz so tragisch.
Zitat von pollux im Beitrag #2524Du willst doch nun nicht ernsthaft den Spiegel abreißen? Der Unterschied fällt doch gar nicht auf.
Das Höhen- Breitenverhältnis des Unterspiegels an meinem Modell stimmt mit dem des historischen Fotos des Hecks in Tafel13 des Buchs überein (gemessen am Achtersteven und an der Unterkante des Heckbalkens). Und das werde ich auf gar keinen Fall ändern. Also habe ich heute weiter Kartonschnipsel und Kreppband hin-und-hergeschoben. Und das kam dabei heraus:
Oben im Bild also ein Kreppband-Heckbalken mit etwas mehr Biegung. Passt auch wunderbar zur geschwungenen Oberkante des Wulfs. Womöglich trägt zur Problematik bei, dass mein Heckbalken zu gerade ist.
Ich habe die vergangenen Tage damit verbracht die Bolzen an der Steuerbordseite zu ergänzen. Ich habe Tafel 1 des Buches in hervorragender unretuschierter Qualität in der fast jeder Bolzen auszumachen ist und entsprechend platziert werden kann. Dabei fiel mir auf: die Anordnung der Bolzen ist jeweils Steuerbord- zur Bachbordseite nicht symmetrisch. Ihr könnt das in der folgenden Abbildung, vor allem an den breiten Plankengang, erkennen:
Der obere Bildausschnitt ist von der Steuerbordseite, also seitenverkehrt, der untere Bildausschnitt ist die gleiche Stelle jedoch an der Backbordseite. Man erkennt, dass die Dübel an manchen Stellen völlig unterschiedlich angeordnet sind. Die Vermutung liegt ja nahe, dass diese Bolzen (zumindest die Rundkopfbolzen) durch die Bordwand hindurchgehen und die hängenden Knie an der Rumpfinnenseite halten. Nur: teilweise sind Bolzen da vorhanden, wo innen gar keine Knie sind! Ich kann mir das nicht erklären.
Bilder vom Modell:
Was ich, seit dem der Rumpf gebräunt ist beobachten kann, ist dass der Ölanstrich im Laufe der Zeit etwas verbleicht. Dies war mir vorher nicht bekannt, aber ist eine mir sehr willkommene Entwicklung, denn der Rumpf sieht so einfach klasse aus. Da die Steuerbordseite etwa ein Dreivierteljahr später als die Backbordseite behandelt wurde, ist das Verbleichen an der Backbordseite etwas weiter fortgeschritten. An beiden Seiten habe ich jedoch die Vermutung, dass der Verlauf noch nicht ganz abgeschlossen ist. Jetzt kommt bei mir aber allmählich der Verdacht auf, dass die künstliche Beleuchtung in meiner Werkstatt eine Rolle dabei spielt. Vielleicht kann mir jemand was dazu sagen; ich glaube zwar dass das Verbleichen so oder so eintritt, habe jedoch allmählich die Vermutung, dass das Neonlicht in meiner Werkstatt den Vorgang beschleunigt und auch zusätzlich auch noch verstärkt. Hat jemand hier so was schon mal beobachtet, oder ist so ein Vorgang bekannt?
Das Ausbleichen wird meiner Ansicht nach bestimmt durch den UV-Anteil des einwirkenden Lichts, wobei es noch darauf ankommt, welches UV-Licht einwirkt (UVA, UVB). Der ist bei Sonnenlicht aber um einiges größer, als bei Neonlicht. Daher würde ich vermuten, dass bei Tageslicht das Ausbleichen schneller voranschreitet.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Kannst Du ein paar Bolzen anzeichnen, wo innen keine Knie sind? Steunder? Besonders lange Bolzen durch die Wassergänge wie bei der Vasa? Man müsste sich das genau ansehen. Völlig funktionslos wird kein Bolzen sein. Oder ist es einfach manchmal ein Spieker (Metallnagel) mit großen Kopf, um besseren Widerstand gegen Kanonenkugeln zu bieten? Gibt da einige Möglichkeiten. Und Asymetrie Steuerbord - Backbord ist bei diesen Holzschiffen (und Großmodellen) eine Normalität; sogar noch bei Nelsons Victory.
Zitat von ara im Beitrag #2532Kannst Du ein paar Bolzen anzeichnen, wo innen keine Knie sind? Steunder?
Ich habe hier Winter's Längsschnitt und die Tafeln 7 und 8 übereinandergelegt und die Knie und Steunder nachgezeichnet. Die Trefferquote ist erstaunlich hoch. Wenn die Bolzen an der Steuerbordseite an anderer Stelle sind, können wir dann davon ausgehen, dass die Lage der Knie nicht symmetrisch ist? Dem Decksbalken wird es völlig hupe sein, ob das Knie an seiner Vorder- oder Rückseite sich befindet.
Eine Frage wird auch immer sein, inwieweit der Winter-Längsschnitt vertrauenswürdig ist, was die Position der Decksbalken des unteren Kanonendecks ist. Steunder werden nicht an den Balken eingeschnitten und daher so doch nur geschwächt. Die Position der unteren Balken bestimmt ja die Lage der Steunder, Decksbalken und Knie darüber am oberen Deck. Natürlich kann ein Knie mal vorne und mal achtern am selben Decksbalken positioniert sein. Ich glaube nicht, dass sich die Schiffbauer darüber so einen großen Kopf gemacht haben; Hauptsache, die Bordwand ist stark genug im Gefecht.
Ich habe das Gefühl, dass die Bolzen mit den flachen Köpfen unter dem untersten Barkholz nur in die Knie gehen, nicht in die Steunder. Innen am Knie gehen sie dann durch eine runde Nietscheibe (Foto des Unterraums). Der hinterste Steunder sitzt genau unter dem schmäleren Deckbalken, der unter sich das Schott der Konstapelkammer hat. Haben wir ja schon früher einmal festgestellt.
Zitat von ara im Beitrag #2534Ich habe das Gefühl, dass die Bolzen mit den flachen Köpfen unter dem untersten Barkholz nur in die Knie gehen, nicht in die Steunder. Innen am Knie gehen sie dann durch eine runde Nietscheibe (Foto des Unterraums). Der hinterste Steunder sitzt genau unter dem schmäleren Deckbalken, der unter sich das Schott der Konstapelkammer hat. Haben wir ja schon früher einmal festgestellt.
Das will ich nicht ausschließen. Die roten Punkte sind die Bolzen mit flachen Köpfen. Immerhin sind die Knie in deren Nähe. In dem Längsschnitt nach dem ich arbeite hat jemand mit Bleistift zwei weitere Knie ergänzt. Ich denke es war HW selbst. Ich habe sie hier in blau angelegt. So sieht man, dass die Anzahl der Knie nahezu mit den Bolzenreihen übereinstimmt. Ich kann mir aber auch vorstellen, wie schwierig es gewesen sein muss die Knie usw. unter dem Hauptdeck mit Spiegeln etc. genau zu lokalisieren und im Plan exakt festzuhalten.
@Schmidt Es ist nicht so, dass die Firnisschicht an Glanz verliert, es ist eher so als ob die Schicht einzieht und bei zunehmender Trocknung dünner wird und von daher nicht mehr so hochglänzend erscheint wie anfangs als die Schicht frisch aufgetragen war.
@bela Ich weiß nicht wie man das erkennt. Auf der Tube gibt es ein Symbol mit drei Sternen und dahinter"7-8". Vielleicht hat das was damit zu tun.