Damit ist also einer der Zwecke des kleinen Spills am Oberdeck zumindest sehr plausibel gemacht: eine Hilfe zum Hieven des Ankers via des herausnehmbaren Grätingstücks im Galion. Dann würde unter der Gräting tatsächlich eine kleine 2-Block-Talje hängen mit dem laufenden Part um das kleine Spill herum. Durch die dreieckige Decksschwelle ganz vorne am Burg schleift der Part größtenteils auch nicht am Oberdeck. Hätte das Schiff ein Vorschott, würde der Part durch die seitlich liegende Tür gehen können.
Nachdem ich letztens wieder Kanonenpfortendeckel in Arbeit gehabt habe, ist es dabei auch geblieben. Nach und nach wurden fehlende Deckel der Steuerbordseite ergänzt...
...und gebräunt...
...und mit der abschießenden Firnisschicht überzogen. Ich hatte vor einigen Wochen die hintersten drei Pforten des unteren Decks etwas weiter nach vorne geschoben und auch hier habe ich die Firnis noch aufgetragen. Somit ist die Rumpfhaut der Steuerbordseite unterhalb der Verteuning fertig. Ich habe mich dazu entschieden die Innenräume des Rumpfes nicht mit Firnis zu behandeln.
Und so werden jetzt zur Zeit die fehlenden Deckel der Backbordseite nach und nach ergänzt:
Der Holzbildhauer aus Berlin ist auch fleißig gewesen und hat die beide Ornamente auf der oberen Schlingerleiste geliefert:
Hier im Detail:
Ich hatte vor einem halben Jahr eines der Ornamente schon selbst geschnitzt, was recht passabel geworden war aber der Bildhauer soll schon alles machen um seine Handschrift in allen Teilen zu wahren.
Fred Hocker hat mich im Vasaforum auf einen Punkt aufmerksam gemacht: er meinte dass im Klüsenholz gegebenenfalls vielleicht eine Scheibe vorhanden war (gelber Pfeil):
Die Achsnabe sieht man deutlich, könnte aber auch ein Holzdübel sein. Wenn man will, kann man auch an der Oberseite ein Gatt erkennen, das kann aber auch alles oder nichts sein. Man sieht aber auch in dieser Aufnahme in hervorragender Qualität, dass das Klüsenholz wohl aus mindestens zwei Teilen hergestellt war (roter Pfeil). Das werde ich an meinem Modell nicht mehr so hinkriegen können da die Klüsenhölzer fertig sind; aus einem Teil. Sollte ich aber vom Hohenzollernmodell meinen eigenen Plansatz zeichnen, was zur Zeit auch geplant ist, werde ich dies in den Plänen entsprechend berücksichtigen.
Dann werde ich mal für den Rest des Tages weiter Pfortendeckel herstellen. :)
Ich denke, dass es sich hier nicht um einen Block handelt. Siehe Foto.
Gast
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J4100029a.jpg
Hoppla, das da muss aber noch korrigiert werden! Die Pfortenunterkanten müssen in einer Flucht angeordnet sein. Im Gefecht kann ja oft ein Geschütz hin- und her geschoben werden. Ist ja auch genug Platz zum Absenken der Unterkante, weil die Rüste nur ca. 1/3 der Breite des Barkholzes hat. Und innen haben wir außerdem das dickere Setzbord entlang der Unterkanten der Porten. Das hat sicher keine Stufe wegen einer Pforte.
S (126).gif - Bild entfernt (keine Rechte) Ein Beispiel: die Hollandia 1665 S (127).gif - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich sehe, ehrlich gesagt, kein Korrekturbedarf. Die Rüsten sind nicht parallel zur Wasseroberfläche sondern steigen stark nach außen hin stark nach oben an.
Somit muss das Geschoss auch an der Außenkante des Rüstbrettes vorbeikommen, was etwa auf gleicher Höhe war wie das untere Süll der Pforte.
In diesem Bild ist die Stirnseite des Rüstbretts nahezu komplett vom Ankerschaft verdeckt. Links vom Stock sieht man etwas von der Rüste. Es ist jedoch unter dem Pfortendeckel (eingekreist) noch etwas Bergholz zu sehen:
Nebenbei bemerkt: die Rüsten an meinem Modell sind viel zu flach und müssen ausgetauscht werden. Auch waren sie an der Seite die an dem Rumpf anstieß kräftiger als an der Außenkante; im Querschnitt waren sie also leicht trapezförmig.
Vorsicht mit Schlussfolgerungen. Dein "noch etwas Bergholz" kann auch eine Verdickung an der Pfortenklappe sein so wie hier an der vordersten Pforte und an allen Pforten, wo diese die Bergholzer kreuzen. Hier sieht man auch schön die Dicke der Rüste im Vergleich zum Bergholz - genug Platz für eine Pforte in voller Höhe. Im übrigen ist das ganze doch eine Frage des Hausverstandes. Das Setzbord innen soll an einer Stelle eine Stufe haben?? Sag ich Nein. Die Hollandiazeichnung, wenn du sie als ganze anschaust, zeigt doch, wie sie das gelöst haben: kleine halbrunde Aussparungen an der Vorderkante der Rüste; sogar eine ganz leichte ist an der vordersten Pforte an der Fockrüste zu erkennen. Beim HZ haben sie´s eben nicht gemacht, vielleicht weil es eben "nur" ein Modell ist und nicht wirklich gefeuert wird. Um 1665 sind die meisten Probleme der Schiffskonstruktion schon gelöst; kein Bedarf für eine kleinere Pforte.
Ich will vor allem sagen, dass um 1665 Pfuschereien und Flickereien wie noch aus der Vasa-Generation (z.B. eine verkleinerte Pforte wegen einer Rüste oder anderes) nicht mehr nötig sind. Die wesentlichen Designprobleme sind gelöst. Dass die Erbauer des HZ sowas nötig hatten, ist einfach Quatsch. Das Setzbord innen soll nicht in einer schönen geraden Linie die Unterkante ALLER Pforten entlang laufen? Unsinn! Siehe das Beispiel Hollandia und andere. Außerdem: Werden die Rüsten den Pforten angepasst, oder umgekehrt? Was ist stabiler?
Verstehe ich, aber warueber ich nicht ganz sicher bin, ist ob der Bauer des Modells das auch so gemacht hat. In einige der Foto's sieht es aus ob die zwei Pforten ueber die Fockrueste kleiner sind. In die Ansichten die Winter gezeichnet hat, sind die Pforten aber gleich gross.
Zitat von amateur im Beitrag #2589Aber die unterkante dieser Pforte geht bis die unterkante der Rueste. Die zwei Pforten dahinten mussen deshalb etwas kleiner sein, oder?
Jan
Ich sehe das auch so, wenn ich mir die Bilder in #2587 und #2588 ansehe. Die Unterkante der Rüsten liegt dort auf gleicher Höhe wie die Unterkante der Pforten(deckel), damit liegt die Oberkante der Rüsten um die Rüstendicke höher als die Pforten UK, am deutlichsten zu sehen in #2587.
Bei den beiden vordersten Kanonenpforten des oberen Geschützdecks sind die Berghölzer angeschnitten; die vier Pforten dahinter (also 3 bis 6) dagegen nicht. Ich habe hier die Oberkante des Bergholzes farbig angelegt. Es ist bündig mit er Unterkante der dritten Pforte.