Zitat von Willi im Beitrag #420 Das habe ich auch mal gelesen. Außerdem habe ich noch gelesen, dass genau das nämlich nicht gemacht worden ist, weil das einem Hochverrat gleichgekommen wäre, schließlich war diese Pracht ja nicht einfach nur Selbstzweck, sondern auch Machtdemonstration. Das sahen die Herrschaften es gar nicht gern, wenn die dafür investierten Staatsgelder zu Klump gehauen wurden.
Ich kann allerdings weder das Eine, noch das Andere bestätigen oder dementieren.
Stimmt auch wieder, die Herren platzten höchstwahrscheinlich vor Stolz wenn sie auf so einem Schiff dienen durften. Obwohl Kapitän und Kommandant waren wohl nicht immer ein und dieselbe Person. Wenn dann so ein Kommandant von der Schiffsführung keinerlei Ahnung hatte, wird es wohl zu ordentlichen Auseinanderersetzungen zwischen ihm und dem Kapitän gekommen sein, wohl nicht immer zu Gunsten des Schiffes.
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
Hallo, ich hab ja mit meinem Beitrag * 114 die Abschlagversion ins Spiel gebracht. Bin mir da aber sehr unsicher. Die Menschen vor der Zeit der Aufklärung waren anders geprägt als wir. Dieser Bilderreigen war nicht nur eine Machtdemonstration des jeweiligen Herrscherhauses, sondern hatte mit den allegorischen Bezügen auch eine mystische Bedeutung. Das war für die Menschen damals sehr wichtig. Wir hingegen sehen hauptsächlich die funktionale Bestimmung einer Sache. So isses!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das eine, dass die Skulpturen abgehauen worden sind, schrieb Mondfeld in seinem Buch "Historische Schiffsmodelle" Seite 104 unter Heckspiegel. Das dem nicht so war hat Willi Meischl hier im Forum geschrieben, ich weiß bloß nicht mehr wo.
Einfach super ( da ist alles drin, was man sagen kann -bis sprachlos ) So etwas schwebte mir auch immer vor. Aber jetzt -so alt werden ich nicht, um so etwas zu schaffen.
Weiser Entschluss, nur den Rumpf und ohne Masten und Takelage zu bauen. Aber zu Wasser lässt du sie ja nicht und den Ehrensalut schießen Andere.
Danke für Eure wohlwollenden und interessanten Kommentare
@Gregor : Die Vasa ist vom Stile her der (nordischen) Spätrenaissance an der Grenze zum Frühbarock zuzuordnen. Zum Beginn des 30-jährigen Krieges hat das protestantische Nordeuropa (Norddeutschland, Niederlande, Skandinavien) länger an dem Renaissancestil festgehalten als der von Italien stärker beeinflußte Süden. Die nordische Renaissance hat sich dabei nichtreligiöser Zitate bedient, die Hans Soop für die Vasa sehr ausführlich analysiert hat. Ein interessanter Artikel, den Du da gefunden hast Ich finde, es ist schon hilfreich, wenn man weiß, was man das schnitzt. Dann kann man nämlich besser herausarbeiten, auf was es ankommt. Die Farbigkeit des Figrenschmucks ist auch typisch für diese Kunstepoche.
Das Gewicht des Figurenschmucks war für die Kentereung jetzt nicht so entscheidend, sagen die Experten. Da waren wohl eher die falsche Beladung mit zu wenig Ballast zur Jungfernfahrt und das Öffnen der unteren Kanonenpforten die Hauptursachen für den Untergang.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Ja, Alexander, es ist nicht nur die handwerkliche Wiedergabe, die zu einem schönen Modell führt. man muss auch die Sinnhaftigkeit ( ein besseres Wort fällt mir jetzt nicht ein) verstehen. Du schaffst das !,!!
Du weißt ja, dass meine Hamilton auch umgefallen und versunken ist. So sind wir Leidensgefährten! War zwar nicht auf der ersten Fahrt, aber trotzdem blöd. Sie war ein Handelsschoner, den man bewaffnet hatte. Mit dem ganzen Gewicht was sie sehr rank und dann passierte es.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
ich durfte ja neulich in München deine Figuren "live" bewundern. - Einfach phantastisch! - Wirklich allererste Klasse!
Was die Kenterung durch den Ballast angeht: Der war wohl nicht nur zu wenig, sondern bestand zum größten Teil aus Kieselsteinen. (Habe ich gehört) "Augenzeugen" berichteten wohl, dass sie an Bord, kurz vor der Katastrophe ein "Rauschen", wie bei einem Wasserfall, aus dem Schiffsinnern gehört hätten.
Ein verrutschter Ballast erklärt jedenfalls, warum sich das Schiff nach der ersten Böe nicht wieder aufgerichtet hat. - Die zweite Böe hat die Lage dann bekanntlich nicht verbessert. ;-)
Ciao, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Von den Geräuschen hatte ich noch nichts gelesen. Aber Kieselsteine kann man die Ballsaststeine nicht nennen. Zwar waren die auch teilweise abgerundet, wie Kieselsteine. Aber das waren schon richtige Wackersteine. Halt so Findlinge wie sie die Gletscher in Skandinavien allenthalben herumliegen gelassen haben - nach der Eiszeit.
Zur allgemeinen Erbauung hier noch die neuen Figuren. Das sind diesmal die Krieger an der unteren Galerie. Die habe ich wie die Musikanten der oberen Galerie aus Milliput vorbereitet. Aus Buchsbaum wurden die drei Konsolengroteken sowie die Vogelkonsole geschnitzt. Auf diesen Konsolen kommen dann die Krieger zum Stehen.
Da ich von den Figuren ca. 60 Stück benötige, wird dafür jetzt wieder eine zweiteilige Silikonform gefertigt und entsprechend viele Abgüsse gemacht. Die Krieger bekommen dann noch Arme in verschiedenen Stellungen und Waffen und Schild in die Hände gedrückt.
Das war's denn mal wieder
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Danke Volker! Die Schnitzkunst ist hier mehr in der "Kleinheit" zu sehen. Aber mit der Zeit und Übung geht das auch besser.
@Seebaer und @Mr. Pett : Zum Thema gibt es schon einen Thread von dafi, in dem er die Technik beschreibt. Da ich aber manche Dinge anders mache, werde ich das dort auch noch genauer beschreiben. Gebt mir bitte etwas Zeit, da ich immer recht lange warte, bis ich die neuen Formen benutze. Dann halten sie besser.
Was ich Euch jetzt schon und auch allen Interessenten geben kann, wäre ein PDF eines Büchleins aus der Reihe:"Reif Hobby-Techniken" Dort ist ebenfalls alles genau beschrieben. Teilweise recht technisch aber sehr vollständig und auch der Zinnguß wird hier genau erklärt.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo Alexander, bin begeistert von allem.Die Schnitzereien sind ja einmalig, wie das gesamte Schiff. Muss alles nochmal ganz langsam lesen und anschauen. Gruß Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
da die älteren Baustufen schon vor Internet- / Forumszeiten entstanden sind und auch nur wenig Fotos vorhanden sind, habe ich diese leider nicht so gut dokumentiert. Aber für Deine W.v.H. kannst Du sicher das eine oder andere übernehmen, da doch recht ähnlicher Schiffstyp und Zeit.
Grüße, Alexander
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Foxtrott, da kann ich einige Anregungen brauchen. Bin nun mit Rumpf dran. Noch viel Arbeit vor mir, aber macht Spaß, beruhigt und man hat den Kopf frei. Gruß Jürgen
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