Das meinte ich, Willi. Man sollte, so glaube ich, die Regeln an die Spanten anpassen, nicht umgekehrt. Dort, wo die Regeln an den Spanten anliegen, kann man die Passpunkte einigermaßen genau setzen und formen. Erst anschließend sollte dem Spant seine endgültig konkave Form gegeben werden. Zudem: Auch wenn man beim hinteren Spant mehr Platz zum Einsetzen bei bereits fixierten Regeln hat, muss man ihn bei den Setzproben immer wieder verkanten, da man die Berührungspunkte immer neu nacharbeiten muss. was eine genaue Positionierung der Regel-Spant-Einkerbungen fast unmöglich macht. Auch ich habe bei der Geschichte ein paar graue Haare mehr bekommen. Was ich jedoch bisher bei Deinem Baubericht gesehen habe, wird das Galion bei Dir ein weiteres Kunstwerk.
Hallo Holger Vielen Dank erst mal und bis jetzt ist noch keine Behandlung erfolgt. An den Stellen, an denen das Holz etwas dunkel gescheckt ist, habe ich mit Kleber rumgesaut. War es Holzleim, werde ich den noch wegschleifen müssen, war es Sekundenkleber dann brauch ich nichts mehr zu tun, als zu lackieren (mit G8), dann sieht man nichts mehr. Dann sieht das Holz (hoffentlich) so aus wie bei meiner Yacht
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo zusammen Wieder ein Stückchen weiter. Der/die/das Galion (welchen Artikel nimmt man den nun?) hat seine Spanten und Regel. Es fehlen noch ein paar kleine Schnitzerein auf den Galionsspanten. Damit die sich dezent im Hintergrund halten, habe ich sie schwarz gebeizt. Es war dann doch eine ziemliche Fummelei, bis alle Teile angepasst waren. Die Tatsache, dass die Regel in der Seitenansicht ja perspektivisch verkürzt dargestellt sind und also gestreckt werden müssen, war da noch das kleinste Problem. Viel schlimmer war es, alles probehalber am Modell zu arrangieren, um die Passform zu überprüfen. Immer wieder gingen die Klammern oder Zwingen fliegen und alles purzelte durcheinander. Na ja, reine Nervensache, das kennt man ja. 101_2690.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt mal eine Frage an die Gemeinde: Auf dem Bild oben ist im Rücken der Galionsfigur noch eine recht große schwarze Fläche zu sehen. Ich bin unentschlossen, ob ich die so lassen soll, nach dem Motto "Weniger ist Mehr", oder ob ich die Fläche noch füllen soll, indem ich der Dame ein Cape um die Schulter lege, wie auf dem Bild unten. Was meint Ihr? Galion2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier nochmal zum Vergleich, was mir dazu als Plan zur Verfügung steht: Galion3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
ZitatIch bin unentschlossen, ob ich die so lassen soll, nach dem Motto "Weniger ist Mehr", oder ob ich die Fläche noch füllen soll, indem ich der Dame ein Cape um die Schulter lege, wie auf dem Bild unten. Was meint Ihr?
Ohne Cape fehlt was. Und der Winter steht vor der Tür, da kann sie das Cape, so leicht bekleidet wie sie daher kommt, bestimmt brauchen.
Hallo Willi, hättest du nicht extra darauf hingewiesen hätte mich das nicht gestört. Auf dem Plan sieht es für mich, als wäre dort (in Verlängerung der Galionsregel) ein Freiraum. Ich würde da also entweder noch etwas Bekleidung hinzfügen oder diese schwarze Fläche vielleiht entfernen und freieren Blick auf den Rücken der hübsche Dame geben, die du wirklich toll hinbekommen hast.
Übrigens schreibt Röding "DAS Galion". Dein Schiff gefällt mir immer besser.
Wirklich schön geworden! Besonders die Dame, aber auch all die anderen Verzierungen. Also gefühlsmässig hätte ich gesagt, dass ein Umhang der Dame gut täte, sonst entsteht da ja so ein 'freier' Bereich ohne was...
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Schon in Hinblick auf die Stabilität des Galion und seiner oberen Regeln würde ich den Vorkommentatoren beipflichten. Aber, wunderbar gebautes Kunstwerk!!!
Hallo zusammen Vielen Dank für Eure Kommentare. So sei es dann also: das Mädchen bekommt ein Mäntelchen. @Volker: Ich verstehe Deinen Hinweis auf die Stabilität des Galions und seiner Regel nicht ganz. Das Cape hat da keinerlei Einfluss drauf, oder meinst Du etwas Anderes?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, bei englischen Schiffen dieser Epoche sind sowohl die Regeln und ihre Simse als auch der Rücken der Galionsfigur (oder Teile davon in Form von Umhängen) an einem verlängerten Galionscheg abgestützt. Auch bei Chapman (Architectura Navalis) ist bei einigen Zeichnungen der Bugsequenz zu erkennen, dass ein hochgeführtes Scheg die Gesamtfigur nach hinten abstützt. Meine Überlegung: Fehlt eine derartige Fixierung an dieser Stelle, könnte ich mir eine Beschädigung von freistehenden Figuren bei schwerer See durchaus vorstellen.
Zitat von achilles im Beitrag #161Hallo Willi, bei englischen Schiffen dieser Epoche sind sowohl die Regeln und ihre Simse als auch der Rücken der Galionsfigur (oder Teile davon in Form von Umhängen) an einem verlängerten Galionscheg abgestützt. Auch bei Chapman (Architectura Navalis) ist bei einigen Zeichnungen der Bugsequenz zu erkennen, dass ein hochgeführtes Scheg die Gesamtfigur nach hinten abstützt. Meine Überlegung: Fehlt eine derartige Fixierung an dieser Stelle, könnte ich mir eine Beschädigung von freistehenden Figuren bei schwerer See durchaus vorstellen.
Grüße
Volker
Ach so, danke für die Anmerkung. So habe ich auch Chapmans Zeichnung interpretiert und das Scheg hochgezogen, quasi als Rückenlehne für das Mädchen, so habe ich's ja auch gemacht und so soll es auch bleiben. Da ich ja immer noch den Fahrbetrieb im Blick habe, muss ich eh alle Möglichkeiten nutzen, die Festigkeit zu erhalten, bzw. nicht noch zusätzlich zu schwächen. Der Vergleich mit englischen Schiffen dürfte auch zulässig sein, den Chapman's Vater war Engländer und Chapman hat, glaube ich u.a. auch in England studiert.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo zusammen Zur Zeit fehlen mir sämtliche Ambitionen, an dem Schiffchen weiter zu bauen. Das kommt schon mal vor und macht mir auch keine Sorgen, im Gegenteil, es erlaubt mir, mich mal wieder mit ein paar theoretischen Fragen zu beschäftigen. Eigentlich wollte ich nur wissen, welchen Durchmesser die Juffern haben müssen, die nicht im Plan abgebildet sind. Da die einzige, mir bekannte Methode ihre Größe zu bestimmen die ist, dass ihr Durchmesser halb so groß ist, wie der des zugehörigen Mastes (ich nehme an, an dessen Fuß), artete das Ganze natürlich wieder aus und auf einmal ging es darum, die Abmessungen für sämtliche Spieren zu ermitteln. Aus der ANM habe ich aus der Tafel LXII den Takelplan ausgeschnitten und ein bisschen vergrößert: Takelung Fregatte.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Nun habe ich die Spieren in der Skizze vermessen und in Bezug zur Länge der Wasserlinie (LWL) gesetzt. Diese ist ja auch bei dem Plan für meine Fregatte sehr leicht zu definieren (im Gegensatz zu dem Wert "Länge zwischen den Loten", da habe ich nur eine nebulöse Vorstellung davon, wie sich die genau definiert) und so konnte ich die Abmessungen der Spieren im Plan LXII auf ein Schiffchen von der Größe meiner Fregatte umrechnen. Genialer Aspekt nebenbei: Chapman schreibt, dass er die Rahen um 60° angebrasst darstellt, weshalb sie ziemlich genau halb so lang erscheinen, wie sie tatsächlich waren. Das macht das Abnehmen ihrer Länge einfach und die Skizze bleibt übersichtlich. Schlau der Mann!
Nun ritt mich dann aber noch ein kleines Teufelchen das mir einflüsterte, die Abmessungen der Spieren auch noch über die Berechnungen und Tabellen zu ermitteln, wie sie Mondfeld anbietet und wie sie lt. Karl-Heinz Marquardt Steel vorsah. Das Ergebnis wurde in eine Tabelle eingetragen Großmastspieren.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Eins der wesentlichsten Ergebnisse aus dem Vergleich der dadurch erhaltenen Werte ist, dass Steel offenbar wesentlich kürzere Rahen vorsah, als Chapman dies tat und auch als sie sich aus Mondfelds Bereichnungen ergeben. Das verunsicherte mich ein wenig und mich würde sehr interessieren, was es damit auf sich hat und wie Ihr darüber denkt. Vermerk: der um Einiges kürzere Großuntermast bei Chapman ergibt sich dadurch, dass ich seine Länge nur ab Ok-Deck gemessen habe, während die anderen Werte vermutl. die Gesamtlänge angeben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.