Hallo Matthias (@victory78 ), bin mir unsicher, was Du unter "Nüstergatten" verstehst. Da beim Modell keine Lieger eingebaut werden, entfallen derartige Öffnungen zum Entwässern der Bilge. Speigatts sind jedoch vorgesehen.
ja, ich meinte die Entwässerung ( Limber Hole ) wie hier zu sehen. Bild 7 zeigt das Detail an dem dänischen Linienschiff "Prinz Friedrich", welches ich 2018 in Hamburg an den Modellbautagen bewundern durfte.
Matthias (@victory78 ), danke für die Aufklärung. Da ich die "limber holes" auf zeitgenössischen englischen Modellen dieser Epoche nie entdeckt habe, werde auch ich auf sie verzichten. Ansonsten ein faszinierendes Modell in Deinem Link!
Das Vorhandensein dieser Drainage konnte in der kurzen Diskussion auch nicht abschließend geklärt werden, nur, dass er eher an Kriegsschiffen genutzt wurde.
Der Bug des Modells wurde geschlossen; die Füllworpen sind eingesetzt und grob geschliffen. Um das Anpassen an dieser kritischen Stelle zu erleichtern fertigte ich mir eine Sperrholzmatrize mit der Kontur des ersten Spants bzw. inneren Stevens als Ausgangspunkt.
achilles
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Füllworpen 1.JPG
Füllworpen 2.JPG
Füllworpen 3.JPG
Die Linien der Enden von Boden und Seitenwrangen sind sehr gut geworden, das freut mich sehr. Vielleicht könntest du die Art und Weise wie du es gemacht hast kurz im Forum beschreiben. Es wird sicher viele intetressieren-
Liebe Grüsse Willi (schifferlbauer)
Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.
....wunderbare Arbeit, Volker. Schade, dass dies alles wieder durch Planken überdeckt wird. Würde es sich nicht 'mal anbieten, eine Seite zum Teil offen und ohne durchgehende Spanten bis zum Schanzkleid zu bauen ? Was mich noch interessiert; was ist die Begründung für die unreglmäßige Höhe der 'Füllstücke' kurz unter der Wasserlinie zwischen den Spanten (?). ( Beschreibung der Örtlichkeit nachträglich geändert / Eberhard bediente sich noch des ursprünglichen Textes ).
Zitat von wefalck im Beitrag #40"Was mich noch interessiert; was ist die Begründung für die unreglmäßige Höhe der 'Füllstücke' über dem Kiel zwischen den Spanten (?)."
Ich wollte mich nicht als Ignorant dieser Zeitepoche 'outen', aber diese Frage hatte mich auch schon bewegt ... schöner Holzarbeiten übrigens !
Die gleiche Frage wollte ich auch stellen, hab´ mich aber nicht getraut ....
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Schätze mal die Verfügbarkeit der Bohlen auf dem Holzhaufen der realen Werft wird da schon mit reingespielt haben. Die Füllstücke werden eine gewisse Mindestüberdeckung zu den einzelnen Timber gebraucht haben. Der Rest ist dann warscheinlich dann irgendwie entstanden.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Interessante Fragen, über die man Bücher schreiben könnte. Unser Forumsmitglied Willi Meischl ist dies bereits in früheren Veröffentlichungen ausführlich und bewundernswert angegangen. Fast alle Erbauer von Navy Board Modellen beabsichtigten, die wesentlichen "Kurven" der Schiffsmodellrümpfe besonders darzustellen. Diese sogen. "Rising Lines" galten unter Experten lange Zeit als wichtigster Nachweis für die Segeleigenschaften von Schiffen und wurden deshalb bei entsprechenden Modellen immer besonders "betont". Die zeichnerische Konstruktion solcher Kurven war in dieser Epoche lange ein streng behütetes Geheimnis vieler berühmter Schiffbaumeister, währende der "übliche" Werftkonstrukteur immer noch nach Freihand und Gedächtnis konstruierte. Die Rising Lines sollten möglichst "smooth and even" in Gestalt sein, was in früheren Jahren durch alleinige Kreisbogenkonstruktionen nicht gelang. Deane`s Doctrine gilt hier als Beispiel; wobei man heute annimmt, dass er seine Zeichnungen eher populär darstellen wollte und in Wirklichkeit bereits trigonometrische Berechnungen bei der Rumpfkonstruktion benutzte, wie sie später allgemein üblich wurden. In meinem Fall habe ich ebenfalls versucht, die 3 bzw. 4 wichtigsten Kurven längsschiffs einigermaßen darzustellen. Die beigelegte Handskizze soll dies nochmals verdeutlichen. Diese Art der Darstellung von Spantkonstruktion bzw. Spantanordnung soll dem Betrachter, unter Einbeziehung der imaginären "Rising Lines", eine deutlich erkennbare, dreidimensionale Vorstellung von der Rumpfkonstruktion und ihrer Form ermöglichen. Um dies auch später sichtbar zu belassen, wird lediglich der Bereich nach dem ersten Barkholz nach oben beplankt. Es bleibt anzumerken, dass die "Rising Line of the Breath" bei den meisten Modellen eher als "Toptimbers Heel´s" (unteres Ende der Auflanger) dargestellt wird. Dadurch liegt sie etwas tiefer. Dies ist auch bei meinem Modell der Fall. Wie bereits erwähnt, waren die Tothölzer (Deadwoods) längsverlegte, schwere Balken, an denen die Halbspanten verbolzt waren. Auf Modellen werden sie meist aus einem soliden und geformten Holzstück dargestellt. Ich benutzte dagegen die Füllstückmethode, d.h. die Zwischenspanten werden nur bis Höhe der Tothölzer dargestellt.
achilles
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k-Rising Lines.JPG