Im zarten Kontrast zu den schwarzen Wanten werden die Webleinen mit braunem Garn ausgeführt.
Für die richtigen Abstände hilft mein "Aufentermännchen" ( im richtigen Maßstab ) , es gleicht eher einem 'Alien' als einem Matrosen, macht aber nichts !
Zumindest auf der Backbordseite wurden sie fertiggestellt, wie ich es mir gedacht hatte -in 'braun'. Ich finde, es wirkt.
Der Anker ( mit der tollen Trosse von Frank ) und seine Boje wurde auch gleich angebracht, da nun diese auch ihren Platz gefunden hat.
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Dass ich noch immer nicht 'ganz auf der Höhe' bin, zeigte die Schwierigkeit beim Webleinenstek. Der wollte mir einfach nicht gelingen, da ich mich an 'Mondfeld's' Zeichnung gehalten hatte und nicht deutlich zu sehen war, wie das Garn an einem gewissen Punkt geführt werden musste, obwohl ich ihn früher schon oft praktiziert hatte. Der Verzweiflung nahe, wurde zur Verdeutlichung -nachdem ich es dann herausgefunden hatte- eine entsprechende Skizze daneben gezeichnet
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Wenn die Steuerbordwebleinen gewoben sind, werden auch die Jungfern der Authentizität wegen schwarz 'gepönt'.
Nun erhebt sich die Frage, wie hoch sind die Webleinen unter die Mars zu führen, da es sich bei den Püttingswanten für die Wanten der Marsstenge um so genannte Bentinckwanten handelt, die also nicht über die gesamte Breite angreifen, sondern in einem Bund an einem Stag an Deck geführt werden.
Hallo Peter, einen freundlichen und modellbauerlichen Gruß in den Westerwald!
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Ich hoffe, es geht Dir gut und und das Knüpfen der Webleinen erfüllt Dich mit großer Freude. Wichtig ist es, die Knoten später mit verdünntem Weißleim zu sichern. Ja, ich bin auch damit beschäftigt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Grüße auch in den Taunus, meiner alten Heimat ( die Loreley gehört ja schließlich auch dazu ).
"Zufriedenheit" möchte ich sagen, Jörg @Gebbi -Freude verbiete ich mir noch.
Ja, vor dem Weißleim kommt bei mir ein klitzekleiner Tropfen Kunststoffkleber, da es sich um Polyestergarn handelt. Ein immer wieder toller Moment beim Webleinenknüpfen ist, wenn sich die 'Acht- Schlinge' um den Want zusammenzieht . Auf die Dauer kann es aber auch nerven .
Aber, sind deine Webleinen nicht etwas zu dick im Vergleich zu den Wanten ?
Zu dick ... Ja, Peter, ich hätte dünneres Material nehmen sollen. Bin aber fast fertig mit dem Knotenknüpfen.
Zufriedenheit - ja. Wie arm sind die Leute in unserem Alter, die kein Hobby haben, die nicht kreativ sind. Freue mich, dass Du weitermachst trotz des Schicksals.
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Fertigstellung der Fockunterwanten inclusive der Bentinck- Püttingswanten
Durch die Einführung der Bentinckwanten Mitte des 18. Jahrhunderts auf amerikanischen und teilweise englischen Schiffen ergaben sich einige Änderungen : -so gab es an den Unterwanten keine "Wurst", deren Zweck die 'Verankerung' der sonst üblichen Püttingswanten gewesen wären. -ferner fiel die "Verdrillung" der Wanten weniger spektakulär aus, da der Zug durch die Püttingswanten nicht gegeben war, weil dieser durch Stag und Taljen an Deck abgefangen wurde. -Nachteil der 'Bentincks' war, dass die Taljen beim Handling der betreffenden Kanonen hinderlich sein konnten.
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Der Mast zeigt bewusst 'Bewitterung' d. h. sieht "gebraucht" aus, also kein 'second hand' , da das Modell später in einem Diorama ( Reede, Ausrüstung mit Schute ) dargestellt werden soll.
Im 18. Jh. kenne ich mich ja nicht so gut aus und lerne ständig dazu. Der Begriff 'Bentick-Shrouds' ist mir wohl schon einmal untergekommen, habe ihm aber keine Beachtung geschenkt.
Wenn ich mir jetzt Deine sehr schön detaillierte Ausführung auf der USS CONSTITUTION ansehe, drängt sich mir allerdings die Frage auf, wie die Leute aus den Wanten in die Bentick-Wanten umgestiegen sind. Diese Stelle muß ja ein echter Flaschenhals gewesen sein, mehr noch als bei der sonst üblichen Anordnung.
Hallo Peter, auf Grund wefalks Beitrag #403 habe ich noch mal bei Marquard (S.96) nachgelesen. Bzgl. der Bentnick-Wanten gibt es offenbar unterschiedliche Beschreibungen.
Ja, Eberhard @wefalck Insgeheim bzw. indirekt hatte ich diese Frage in #395 gestellt. Aber die Webleinen an den eigentlichen Wanten noch weiter zu führen, ergab auch keinen Sinn. Es ist ein echtes Nadelöhr und man muss sich hinten anstellen.
Es wurde verschiedentlich berichtet, dass die Seesoldaten - auch wenn diese zierlicheres Schuhwerk hatten als die Infantrie- an den Wanten innen weiter aufenterten und durch die Marsaussparung schlüpften. Aber die Wanten sind dort schon so eng gefasst, dass kaum noch eine Stiefelspitze dazwischen passt. Außerdem hatten die neuen US- Fregatten meines Wissens keine Soldaten an Bord. Dafür hatten sie -im Spezellen die CONNY- doppelte Kanonenbedienungen, um bei schneller Wende die andere Breitseite schon feuerbereit zu halten.
Die Marquardt- Ausführungen kenne ich nicht, muss ich zu meiner Schande gestehen @bernd Er hatte sich bei den Heckspiegel- Varianten so verhauen ( es war eine Leseprobe ), dass ich mir das betreffende Buch nicht zulegte.
Aber die hier angewendete Variante der Bentinck- Wanten ist schon stimmig, sie wurde auch nach dem Umbau 1811 beibehalten. Warum man darauf verfiel und es beibehalten hatte, entzieht sich meiner Kenntnis. Echte Vorteile bringt dieses Prinzip nicht.