RE: Revenge 1577 - Baubericht von Helmut nach einem Bausatz von Amati - 7

Die Köpfe lagen als Metallguss bei. Ich musste nur den Hals absägen und mit Holzfarbe bemalen. So gut kann ich nicht schnitzen. Die Scheiben in den Knechten habe ich abweichend vom Bausatz hinzugefügt. Die Knechte hatten nur einen schmalen Schlitz von vielleicht 0,2 mm breite.

Die Rüsten wurden mit Rüstjungfern und Rüsteisen vervollständigt.
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Nachdem ich alle Rüsteisen angebracht hatte, gefielen mir die Rüsteisen an der Fockrüste nicht. Laut Bauplan waren sie richtig, aber nach Hoeckel zu lang. Also wieder ab, kürzen und wieder neu montieren.
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Während des Annagelns der Rüsteisen hat sich natürlich auch ein Kanonenrohr gelöst und ist im Schiffsrumpf verschwunden. Es hat gut 1 Stunde gedauert bis ich diese mit Hilfe von 2 Zahnstochern und Sekundenkleber wieder herausgefummelt hatte.

Derzeit überlege ich, wie ich die Galionsfigur farblich gestalte. Sie weicht vom Hoeckel Plan ab und ist eher ein Löwe als ein Drache. Nur in Gold zu halten finde ich nicht so gut.
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Hallo Helmut ,
ich denke zu dieser Zeit waren noch Rüstketten in Gebrauch , anstatt Rüsteisen . Nur so als Anmerkung . Du hast ein wunderschönes Modell der Revenge entstehen lassen . Die Galionsfigur würde ich in Gelb ( Sonnengelb oder Lufthansa-Gelb ) . Nach dem Trocknen etwas Washing mit Schmutzpigmenten ; da kommen die Feinheiten besser raus .


Grüße von Thomas

Zitat von emily.ndh im Beitrag #93

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ich denke zu dieser Zeit waren noch Rüstketten in Gebrauch

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Hallo,

Danke für die Hinweise.
Der Gallionslöwe wird nun Gelb. Ich versuche dann noch die Krallen, die Augen und das Maul farblich hervorzuheben. Schaun wir mal.
Zu den Rüsteisen: Rolf Hoeckel schreibt, dass vor 1600 Püttingsketten im Einsatz waren. In seiner Zeichnung von der Revenge sind aber Püttingseisen abgebildet. Das nenne ich konsequent inkonsequent . Bei Wolfram zu Mondtfeld werden Ketten für 15./16. Jahrhundert und Eisen im 16./frühes 17.Jahrhundert aufgeführt. Also nichts genaues weis man jetzt . Ich baue nach dem Plan in "Risse von Schiffen des 16. und 17.Jahrhundert" und nach dem Bauplan vom Baukasten. Beide haben Unzulänglichkeiten. Im Buch ist u.a. die Farbgebung/Ornamente nicht korrekt wiedergegeben. Die Farbgebung im Baukasten ist näher dran an den Originalzeichnungen. Meine Revenge soll Bramsegel erhalten, gemäß dem Plan im Buch. Der Baukasten sieht diese nicht vor.

Soweit ich weiß, ist die „wirkliche“ Bemalung nirgendwo überliefert worden. Das war ja auch nur temporär, nach längeren Einsätzen mußte immer nachgepönt werden.
Die englischen Galeonen wurden erst nach der Zeit der Armadaschlacht mit Bramsegel sozusagen aufgetakelt. Beide Varianten sind, je nach von Dir gebautem Zeitpunkt in Ordnung.

Gruß Angarvater

Bei Michael Oppenheim, History of the Administration of the Royal Navy S. 130/31 sind die grün-weißen Ornamente überliefert. Die Originalquelle dürfte irgendwo in den Staatspapieren Elisabeths I. zu finden sein, von denen der größte Teil nicht veröffentlicht ist. Im 2. Ausschnitt findet sich auch was Interessantes zu den Galionsfiguren. Leider scheint die der Revenge nicht überliefert zu sein. Vielleicht hatte sie auch keine.

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Z.B. geht aus den Staatspapieren auch hervor, daß sie 3 Masten hatte und nicht 4, was sich mit ihrem Erscheinungsbild auf der Smerwick map deckt:

Smerwick Revenge [P. Earle Cover] 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Es ist vielleicht nicht ganz ausgeschlossen, daß sie nach 1588 mit 4 Masten ausgestattet war. Daß ihre Farbgebung sich auf der Smerwick map auf Rot-Weiß beschränkt, dürfte den einfachen Grund haben, daß Rot hier Farbe an sich vertritt (es handelt sich immerhin nur um eine Skizze). Daß sie durchweg nur in Rot und Weiß gehalten war, ist kaum vorstellbar.

Nur Rot und Gelb ginge bei einem Tudorschiff wohl nicht. Das sind die Farben Spaniens.

Tudors Farben waren Rot, Weiß und Grün. Ich denke, daß die Farben zwar einerseits Dekoration waren, aber im Wesentlichen auch der Kennung der Schiffe im Einsatz dienten. Das hatte wohl auch den Vorteil, daß man im Gefecht auch dann das Schiff zuordnen konnte, wenn die Flaggenstöcke und sonstige fahnentragenden Takelungen weggeschossen worden waren.

Angarvater

Danke für die vielen Anregungen.
Das Bild auf der Smerwick map ist wohl nur eine sehr abstrakte Darstellung von der Revenge. Ob das die reale Revenge darstellen soll? Das dargestellte Schiff hat nur 12 bis 14 Kanonen, jedenfalls was ich sehe.
Schon weil der Rumpf fast fertig ist, bleibe ich bei 4 Masten.

Zitat von echino im Beitrag #100

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Das Bild auf der Smerwick map ist wohl nur eine sehr abstrakte Darstellung von der Revenge. Ob das die reale Revenge darstellen soll? Das dargestellte Schiff hat nur 12 bis 14 Kanonen, jedenfalls was ich sehe.

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Hallo Hartmut,

eindeutig sind keine Bramsegel dargestellt. Jetzt bin ich wieder da, wo ich am Anfang des Baus war, Bramsegel oder nicht. Basis für Bramsegel ist diese Darstellung:
f1246t6134p129085n3_hMQnErUY.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Wobei die Segel vielleicht erst später eingezeichnet wurden. Ich bin gerade bei den Marsen und plane bald die Masten. Bis dahin muss ich mich entscheiden

Bei der Wandteppichdarstellung in #101 ist die Großbramstenge zum setzen eines Bramsegels zu sehen. Ich würde mich danach richten und nach Plan weiterbauen.
Das Kartonmodell von Shipyard zeigt das Schiff ohne Bramsegel: https://model-shipyard.com/de/segelschif...enge-nr-42.html
Da die Bramstengen plus Segel gesetzt bzw. weggenommen werden konnten, wären in meinen Augen beide Lösung historisch richtig.

Ohne Bramsegel sieht das Schiff deutlich schnititger aus. Das ist aber nur Geschmackssache meinerseits.

Klaus

Zitat von echino im Beitrag #102

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Wobei die Segel vielleicht erst später eingezeichnet wurden.

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Es ist nur eine Kleinigkeit fertig geworden. Die Galionsfigur habe ich bemalt und angeklebt.
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Viel Zeit habe ich in der Recherche zu den Masten und den Mastkörben gebraucht. Ich habe bei mir ein Buch gefunden, wo es u.a. um die Kriegsschiffe des 16. Jahrhunderts ging. Jetzt bin ich soweit, die Revenge ohne Bramsegel zu bauen.