Hallo alle, ich bedanke mich für Eure Beiträge. Weiter geht es mit dem Steuerrad. Nach AotS hat die Pandora ein doppeltes Steuerrad mit je zehn Sprossen. Zunächst stellte ich eine maßstabgerechte Zeichnung des Rades her, in die ich die Trennlinien der einzelnen Segmente und die Lage der Sprossen eintrug.
Diese Skizze wurde auf ein dünnes Holzbrettchen geklebt und der Kreisring mit einer ersten Lage Leistenstücke Birke 0,5 x 3mm beklebt. Darauf kam eine zweite Lage, wobei zwischen den einzelnen Segmenten jeweils eine Stecknadel als Platzhalter für die späteren Bohrungen für die Sprossen eingelegt wurde:
Wieder darauf kam eine dritte Lage, deckungsgleich zur ersten:
Nach Trocknen des Klebers (Ponal) ließen sich die Stecknadeln lewicht entfernen und die freigewordenen Löcher für die Sprossen aufbohren. Die ganze Anordnung wurde nun durch den Mittelpunkt mit einer Stecknadel als Achse drehbar auf einem Brett befestigt. Mit einem kleinem Fingerfräser im eingespannten Dremel durch Drehen um diese Achse wurde der Radreifen ausgefräst und mit Sandpapier verputzt, das Ganze zwei mal. Die Sprossen wurden aus 2mm-Raminstab hergestellt:
Anschließen erfolgte der Bau der Nabe. Dazu mußten zur inneren Aufnahme der Sprossen gleichmäßig über den Umfang verteilt zweimal zehn Löcher gebohrt werden. Verwendet wurde 4mm Ramin-Rundstab. Es ist ziemlich schwierig ohne Hilfsmittel diese zehn Löcher einigermaßen gleichmäßig hinzubekommen. Da mir ein Kreisteiltisch nicht zur Verfügung stand klebte Ich eine zu Beginn mit entstandene Skizze auf die Stirnseite des Rundstabes, brachte mir an der Bohrvorrichtung einen Zeiger an und konnte den winkel von Bohrung zu Bohrung von Hand einstellen. Wenn die Winkellinien auf der Skizze lang genug sind, geht das schon ziemlich genau.
Es wurden dann mit den vorbereiteten Sprossen die Radreifen auf die Nabe montiert und verleimt:
Die Nabe wurde auf die notwendige Länge gekürzt, hier mit dem allseits beliebten 1Cent-Stück:
Das Steuerrad wurde an einen Ständer montiert, auf eine Gräting geklebt und mit vier Windungen des Tau’s versehen:
Vielen Dank für's Zeigen. Das Steuerrad steht mir noch bevor und da ich noch nie eines herstellen brauchte, habe ich mich schon gefragt, wie man das machen kann. Dein Beitrag erspart mir eine langwierige Suche (ein bisschen hatte ich ja schon gegoogelt, aber ohne viel Erfolg). Sehr schön erklärt, zumal auch mir jetzt nicht die Unmenge an Maschinen zur Verfügung steht und das Ergebnis ist toll.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
eine effektive Methode ein Steuerrad in dem kleinen Maßstab zu bauen, mit einem sehr schönen Ergebnis. Wenn man bedenkt, dass dieses Rad kleiner ist als ein 1-Cent-Stück, umso beachtlicher ist diese Leistung. Klasse Steuerrad und Danke für´s Zeigen.
Für meine La Creole habe ich eine andere Methode gewählt, aber da ist auch der Maßstab größer.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo, vielen Dank für Eure Beiträge. Es geht weiter: Der Kamin, den hatte ich schon einige Zeit vor mir hergeschoben.
Nun geht weiter es mit den Vorbereitungen zur Takelung, die sich nun so langsam ankündigt. Zuerst die Beschaffung der benötigten Blöcke. Zur Auswahl standen • von Krick angeboten, gefielen mir nicht • im Internet angeboten, hatte deswegen Kontakt zu russischen Modellbauern aufgenommen. 2mm-Doppelblöcke waren zwar angeboten aber nicht lieferbar, 2mm-Einfachblöcke nicht in ausreichender Menge. Versandkosten für meine Begriffe ziemlich hoch und Zahlungsbedingungen gefielen mir auch nicht. • selbst herstellen Blieb nur das Selbstherstellen. Als Ausgangsmaterial verwendete ich Leisten aus Birnbaum, die ich schon mal unter http://www.bolitho-und-co.de/forum/showt...ugsquellen-Holz (#18,20) vorgestellt hatte. Das Herstellungs-Verfahren habe ich so oder auch so ähnlich irgendwo gesehen. Zur Herstellung der Blöcke hatte ich dann erst mal meinen Bohrständer von Dremel – den ich mir für Modellbauzwecke nicht wieder zulegen würde – etwas modifiziert:
Damit kann ich die Höhe des Werkzeugs über dem Tisch für einfache Fräsarbeiten einigermaßen gut einstellen und habe beide Hände frei. Für die Bearbeitung der Leisten baute ich eine einfache Lehre mit deren Hilfe ich diese unter dem in entsprechender Höhe eingestellten Fräser entlang schieben konnte. Weiterhin war diese Lehre zum Bohren der vielen notwendigen Löcher sehr hilfreich:
Zum Herstellen der Blöcke fräste ich in die Leisten jeweils zwei Nuten für die Stropps und Nuten entsprechend der Anzahl der Scheiben:
Nach dem Bohren der Löcher wurde die Leiste entsprechend der Blockgröße eingekerbt:
Anschließend wurden die Blöcke mit Sandpapier abgerundet, geglättet, abgetrennt und mit Drechslerwachs behandelt:
Ergebnis: Viel Arbeit. Die Blöcke sehen nicht so schön aus wie gekaufte CNC-hergestellte, aber nach meiner Meinung mit Sicherheit besser wie die von Krick und sie sind „selbst hergestellt“:
Der Aufwand hat sich sicherlich gelohnt! Deine Blöcke sehen sehr gut aus!! Im 18ten Jhd gab es auch keine CNC maschine und ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder Block exakt wie der nächste ausgesehen haben. Ein sehr schönes und professionelles Modell!
Ein sensationelles Modell - hätte nicht gedacht, dass man auch einem solche kleinen Maßstab noch so eine Fülle an Details so ausgezeichnet darstellen kann. Respekt!