Ein Wrack eintubuddeln wäre ja auch eine Idee, wie wär's damit, hm? In Paris im Marinemuseum habe ich tatsächlich mal ein solches Modell gesehen. Zeigte eine Fregatte des 18. Jhdt mit zerstörter Takelage und bewachsenen Rumpf.
Eigentlich ein trister Anblick, aber auch irgendwie faszinierend...
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hab's schon mal sauberer gesehen, kommt ja aber gaaaanz nach unten direkt über die Bilge. Mit dem richtigen Einsatz der richtigen Maschinen geht das sicher besser, aber entweder sind die zu teuer oder ich kann da nicht mit öm, oder beides.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Bezgl. dem Können. Mein Klavierlehrer sagte immer. Man kanns oder man kann es noch nicht ! .
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Der Ausbau des Decks mit den Zugängen zu den Pulverkammern schreitet nur langsam voran. Der Zugang war wohl tatsächlich nur für die Pulveräffchen geeignet. Erstaunlich und beängstigend, wie eng es da unten zuging.
Die Pulverkammern wurde eingebaut, das Deck darüber beplankt. Hätte ich mich an den Plan gehalten, wären durch den Lichtkasten, Balkenstützen und Treppen ganze Bereiche im Schiffsinneren versperrt worden und nicht mehr zugänglich.
Ich war mir nicht sicher, ob bei solchen Zwischendecks auch kalfatert wurde. Ich habe es mal gemacht.
Hier das Deck über den Pulverkammern. Darauf werden die Breadrooms, die Brot-Kammern und die Gunrooms (Bez. lt. Plan) aufgebaut. Die Lukendeckel bleiben da nicht. Sie werden zur Seite geschoben, um den Laternenkasten und den Niedergang zu zeigen.
Mit dem Wort "Gunrooms" kann ich nicht viel anfangen. Ich habe einige Male von dem Gunners Room, was ich mit "Kammer des Kanoniers" übersetze, gelesen. Könnte der hier gemeint sein?
Auch hier würde lt Plan eine Treppe eingebaut, die den Zugang unmöglich machen würde. Sie wird etwas verschmälert und einen Orlopdecksbalken weiter nach vorn eingesetzt. So kann es klappen. Davon aber später mehr.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Lieber Willi! Wie von Dir nicht anders zu erwarten eine exakte und bewundernswerte Arbeit; besonders in den "Tiefen" des Modells zusätzlich herausfordernd.
Zu den Gunrooms: Hier kann ich lediglich zur englischen Navy etwas beitragen. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war dieser Raum (achtern des untersten Decks) tatsächlich den Kanonieren vorbehalten (Gunner´s Room). Bei Zwei- und Dreideckern lag er über der Wasserlinie und war deshalb relativ gut belüftet (Fenster, Kanonenpforten) und zeigte eine Art von Komfort. Neben den Kanonieren benutzte der Schiffsarzt und seine Helfer dort ebenfalls kleine, abgeteilte (Segeltuch) Räume, was neben einer guten Bezahlung zudem als Anreiz für die damals gesuchten Spezialisten an den Geschützen diente. Anfang des 18. Jahrhunderts verlegte man die Geschützbedienung zu den übrigen Mannschaften und reservierte den nun benannten "Gun Room" (immer noch Lagerort für Handwaffen) für junge Offiziersanwärter (Midshipsmen). Üblicherweise wurde der Raum nur als Messe benutzt. Schlafen und das Anbringen von Hängematten war durch den an der Decke schwingenden "tiller" nicht möglich. U.a. diente der Raum als "Klassenzimmer" für den Kadettenuntericht. Auf den späteren Fregatten (ohne Poop, ohne durchgehendes Orlop) lag der Gunroom unter der Wasserlinie, hatte keine Fenster/Pfortenöffnungen. Er wurde platzbedingt oft als "wardroom" (Messe für niedrige Offiziere) benutzt (Lavery: The Arming and Fitting...; S. 160) und war vermutlich aufgrund der gewöhnungsbedürftigen Gerüche und Umgebung wohl nur besoffen auszuhalten (persönliche Anmerkung).
Wow, vielen Dank, Volker @achilles , für diese ausführliche Antwort. Wie Du richtig schreibst, muss man natürlich bedenken, dass ich hier versuche, einen Franzosen zu bauen. Aber das Beispiel Chapman, dessen Vater Engländer war und der Schiffbau in verschiedenen Ländern studiert hat, zeigt auch, dass Know-how sich nicht an Ländergrenzen hielt und der Schiffbau war ja insgesamt sehr stark standardisiert. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass Deine Ausführungen durchaus auch für mein Schiff eine gewisse Gültigkeit haben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Die Einzelteile für die Ausstattung des Decks über den Pulverkammern standen auf dem Programm. Aber zuvor musste die Pulverkammer noch ihren Laternenkasten inkl. Laterne bekommen:
Die Decksbalken werden mit einer ziemlich langen Lasche aus zwei Teilen zusammen gebaut. Wieder eines der Dinge, die nur erkennbar sind, wenn die Teile einen gewissen Farbunterschied aufweisen (oder man schlampig baut). Die Sichtbarkeit wird noch geringer, schließlich kommt ja noch mindestens ein Deck darüber und über eine Beplankung des Orlopdecks habe ich noch nicht entschieden.
Egal, die Pfriemelei macht einfach Spaß...
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Frank im Beitrag #163Schöne Blattung bestimmt nicht einfach beide Balken so korrekt zu zurichten.
Hallo Frank (@Frank) Danke der Nachfrage. Anfangs habe ich ein bisschen Ausschuss produziert, inzwischen geht es ganz gut, zumal ich mich darauf besonnen habe, dass ich ja eine Fräse besitze und ich die vielleicht auch mal einsetzen könnte, anstatt da nach Augenmaß und aus dem Handgelenk herum zu murksen. Ist halt (wie meistens) eine Übungssache und zum Üben gibt's noch reichlich Gelegenheit.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Die abschließenden Schotts des Bereichs lasse ich weg. Jetzt zu schreiben, dass man dann besser rein gucken kann, wäre natürlich erstmal Blödsinn. Ihn aber zu verschließen, fühlt sich irgendwie falsch an. So viel für heute...
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.