Danke für den Hinweis. Dem bin ich sofort nachgegangen, und habe es am Schnittmodel ausprobiert. Es ist ausreichend Spiel beim Brooktau gegeben, um eine seitliche Ausrichtung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist auch festzustellen, dass die Brooktaue der Carronaden beim Originalmodell im Musée de la Marine in Paris im Maßstab 1:36 auch mit leichter Spannung ausgeführt sind, genauso wie ich es nun auch dargestellt habe. Dies entspricht auch der Tatsache, dass man mit starken Brooktauen den Rückstoßweg immer mehr verkürzt hatte.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Schnittmodell mit Carronade M 1:48 Eines der wenigen Details, die ich noch am dem Schnittmodell auszutesten habe, ist neben der Befestigung der oberen Geschützpfortendeckel die Ausführung und Anbringung der Kugelracks. Entsprechend dem Plan aus dem Atlas du Genie Maritime (1837) sowie der Planunterlage von J. Boudriot waren auf der La Créole insgesamt 140 Kugeln in Racks im Bereich des Wassergangs untergebracht; davon 118 Kugeln für die 30-Pfünder Carronaden (Ø 15,9 cm; 1:48 = 3,3 mm) und 22 Kugeln für die 18-Pfünder Kanonen (Ø13,5 cm; 1:48 = 2,8 mm). Die Geschoßdurchmesser habe ich aus der Planunterlage von J. Boudriot herausgemessen (Abbildung M 1:27), da ich im Text keine Angaben dazu finden konnte. Daher kann es sein, dass hier ein paar mm Abweichung gegeben sind. Bei der Umrechnung auf den Modellmaßstab ist dies sicherlich zu vernachlässigen. Was beide Planvorgaben jedoch nicht berücksichtigen, ist die Tatsache, dass im Bereich von Speigatten keine Kugelracks angebracht werden konnten, bzw. nur in gekürzter Form Platz hatten. Diesen Umstand haben die Planzeichner einfach ignoriert. Insofern sind hier nun an einigen Stellen am Modell die Kugelracks entsprechend zu kürzen. Die Kugelracks werden aus Birnbaumholzleisten mit den Abmessungen B/H 4,6 mm/2,2 mm hergestellt. Die Anpassung an die Schräge des Wasserganges hat dann Rack für Rack individuell zu erfolgen. Zur Ausbildung der Mulden zum Einlegen der Kugeln habe ich mir passende Kugelfräser Ø 3,3 mm bzw. 2,9 mm besorgt. IMG_6546.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_6549.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Gechoßkugeln habe ich bereits bei Kugel-Winnie bestellt. Dort gibt es fast alle Größen aus Chromstahl. Diese Kugeln, eigentlich hergestellt für Kugellager, eignen sich hervorragend. Insbesondere können diese Stahlkugeln mit einem Chromgehalt von weniger als 3 % mit einfachen Mitteln sehr gut geschwärzt werden, was den Kugeln ein sehr authentisches Aussehen analog Eisenkugeln verleiht. Diese Tipps und Anregungen habe ich von Daniel übernommen, wofür ich mich hiermit ausdrücklich bedanken möchte. Hier ist LINK das entsprechende nachzulesen. Auch der Vorgang der Schwärzung ist dort sehr ausführlich beschrieben. Nach dem Eintreffen der Kugeln gibt es weitere Bilder. Bis bald …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Haken für Rückholtakel der 18 Pfünder Für die vier 18 Pfünder der La Créole gab es im Bereich links und rechts im oberen Drittel neben der Geschützpforte binnenbords massive Eisenhaken, an denen die Rückholtakel eingehängt worden sind. Bis die Kugeln für die Geschoßkugelracks eintreffen, versuchte ich zwischendurch möglichst realistische Eisenhaken herzustellen. Dabei ist zu beachten, dass diese aus Eisen geschmiedeten Haken zum Ende hin immer dünner, bis ganz spitz zu liefen. Für die Modellhaken wurde ein Rundstabstück aus Messing mit Ø 2 mm entsprechend abgedreht. Anschließend glühte ich es mit dem Gasbrenner aus, damit es leichter zum Haken gebogen werden kann; ansonsten besteht die große Gefahr, dass das Messing bricht. Der erste Versuch war nicht akzeptabel. Wogegen der zweite Versuch schon ein besseres Ergebnis aufweisen kann, wie auf dem folgenden Foto zu sehen ist. IMG_6558.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_6564.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Sicherlich kann man die Haken noch etwas besser herstellen. Bei überschaubaren 8 Stück ist das auch kein großes Problem. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann , ich bin immer wieder aufs neue von Deiner Detailtreue und wie Du sie hier vermittelst schwer beeindruckt. Und mit Deinen Skizzen , sofern Du sie von allen Bauabschnitten erstellt hast , könnte man ein tolles Handbuch für den Modellbauer herausbringen. Gruß Frank
Hallo Kollegen, es ist immer wieder eine Freude ein positives Feedback zu erhalten.
Fortsetzung: Schnittmodell mit Carronade M 1:48 - Kugelrack Nach dem soweit alles besorgt war, - Entfetter - Konditionierer - Brüniermittel für Stahl - Brünieröl und natürlich auch die Kugeln eingetroffen sind, konnte das Brünieren beginnen. Nach dem Brünierbad wurden die Kugeln gut gewässert, getrocknet und abschließend mit dem Brünieröl behandelt. Bei dem Ganzen ist es sehr hilfreich die Kugeln beim jeweiligen Vorgang mit einem Magneten aufzunehmen. IMG_6572.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem zweiten Bild ist ein fertiges 8er-Rack zu sehen, von dem auf der La Créole 8 Stück vorhanden waren. IMG_6579.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Nach dem Entfetten und dem Konditionieren kommen die Stahlkugeln ganz kurz ins Brünierbad. Es dauert nur wenige Sekunden bis sie schwarz werden. Es bringt nichts, wenn man die Kugeln zu lange im Brünierbad belässt. Es werden dann die schwarzen Mischoxidschichten nur dicker und gehen ab.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner