Danke, auch für die Informationen zum Anstrich der Abdeckung der Hängematten.
Hier geht es mit einem kleinen Update weiter:
Halterungen für die Finknetzkästen Zur Herstellung der Halterungen für die Finknetzkästen musste ich einige Versuche durchführen, da diese trotz des Maßstabes 1:48 sehr filigran ausfallen müssen. Letztlich schnitt ich mit der Minikreissäge von einem 0,2 mm starken Messingblech 0,3 mm breite Streifen. Aus diesen formte ich mit einer speziell präparierten Zange die oberen Ösen zum Durchziehen der Leinen, die den verstauten Hängematten einen seitlichen Halt verleihen. Das Anfertigen der zweiten Durchzugsöse stellte ich aus Messingdraht Ø 0,3 mm her. Zu einem Haken gebogen, wurde dieser durch eine Bohrung mit Ø 0,5 mm gesteckt und verlötet. Das überstehende Ende schnitt ich dann ab, und verputzte die Stellen mit einer rotierenden Drahtbürste. IMG_6314.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_6318.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Kurz noch schnell den gesäuberten Halterungen aus Messing mittels Brünierung das Aussehen von Eisen verpasst und provisorisch in den Finknetzkasten des Schnittmodells gestellt. IMG_6320.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_6323.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Weiter geht es dann mit den Hängematten.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
ach ich hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass ich davon bereits 50 Stück gemacht habe, und die zwei für mein "Leichenfledder-Projekt" sind übrig gebliebene.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Schnittmodell mit Carronade M 1:48 Die Hängematten selbst werden an diesem Schnittmodell nicht sichtbar dargestellt, wie dann später auch am Gesamtmodell der La Créole. Zu sehen ist nur die Abdeckung, welche aus einer wie auch immer beschichteten Segeltuchplane bestand. Farblich orientierte ich mich dabei an Farbfotografien des Modells aus dem Musée de la Marine in Paris im Maßstab 1:36. Als Material für die Segeltuchplane diente mir ein feingewebter Stoff, der mit schwarzer Plaka-Farbe gestrichen wurde. Dies verleiht dem Stoff eine Textur, die meines Erachtens der einer beschichteten Plane sehr nahe kommt. Als Kern für diese Ummantelung wählte ich ein entsprechend geformtes Stück Balsaholz. Die Montage der filigranen Finknetzhalterungen erwies sich als eine sehr diffizile Arbeit, insbesondere das richtige Setzen der Bohrungen Ø 0,5 mm für die winzigen Messingbolzen. Das Einziehen der Sicherungsleinen gestaltete sich dagegen relativ einfach. IMG_6335.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit dem Ergebnis der Darstellung der Finknetzkästen am Schnittmodell bin ich zufrieden. Somit wären die Details hierzu soweit geklärt, dass ich das nun am Gesamtmodell umsetzen kann. IMG_6346.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_6348.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Was ich noch mit Hilfe des Schnittmodells klären will ist zum einen die Führung und Befestigung des Brooktaues der Carronaden. Zum anderen die Befestigung des oberen Stückpfortendeckels. Dazu habe ich bereits erste Versuche mit Haken und Ösen aus Messingdraht mit Ø 0,3 mm durchgeführt. Das Ergebnis sieht ganz vielversprechend aus. Jedoch ist es eine sehr aufwendige und filigrane Arbeit. Am Schnittmodell kann man dies noch relativ leicht bewerkstelligen. Am Gesamtmodell wird das wohl schwieriger umzusetzen sein. Demnächst mehr davon …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann Für dein interessantes Schnittmodell, für dich anscheinend Arbeitsmodell für andere sicherlich eine sehr gelungene Vorlage zur Nachahmung, erlaube ich mir noch ein paar Anmerkungen die dir vielleicht hilfreich erscheinen!
Das Hängemattskleid (Segeltuch)war mit Ölfarbe zur Imprägnierung tatsächlich gestrichen und beide eingeliekten Seitenkanten des Kleides hatten zum scheeren einer Reihleine in bestimmter Entfernung Gatchen eingearbeitet.Dazu wurden in den Seitenplanken des Bodens des Hänge- mattskasten wohl auch Bohrungen oder kleine Augbolzen beidseitig angebracht gewesen sein, um die durchgeschorene Reihleine seefest zurren zu können.
Was die Halbpforten betrifft so mußten die untere wohl binnenbords auch über 2 Ringbolzen verfügen die zum anstecken der Pfortaufholer dienten, die wiederumt an kleinen Klampen belegt werden mussten um die unteren Pfortendeckel stetig oder aufgeholt zu halten. Die oberen Pfortendeckel dagegen hatten an ihrer Oberkante links und rechts je einen kleinen Vorreiber.Für die Situation "klar zum Gefecht" wurden in jener Zeit die unteren Pfortenteile abgelassen,dagegen die oberen Deckel bekanntlich entfernt und mittschiffs entsprechend gestaut. Das der Pfortendeckel im ganzen Stück, also geschlossen und gezurrt beieinander blieb, hatte wie die Boudriot Zeichnungen nicht zeigen, mittig die beiden Pfortendecke eine Sponungskante angearbeitet. Ob in den unteren Pfortendeckel in die beiden Ringbolzen eine rundeiserne Zurrstange eingehängt wurde muß die französische Fachliteratur noch beantworten. Diese hatte am untern Ende einen Haken in Bocksform zum einhaken in die Ringbolzen und and den und am hinteren Ende einen Gewindegang zum kontern auf einer über die Pforte quer übergelegtes Flacheisen mittels überdimensionierter Flügelschrauben.Die Position dieses Flacheisen, damit auch die beiden Ringbolzen, mussten natürlich unterhalb des jeweiligen ausgerannten Rohrdurchmessers sitzen um zugänglich zu bleiben.
Die geschilderten Verhältnisse in vielen Marinen jener Zeit sehr üblich, harren jedoch noch des definitiven französischen Fachbuch-Belegs. Man kann also all diese Antworten bitte etwas unter Vorbehalt, momentan daher etwas aus der Hüfte geschossen, sicherlich nur durch weitere gewissenhafte Recherche abklären. Für die vorschriftsmäßige Zurrung der dauerhaft ausgerannten Geschütze,ob Kanone oder Karronaden gibt es von dem offiziellen Marinezeichner Morel Fatio jedoch durchaus sehr eindeutige zeitgenössische Abbildungen, die auch das unmittelbare gestaute Lafetten-Zubehör z.B. ,etwa die des Ladezeugs ,Bewegungsgerät zum backsen der Geschütze, sowie die Seefestzurrung von Brook und Geschütztalljien zeigen.
Es bleibt noch abschließend zu bemerken, das die an der "La Creole" gezeigte Hängematt`s Stauung sozusagen eine technische Episode von den reinen Finknetzstützen mit ihren eingehängten Finknetzen(18Jh.), zum geschlossenen hölzernen Hängematt`s- kasten der dreißiger/vierziger Jahre des 19.Jh.darstellt.
Ein wunderschönes Schmuckstück, meisterliche gebaut !!! Da gibts bestimmt noch ne kleine Vitrine drum? Wie hast Du eigentlich den schönen Namenszug erstellt?
viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von archjofo im Beitrag #860 Was ich noch mit Hilfe des Schnittmodells klären will ist (...) Zum anderen die Befestigung des oberen Stückpfortendeckels.
Hallo Johann,
wirklich sehr gelungen, und als "Arbeits- und Versuchsmodell" eigentlich viel zu schade.
Auf die Befestigung der oberen Stückpfortenhälfte bin ich sehr gespannt. Ich habe mich schon seit längerem gefragt, wie Du das ausführen wirst.
@schiffebastler Hallo Joachim, ich habe für die La Creole zwei Namensschilder in Ätztechnik herstellen lassen. Bei Interesse kannst Du hier LINK mehr dazu nachlesen.
Hallo Peter, wenn ich es richtig verstanden habe, bist Du mit der von mir ausgeführten Abdeckung der Hängematten soweit einverstanden, bis auf die Details, die man ohnehin nicht sieht.
Über die Stückpforten als sogenannte Halbpforten bekam ich bereits in Augsburg sehr viele Hinweise von Dir. Gibt es für die Ringe zum Anstecken der Portaufholer mit den zugehörigen Belegklampen Zeichnungen oder Darstellungen. Diese wären sehr hilfreich.
Zur Befestigung des oberen Halbdeckels habe ich verschiedene Informationen, Bilder und Hinweise im Internet gefunden, die durchaus für diese Version auf dem folgenden Foto sprechen. Dies ist aber vorerst nur eine eher provisorische, versuchsweise Ausführung, die es noch präziser zu machen gilt. IMG_6353_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In diesem Zusammenhang habe ich zum oberen Gleitschlitten des Carronadentyps, welcher auf der La Creole Verwendung fand, nachfolgende Fragen an Dich:
Warum hat der obere Schlitten keine Ringbolzen, an denen die Rückholtakel eingehängt werden können, um nach dem Abfeuern und laden wieder die Abschussposition herstellen zu können? Oder, wie wird der obere Schlitten nach vorne bewegt? Oder, wird der Rückstoß durch festere und kürzere Brooktaue so begrenzt, dass der obere Schlitten nur noch ein kurzes Stück nach hinten gleiten konnte? Trotzdem bliebe die Frage, wie brachte man das Geschützrohr auf dem oberen Gleitschlitten wieder in die Ausgangsposition? Ohne Taljen, nur mit Muskelkraft? Ist das überhaupt vorstellbar?
Es gibt bei diesem Carronadentypen verschiedene zeitgenössische Darstellungen, wo das Brooktau außerhalb der seitlichen Ringe am Oberschlitten geführt wird. Hängt das mit der vorgenannten Begrenzung statt?
Ich hoffe, dass Du mir hierzu Antworten geben kannst. Hast Du vielleicht noch den ein oder anderen LINK, wo ich noch etwas zu den Carronaden bzw. Halbpforten in Erfahrung bringen kann?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Danke Dir Johann, hatte diesen Beitrag mit dem Namenszug nicht mehr so richtig auf der Liste ...
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Johann Vielen Dank für dein freundliches Vertrauen bezüglich deiner Fragestellung zur "La Creole", etwa zu den Pforten usw. So schreibt zwar Boudriot S.98 bezüglich der Geschütz-Talljen und Brooktaue einiges, doch schweigt er sich über näheres zur Pforten-Konstruktion und deren Beschläge leider aus.
Bin allerdings kein Freund toller Versprechungen und großer Ankündigungen. Ich muß mich daher auch zur Beantwortung der speziellen Fragestellungen etwas einlesen.Was dabei für mich zählt sind nachweisbare Fakten und wir sollten uns daher vielleicht überraschen lassen was in der zeitgenössischen franz.Literatur diesbezüglich noch so alles zu finden ist.
Die Fotokopien, ein Boudriot Buchauszug zu den franz.Karronaden, in`s dt.übertragen stammen übrigens von AK-Mitglied James P.Smith,Luxemburg den ich diesbezüglich auch noch fragen kann,denn der war mit Boudriot befreundet. (Joachim,nachträglich nochmals herzlichen Dank für den"fixen Chauffeur") Eigentümlicherweise verfügen zudem anscheinend nur wenige hierzulande über das diesbezügliche Grundlagenwerk von: Boudriot,Jean-Berti Hubert, ARTILLERIE DE MER !?
Die französische Nationalbibliothek hat übrigens ein umfangreiches Digitalisierungsprogramm (das nicht über GoogleBooks abgefragt werden kann): http://gallica.bnf.fr.
Ich habe gerade auch mal in meinen frühen Bänden der 'Aide Mémoire de l'Artillerie Naval' geblättert, aber dort geht die historische Rückschau nur bis 1858.
Vielen Dank vorallem zu dem Link zur franz.Nationalbibliothek. Den Lafay habe ich und ist dies ein wichtiges Werk ,da die Tafeln weil einseitg gedruckt, auch vollständiger Buchbestandteil sind. Verschiedene ältere"Aide Memoire........"vor 1850, die ich mir angeschaut habe enthalten in der Tat nur marginales zum franz.Marine Geschützwesen.Allenfalls neben der dominant abgehandelten Land,-u.Festungs-Artillerie,findet sich hier und da, einiges an Maß-Tabellen aptierter Marine-Geschützrohre. . Ich setze zudem darauf, entsprechende "Exerzier-Regleglement`s unter anderem eingebunden in Werke der Seemannschaft,oder etwa den "Jal" auswerten zu können.
Der Link,als Zugang zu secundären Quellen und damit eine Ergänzung meiner Marine-Archivalien,ist zudem für mich persönlich sehr bedeutsam weil zwischen 1848-1867 ja bekanntlich eine handvoll franz.Schiffe von der preuß.Marineverwaltung angekauft wurden.
Die 'Aide Mémoire de l'Artillerie Naval' beginnen in 1870 und beschreiben das damals noch vorhandene Material (M1858). Ich besitze die Atlasbände bis 1886 im Original (aus der Poudrerie Nationale …) .