Fortsetzung: Ausrüstung der Großbramrah – Vergue de grand perroquet Nach dem ich die Detailausführung für die Fußpferde mit den Springpferden soweit geklärt hatte, ging es an die Umsetzung. Dank der entsprechenden Vorleistung an einem Probestück erfolgte die entsprechende Befestigung der Springpferde an der Rah zügig und problemlos. Bevor die Augspleiße der Fußpferde über die Rahnocken gezogen werden konnten, wurden erst die vorbereiteten Grummets als Scheuerschutz aufgelegt. DSC00966_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei der Befestigung der Fußpferde im Bereich der Rahmitte, orientierte ich mich an dem folgenden Beispiel. Freiherr_Sterneck_Takelung_und_Ankerkunde_Fußpferd_Befestiguhng.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Freiherr v. Sterneck, „Takelung und Ankerkunde“, 1873
So sieht die Umsetzung fürs Modell aus: DSC00967_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auch das Mousing zur Sicherung des Hakens für das Drehreep habe ich mittlerweile ausgeführt: DSC00968_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die einfachen Bauchgordings wurden bei den Bramrahen der französischen Korvette in Kauschen geführt. Diese Gordingstaue verzweigten sich im unteren Bereich auf zwei Taue, die an den Legeln des Segels festgemacht wurden. Daher befestigte ich eine Kausch direkt am Drehreep, wie beim Pariser Originalmodell gesehen. DSC00969_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Geitaue für die Bramsegel wurden normalerweise am Schothorn mittels Knebel mit den Bramschoten verbunden. Ohne Segel erfolgt eine direkte Verbindung der Geitaue mit den Bramschoten. DSC00970_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die einfach geführten Toppnanten, die direkt mit Augspleißen angesetzten Brassen und die bereits erwähnten Schoten vervollständigen die Ausrüstung der Bramrahen. Diese Taue haben einen Durchmesser von ø 0,25 mm und gekleidete Augspleiße zum Auflegen an den Rahnocken. DSC00971_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die letzten beiden Bilder geben einen Überblick über die Großbramrah mit allen Ausrüstungselementen und Tauen. DSC00972_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC00973_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Weiter geht es dann mit der Vorbramrah. Davon demnächst mehr …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Mich würde sehr interessieren, wie Du die sich verzweigenden Bauchgordings hergestellt hast, da ich für meinen Marinekutter "Le Cerf" hier keine, mich vollständig zufriedenstellende Lösung gefunden habe. Welche Stärke haben die beiden Schenkel, passen sie zusammen durch einen Block oder wurden sie nur bis zur Zweigstelle geholt? Hast Du die holenden Part geteilt, oder lediglich eine Part in das ursprüngliche Tau gespleißt? Muss der Block, über den sie geholt werden also größer ausfallen, als für die holenden Part eigentlich vorgesehen? Fragen über Fragen...
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
ehrlich gesagt habe ich die Bauchgordings für die Brahmrahen noch nicht hergestellt und mich nur soweit damit befasst, dass ich die Zurüstung an den Rahen vornehmen konnte. Aber früher oder später hätte ich dieses Detail ohnehin klären müssen.
Insofern habe ich hierzu nochmals im "Manuel de Greement" von F. A. Coste 1829 mittels Übersetzer nachgelesen. Leider ist dort nur die Tauführung, wie auch von Boudriot dargestellt beschrieben, aber keinerlei Details hinsichtlich der Ausführung der Taue.
Wie dort zu sehen ist die holende Part nicht geteilt, erst weiter unten. Somit konnte das Tau nur bis zur Leitkausch hochgezogen werden. Im Schrage auf S. 146 konnte ich Folgendes finden: "Die einfache Gording war eine Leine mit eingespleißter Kausch im Ende, durch die man eine kurze Leine scherte. Die beiden Schenkel der kurzen Leine befestigte man an den Legeln des Fußlieks."
Werde zwar noch versuchen, ob ich hierzu was an zeitgenössischen Modellen finden kann. Aber wie von Schrage beschrieben, erscheint es mir so eine durchaus plausible Ausführung zu sein. Ich denke, dass ich es so machen werde.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ok, wenn die Schenkel durch eine Kausch geführt werden, ist das ja kein Problem. Bei meinem Kutter gibt es eben diese nicht, daher meine Fragestellung. Danke schonmal für die schnelle Antwort und gutes Gelingen weiterhin.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
da bin ich wieder ... Als noch semiprofessioneller Rentner hat man bekanntermaßen viel zu tun und wenig Zeit.
Fortsetzung: Ausrüstung der Vorbramrah – Vergue de petit perroquet Wie vor längerer Zeit angekündigt machte ich mich zwischenzeitlich an die Ausrüstung der Vorbramrah. Im Prinzip sind es die gleichen Takelelemente und Zurüstteile wie bei der Großbramrah, eben nur mit reduzierten Dimensionen. Insofern will ich mich nicht wiederholen und lasse soweit die Bilder sprechen. DSC01842.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Auch die Doppelblöcke für die Royalschoten und die einfach geführten Geitaue sind etwas kleiner. Hierzu ein direkter Vergleich eines Quarterblöcks für die Großbramrah mit denen der Vorbramrah. Bei dieser Größe sieht man leider schon einige Unregelmäßigkeiten. DSC01862.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem weiteren Foto zeige ich u. a. einen bereits gefertigten Stroppen für einen Doppelblock mit meinem Maßstabsmännchen, das ich in letzter Zeit etwas vernachlässigt habe. Eigentlich ein treuer Begleiter auf der Modellbauwerft seit nun mehr als 10 Jahren. DSC01858.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC01859.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und hier noch ein Bild zu den Springpferden. Zum einen ist das aufgedrösselte Tau, zum anderen das fertig geflochtene Platting, zu sehen. DSC01860.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Verbindung der Schottaue mit den Geitauen erfolgt in der üblichen Weise, wenn keine Segel angeschlagen waren. DSC01864.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier zum Schluss noch ein Bild der ganzen Vorbramrah, jedoch noch ohne Toppnanten. DSC01868.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Lieber Johann, schön, dass es weitergeht! Wie immer: Phantastische Bilder und meisterhafte Arbeit! Das Rentnerdasein scheint Dir doch neue Motivation zu geben?
eine bescheidene Rente ... , Enkelkinder, Haus entwerfen für den Sohn, und dann noch ab und an in den Keller zum Modellbauen ..., was will man mehr ....
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
eine bescheidene Rente ... , Enkelkinder, Haus entwerfen für den Sohn, und dann noch ab und an in den Keller zum Modellbauen ..., was will man mehr ....
Lieber Johann, ist doch toll, wenn man (trotz "Armut") von allen gebraucht wird (einschließlich mir)....