Ich hoffe ich denke/schreibe Quatsch (sonst muss ich an die Sherbourne ran :-P). Ich beschäftige mich gerade mal wieder - immer wieder, weil immer wieder verwirrend - mit Wanten und wie sie abhängig vom Schlag um die Jungfern geführt werden da dies jetzt bei meiner St.Gabriel ansteht. Jetzt stolpere ich hier darüber dass Du für Back- und Steuerbord rechtsgeschlagene Wanten verwendest aber das "kürzere" Stück immer zum Bug weist. Müsste es auf Steuerbord nicht so eingebunden sein, dass der kurze Teil zum Heck zeigt? Anders gesagt es kann doch nicht immer in die gleiche Richtung weisen. So lese und verstehe ich das immer .... (?)
Hallo @Dubz , Dirk, Von Aussen gesehen läuft das Wanttau rechts an der juffer vorbei und kommt hinter diesem an der rechten Seite zu liegen. Steuerbord wie Backbord. Deswegen müssten die Enden BB nach achtern zeigen und SB bugwärts. Oder doch anders herum, aber auf jeden Fall beide Seiten ungleich. LG Frank
@Frank Yepp, bei kabelgeschlagen (linksgeschlagen) läuft es rechts um die Jungfer und endet rechts, bei Trossengeschlagen (rechtsgeschlagen) läuft es links um die Jungfer und endet links. Das ist mein Stand und ja, beide Seiten sind "ungleich" wenn für beide Seiten der gleiche Schlag verwendet wird. Mondfeldt hat ja mal propagiert das Steuerbord und Backbord unterschiedlich geschlagenes Tauwerk verwendet wird, DANN können beide Enden an der gleichen Seite enden. Damn....
" Mondfeldt hat ja mal propagiert das Steuerbord und Backbord unterschiedlich geschlagenes Tauwerk verwendet wird, DANN können beide Enden an der gleichen Seite enden. Damn...."
Zitat von Dubz im Beitrag #3782Ich hoffe ich denke/schreibe Quatsch (sonst muss ich an die Sherbourne ran :-P). Ich beschäftige mich gerade mal wieder - immer wieder, weil immer wieder verwirrend - mit Wanten und wie sie abhängig vom Schlag um die Jungfern geführt werden da dies jetzt bei meiner St.Gabriel ansteht. Jetzt stolpere ich hier darüber dass Du für Back- und Steuerbord rechtsgeschlagene Wanten verwendest aber das "kürzere" Stück immer zum Bug weist. Müsste es auf Steuerbord nicht so eingebunden sein, dass der kurze Teil zum Heck zeigt? Anders gesagt es kann doch nicht immer in die gleiche Richtung weisen. So lese und verstehe ich das immer .... (?)
das ist völlig korrekt, so wie Du es beschreibst. So ist es in diversen Büchern und Abhandlungen auch beschrieben.
Vorab ist zu erwähnen, dass meine Korvette auf Grund ihrer Größe trossengeschlagene Wanttaue führte.
Bei umfangreichen Recherchen habe ich gerade eines in Erfahrung gebracht, dass so Anfang des 19. Jahrhunderts etwa ab 1820, insbesondere die Franzosen bei verschiedenen Detailausführungen nicht mehr so traditionsverhaftet waren, vielleicht eher bereit Neues zu versuchen, wie vielleicht andere Seefahrernationen. Insofern gab es auch im Bereich der Takelage, z. B. beim Einbinden der Jungfern und dem Sichern der Taljereeps die unterschiedlichsten Variationen, wie bereits beschrieben.
Insbesondere am Pariser Modell der La Creole und bei weiteren zeitgenössischen Modellen von französischen Kriegsschiffen aus dem 19. Jahrhundert habe ich festgestellt, dass beim Einbinden der Jungfern das kurze Endstück des Wanttaus von vorne gesehen immer hinter dem aufgehenden Want Richtung Bug geführt wurde. So zeigt das kurze Stück mehr oder weniger ausgeprägt immer bugwärts (bei den Modellen teilweise mehr nach hinten). Auch der Stopperknoten befindet sich dabei statisch bedingt immer auf der dem kurzen Stück abgewandeten Seite, also beim aufgehenden Want, somit achtern.
So habe ich mich langem hin und her ganz bewusst für diese Variante entschieden, d. h. Stopperknoten achtern, kurzes Ende bugwärts, sowohl backbord als auch steuerbord.
@Dubz @Frank Also ihr liegt beide nicht falsch. Was aber nicht heißt, dass es auch keine anderen Varianten gegeben haben könnte, zumindest in späteren Jahren, wie versucht zu erklären.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Matthias, das ist alles kein Problem, nur eine Frage der Disziplin ... regelmäßig jeden Tag zwei Webleinen ...
Fortsetzung: Webleinen – Enfléchures Mittlerweile ist der Anfang mit den Webleinen auch auf der Backbordseite gemacht. Der Durchstieg durch die Wanten ist bereits erledigt. DSC00422.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis bald ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Fortsetzung: Webleinen – Enfléchures Der aktuelle Bearbeitungstand zum Anbringen der Webleinen ist auf dem ersten Bild zu sehen. Langsam aber sicher arbeite ich mich an den Backbordwanten des Großmastes hoch. DSC00453.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf der nächsten Abbildung habe ich meine Utensilien zum Anbringen der Webleinen zusammengestellt. Daneben liegt das Mini-Takelwerkzeug, mit dem ich die winzigen Fake-spleiße herstelle. Die Webleinen selbst (unten links) sind aus eigener Herstellung aus Seidengarn, 3-kardeelig, rechts geschlagen und weisen einen Durchmesser von 0,35 mm auf. Darüber ist eine Rolle japanisches Seidengarn zu sehen, das ich u. a. auch für das Anbinden der Webleinen mit den Fake-Spleißen an die Wanten verwende. Wie auch bei anderen Modellbauarbeiten, lege ich auch beim Takeln großen Wert auf qualitätsvolles Werkzeug. So habe ich mir zwei extrem gute Fadenscheren besorgt. Damit kann ich die dünnsten Fäden äußerst präzise und sauber abschneiden. Was nicht fehlen darf ist der Sekundenkleber mit aufgesetzter Kanüle (ø 0,3 mm) zum Sichern der winzigen Knoten der Bändselungen. Die Webleinensteke selbst werden nicht mit Kleber gesichert, was es meines Erachtens auch nicht braucht. Schlussendlich benötige ich noch eine feine Pinzette mit deren Hilfe ich die Webleinensteke knüpfe. DSC00456.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem nächsten Bild zeige ich die Herstellung eines Fake-Spleißes direkt am Modell. DSC00441.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ist der Augspleiß in Vergrößerung mit dem Seidengarn für die Bändselung zu sehen. DSC00458.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem letzten Bild sieht man das Anbinden eines Augspleißes an den Want. DSC00459.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner