Hallo Dirk, auf Grund der mir bisher vorliegenden Informationen schließe ich daraus, wie bereits schon geschrieben, dass die Sicherung der Taljereeps wohl so ab dem Anfang des 19. Jahrhunderts entsprechend der Darstellung in Seamanship, S. P. Luce immer mehr gebräuchlich wurde. Der Hinweis von Dir geht in diese Richtung, was mich somit in meiner Annahme bestärkt.
wenn ich Deinen Beitrag richtig werte, gibst Du mir zu verstehen, dass die Methode wie in Seamanship, S. B. Luce, 1891 dargestellt, durchaus bei den Franzosen in dem besagten Zeitraum vorherrschend eingeführt worden ist, oder ist es anders zu verstehen ?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Johann, ich habe nicht den Datenhintergrund, um mich festzulegen. Es scheint, daß beide Methoden um die Mitte des 19. Jh. gleichzeitig verwendet wurden. Man müßte mal systematisch die Modelle sichten, bei denen man sich relativ sicher sein kann, daß das Rigg noch aus der Zeit ist. Dito. müßte man alle einschlägigen Handbücher der Seemannschaft u.ä. durchgehen und eine Synopsis in Wort und Bild erstellen.
Ein Thema, das mich auch interessiert, aber ich habe im Augenblick keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.
am zeitgenössischen Modell des 74ers der Le Rivoli 1807 ist die gleiche Methode zur Sicherung der Taljereeps wie bei der La Creole zu sehen. LeRivoli_1807.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Weitere Recherchen haben ergeben, dass die La Belle Poule 1834 bereits mit geschmiedeten Wantenspannern ausgerüstet war. Bei weiteren Modellen in der zeitlichen Folge kommen Taljereeps mit Jungfern nicht mehr vor, sondern nur noch Wantenspanner. Ich denke, dass die Modellbauer in den Arsenalen sich bei solchen Details schon weitestgehend an die Originale gehalten haben. Leider kann man weder auf den Bildern von der La Creole noch von der Le Rivoli die Taljereeps nur von vorne sehen und nicht von hinten, um zu erkennen was mit dem Ende des Reeps gemacht wurde. Letztlich blieb doch nur eine irgendwie geartete Befestigung des Taljereeps hinten zwischen den Jungfern mit sich selbst. Vielleicht werde ich doch noch fündig.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ja, die Franzosen waren vergleichsweise fortschrittlich, was die Marinetechnik anbelangt. Diese Wantenspanner sieht man auf mehreren Modellen aus der Zeit um die Mitte des 19. Jh. im Pariser Marinemuseum.
Das Modell der LA BELLE POULE (1834) zeigt aber das Schiff im Zustand von 1840, als es die sterblichen Überreste Napoleons I. aus St. Helena holte. Ob die Wantenspanner von Anfang an verwendet wurden weiß ich nicht.
Fertigstellung: Leitblöcke innen am Schanzkleid Zu den bisher 37 Leitblöcken innen am Schanzkleid, musste ich zwischen zeitlich noch 6 Stück Leitblöcke (2 x 2 Doppelblöcke und 2 x 1 Dreifachblock) anfertigen, in Summe also 43 Leitblöcke. Zwischenzeitlich wurden diese auch eingebaut. Daher kann ich dieses Kapitel als beendet betrachten. Nachdem auch die Wantleitern / Jackobsleitern innen am Schanzkleid befestigt worden sind, steht nun das Festsetzen der Wanten bevor, um dann in der Folge die Webleinen der Unterwanten anbringen zu können. Hier noch ein Blick auf die Leitblöcke im Bereich des vorderen Batteriedecks: DSC09829.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zur Sicherung der Taljereeps der französischen Korvette erscheint mir die Darstellung auf dem Pariser Modell nach bisher vorliegenden Informationen durchaus plausibel und authentisch. Die Webleinen werde ich auf meiner Reeperbahn aus japanischer Seide schlagen. Fortsetzung folgt ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, Deine Korvette hat ja seit Baubeginn nun doch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Wie hast Du sie bis heute staubfrei gehalten, ohne riesigen Zeitaufwand. Als ich letzten Januar die Royal Caroline aus dem Vermächtnis von Günter Bossong übernahm, hatte ich erst einmal gefühlte zwei Wochen Arbeit, das Modell von seinem "Jahrhundertstaub" zu befreien mit anschließender Holzauffrischung unter Verwendung von "Möbel-Öl".
Lieber Johann wenn ich immer wieder die Detailfotos anschaue bleibt nur immer ungläubiges Staunen. Welch ein Meisterwerk, welch eine Fülle an perfekt ausgeführten Details. Ich freue mich schon riesig auf Augsburg. Norbert
In der Werft: Bonhomme Richard im Maßstab 1:75 Hanseschiff nach Plänen von Winter Galeere La Capitana die Venetia Venetianisches Kauffahrtschiff Santa Elena Schlachtschiff Bismarck 1:200 Mehrzwecklandungsboot Tümmler Barbe Klasse Typ 520 1:50 während meiner Dienstzeit auf dem Boot
Tolle Details wie immer. Deinen Baubericht kannst Du am Schluss ausdrucken und als Buch verkaufen !
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Zitat von Thomas im Beitrag #3711Hallo Johann, Deine Korvette hat ja seit Baubeginn nun doch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Wie hast Du sie bis heute staubfrei gehalten, ohne riesigen Zeitaufwand. Als ich letzten Januar die Royal Caroline aus dem Vermächtnis von Günter Bossong übernahm, hatte ich erst einmal gefühlte zwei Wochen Arbeit, das Modell von seinem "Jahrhundertstaub" zu befreien mit anschließender Holzauffrischung unter Verwendung von "Möbel-Öl".
Gruß aus Albstadt Thomas Weisshaupt
Hallo Thomas,
da ich mehr oder weniger immer am Modell arbeite, und von Zeit zu Zeit mit einem ganz weichen Pinsel drüber gehe, ist das kein Problem. Als Fan von Günter Bossong hätte ich eine Bitte an Dich. Ist es möglich die Royal Caroline hier im Forum vorzustellen?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, Willi hat das richtig in Erinnerung. Die Bilder sind dort nach wie vor eingestellt. Aber ich bin natürlich sehr gerne bereit, neue und hochauflösende Bilder in einen neuen Beitrag einzustellen, wenn Du als Bossong-Fan daran interessiert bist. Ich hatte die Ehre, noch während der Bauphase ein paar mal mit telefonieren zu können, da mich seine Bauberichte in der Modellwerft über Jahre immer wieder aufs Neue faszinierten und mehr noch dieses prachtvolle Modell der Royal Caroline. Und wenn ich mir erlauben darf, Parallelen zu ziehen, dann geht es mir mit Deiner Korvette heute gleich wie damals. Ich kann mich nicht satt sehen - weder an Deinen Bildern noch an meinem Modell. Meine absolute Hochachtung, für Günter Bossong wie für Dich!
Hallo Thomas, habe mir eben die Bilder nochmals angesehen. Trotzdem fände ich es nicht verkehrt, auch im Sinne einer Erinnerung an den wunderbaren Modellbauer noch ein paar hochauflösende Bilder von seiner Royal Caroline einzustellen. Hat er doch auch mit seiner Modelbaufibel sehr wertvolle Anleitungen zum historischen Schiffsmodellbau hinterlassen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
So sehe ich das auch. Ich bitte jedoch noch um ein paar Tage Geduld, da ich ab morgen für eine Woche im Ausland bin. Nächste Woche greife ich an. Gruß aus Albstadt Thomas
Karronaden: Kappen für die Richtschrauben Offensichtlich finde ich immer wieder ein Detail, dass es noch auszuführen gilt, bis ich mit der Webleinenknüpferei beginnen kann. Möglicherweise liegt es daran, dass ich eine innere Abneigung dagegen empfinde und jede Gelegenheit beim Schopf packe, um dieser doch relativ stupiden Arbeit zumindest noch eine Weile aus dem Weg gehen zu können. Daher arbeite ich derzeit an der Herstellung der Kappen für die Richtschraubn bzw. – spindeln. Diese Abdeckungen waren in der Regel aus Kupfer oder Messing wie ein Becher gestaltet. Dieser wurde seitlich mit Schrauben am Gewindeeinsatz der Traube befestigt, und schützten somit die oben freiliegenden Gewindegänge. Für mein Modell fertigte ich die erforderlichen 20 Kappen aus einem ø 3 mm Messingrundstab, die ich mit der Unimat SL im ersten Schritt auf eine Länge von 3,8 mm konisch abdrehte. Im nächsten Schritt wurden nach dem Vorkörnern die Kappen ausgebohrt und abgesägt. Die seitlich angebrachten Schrauben wurden nur durch Bohrungen mit ø 0,5 mm imitiert. DSC09833.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das zweite Bild zeigt eine Abdeckkappe an der Karronade vom Schnittmodell. Um das Messing vor dem Anlaufen zu schützen behandle ich diese Teile noch mit Zaponlack. DSC09838.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
ein Frage zum löten. Welches Flussmittel und welches Lot empfiehlt sich damit das danach mit dem Brünieren klappt. Hast Du da einen Tip für mich ?
Danke schon mal.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)