Beim gestrigen AK Regionalreffen in Regensburg hatte ich Gelegenheit die Konstruktion der Eselshäupter von französischen Segelschiffen dieser Epochoe fachkundig zu diskutieren. Insofern kam neben anderen Erkenntnisse auch zum Ausdruck, dass die Bolzen für die Eisenbänder wohl durchgängig waren und beidseitig mit Vierkantmuttern verschraubt gewesen sein dürften. Dies deckt sich soweit mit den Aussagen von Eberhard @wefalck.
Dementsprechend werde ich dieses Detail umsetzen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Masten und Stengen - Beschläge für die Eselshäupter – Bolzen mit Vierkantmuttern
Wie nun in Erfahrung gebracht, gingen die Bolzen quer durch das Eselshaupt und waren mit großer Wahrscheinlichkeit auf beiden Seiten mit Vierkantmuttern verschraubt. Zur Imitaiton dieser Konstruktion benötige ich 18 Bolzen mit Vierkantmutterimitationen. IMG_0584.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach dem Brünieren konnten diese Bolzen in die vorgebohrten Eselhäupter mit den geschwärzten Messingbändern beidseitig eingesetzt werden. IMG_0588.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
die Eselshäupter dieser Epoche waren nicht vertikal geteilt, zumindest so um 1800. Sie wurden aus mehreren horizontalen Holzlagen aufgebaut, wie hier am Beispiel der L´Hermione zu sehen, smchouquet10507__084951100_1315_19092007.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
möglicherweise nach folgendem Prinzip: schwalbe2.gif - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ich denke, daß die Schichtbauweise nicht orginalgetreu, sondern dem Mangel an geeignetem Holz geschuldet ist. Ich bin nicht so bewandert im Schiffbau des 18. Jh., aber möglicherweise waren die Eselshäupter dieser Zeit noch einteilig und hatten keine eisernen Bänder ? Jedenfalls ist die HERMIONE fast 50 Jahre älter als die Kreolin und seither hatte sich einiges getan in der Schiffbautechnik.
Willi hat recht, bei einer horizontalen Schichtbauweise machen horizontale Bänder mechanisch keinen Sinn. Im Gegenteil, sie würden tendenziell dazu neigen, die Schichten auseinanderzudrücken.
Also die Schichtbauweise der Hermione halte ich auch nicht für zeitgemäß (und auch nicht bautechnisch passend zu den Bändern wie Willi auch anmerkt). Ich habe tatsächlich im Kopf, dass die Eselshäupter zweigeteilt waren, muss das aber checken (ob franz, eng, etc.).
Wenn Deine Skizze des zweiteiligen "Eselhauptes" um 9o Grad gedreht wird, ergibt sich der richtige Zusammenbau mit einer horizontalen "Schwalbenschwanzverbindung".
Daraus ergiebt sich an den schmalen Stirnseiten der beiden liegenden Hölzer, auch dann eine erkennbare vertikale Trennfuge wenn sie liegend zusammengeschoben worden sind. Die darauf erfolgende Bohrung des "Stengegatts" und das einstemmen des viereckigen "Spurzapfens " für den Masttopp des Untermastens vollendet damit den Rohling des Eselshauptes.
Dabei ist auch noch wichtig zu erwähnen, dass nach dem bohren die Kanten im Winkel des aufgelegten Eselshauptes hierbei auch paralell mit der Lang-Saling des Untermastes und diese wiederum mit der Wasserlinie zum liegen kommt !
Damit der mittige Schwalbenschwanz beim anlegen der schmiede-eisernen Bänder für die "Durchbolzen" nicht durchbohrt werden muß, sind diese je zweifach an Groß,- u. Fockmast-Untermasten vorhanden. Das Eselshaupt des Kreuzmastes ist dagegen nur einteilig und verfügt daher auch nur über ein Eisenband.
zum googeln u. herunterladen: siehe auch Tafel 9, Fig. 84 ( Eselshaupt mit Schwalbenschwanz-Verbindung ) und Tafel 8, Fig. 78 ( vertikale Burghaken-Laschung der Mastbacken) in dem Werk von:
FORFAIT, P. TRAIT ELEMENTAIRE DE LA MATURE DES VAISSEAUX SECONDE EDITION - par M.ER., Willaumez Capitaine de Vaisseau Paris, 1815
Ich habe jetzt nochmal im Buch "Modeles Historiques" nachgeschaut. Ob die Eselshäupter zweiteilig waren kann ich nicht 100%ig sagen. Aufgefallen ist mir aber, dass beim Hauptmast 2 Bänder verwendet werden.
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Hier dann nur eines:
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Hier noch ein schönes Bild wie der Blitzableiter "angeschlossen" wird:
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Und zum Schluss noch eins mit den Kalben und dem Segeltuchpolster (sieht man hier so schön)
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All pictures are taken from "Modeles Historiques" by Jean Boudriot for science purpose!
Gruss,
Dirk
Dubz
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Zitat von Dubz im Beitrag #2635Ich habe jetzt nochmal im Buch "Modeles Historiques" nachgeschaut. Ob die Eselshäupter zweiteilig waren kann ich nicht 100%ig sagen. Aufgefallen ist mir aber, dass beim Hauptmast 2 Bänder verwendet werden.
... Hier noch ein schönes Bild wie der Blitzableiter "angeschlossen" wird:
.... All pictures are taken from "Modeles Historiques" by Jean Boudriot for science purpose!