Fortsetzung: Beschläge für die Masten und Stengen – Windfahnen Hier ein kleiner Nachtrag zur Herstellung der Wetterfahnen der französischen Korvette. Auf dem ersten Bild ist das Feilen des Rohlings aus Messing zu sehen. Für diese Arbeiten ist ein Feilkloben, wie rechts auf dem Bild zu sehen sehr hilfreich. Damit kann das kleine Werkstück gut festgehalten werden. IMG_0536.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem zweiten Bild werden alle drei Wetterfahnen in unterschiedlichen Größen, noch nicht brüniert, gezeigt. Links ist die Wetterfahne für den Kreuzmast, in der Mitte für den Großmast und rechts die für den Fockmast zu sehen. IMG_0540.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Eine wesentliche Frage zum Thema Blitzableiter etc. gilt es noch dringend zu klären, da diesbezüglich das Original-Modell und Pläne in der Monographie deutlich voneinander abweichen! Eine sicherlich ältere Museums-Aufnahme der LA CREOLE zu den unten stehenden Ausführungen, findet sich zudem als Beleg auf der Seite 101 der Monographie.
Original Modell:
Der Flaggentopp des Großmastes zeigt eindeutig einen schmiedeeisernen sog." Flögel" an dem noch Stoffreste eines früher daran geführten dreieckigen " französischen Kriegsschiffswimpel" zeigen, der vor Verlust wohl früher fast bis zum Mars herunterreichte. Dieser "Vlögel" war mittig in den "Flaggenknopf" losnehmbar samt "Wimpel" eingesteckt, welcher auch an der Bemastung des farbigen Monographie-Umschlagbildes von Frederic Roux ( Corvette DANAIDE 24, 1830 - 1832, Toulon) deutlich zu sehen ist. Es gibt durchaus auch manch andere zeitgenössischen Abb. die bei Kriegsschiffen international neben den vorgeschriebenen und täglich zu führenden Wimpeln, auch gelegentlich sehr lange "Heimatwimpel" zeigen, die über fast die zweifache Rumpflänge auswehten!
Was den "Blitzableiter/ Paratonnerre" nach dem obigen Text des M. Pouillet betrifft, beschreibt dieser eindeutig und fachgerecht, das in der franz. Marine um 1830 /1840 gebräuchliche Konzept für Blitzschutzanlagen das jedoch in der Regel nur am Großmast geführt wurden. Auf dem Roux - Gemälde und am Originalmodell taucht diese Einrichtung jedoch nicht auf.
Der Author spricht auch von dem in der franz. Marine gebräuchlichen " Rotkupfer/ Cuivre rouge", also einer Kupferstange aus reinem Kupfer der in einer Hülse im Flaggenknopf steckte und in einer leitenden Kupferkette die mit der Flaggenleine vorgeheisst und angeseist werden konnte. Bei Nichtgebrauch lagerte diese Kette auf den Rüsten in einer "Balje" und wurde nur bei aufziehenden Wettern über Bord gesetzt, wobei sie auch im Wasser, bei Blitzeinschlag ableitenden Kontakt mit der Kupferung des Schiffes bekam.
Modellbau Pläne der LA CREOLE -Monographie
Was in der Monographie im Gegensatz zum Originalmodell nicht gezeigt wird sind: "Vlögel mit Wimpel" am Großmast, resp. "Blitzableiter" "Flaggleine/ Pardune" bis unter den "Flaggenknopf", deutlich kleinere schmiedeeiserne "Windfahne" / modern "Verklicker" im Flaggenknopf des Fockmastes. Dieser ist ja schon von Dir passend angefertigt worden!
Es obliegt daher natürlich dem Modellbauer der ja einen simultanen Zustand zu dem Original - Werftmodell anstrebt, über die bauliche Ausführung selbst zu entscheiden um Anachronismen zu vermeiden. Dafür habe ich mich hier sehr bemüht !
Die in Deinem letzten Beitrag gezeigte Blitzschutzanlage zeigt dagegen das in der ROYAL NAVY um 1850 eingeführte Konzept nach dem Patent eines "Lightning Conductor" des britischen Physikers Sir William Snow Harris (1.4. 1791 - 22.1.1867 ). Die beigefügten Zeichnungen entsprechen den Patentzeichnungen für Schiffe und fanden auch Eingang im "The Nautical and Naval Chronicle for 1851" und z.B. in verschiedenen Ausgaben des "NARES" zur Seemannschaft.
Ein sicherlich bemerkenwertes Detail auch für die Erbauer von Modellen unserer Marine an in England beschafften Schiffen, wie etwa der SMS THETIS (1855), oder der SMS NIOBE (1862) usw.
Ein sicherlich bemerkenwertes Detail auch für die Erbauer von Modellen unserer Marine von in England beschafften Schiffen, wie etwa SMS THETIS 1855, oder SMS NIOBE 1862 usw.
vielen Dank für Deine ausführlichen und fundierten Erläuterungen zu den Windfahnen sowie zur Blitzableitung. Hierzu ergänzend meine Vorlagen zum Modellbau: PB7tZC3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Musée national de la Marine Paris - Großmasttop Modell der La Creole
La Creole_Wimpel.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Monographie La Creole - Verlagsbeilage
La Favorite_Wimpel.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
num-19-OA-23-b-0512-2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Aquarell Leon Roux 1877 - Corvette La Favorite
967 EMN.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Musée national de la Marine Paris - Modell La Creole
Meine Hinweise zur Blitzableitung waren rein aus Interesse passend zu dieser Thematik und nicht im Bestreben, hier dieses Detail am Modell der Korvette umzusetzen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
....Meine Hinweise zur Blitzableitung waren rein aus Interesse passend zu dieser Thematik und nicht im Bestreben, hier dieses Detail am Modell der Korvette umzusetzen.
Jetzt bin ich aber etwas verwundert..............
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Zitat von archjofo im Beitrag #2600 Meine Hinweise zur Blitzableitung waren rein aus Interesse passend zu dieser Thematik und nicht im Bestreben, hier dieses Detail am Modell der Korvette umzusetzen.
....wie jetzt....
....soll das heissen, Du machst die Blitzableiter nicht ????............
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Tausendmal berührt (betrachtet), tausendmal ist nix passiert. Tausend und eine Nacht und es hat Zoom (Blitz ... ?) gemacht.
Unser Forumskollege Markus @Showrodder hat es hier LINK entdeckt, und wie auch auf dem folgenden Bild (gelber Preil) zu sehen:
IMG_4130.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Foto La Creole Musée national de la Marine Paris von @Schmidt Ich gehe davon aus, dass ich das Bild hier verwenden darf, ansonsten werde ich es wieder entfernen.
Insofern darf ich auch folgende Frage stellen: Handelt es sich bei diesem "Draht" um den Blitzableiter?
Wenn ja, dann wäre eine Darstellung am Modell kein Problem. Den verzwirlten Draht bekomme ich sicherlich authentisch hin ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von Tarjack im Beitrag #2608wobei die Wetterfahnenspitze (wasnwort), ...Hierklicken ..durchaus die Spitze des Blitzableiters sein könnte.
Ich lege mal die Abbildung 310 auf der Seite 591 im #2598 von Peter zu Grunde. Ich sehe dort von der Unterkante der Stange mit Spitze (A)[Blitzableiter???] eine etwas dickere Verbindung (Seil), welche nach unten über die Bordwand bis ins Wasser (Punkt HC) führt. Könnte laut vorher gehender Diskussionen die Verbindung "Blitzableiter"---->Wasser sein. Den Text dazu kann ich leider nicht übersetzen. Meine Meinung dazu.
In Ergänzung zu Beitrag 2598 würde ich vorschlagen die Windfahne des Großmastes und den Blitzableiter einfach aus Kupfer, respektive kupfernes Dahtau anzufertigen, damit er Strom ableitende Funktion erfüllt. Die Überbrückung und Verbindung des Blizableiters über dem Flaggenknopf wäre dann auch durch einfaches überstreifen des Leiters an die "Windfahne" möglich.
Der lange dreieckige "Kriegsschiffwimpel - Vlögel", der am Original-Modell einmal nachweislich daran war, würde dann aber an einem sog. "Wimpelholz" zu befestigen sein. Dieses kurze Rundholz wäre dann mit einer daran angesteckten "Flaggenleine" vorzuheissen, die durch ein Scheibgatt des Flaggenknopfes fährt.
Durch diese Anordnung der Details ist damit auch ein Kontext zu den historisch Fakten bezüglich Blitzschutzanlage und historisch richtiger Flaggenführung herzustellen, was uns in der LA CREOLE-Monographie allerdings vorenthalten wurde.