Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Danke für die positiven Kommentare und den Zuspruch.
Fortsetzung: Masten und Stengen – Bramsaling
Die Bramsaling für den Großmast der La Créole konnte ich zwischenzeitlich soweit fertigstellen. Auf dem ersten Bild sind die Dwars- und Längssalinge bereits montiert. Die Kalben liegen zum Anbau bereit, ebenso die Anbauhölzer mit Scheibgats. IMG_0280.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Bramsaling diente dazu die Marsstenge mit der Bramstenge zu verbinden und die Bramwanten zu spreizen. Auf dem nächsten Bild ist die Bramsaling des Hauptmastes zu sehen. Das Eselshaupt für die Bramstenge ist dabei bereits auf dem Top der Marsstenge aufgesetzt. Das Loch für die Bramstenge wird erst nach deren Herstellung gebohrt und angepasst. IMG_0283.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Langsam aber sicher arbeite ich mich sozusagen am Großmast der La Créole in die Höhe.
Nach der Herstellung der Bramstenge bohrte ich das Loch ins Eselshaupt und musste feststellen, dass der Abstand zur Mittelachse des Marstops nicht passte. Soviel zur Genauigkeit der Planvorgaben. Dementsprechend musste ein neues Eselhaupt angefertigt werden. Die Bramstenge erhält noch ein Scheibgatt für das Stengewindreep sowie eine viereckigen Durchbruch zum Einsetzen des Schlossholzes. IMG_0287_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In diesem Zusammenhang stelle ich mir die Frage, ob das sogenannte Schlossholz tatsächlich immer aus Holz war, oder Anfang des 19. Jahrhunderts aus Eisen gefertigt worden ist? Immerhin lastet auf diesem Teil der gesamte Druck, der durch die Wantenspannung nach unten erzeugt wird.
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von archjofo im Beitrag #2451 In diesem Zusammenhang stelle ich mir die Frage, ob das sogenannte Schlossholz tatsächlich immer aus Holz war, oder Anfang des 19. Jahrhunderts aus Eisen gefertigt worden ist? Immerhin lastet auf diesem Teil der gesamte Druck, der durch die Wantenspannung nach unten erzeugt wird.
Ich denke, dass es bei deiner Korvette sehr wohl auch aus Eisen sein kann. Schrage beschreibt ja in seinem Buch Schiffe vom Ende des 18. Jahrhunderts, also noch etwas älter als deine "La Creole", und zum Schlossholz sagt er auch, dass dies aus Holz oder Eisen war.
..der Name Schloßholz stammt noch aus früheren Zeiten. Seitdem die Masten höher und größer wurden und demzufolge auch die Stengen an Volumen und Gewicht zunahmen, wurde das Schloßholz aus Eisen gefertigt.(ca. Mitte 17. Jahrh.) Im übrigen hat das Schloßholz an der anderen Seite einen Schlitz in dem ein Splint eingesetzt wurde. So wurde vermieden, dass das Schloßholz herausrutschen und verloren gehen kann. Der Splint war auch noch mit einer kleinen Kette gegen Verlust gesichert.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
So, das Wochende geht dem Ende entgegen. Daher möchte ich noch kurz meine kleinen Fortschritte zum Mast- und Stengenbau präsentieren:
Fortsetzung: Bramstengen
Die Anfertigung der Bramstengen erfordert hinsichtlich der geringen Durchmesser (von etwa maximal Ø 5 mm bis minimal Ø 1,8 mm) besondere Umsicht und Sorgfalt bei der Herstellung an der Drehbank. Nach dem groben Schruppen des Holzvierkants mit dem Drechseleisen zum Rundholz, folgt dann mit Sandpapier und Feilen der Feinschliff, bis die nach Plan vorgegebenen Durchmesser erreicht werden. Während des Schleifprozesses werden die Durchmesser immer wieder mit der Schiebelehre überprüft. IMG_0295.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem nächsten Bild zeige ich, wie das viereckige Loch zur Aufnahme des Tops der Marsstenge exakt mit einer Nadelfeile zugerichtet wird. IMG_0297.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem letzten Bild sind die teilweise fertiggestellten Bramstengen zu sehen. Im Vergleich zur Großmarsstenge erscheinen die Bramstengen filigran und zerbrechlich. IMG_0312.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Letztlich waren noch die Mars- und Bramsaling für den Besanmast meiner französischen Korvette anzufertigen. Im Gegensatz zum Haupt- und Fockmast nehme ich an, dass der Besanmast der La Créole aus einem Stück hergestellt war. Zumindest ist dies aus dem Plan für die Masten und den Fotos des Pariser Modells in der Monographie so zu entnehmen, da keine Eisenbänder zu sehen sind. Willi @Willi hat dies in meinem Bericht LINK auch bereits thematisiert. Der Besanmast hatte keine langen Frontschalen wie der Haupt- und Fockmast, sondern eine kurze Holzschale die zwischen den Mastbacken eingebaut worden ist. Auf dem ersten Foto ist die Marssaling für den Besanmast abgebildet. Vorerst wurden dabei die Teile nur provisorisch zusammengesteckt. IMG_0321_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Weiteren wurde die Bramsaling für den Besanmast angefertigt. IMG_0325_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis auf die Vorbramstenge, die ich demnächst noch anfertige, sind alle Masten und Stengen soweit hergestellt. Weiter geht es dann mit den Bodenauflagen für die Salinge sowie den ganzen Details, wie beispielsweise, Scheibgats, Schloßgats, Schloßhölzer, Eisenbänder, Augbolzen etc.. Das wird noch spannend!
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Weiter geht es dann mit den Bodenauflagen für die Salinge sowie den ganzen Details, wie beispielsweise, Scheibgats, Schloßgats, Schloßhölzer, Eisenbänder, Augbolzen etc.. Das wird noch spanndend!
Dann bist du ja wieder in deinem Element Johann
Schiffsschmied und Chefpfriemler
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN