ich dachte schon, das mit der Grillzange ist wieder einer Deiner skurrilen Scherze ... Nee, nee, ... falsch gedacht ... es handelt sich echt um eine anerkannte Modellbaumethode, die hier LINK zu sehen ist.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Schau einfach mal bei Youtube. Da bekommt man einen Eindruck von dem Maschinchen. Ich habe mich auch erst zum Kauf entschlossen, nachdem ich das Ding auf der Messe im Einsatz gesehen habe und ein Stück mitgebrachten Nussbaum bearbeiten durfte. Wie gesagt, Das Teil ist echt nur für Holz zu empfehlen, aber da hat man viele Möglichkeiten, wie verlängerte Maschinenbetten, Drei- und Vierbackenfutter, Kopiereinrichtung etc. etc.
In meiner Modellbauwerft war es in letzter Zeit etwas still. Auf der Suche nach einer Möglichkeit die Masten und Stengen der La Créole an einer Drechselbank herstellen zu können, hatte ich nach dem Studium eines Berichts zu einer Bettverlängerung der DB 250 von Proxxon die Inspiration, dies müsste doch auch für meine Unimat SL ein gangbarer Weg sein. Nach der Ersteigerung einer alten Unimat SL befestigte ich das Grundgestell und meine Unimat SL auf einer Siebdruckplatte, natürlich in exakter Linie zueinander. Das Experiment nahm somit seinen Lauf. Zuerst musst der Mastrohling zusammengebaut werden. Dies ist entsprechend dem bereits gezeigten Schema aus 7 Birnbaumholzleisten erfolgt, wie auf der folgenden Bildmontage zu sehen ist. IMG_0163.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Durch das Verkleben der Leisten mit Weißleim erhielt der Mastrohling, wie erhofft, eine höhere Festigkeit, was sich dann beim anschließenden Drechseln durchaus bis zu einem gewissen Grad positiv bemerkbar gemacht hat. Zugegebener Maßen hat sich das Zurichten des Vierkantrohlings bis zum Rundholz als nicht ganz einfach erwiesen. Insbesondere im mittigen Bereich des Rohlings muss man sehr vorsichtig mit dem Drechseleisen arbeiten, ansonsten kommt es zu Vibrationen, die dann eine ungleichmäßige Spanabnahme zur Folge haben. Der auf dem nächsten Bild zu sehende Mastrohling hat einen Durchmesser von etwa 1,6 cm. Der Hauptmast am Modell meiner französischen Korvette besitzt einen max. Durchmesser von 1,25 cm und verjüngt sich auf einen Durchmesser von etwa 0,9 cm. Daher werde ich die weitere Bearbeitung des Mastes mit Schleifpapier an der Drehmaschine vornehmen. Bisher hat die Mastherstellung mit der Drehmaschine soweit ganz gut funktioniert, und ich hoffe, dass ich die Masten in der von mir erhofften Qualität mit dieser Methode fertigstellen kann. Ansonsten muss ich wieder auf die herkömmliche Methode zurückgreifen. IMG_0191.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Man könnte, um der Biegung bei der Bearbeitung entgegenzuwirken, z.B. in Höhe des Spindelstockes der zweiten Drehbank, das Material fas auf Endmaß rund abdrehen. Dort kann man dann eine provisorische Lünette aufstellen. Eine solche Lünette besteht aus zwei Holzstücken, deren Trennlinie genau in der Achse der Drehbank liegt. Auf dieser Trennlinie wird ein Loch gebohrt, das den Durchmesser des rundgedrehten Teiles hat (man kann natürlich auch von dem Loch ausgehen und den Mastrohling an dieser Stelle passend abbdrehen). Durch die geteilte Form läßt sich der Mast leicht einlegen bzw. herausnehmen. In alten Zeiten wurden solche Lünetten in der Dreherei verwendet und hatten einen Metallrahmen für die Holzstücke. Hier muß man z.B. mit Winkeleisen improvisieren.
Hallo Johann, Das von Dir geschilderte Problem - die Vibrationen im mittleren Bereich eines längeren Teils- tritt immer ein. Eine Hilfe wäre eine Lünette, d.h. eine Halterung dort.Ups, jetzt hat der Eberhard das auch vorgeschlagen. Oft trage ich in diesem Teil das Material nicht mit dem Stechbeitel ab, sondern setze eine schaftkantige Raspel auf. Sie minimiert auch die Vibration.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Kann es sein, dass Du mm und cm verwechselt hast? 9/10mm erscheint mir viel zu dünn
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Gemäß meiner Ankündigung im letzten Beitrag habe ich versucht dem Hauptmastrohling die konische Form durch Schleifen zu geben. Dazu klebte ich 40 er Schleifpapier auf längliche Sperrholzplättchen, die ich bei laufender Drehbank von beiden Seiten gegen den rotierenden Holzrohling halte. Der Druck zum Schleifen kann durch die Finger sehr gut kontrolliert werden. Somit ist es möglich den Rohling exakt auf Maß nach Plan zu schleifen. Von Zeit zu Zeit ist an den Referenzpunkten der Durchmesser des Mastes zu überprüfen. Wenn es auf die letzten Zehntelmillimeter zugeht, sollte stufenweise die Körnung des Schleifpapiers angepasst werden. IMG_0193.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis jetzt hat es ganz gut geklappt. Ich hoffe, dass ich auf den letzten Zehntelmillimetern keinen „Mastbruch“ erleide.
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
zum Einbau einer Lünette habe ich lange hin und her überlegt. Wollte aber dann erst den Versuch mit den Brettchen starten, was sich als ganz positiv erwiesen hat. Deinen letzten Hinweis werde ich natürlich beherzigen!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Den unteren Hauptmast habe ich nun erfolgreich fertiggestellt. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Durch die leicht unterschiedlichen Holztönungen sieht man auch, dass der Mast sozusagen „gebaut“ ist. IMG_0210.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Vorbereitungen für den Fockmast laufen bereits. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Johann, räume alle Bücher, Laptop usw. aus dem Raum. Oder decke möglichst viel ab. Der feine Schleifstaub setzt sich überall hin. Und trage eine Atemmaske. Du hast noch einem Menge Bäume, Rahen, Gaffeln und Stengen vor Dir.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!