Zitat von Erwin im Beitrag #166Willi, ich fürchte ich steh am Schlauch – ich verstehe Deine Frage nicht. Kann vielleicht wer helfen?
Hm, ich kann es auch nicht besser zum Ausdruck bringen, ohne einen halben Roman zu schreiben. Vielleicht spielt es auch gar keine Rolle und ich denke nur zu kompliziert. Allerdings stelle ich mir die Herstellung der Spanten an den Schiffsenden, wo ja die Schmiege als Materialzuschlag mehr berücksichtigt werden muss, schwieriger vor, aber vielleicht kommt ja die Erleuchtung in einem der nächsten Videos. Habe den Kanal abonniert.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Das Quickwork ist angebracht, Fotos werden nachgereicht. Der nächste Schritt wäre das Einpassen und Anbringen der Upper Deck Clamps. Nachdem mir aber nicht nach dieser kniffligen Arbeit war, habe ich mich mal mit den Geschützen beschäftigt und anhand Alexanders PDF Datei (Armstrong 12 Pfünder long ) eine erste Zeichnung von den 24-Pfündern (Länge: 9 ft 6 in) gemacht.
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Natürlich stellt sich jetzt die Frage wie ich die Kanonenrohre herstelle.
Jedes Rohr einzeln drehen, wie es Frank hier Baubericht `Royal William 1719`nach den Plänen von Euromodel 1:75 (53) bewundernswerter Weise gemacht hat, stelle ich mir sehr aufwändig vor – außerdem habe ich große Zweifel ob ich das so präzise hinbekäme – ohne dabei durchzudrehen (man beachte das geniale Wortspiel).
Das Gießen der Rohre wäre wahrscheinlich die Methode die am wenigsten Zeit beansprucht, aber wie behandelt man dann die Oberfläche? Hat jemand Erfahrung mit Lacken die eine metallische Oberfläche imitieren?
Schließlich wäre da noch der 3D Druck. Mit dem Stereolithografie-Verfahren werden ja wirklich beeindruckende Ergebnisse erzielt. Im Web findet man auch Firmen die „Lohndrucken“ anbieten – allerdings erfährt man Preise anscheinend nur auf Anfrage, was ich auch demnächst machen werde. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Weiß jemand, was das in etwa kostet?
Hallo Erwin , werde meine Rohre ( wenn es soweit ist ca Ausgang 2018 ) , bei einem befreundeten Zahntechniker gießen lassen .
Prototyp drechseln , Ornamente anbringen , was damit nicht geht wird mit Modellierwachs verbessert und modelliert . Danach halb-Abdruck des Rohres der Länge nach , Trennmittel drauf , Kerben zum besseren Zusammenbringen des Zweiten Halbabdrucks und den Prototyp wieder raus aus der Form sicher fixieren und danach mit Pattern Resin ( Kst aus der Zahntechnik , der fließt in die kleinste Ritze ) giessen . Das Ganze 5 Min in den Drucktopf ( wenn nicht vorhanden reicht auch Handwarmes Wasser ) Die Form vorsichtig öffnen , Prototyp wieder raus und dies dann x mal wiederholen . Es empfiehlt sich die Form ( Abdruck ) 6 - 7 mal herzustellen da beim Öffnen immer mal wieder an der Form etwas kaputt geht . Danach alle Rohre überprüfen und ggf. mit Modellierwachs nachbessern . Ab zum Labor und Gießen lassen , am besten mit einer ganz normalen Modellguss Legierung . Danach Rohre vom Gusskanal trennen , bearbeiten und zum Finale die Rohre leicht Sandstrahlen ( Zahntechnisches Labor ) , nach dem Sandstrahlen hat die Oberfläche eine sehr feine gerippelte Oberfläche was einem Alterungsprozess ziemlich nahe kommt . Danach Brünieren und Bohrung für die Achse ( hier hat Alexander das klasse beschrieben ) herstellen - dürfte für Dich kein Problem sein Erwin . Hoffe das wäre eine Möglichkeit für Dich ohne bei der Dreherei ( durchzudrehen ) LG. Herbert
Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen.
Zitat von archjofo im Beitrag #169@Erwin Hallo Erwin,
Warum lässt Du die Rohre nicht in Messingfeinguss herstellen?
Hallo Johann,
danke für die Neujahreswünsche und für den super Tipp mit dem Messingfeinguss.
Ich habe mir den Messingfeinguss im Internet angesehen, das ist wirklich sehr interessant. Wie ich erst jetzt durch Deinen Tipp weiß, habe ich davon immer wieder Bilder auf russischen Foren gesehen aber nie wirklich verstanden wie es genau funktioniert.
Ein Mitglied hier aus dem Forum hat mir per PN den Guss mit Neusilber empfohlen, wobei das Herstellungsverfahren offenbar das gleiche ist nur eben mit einem anderen Gießmaterial. Was sind die Vor- und Nachteile von Messing- bzw. Neusilberguss?
Die Rohre Deiner „Creóle“ sind ja gedreht (wenn ich mich richtig erinnere) aber hast Du Erfahrungen mit dem Messingfeinguss oder kannst Du mir dazu vielleicht Firmen empfehlen?
Da fällt mir gerade ein, hat nicht Olympic die Rohre für sein Hohenzollernmodell gießen lassen – muss gleich mal nachlesen.
Zitat von Herbert Heger im Beitrag #170Hallo Erwin , werde meine Rohre ( wenn es soweit ist ca Ausgang 2018 ) , bei einem befreundeten Zahntechniker gießen lassen .
Prototyp drechseln , Ornamente anbringen , was damit nicht geht wird mit Modellierwachs verbessert und modelliert . Danach halb-Abdruck des Rohres der Länge nach , Trennmittel drauf , Kerben zum besseren Zusammenbringen des Zweiten Halbabdrucks und den Prototyp wieder raus aus der Form sicher fixieren und danach mit Pattern Resin ( Kst aus der Zahntechnik , der fließt in die kleinste Ritze ) giessen . Das Ganze 5 Min in den Drucktopf ( wenn nicht vorhanden reicht auch Handwarmes Wasser ) Die Form vorsichtig öffnen , Prototyp wieder raus und dies dann x mal wiederholen . Es empfiehlt sich die Form ( Abdruck ) 6 - 7 mal herzustellen da beim Öffnen immer mal wieder an der Form etwas kaputt geht . Danach alle Rohre überprüfen und ggf. mit Modellierwachs nachbessern . Ab zum Labor und Gießen lassen , am besten mit einer ganz normalen Modellguss Legierung . Danach Rohre vom Gusskanal trennen , bearbeiten und zum Finale die Rohre leicht Sandstrahlen ( Zahntechnisches Labor ) , nach dem Sandstrahlen hat die Oberfläche eine sehr feine gerippelte Oberfläche was einem Alterungsprozess ziemlich nahe kommt . Danach Brünieren und Bohrung für die Achse ( hier hat Alexander das klasse beschrieben ) herstellen - dürfte für Dich kein Problem sein Erwin . Hoffe das wäre eine Möglichkeit für Dich ohne bei der Dreherei ( durchzudrehen ) LG. Herbert
Hallo Herbert,
vielen Dank für Deinen sehr interessanten und informativen Beitrag!!
Wenn ich es richtig sehe, ist das von Dir vorgestellte Verfahren recht ähnlich dem des Messingfeingusses.
Sorry, für Dich vermutlich eine blöde Frage, aber was ist eine „normale Modellguss Legierung“ und was ist der Vor- bzw. Nachteil gegenüber Messing oder Neusilber?
Würde der befreundete Zahntechniker die Rohre eventuell auch für mich herstellen – natürlich gegen entsprechender Entlohnung?
Ich freue mich schon auf die ersten Bilder Deiner HMS Anson! Wünsche Dir dabei viel Erfolg!
meine ersten Erfahrungen mit Messingfeinguss hatte ich bei der Herstellung der Rohrauflager für die Carronaden. Hier ein LINK, da kannst Du bei Interesse entsprechendes nachlesen. Der Messingfeinguss hat eine große Präzision. Viele Schmuckgießereien bieten diese Möglichkeit an. Einfach per E-mail ein Angebot machen lassen. Für Rückfragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Deinen Baubericht kenne ich natürlich habe aber vergessen, dass Du da auch Teile gießen lassen hast. Für die Qualität Deiner Carronaden finde ich kein Superlativ mehr – das ist einfach jenseits von Gut und Böse…
Hallo Erwin , Pattern Resin wie schon beschrieben ein Kunststoff aus der Zahntechnik ( der Link von Dir ist OK ) . Es gibt ihn von verschiedenen Firmen , einfach das Günstigste nehmen, da er in seiner Zusammensetzung immer gleich ist . Tipp immer kühl lagern sonst wird er zu zähflüssig. Sollte kein Drucktopf vorhanden sein geht der Aushärtungsprozess etwas länger , hier würde ich einfach mal probieren und kleine Probestücke gießen. Die Modellguss Legierung besteht in der Hauptsache aus Chrom Kobalt, der Vorteil gegenüber Messing oder Neusilber ist der Preis und die Handhabung bei der Bearbeitung, aber auch schon die Einbettmasse ist deutlich günstiger als die von Edelmetall Legierungen . Nach dem Gießen sind die Teile auch einfach leichter zu bearbeiten und haben z.B. nach dem Sandstrahlen eine klasse Oberfläche die den Alterungsprozess sehr nahe kommt . Messing oder Neusilber schmiert immer etwas wenn man mit einer Fräse ran geht und zudem sind die Fräsen deutlich schneller nicht mehr zu gebrauchen . Brünieren würde ich hier gegenüber einer Bearbeitung mit Lack, Farbe etc. deutlich vorziehen weil einfacher, schneller, günstiger und trotzdem ein super Ergebnis erwartet werden kann. Grundsätzlich sind die Techniker in einem Labor handwerklich sehr interessiert , ich würde an Deiner Stelle das nächst gelegene Labor ansprechen und das Vorhaben kurz erläutern. Bin mir sicher da fährt jeder Laborinhaber drauf ab , da es keinen enormern Aufwand darstellt und einfach interessant für einen Zahntechniker ist . Da kannst Du auch sicher beim Vorbereiten , Einbetten , Gießen, Ausbetten , Abstrahlen etc. mit dabei sein , was sicher interessant für Dich sein würde. Aber wie schon geschrieben, solltest Du kein Labor finden , sprechen wir uns dazu noch einmal ab. Das Verfahren ob jetzt mit einer Modellguss Legierung, Messing oder Neusilber durchzuführen kann ich für jeden nur empfehlen der keine Drehbank besitzt oder eben wie ich , nicht so erfahren und top 💪 beim Drehen ist . Aber das kann ja jeder für sich selbst am besten beurteilen . Hoffe ich konnte helfen und bin echt Dankbar 😅 , da ich aus den verschiedensten Beiträgen im Forum schon selbst profitiert habe und besonders von Erwin tolle Unterstützung erhalten habe .
Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen.
Bezog sich der Hinweis auf das Brünieren auf die Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierung ? Es würde mich wundern, wenn man diese brünieren können sollte, da man sie ja gerade wegen ihrer Korrosionsbeständigkeit in der Zahnersatztechnik verwendet
Ja, Du hast mir sehr geholfen – vielen herzlichen Dank!
Ursprünglich habe ich dazu tendiert die Rohre mit Resin selbst zu gießen, aber nach all den Informationen über das Wachsausschmelzverfahren werde ich mich wohl für diese Methode entscheiden.
Mit den Kanonenrohren eilt es nicht, daher habe ich nach dem Einholen der Kostenvoranschläge noch Zeit um mir das gut zu überlegen und die für mich beste bzw. günstigste Variante zu wählen.
Die Frage von Wefalck muss ich an Herbert weiterleiten…
Hallo Wefalck , CCM Legierung brünieren geht dann , wenn z.B. die Kanonen zuvor Sandgestrahlt also Rückstandslos sauber sind . Bin auch selbst erst darauf gekommen , als ich mich daran erinnerte , dass ich ja selbst schon im Labor x-mal CCM Legierungen vergoldet habe . Vergolden und Brünieren ist zwar physikalisch gesehen etwas anderes ( die Erklärung würde jetzt wirklich zu Umfangreich ausfallen ) , aber es geht tatsächlich. Dies geschieht aus dem einfachen Grund weil man Patienten die allergische Reaktionen auf CCM Legierungen gezeigt haben helfen wollte . So wurde ermöglicht, dass der finanzielle Aufwand erträglich für alle ist und trotzdem die allergischen Reaktionen ausgeschlossen wurden . Beim Sandstrahlen muss nur darauf geachtet werden, dass die Perlen nicht zu groß sind , bei vielen Firmen die Sandstrahlen anbieten, sind diese Perlen einfach zu groß oder Sie sind vom Aufbau her „anders gestrickt „ Also Sandstrahlen am besten in einem Dental Labor da ist man auf der richtigen Seite und zudem günstiger . Tipp - einfach ausprobieren .
Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen.
Kurzer Nachtrag : ob Messingfeinguss , Neusilber , Drehen, 3D Druck , CCM etc. das kann ja jeder für sich selbst entscheiden . Wenn ich z.B. Drehen könnte bzw. eine Drehbank zu Hause hätte, wäre ich auf diesen Gedanken auch gar nicht gekommen .
Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen.
Ein Metall auf ein anderes zu plattieren ist natürlich ein ganz anderer physiko-chemischer Prozeß, als brünnieren. Auf der anderen Seite umfaßt der Terminus 'brünieren' eine Menge unterschiedlicher Prozesse. Es gibt in der Tat Prozesse des 'Schwarzfärbens', bei denen bestimmte Metallverbindungen auf dem Substrat abgelagert werden und nicht das Substrat-Metall selbst umgewandelt wird.