so sehe ich das auch und hoffe Du verstehst meine Bemerkungen nicht als Kritik sondern als Rückmeldung.
Da ich auch das Spantwerk möglichst originalgetreu bauen möchte, mache ich mir inzwischen auch schon Gedanken, wie sich sowas technisch umsetzen läßt. Die Literatur war nicht so ergiebig (obwohl ich da schon einiges angesammelt habe) die dort gezeigten Techniken lassen sich auf die Yacht nicht umsetzen.
Die Schlichtheit des Spantwerks sieht zwar auf den ersten Blick einfach aus, aber bei einem Telefonat mir Tom @archnav hat sich das stark relativiert. Thomas hat mir da sehr gute Tipps gegeben.
Da ich Birne bauen möchte, muß ich die Spanten - anders als die Baumeister des Originalmodells - zusammenbauen und wahrscheinlich sogar biegen. Ansonsten würden die Hirnholzanteil, die an den Spanten sichtbar werden, zu einer rauhen Oberfläche der einzelnen Spanten führen. Das Originalmodell ist vermutlich aus Buchs und da treten solche Probleme dann nicht auf.
Das Zusammenbauen der Spanten bringt auch Stabilitätprobleme, da die Spanten auf Floortimbers verzichten. Die Stabilität muß daher aus dem Bereich zwischen den Berghölzern kommen und entsprechend muß man beim Bau hier eine gute Verbindung erreichen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
sicher sollte auch Kritik angebracht sein. Nur es ist wirklich so, dass ich mich noch ganz langsam herantasten muss. Zum Ende der Woche sieht das ganze dann schon anders aus. Augenblicklich versuche ich den oberen Spiegel in den Griff zu bekommen. Die Fotos sind ja nicht so aussagefähig, wie ich mir das gerne wünschen würde. Zum Bau des Modells kann ich nicht viel sagen. Aber wenn du später Wünsche hast, zum Beispiel die Spanten usw., können wir das sicher in einem Modell (2D oder 3D) umsetzen. Wichtig ist aber nach wie vor die äußere Form. Wenn der Riss steht, kann man viele Dinge davon ableiten.
sieht sehr gut aus. Mit welchem 3D-Programm arbeitest Du?
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
das CAD-System ist nicht ganz so entscheidend. Wir sehen es ja auch hier im Forum, wo es verschiedene Arbeiten mit unterschiedlichen Systemen gibt. Für mich ist es sehr wichtig, gute Schnittstellen zu haben. DXF und CSV, wie auch das SAT-Format sind Bedingung. Ferner muss man entweder Freiformflächen oder die Möglichkeit haben, Festkörper zu erzeugen. Hier sind dann Funktionen wichtig, wie zum Beispiel Profilkörper im Raum zu erzeugen. Nur über diese oder ähnliche Funktionen kann man einen Schiffskörper in 3D darstellen.
ich möchte das Heck zur Diskussion stellen. Was wäre an dem Heck zu verändern?
- Ist zum Beispiel der obere Spiegel zu klein? - Gibt es Informationen zum Kiel und den Steven? - Welchen Proportionen oder Maßen unterlagen diese Bauteile? Grobe Angaben würden mir genügen. - Wenn ich die Höhe des Kiels aus dem Modell in 1:1 hochrechne, komme ich auf eine Höhe von ca. 400 mm. Ist das ein realistischer Wert. - Wurde im England des 17. Jahrhunderts der Kiel nach vorne und hinten verjüngt? - Gibt es Überliefrungen der Heckbalkenlängen im Verhältnis zur Schiffsbreite?
Gast
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Heck-001.JPG
da wäre jetzt die Frage, ob der Plan den Ist-Zustand des Modells in Annapolis widerspiegeln soll oder ob es eine Rekonstruktion der Yacht as built sein soll. Ich wollte eigentlich eine möglichst originalgetreue Kopie des Modells erstellen. Wobei das Annapolis-Modell ein weniger realistisches Modell ist. Es ist wohl absichtlich stark vereinfacht und das macht für mich auch seinen besonderen Reiz aus. Daraus jetzt ein eher realistisches Modell zu bauen halte ich nicht für sinnvoll. Dann sollte man sich doch eher an SLR 0377 orientieren, welches wesentlich mehr Details zur Deckseinteilung zeigt.
Ich habe bei Franklin keinen Hinweis gefunden, dass der Kiel der Dockyard-Modelle nach vorn und hinten angeschärft wurde, McArdle "Sussex" schreibt explizit von einem durchgängigen Maß für den Kiel mit einer aufgesetzte Leiste um die Sponung zu bilden. So würde ich das auch für die Yacht sehen.
Im Bereich des Vor- und Achtersteven kann man aber an den Fotos (#1 - 3) schon sehen, dass diese Bauteile geschärft wurden.
Im holländischen Yachtbau (und auch generell) wurde der Kiel vorn und hinten um ein bestimmtes Maß angehoben, um einen Durchhang des Kiels zu erreichen. Dieser sollte einem auftriebsbedingten Katzenbuckel des schwimmenden Schiffs vorbeugen. Dies wurde sicher auch von den Engländern praktiziert. Aber auch dieses Detail war an den Dockyard-Modellen mit Sicherheit nicht dargestellt.
Zu den anderen Fragen kann ich nichts sagen.
Grüße, Alexander
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Mir geht es schon darum, das Modell zu treffen. Da wir aber im Augenblick keine richtigen Maße haben, versuche ich natürlich mich vorzutasten. Eine Rekonstruktion des Originals würde nebenbei umfangreiche Untersuchungen zur Folge haben. Die Zeit habe ich aber nicht. Also versuchen wir das Modell zu treffen.
das würde ich auch sehr begrüßen! Wäre noch die Frage, wie Klaus @Model Mariner das sieht - aber der ist ja in Urlaub.
Bei dem Riß des Spiegels fehlt ja noch der Oberspiegel - oder? Der Achtersteven ist gegenüber den Fotos sehr kurz aber Du hast dafür sicher Deine Gründe. Ausgleich perspektivischer Verzerrung? Ansonsten entsprechen die Proportionen exakt dem Foto. Stern.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Grüße, Alexander
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ja, die Proportionen des unteren Spiegels sind schon recht gut. Wenn wir uns aber die schräge Kontur oberhalb des Heckbalkens anschauen, müsste sie noch etwas weiter nach aussen gedreht werden. jetzt sind es 80°. bei einem anderen Modell waren es 83°. Wenn wir uns in die Richtung bewegen, bekommen wir das Heck in den Griff. Schön, dass du die Zeichnung mit dem Foto zusammengebracht hast. Ich habe diese Werkzeuge nicht. Der obere Bereich ist ja überwiegend Verzierung. Die Abschlussleiste könnte ich aber mal versuchen.
Hier noch einmal die geänderte Kontur mit 83°. Könntest du sie noch einmal auf das Foto bringen und vergleichen?
Gast
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Heck-002.JPG
...... Im holländischen Yachtbau (und auch generell) wurde der Kiel vorn und hinten um ein bestimmtes Maß angehoben, um einen Durchhang des Kiels zu erreichen. Dieser sollte einem auftriebsbedingten Katzenbuckel des schwimmenden Schiffs vorbeugen. Dies wurde sicher auch von den Engländern praktiziert. Aber auch dieses Detail war an den Dockyard-Modellen mit Sicherheit nicht dargestellt.
Zu den anderen Fragen kann ich nichts sagen.
Grüße, Alexander
Hallo Alexander,
mit ist diese Praxis zwar bei den Holländern bekannt, bei den Engländern aber nicht. Die haben meines Wissens immer den Kiel ganz gerade aufgelegt. Ich kenne auch keine schriftliche Quelle, die etwas anderes sagen würde.
könntest du denn etwas zum Kiel und den Steven sagen. Bei den niederländischen Schiffen wurde der Kiel immer nach vorne und hinten geringfügig verjüngt. War das bei den Engländern auch so?
Danke für die Erläuterungen, Tom Die Mary Rose hatte einen ausgeprägten Katzenbuckel (9 cm), war aber auch 30 Jahre in Dienst als sie sank und der Kiel war offenbar auch schon repariert worden. Also keine Spur von einem durchhängenden Kiel. Der Kiel hat in der Mitte eine Breite von 38 cm und verjüngt sich nach vorn und hinten auf 33 cm. Die Mary Rose ist zwar wesentlich größer und ein viel älterer Schiffstyp - daher nur bedingt vergleichbar. Es gibt bestimmt auch Funde, die zeitlich und größenordnungsmäßig mehr Ähnlichkeiten mit einer Yacht haben. Allerdings habe ich da leider keine Literatur.
Hallo Werner. Ich habe die neue Rekonstruktion auf das Bild gelegt: Heck3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
danke für das Einstellen des neuen Stands mit dem Foto. Nun erscheint es mir so, dass zwar der untere Spiegel die Kontur auf dem Foto trifft, aber ab ca. Heckbalken nach oben erscheint der Spiegel zu schmal. Das war bei dem ersten Foto scheinbar nicht so. Hier der aktuelle Stand der Linien. Sie leben noch heftig, man kann aber langsam erkennen, wo in welche Richtung es geht.
Gast
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Linien-001.JPG