Hallo Willi, Die Idee mit dem Topsegel am Großmast kam mir auch - mehr Segel hinten. War mir aber auch unsicher, ob es dem Original entspricht. Kompromisse müssen einfach sein, wichtig ist natürlich, dass das Modell jetzt nicht übertakelt ist und rank wird.
Hier habe ich auch meinen eigenen Weg gesucht. Die griechische Perama war ohne Topsegel nur ein müder Segler, nun ist sie recht flott. Ob es Peramas mit Stengen und Topsegel gab - ich weiß es nicht. DSCI0340.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Willi, Das Topsegel am Großmast - es hat mir keine Ruhe gelassen.
1. Bei Chapman Plantafel LXII Takelmöglichkeiten ist dieses Segel nicht dargestellt. Das Werk ist um 1760 - 70 entstanden. Du hast es ja auch.
2. Bei MacGregor, Schnellsegler ist als erstes Fahrzeug mit Topsegel am Großmast die Brigantine St. Helena, 1814 aufgeführt.
3. Bei MacGregor, The Schooner ist die Fly/Sea Lark das erste Schiff mit diesem Segel. Um 1810
4. Mein Baltimore-Klipper Berbice, der vor 1789 entstanden ist, hatte nach Chapelle und Marquardt dieses Topsegel. Damit kommen wir schon recht nahe an Deinen Schoner.
Vielleicht kann Peter @peternavalis noch eine engere Eingrenzung vornehmen.
Wie es auch sei. Du solltest es mit diesem Segel versuchen.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Tolle Recherche, lieben Dank dafür Jörg (@Gebbi ). Ich berufe mich hinsichtlich des Gaffeltoppsegels hauptsächlich auf Marquardt, "Takelung von Schiffen....". Dort ist auf Tafel 59, S. 174 eine Gaffelschlupp beschrieben, die auch ein Gaffeltoppsegel führt. Der Rumpfform nach ist sie meinem Schoner sehr ähnlich, was mich annehmen lässt, dass sie ihm auch zeitlich sehr nahe ist.
Dies scheint im Begleittext bestätigt zu werden, dort heißt es nämlich: "Diese Takelweise kam in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts auf." Zugegeben, das ist etwas schwammig und auch wenn ich sehr gerne mehr darüber wüsste, um mit dem Segel ein bisschen zu experimentieren, brauche ich es nicht unbedingt noch genauer.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Heute war es dann so weit, eine weitere Testfahrt stand im Rahmen des Mini-Sail-Treffens am Fühlinger See nahe Köln statt. Dort angekommen fand ich eine Wasserobfläche vor, die meinem Gemüt ähnlich war: aufgewühlt. Es wehte ein frischer Wind, 2, eher 3 Bft. in Böen 4-5 Bft. Beim Auftakeln passierte dann noch ein Missgeschick. Ich hatte den Zusatzkiel auf den Boden gestellt, wollte das Modell mit seinen Messingrohren über die Gewindestangen des Zusatzkiels stülpen, als es mir aus den Händen glitt und die 40 cm auf den Boden knallte. Na ja, viel ist nicht kaputt gegangen, glücklicher weise hat der Rumpf nichts abbekommen, aber eine Ankerflunke und 4 Stützen der Achterdeckreling brachen ab, aber alles nichts Lebenswichtiges. Dann stellte sich noch heraus, dass das Servo für die Vorsegelverstellung abgeraucht war, da ich aber bei solchen Gelegenheiten immer Ersatz dabei habe, war auch das kein Problem und nach 10 Min. war das Servo ausgetauscht.
Dann gings auf's Wasser. Leider kann ich Euch hier nur Bilder zeigen, bei denen ich völlig entspannt segeln konnte, weil der Wind gerade nicht so doll wehte, da mein liebes Weib zuhause geblieben war und ich also gleichzeitig steuern und fotografieren musste. Genug gesabbelt,
Fühlinger See 10 2016 5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Fühlinger See 10 2016 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fühlinger See 10 2016 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Fühlinger See 10 2016 3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fühlinger See 10 2016 4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Alles in allem bin ich sehr zufrieden, selbst die starken Böen von 5 Bft. hat das Modell sehr gut überstanden. Dabei lag es dann fast komplett auf der Seite, nahm aber unerwartet wenig Wasser auf. Beim ersten Törn geriet das Schiffchen in beunruhigend großen leewärtigen Abstand vom Steeg. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder soviel Übung hatte, mit dem Schiffchen die 50m zum Steeg zurück zu kreuzen, aber es gelang dann- mit etwas Mühe- doch. Die traditionelle Inselumrundung habe ich allerdings noch nicht mitgemacht, da ich dann für den ersten Teil der Umrundung noch mind. weitere 350 m hätte aufkreuzen müssen, da hätte ich wahrscheinlich den halben Tag für gebraucht und es war mir auch bei diesem Wind zu gefährlich. Beim nächsten Mal.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Wunderschöne Fahrbilder! Dafür hast Du sie gebaut. Es ist immer schwierig das Boot zurück zu holen, wenn es recht weit weg ist. Man sieht die Segelstellung nicht deutlich genug.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #95Man sieht die Segelstellung nicht deutlich genug.
Ist auch schwierig, mit einer Hand steuern, mit der anderen das Smartphone rauskramen, die Kamera aktivieren, Motiv suchen und Auslöser drücken. Bild 1-3 zeigen das Modell auf Steuerbordbug segelnd, die anderen auf Backbordbug. Besonders Bild 3 gefällt mir ganz gut, zeigt doch das Stagliek der beiden Vorsegel, wir kräftig der Wind weht. Obwohl die Fallen kräftig gegen die Hals der Segel durchgesetzt sind, das Stagliek also stramm durchgeholt wurde, lässt der Wind es bogenförmig nach Lee auswehen. Die Schoten der Gaffelsegel und der Vorsegel sind leicht geöffnet, also nicht ganz dicht geholt. Das Rahsegel hart angebrasst.
Bild 4 und 5 ganz ähnlich, nur eben auf der anderen Seite
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Tolle Aufnahmen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie ein Segler in seinem natürlichen Element wirkt.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Lieber Willi, Ein majestätisches Schiff. Schön sieht sie aus..
Nun habe ich das Video aufgerufen. Da sehe ich aber nur meine Ostseegaleasse und die Bisquine mit den bunten Segeln. Was haben wir da wieder vermasselt?
Fragender Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Jetzt jeht es. Und es jeht jut. Schön, wie weit sich das Rahtopsegel schwenken lässt. So kannst Du sehr zufrieden sein. Tolles Fahrbild. Diese bewegten Bilder geben doch einen viel besseren Eindruck als ein Foto.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!