Nachtrag: Meine Idee, die Brooktauführung (Ringe) am Kanonenende mittels zersägter Injektionskanülen darzustellen, war ein Schuss in den Ofen.
Der Innendurchmesser ist zwar mit 1,2 mm perfekt und es ließen sich auch problemlos schmale Ringe mittels Mini-Trennscheibe herstellen, aber der Außendurchmesser… Nach dem Einfädeln des "Taus" sah es aus, als wäre Seidenpapier um die Stahltrosse einer Hängebrücke drapiert worden.
Mit etwas mehr Nachdenken hätte ich eigentlich von vornherein darauf kommen müssen. Diese Kanülen sind schließlich dazu gedacht, dem Opfer möglichst wenig Schmerzen zu bereiten; wer möchte sich schon gerne mit einer Stricknadel Blut abnehmen lassen? Abgesehen davon blieben alle meine Versuche erfolglos, die Kanülen nachhaltig schwarz zu färben. Weder Mattlack – aufgepinselt oder aus der Spraydose, noch Bläuen mit Leinöl & Bunsenbrenner waren von Erfolg gekrönt. Einzig die Kolorierung mittels wasserfestem CD/DVD-Marker zeigte halbwegs akzeptable Ergebnisse.
Fazit: Erst denken, dann handeln. Möglichst vorher noch eine, besser zwei Nächte darüber schlapfen.
Es bleibt also bei den zerschnittenen Stäbchenperlen. Es sei denn, jemand von euch hat die geniale Lösung! Die Kosten für meinen Fehlversuch halten sich in Grenzen. Farbe hatte ich noch vorrätig und den Preis für die Kanülen (0,10 € pro Stück) kann ich verschmerzen.
Hallo, Rolf! Versuch es doch mal mit den Plastikröhrchen, welche als Ohrstäbchen dienen. Wenn man beim Schneiden mit einem längeren Messer o. ä. etwas Passendes hineinsteckt lassen sich Ringe ab 0,5 mm wunderbar abtrennen. walter
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Die Perlen-Lösung sieht doch eigentlich schon ganz vernünftig aus. Nur sollte man die Perlen halbieren oder dritteln, da ja auf den Pommel nur ein Teil eines Ringes aufgesetzt ist. Die untere Hälfte wird durch die Taille des Pommels gebildet.
Danke für dein feed-back, eine Super-Idee, das mit den Q-Tipps! Darauf werde ich sicherlich im Lauf des Baufortschritts mit Sicherheit noch zurückkommen. Nur bei meinen Kanonen hilft es mir leider nicht weiter.
Wie du auf dem folgenden Foto vielleicht erkennen kannst… DSC_0020.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) sind die Größenverhältnisse von Stäbchenperle, Q-Tipp und Kanüle (von links nach rechts gesehen) minimal. Die Q-Tipps haben allerdings einen geringfügig größeren Außendurchmesser und gleichzeitig eine geringer Materialstärke (= größerer Innendurchmesser).
Wenn ich mir so meine 12pdr-Kanone (mit Stäbchenperle) im Maßstab 1:72 anschaue, … DSC_0021.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) und mit dem Original vergleiche... 19aa.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Kräuseln sich mir die Nackenhaare. Aber gut(?), bis jetzt habe ich noch keine bessere Lösung gefunden.
Nochmals Danke für deine Antwort! Gruß, Rolf
Rolf.dW
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DSC_0022.JPG
Man muss zuerst einen Ring abschneiden, und dann davon nur etwa 2/3 verwenden. Klebestelle ist einerseits die Kanone und andererseits der Knauf, das müsste doch aussehen wie auf dem Bild. walter
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das wäre wirklich noch eine mögliche Alternative. Ein Kabel, wie es z.B. im Eisenbahnmodellbau verwendet wird. Danke dir! Ich werde mich mal schlau machen.
Ohne konkrete Kaufabsichten durchstöberte ich vorgestern einen üppig sortierten Laden mit Artikeln für Bastelbedarf (man weiß ja nie, ob sich vielleicht zufällig etwas Brauchbares findet…). Dort stieß ich auf "Rocaille"-Perlen – auch als "Indianerperlen" bekannt – im Durchmesser von 2,5 mm. Die kannte ich zwar bereits von der Firma HAMA, doch diese hier von der Firma KNORR prandell schienen mir etwas "schmächtiger" zu sein. Also habe ich für 1,90 € ein Beutelchen mit ca. 1.000 Stück gekauft.
Zu Hause angekommen dann der Vergleich; links eine Stäbchenperle (unzerteilt) und eine Rocaille von HAMA, rechts die neu erworbene Rocaille von KNORR… 15.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) und von oben gesehen… 17.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) • Die Rocaille von HAMA habe ich umgehend als mögliche Alternative aussortiert. Ist mir zu voluminös für eine Kanone im Maßstab 1:72 • Im Vergleich (zerteilte) Stäbchenperle von HAMA (links) und Rocaille von Knorr (rechts) schneidet letztere m.E. am besten ab… 24.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Qual der Wahl sollte damit ein Ende gefunden haben.
Ich habe einfach ein Stück Draht in der passenden Stärke genommen, um einen Kern mit passendem Durchmesser gewickelt und davon ca. 160°-Stücke abgeschnitten und aufgeklebt. Einfacher und besser geht kaum. Wer will kann noch eine Seite in ein passendes Bohrloch stecken.
Hallo Dafi, das ist sicherlich eine Alternative. Aber ich wollte mir die Friemelei mit dem Draht und das anschließende Brünieren ersparen. Bei einem Innendurchmesser von ≤ 1,0 mm und einer Drahtstärke von 0,5 mm - würde ich eine nur unwesentlich kleinere Öse erhalten. Trotzdem Danke für den Tipp. Hatte schon fast vergessen, dass man auf diese Weise auch Ringe in diversen Größen selbst herstellen kann.
da bin ich wieder – eingehüllt in ein Gespinst aus Takelgarn und Kleber…
Das Takeln der 12pdr auf dem Upper Gun Deck war weitaus zeitraubender, als ich es ohnehin schon befürchtet hatte. Und das, obwohl ich mich nur auf die später sichtbaren Geschütze beschränkt habe! Bevor ich den Deckel (Quarterdeck) schließe, und die Details kaum mehr zu sehen sind, möchte ich euch gerne noch ein paar Fotos zum Baufortschritt nebst Anmerkungen "aufs Auge drücken". Vielleicht kann der eine oder andere von euch ja für sein Modell einen "inneren Nährwert" daraus ziehen.
Begonnen habe ich mit dem Brooktau aus eingefärbtem 1,0 mm-Garn nebst weiteren Zutaten… 010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Ringe aufgebogen, die Augbolzen eingefädelt und auf das Garn gereiht. Mittig eine Rocaille von KNORR… 020.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
(Ich weiß, dass dafi das nicht gefällt, aber ich finde die Perlen für diesen Zweck einfach praktisch. Ggf. auch als Rackperle geeignet.)
nun das äußere Ende des Garns umgebogen und mittels Kreuzpinzette fixiert… 030.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nur für den Fall, dass jemand mit dem Begriff "Kreuzpinzette" nichts anzufangen weiß: Während man "normale" Pinzetten zusammen drückt, um etwas zu greifen, ist die Funktionsweise bei Kreuzpinzetten genau umgekehrt. Beim Zusammendrücken öffnet sie sich und beim Lösen fixiert sie das Objekt der Begierde.
ein Stück Zwirn direkt hinter dem Ring verknotet… 040.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wichtig: Die Pinzette sollte schräg eingespannt sein, ansonsten kann es leicht passieren, dass beim folgenden Arbeitsschritt der Augbolzen mit eingewickelt wird.
anschließend ein Zwirnende um das mit Holzleim benetzte Endstück gewickelt… 050.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und nach dem Aushärten die Überstände abgeschnitten… 065.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Aus einem Holzreststück und zwei abgeknipsten Stecknadeln habe ich mir eine simple Leere für die Brooktaulänge gebastelt, beide End-Ringe aufgesteckt… 067.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und dann die oben beschriebene Prozedur mit dem zweiten Endring wiederholt… 070.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun die Perle mittig mit Sekundenkleber am Brooktau fixiert und das ganze Konstrukt am Kanonenende verklebt… 092.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Schnell noch die Augbolzen mit den Führungsringen in die Lafette kleben… 094.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und die Karre an Deck verleimen… 100.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Brooktau mit den Augbolzen in der Bordwand fixieren, etwas verdünnten Holzleim auf das Garn pinseln und selbiges mit einem geeigneten Gegenstand (im Bild: 4x100mm-Nägel) beschweren. Das verleiht dem Ganzen einen realitätsnahen (Durchhänge-) Charakter… 110.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und (schon) ...noch lange nicht fertig. – Ächts, Stöhn… Das Verkleben der Geschütze an Deck war für mich wie eine Fußmassage im Wellness-Tempel, verglichen mit dem, was danach kam.
Zwischenzeitlich hatte ich mich über meinen inneren Schweinehund hinweggesetzt und entschieden, sämtliche Blöcke für die Geschütztakelung mit Haken zu versehen. Macht bei je drei Einzel- und drei Doppelblöcken pro Geschütz für die max. 16 einsehbaren Kanonen auf dem Upper Gun Deck 96 Blöcke mit Haken. Zuzüglich der 12 kurzen 12pdr auf dem Quarterdeck und den beiden Carronaden – diese mit je 5 Einzel- / Doppelblöcken – ergibt das summa summarum 188 Blöcke mit Haken.
Ob ich noch weitere Blöcke für die 12pdr mittlerer Länge benötige, ist momentan noch offen. Bislang weiß ich nur, dass diese Geschütze lt. Bauanleitung ziemlich desorientiert auf dem Vorschiff herumstehen und nicht so richtig wissen, was denn nun ihre Aufgabe ist.
Im weiteren Verlauf habe ich zunächst die Einzelblöcke mit einem eingefärbten 0,25 mm-Garn versehen… 300.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und dann zusammen mit einem Doppelblock in meinen "Kraken" – sorry, ich hab die korrekte Bezeichnung vergessen – gespannt, um das Takelgarn einzufädeln… 310.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit einem Tropfen Sekundenkleber die Haken am Decksring und am Augbolzen der Lafette befestigt… 320.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
das Takelgarn mit etwas verdünntem Holzleim bepinselt und mit meinem Lieblingsnagel beschwert… 330.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Vorsicht beim Entfernen der Nägel! Erst leicht drehen, dann anheben.)
kann letztendlich das Takel (im Bild: Rückholtakel), mit einem Achterknoten gegen Aufdröseln geschützt, mittels Stecknadeln, Sekundenkleber und verdünntem Holzleim an Deck verklebt werden. 340.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Achtung: Beim Entfernen der Stecknadeln das Takelgarn unbedingt mit einem geeigneten Gegenstand (Pinzette / Nagel o.ä.) an Deck fixieren. Andernfalls löst sich das gerade verklebte Takelgarn zusammen mit den Nadeln.
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Entgegen meiner ursprünglichen Bedenken habe ich mich nun doch dazu entschieden, die Rückholtakel mit einzubauen.
In der Broschüre "THE GREAT GUNS OF HMS VICTORY" von Michael D. Prior (chain-shot books, 2014) wird im Kapitel 'BEAT TO QUARTERS (Enemy in Sight)' die Geschützbedienung beschrieben. Ein Mitglied der Geschützmannschaft (No 12) ist u.a. für das Rückholtakel zuständig, wenn die Kanone abgefeuert wird: "…No 12 who had been holding the fall of the train tackle now rapidly hauls away until the slack is gone and then takes a turn to hold the gun in the 'Run in' position." (muss ein flinkes Kerlchen gewesen sein...)
OK, 'n bisschen Schwund ist immer. Allerdings habe ich diese Binsenweisheit während der Bauphase "Upper Gun Deck" mehr oder weniger erfolgreich verdrängt. – Hat aber leider nix genützt; die Realität hat mir gnadenlos die Augen geöffnet.
Dass nach dem Einpassen des Quarter Deck nicht mehr allzu viel vom Equipment auf dem Upper Gun Deck zu sehen sein würde, war mir zwar bewusst, aber ich wollte doch keine Tiefgarage basteln… 001.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 100.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 120.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 130.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 215.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 217.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 218.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum Glück helfen mir die vor Wochen gemachten Erinnerungsfotos vom "1. UG" über das Schlimmste hinweg.
Bevor ich mich als nächstes mit der Ausstattung des Quarter Deck beschäftige, werde ich "schnell" noch ein paar Hausaufgaben an Bug und Heck erledigen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dass sich – abgesehen von der Beting am Hauptmast – momentan keine Teile an Deck befinden, die ich versehentlich ab- bzw. umreißen könnte. Außerdem bieten sich die momentan noch frei zugänglichen Stückpforten als evtl. nutzbare Ankerpunkte für unkonventionelle Klemmvorrichtungen an: 500.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)