ein angebrochener Lendenwirbel ist kein Spaß. Außer Schmerzmittel kann man dagegen eigentlich nichts machen. Und warten bis der Knochen heilt. Dann muß die Drechselbank und die Victory halt noch ein bißchen warten.
Wünsche Dir dennoch frohe Feiertage
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo Alexander, danke für die aufmunternden Worte. Leider hast du recht. Jetzt muss ich mich erst mal in Geduld üben. Auch dir wünsche ich frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
"Landsman" Rolf.dW meldet sich zurück an Bord. Der Lendenwirbel ist verheilt und in der Werft waren zahlreiche Überstunden fällig, um die verlorene Zeit zumin-dest teilweise wieder aufzuholen.
Der Rumpf ist inzwischen bis zum oberen Batteriedeck beplankt… DSC_0106.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Ebenso der untere Teil des Heckspiegels. DSC_0047.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
In Höhe des oberen Batteriedecks war dann erst mal Schluss mit Lustig, weil dort ein Teil der Stückpforten – anders als bei denjenigen mit Deckel – mit "verdeckten" Trempelrahmen ausgestattet wird.
Kleiner Hinweis zwischendurch: Die Verwendung unterschiedlicher Holzsorten zur Darstellung der hellen und dunklen Rumpfstreifen hat mir viele neue graue Haare eingebracht! Um den korrekten Plankenverlauf zu gewährleisten kommt es an den Über-gangsstellen zwischen Nuss- und Buchsbaum zwangsläufig zu spitz zulaufenden Planken: DSC_0108.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das lässt sich leider nicht vermeiden und ist darüber hinaus noch ein waaaahnsinniger Fummels Kram. Ich glaube nicht, dass ich mir das noch einmal antun würde.
Zurück zum oberen Batteriedeck. Die Grundplatte habe ich in der Länge halbiert, weil es vor allem im Bereich des Poop Deck kaum möglich war, das komplette Teil ohne Beschädigung einzupassen; den Sägeschnitt konnte ich mit einer 1x1 mm Nussbaumleiste ausgleichen und hatte somit auch gleich einen Mittelstrich… DSC_0101.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC_0110.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nächster Arbeitsschritt: Decksbeplankung Anstelle von Tanganjika, wie im Bausatz vorgesehen, habe ich mich für Ahorn entschieden. Die Kalfaterung (wie vielfach beschrieben) mittels Farbe darzustellen, war bei mir der allgemein bekannte "Schuss in den Ofen". Die Ergebnisse lagen sämtlich zwischen mangelhaft bis saumäßig. Vermutlich bin ich zu blöd für dieses Verfahren. Blieb also noch die Methode "Bleistift & Lineal". DSC_0112.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Unter Missbrauch meiner Schablone für die Herstellung von einzelnen Planken habe ich die Ahornleisten auf voller Länge mittels Cutterklinge und einem Holzklötzchen vorsichtig in passende Abschnitte unterteilt… DSC_0113.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) und die Kerben mit Bleistift nachgezeichnet. Nach dem Verkleben sieht das dann so aus: DSC_0115.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Und nach dem Einzeichnen der Längskalfaterung so: DSC_0118.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC_0117.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Anbringen der bauseits mitgelieferten inneren Schanzkleider stellte kein Problem dar. Deshalb möchte ich hier nicht näher darauf eingehen. Lediglich die Montage der Trempelrahmen für die 8 offenen Stückpforten je Schiffseite könnte evtl. für euch von Interesse sein, DSC_0125.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) ...weil mal wieder ungewöhnliche Hilfsmittel dabei zum Einsatz kamen. DSC_0122.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die aus 1x15 mm Nussbaumleisten vor-gefertigten Rahmenteile lassen sich problemlos verkleben, wenn man dafür die Spreizkräfte von Wäscheklam-mern zu nutzen weiß… DSC_0121.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So, jetzt muss ich erst mal mit dem Beplanken der inneren Schanzkleider und der Außenbordbeplankung bis unter die Stückpforten des Quarterdeck fortfahren. Dort sind dann wieder ein paar "verdeckte" Trempelrahmen zu montieren. Bis die Tage also!
Fortsetzung folgt…
Gruß, Rolf P.S. Ich habe leider vergessen, wie man Pfeile & Kreise zum Markieren bestimmter Stellen auf den Fotos einfügt. Vielleicht kann mir da jemand von euch auf die Sprünge helfen.
Dass Du bei dem Versuch, die Beplankung und die Streifen unter einen Hut zu bringen fast verzweifelt bist, kann ich mir lebhaft vorstellen, denn tatsächlich haben die beiden nur wenig miteinander zu tun. An dem Bild von der Victory in Portsmouth (ich vermeide wohl besser die Bezeichnung "Original-Victory") sieht man das wohl recht deutlich
victory.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Habe gerade erst gesehen, dass ihr schon Zugriff auf meinen neuen, unvollständigen Betrag hattet. Leider muss ich erst noch ein Koprimierungsproblem lösen. Bis bald, Rolf
TO WHOM IT MAY CONCERN Für den Fall, dass jemand von euch ebenfalls auf die abstruse Idee kommen sollte, die hellen Streifen am Rumpf seines (Victory-) Modells nicht mittels Mattlack, sondern durch Verwendung unterschiedlicher Holzsorten zu kolorieren, nachstehend ein paar Anregungen.
Im folgenden Beispiel beziehe ich mich auf das Anbringen der unteren Barkhölzer meines 1:72-Modells. Das Prinzip gilt jedoch gleichermaßen auch für die "normale" Zweitbeplankung. Allerdings hatte ich mir dafür den Streifenverlauf auf die Erstbeplankung aufgezeichnet (vgl. Bilder auf Seite 2 dieses Bauberichts).
Nach dem Verkleben der beiden unteren 1x5 mm Barkholzleisten sieht der Rumpf wie folgt aus (Die oberhalb fixierte Lindenholzleiste dient lediglich der besseren Darstellung). DSC_0022_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun beginnt das eigentliche Abenteuer, der Übergang von dunkel zu hell. Hierzu habe ich zunächst den Verlauf der Trennlinie (hell/dunkel) mit der Unterkante einer Hilfsleiste fixiert… DSC_0023_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Etliche Stecknadeln an der Oberkante dienen als "Grenz-pfosten", um die Hilfsleiste später wieder an gleicher Position platzieren zu können.
Nachdem die dritte Barkholzleiste bündig zum Vordersteven angepasst ist und die Unterkante auf der Klebeseite leicht abgeschrägt wurde – letzteres verhindert weitestgehend unerwünschte Spalten – werden beide Leisten übereinander auf dem Rumpf fixiert. Und zwar so, dass die Barkholzleiste bündig an die bereits vorhanden anschließt, während die Hilfsleiste an den Stecknadeln anliegt… DSC_0025_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Kleine Leistenstückchen, die zusammen mit der Hilfsleiste fixiert werden, eignen sich gut zum Anpressen der dritten Barkholzleiste an die zweite. Auf dem Bild oben ist gut zu erkennen, dass die Nussbaumleiste zum Bug hin spitz ausläuft…
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Jetzt nur noch den Verlauf der Hilfsleiste mit Bleistift auf die darunter liegende Nussbaumleiste übertragen, beide Leisten lösen und das Barkholz entlang der Bleistiftlinie zuschneiden. Eventuelle Unebenheiten mit Schmirgelpapier glattschleifen. Das gleiche Spiel mit einer hellen Barkholzleiste wiederholen. Der durch die Hilfsleiste verdeckte Teil ergänzt später den unteren Nussbaumstreifen.
Auf den folgenden drei Bildern seht Ihr den bereits verklebten, unteren Teil des Barkholzes. Die helle Hilfsleiste dient lediglich der farblichen Abgrenzung. Deutlich ist zu sehen, dass die Leiste zum Bug hin spitz zuläuft, … DSC_0027_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und sich schließlich zum Heck hin wieder verjüngt… DSC_0030_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zusammen mit den beiden Oberteilen des dritten Barkholzes… DSC_0031_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
ergibt sich dann folgendes Bild… DSC_0032_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Auch hier dient eine Hilfsleiste – diesmal dunkel – lediglich der besseren Erkennung des Barkholzverlaufs… DSC_0033_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC_0034_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wichtig: Vor dem Verleimen prüfen, ob Ober- und Unterteil des Barkholzes auf der gesamten Länge zusammen immer 5 mm breit sind. Ggf. nachschleifen – oder (leider) neu anfertigen.
Und so sieht das Ganze nach dem Verleimen der obersten 0,5x4 mm messenden Barkholzleiste – hier die Steuerbordseite – aus… DSC_0035_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
bzw. nach dem Aussägen der Stückpforten dann so… DSC_0036_72dpi.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Noch ein Tipp am Rande: Sollten trotz aller Sorgfalt beim Beplanken Spalten auftreten, muss das nicht zwangsläufig einen irreparablen Beinbruch bedeuten. So ist mir z.B. beim Aussägen einer Stückpforte ein Splitter aus dem Barkholz gebrochen… DSC_0025 (2)_72dpi.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In einem solchen Fall kratze ich die entsprechende Stelle mit einem spitzen Gegenstand, z.B. Messerrückenspitze, frei, um Leimreste zu entfernen. Anschließend schleife ich mir ein in Größe und Holzart passendes Leistenstück zurecht… DSC_0028 (2)_72dpi.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
und verleime es… DSC_0029_72dpi.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach dem Trocknen wird der Überstand mit einer möglichst dünnen Klinge entfernt, wofür ich persönlich am liebsten eine halbierte Rasierklinge verwende… DSC_0031_72dpi.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum Schluss noch plan schleifen und fertig ist die Laube… DSC_0032_72dpi.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Leider – oder vielmehr Gott sei Dank – hatte ich in meinem letzten Beitrag kein besseres Beispiel, um die Vorgehensweise beim "Flicken" von Spalten zwischen den Planken zu beschreiben. Viel häufiger treten solche Spalten durch ungenaues Abschrägen, Materialfehler oder bei extremen Rumpfwölbungen an Bug und Heck auf.
Aber der Teufel ließ nicht lange auf sich warten… DSC_0050.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Also hieß es: Leimreste auskratzen und für die linke Hälfte ein Leistenstückchen so schleifen, dass es sich nach links und unten verjüngt… DSC_0051.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das mit Leim versehene Leistenstück nun kurz vor der Endposition (siehe Bleistiftmarkierung) einsetzen und mit etwas Druck gleichzeitig nach links und unten in die Spalte hineindrücken… DSC_0053.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und mit einem zweiten Leistenstückchen für die rechte Seite in entsprechender Weise verfahren… DSC_0055.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC_0056.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum Schluss noch plan schleifen… DSC_0057.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC_0058.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Und fertig.
Warum zwei Leistenstückchen? Nun, der Spalt verjüngt sich an beiden Enden. Nach meiner Erfahrung ist es einfacher, dieses Problem in zwei Schritten zu bewältigen. Bei nur einem Leistenstück muss die Länge absolut stimmen und die Gefahr, dass an den verjüngten Enden beim Verleimen etwas abbricht, ist ungleich größer.
Hallo Rolf, ich staune wie schnell du vorankommst, auch die Zweitbeplankung ist dir gut gelungen, beneidenswert 🤗. Wenn ich dein Modell anschaue, zittere ich schon vor der Arbeit mit der Zweitbeplankung, was kommt da noch auf mich zu?? Im Moment bin ich nur am Korrigieren vom Mastfuss, den habe ich zu wenig exakt auf dem Mitteldeck aufgeleimt, wie ein Depp. Auch so kann man Modelle bauen, ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück. Herzliche Grüsse Kurt
Gebaut: H.M.S. Bellona, US Constitution Im Bau: H.M.S. Victory von CalderCraft
Zitat von Helling im Beitrag #43...ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück.
Glaub ja nicht, dass ginge dir alleine so! Ich denke davon können wir alle ein Lied singen! - Oder auch zwei. Und was die Zweitbeplankung anbelangt, das ist kein Zauberwerk, sondern sorgfältige Planung und Ausführung. Vor allem der Verlauf der Barkhölzer muss exakt Planblatt 2 entsprechen, sonst bekommst du später z.B. beim Montieren der Ankerklüsen (Manual S. 30) riesige Probleme. Sollte trotzdem mal was schief gehen, dann musst du halt in den sauren Apfel beißen und u.U. auch mal eine komplette Planke oder mehr wieder (mühsam) entfernen. Weiterhin viel Spaß mit deinem Modell. Der Caldercraft-Bausatz ist wirklich eine Herausforderung.
Keine Bange, mit der Unterbeplankung hast Du ein prima Zeichenbrett. Da kannst Du den Plankenverlauf wunderbar vorzeichnen und dann die Planken nach Schablonen herstellen. In diesem Zusammenhang dürfte das hier sicherlich für Dich interessant sein. Bestimmt hast Du den Faden schon entdeckt, aber für den Fall, dass nicht weise ich mal auf ihn hin.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.