Vatertag vorbei... Ich lese Deine Beiträge immer wieder gerne. Mir gefällt, dass Du ein "Abweichler" bist. So denke und handle ich auch. Mittlerweile habe ich das Achterdeck drauf, mit Kleinigkeiten geht es weiter, denn am Dienstag geht es in die Normandie, eine Woche später nach Portsmouth (um u.a. das in Restaurierung befindliche Original zu sehen). Ende Juni geht es dann weiter. Hier mal kurz zwei Fotos... Gruß aus Bayern! 05-1729023.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)05-052023a.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Ups, ein Bild muss gedreht werden...
Hallo Wolfdietrich, falls dies deine erste Besichtigungstour (Portsmouth, Historic Dockyard) ist, solltest du folgendes beachten: • möglichst keine Besichtigung am Wochenende • bereits kurz vor der regulären Öffnungszeit vor Ort sein • als erstes Besichtigungsobjekt die VICTORY wählen (am Ende des Geländes) Andernfalls kann es dir passieren, dass du dich in einer schier endlosen Warteschlange wiederfindest.
Zitat von Klabauter im Beitrag #110Die kleinen Gatts an der Galerie sind mir noch nie aufgefallen. Sie dienen aber m.M. eher zum Führen der Nottakelung des Ruders:
Klaus
Die kleinen Gatts sind meiner Einschätzung nach eher neuzeitige Ergänzungen. Fallrohr ging ja direkt nach unten, das normale Rudertakel ja durch die Mizzenrüsten hoch an einen Knecht auf dem Achterdeck, was das 1765er Modell ja schön zeigt. Als Ansatz für ein Notruder ist die Seitengelerie meines Erachtens nicht stabil genug ausgeführt.
es war nicht viel los (Wochentag) und man kam unter Einschränkungen überall heran. Fast das ganze Schiff ist ja eingehaust, keine Takelage. Innen aber war alles da. WHD__90409.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gruß Wolfdietrich
Nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" geht's heute zurück zur Baustelle "Hauptreling" (nachfolgend: HR). Wie bereits im Beitrag #115 vom 01.04.2023 erwähnt, konnte ich mich mit der relativ engen Biegung des bauseits beigestellten Teils nicht so recht anfreunden. Hier nochmals ein Vergleich zwischen Original und "Fälschung": k-502.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Also: Frisch ans Werk und mal schnell eine Schablone herstellen… k-508.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Selbst dem oberflächlichen Betrachter wird es beim Anblick dieses Chaos nicht entgehen, dass es "mit mal schnell" leider nicht geklappt hat.
Zunächst einmal galt es, nicht das Gelbe vom Ei, sondern den unteren, später hellen Teil der HR vom oberen Dunklen zu trennen. Das war recht einfach, weil ich lediglich der bereits vorgefrästen Trennlinie am Fertigteil folgen musste… k-513_b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In Kombination mit einer (endlich zufriedenstellenden) Schablone für die äußere Biegung konnte ich nun den ersten Zuschnitt aus 1 mm Buchsbaum herstellen… k-520.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Leider ist dieser erste Zuschnitt nicht nur äußerst zerbrechlich, sondern auch ziemlich schmalbrüstig im Vergleich zum Original… k-501.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Deshalb habe ich auf der Rückseite ein 2 mm Nussbaumbrettchen - quer zur Faser des Buchsbaumbrettchens – verleimt… k-522_b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
beides mit dem oberen Teil der HR verheiratet… k-523.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
die Konturen mittels Laubsäge ausgeschnitten, mit Schlüsselfeilen und Schleifpapier gesäubert… k-524.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und den (vorerst) finalen Endschnitt ausgeführt… k-525.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei der nachfolgenden Anprobe hatte es sich Murphy mal wieder nicht nehmen lassen, mir tatkräftig bei Seite zu stehen. OK, ich muss wohl damit leben, dass er mich nie im Stich lässt und hab' das Missgeschick repariert… k-529.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Sieht im Vergleich zum Original aber immer noch ziemlich trostlos aus, finde ich… k-530.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Fazit: 1x1 mm gewässerte Buchsbaumleisten unter Einsatz modernster Technik vorgeformt… k-561.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und auf der HR verleimt… k-562.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) k-563.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Kanten mit Schleifpapier gerundet und noch etwas mit der Mikrofräse nachbearbeitet… k-565.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Danach war erst mal der Balkenkopf der HR an der Reihe. Hier ein Foto vom Original: k-501.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gefertigt aus einer 5x5 mm Nussbaumleiste und einem aus 5x3 mm Nussbaum gefeilten Keil… k-570.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Der Keil ist erforderlich, um die Passgenauigkeit der HR zu den Auflangern und der Bugschottplattform zu gewährleisten.)
k-572.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So weit so passabel. Fehlt nur noch das "i" unter dem Tüpfelchen: Die HR-Verzierung unterhalb des Balkenkopfes. Dazu bedurfte es lediglich zweier Buchsbaumleisten 0,5 bzw. 1,0 x 5,0 mm. Für die konkave Rundung habe ich ein 4 mm Locheisen verwendet, den Rest mit Schleifpapier geformt und zum Schluss die Teile auf die HR geklebt… k-580.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Sorry, ich vergaß zu erwähnen, dass ich zwischenzeitlich die vorgefertigte Nut im oberen HR-Bereich etwas erweitert & vertieft habe, um dort 1x1 mm Buchsbaumleistenstücke einzusetzen.
Provisorisch montiert sieht's dann so aus… k-595.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
die Zeit verfliegt und ich habe den Eindruck, so gut wie keinen Fortschritt erzielt zu haben. Vermutlich liegt's aber nur daran, dass ich etliche Teile, die erst später montiert werden, schon mal vorgefertigt habe. Die Waffentrophäe am Heckspiegel, die Kranbalken und Anker, Kreuzklampen, Nagelbänke und Magazine (Girlanden) für die 12pdr-Kugeln auf dem Achterdeck…
Aber der Reihe nach. Die Kranbalken habe ich zwar bereits angefertigt, werde sie aber aus Sicherheitsgründen erst gegen Ende der Rumpfarbeiten – zusammen mit den Ankern – montieren. Aus der Kombination verschiedener Leisten… k-101_B - Kopie.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Auszug aus dem Manual)
Zunächst die Balkenteile zurecht geschnitten… k-105 - Kopie.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (ich habe allerdings Buchsbaum anstelle von Nuss verwendet)
Die inneren Leistenstücke verleimt und mittig ein Loch gebohrt, um ein 3 mm Buche-Rundholz als Rollenimitat einzufügen… k-120 - Kopie.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und die Seitenteile verleimt… k-150 - Kopie.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die vorne offenen Schlitze plan geschliffen und mit einem Leistenstückchen verschlossen. Die blauen Verzierungen angebracht, sowie Drückerkonsole und Schweinsrücken anprobiert… k-162 - Kopie.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-164 - Kopie.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nächste Aktion: Bei den Ankern war vor allem Fleißarbeit angesagt. Aus dem Sammelsurium der benötigten Teile… k-210.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
habe ich zunächst die Zinnstücke entnommen und an den Ankerarmen die zu knapp bemessenen Aussparungen für die Fluken nachgearbeitet. Beides mit Sekundenkleber verheiratet und schwarz anpinselt… k-220.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Ringe habe ich aus 1,5 mm Messingdraht und mit einem passenden Rundholzreststück hergestellt… k-305.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der Durchmesser des Rundholzes sollte dabei etwas kleiner sein als der Innendurchmesser des Rings.
k-310.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-315.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Für das Verkleeden empfahl sich der Einsatz einer Stopfnadel… k-320.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Sie erleichtert diesen Arbeitsgang ungemein; vor allem bei Leuten mit dicken Fingern (Ich spreche hier aus eigener Erfahrung). Und ganz nebenbei verhindert sie – im Gegensatz zu normalen Nadeln – unerwünschte Piekser.
Zum Kleedern diente handelsüblicher, schwarzer Sternchenzwirn und als s.g. Schiemannsgarn kam 0,1 mm Takelgarn zum Einsatz… k-422.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Um einen geteerten Eindruck zu vermitteln erhielt das "Schiemannsgarn" abschließend noch eine Behandlung mit schwarzer Tusche. Den Ankerstock noch schnell mit Stockbändern aus schwarzen Pappstreifen versehen, dann sieht das Ganze so aus: k-430.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Andere Baustelle: Soweit es die Anfertigung der Kreuzklampen, Nagelbänke und Girlanden für das Achterdeck anbelangt, war es ebenfalls reine Fleißarbeit. Deshalb möchte ich euch diesbezüglich nicht mit Einzelheiten langweilen. Nur so viel sei gesagt: Es lohnt sich die Bohrungen in den Nagelbänken und Kugelmagazinen (Girlanden) vor der Montage auf Passgenauigkeit zu überprüfen und ggf. nachzuarbeiten. Sind sie erst einmal montiert, ist eine Korrektur kaum mehr möglich. k-5.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Auszug aus Planblatt 5, Caldercraft, HMS VICTORY 1:72) Oben: innere Bordwand (Backbord) • Unten: Deckansicht (Backbord)
Hier ein paar fertige Beispielteile… k-10.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (die Leiste oben rechts dient lediglich der Stabilisierung der Nagelbank für dieses Foto)
Und – fast hätte ich's vergessen zu erwähnen – ein relativ unscheinbares aber deshalb nicht minder essentielles Bauteil: Der Niedergang zur Esskabine des Admirals. – Wir wollen ja unter keinen Umständen riskieren, dass der arme Kerl verhungert, oder? k-100.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Auszug aus dem Manual (Die gestrichelten Linien sind von mir)
Vor dem Einkleben des Niedergangs wurden am unteren Ende zwei Stützen - mit ausreichend Takelgarn versehen - angebracht. Der Winkel des Handlaufs zu den Stützen auf dem Achterdeck soll schließlich stimmig sein… k-101.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
k-105.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der obere Teil des Handlaufs wird wegen möglicher Beschädigung erst montiert, wenn alle übrigen Teile (Kanonen, Ruderstand, Kompasshäuschen) installiert sind.
Erhebliche Kopfschmerzen hat mir die Waffentrophäe am Heckspiegel bereitet. Mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln und Fähigkeiten… k-600.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ist mir leider kein Meisterstück gelungen… k-620_B.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Man darf halt nicht so genau hinschauen 😊… k-630.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So, das wär's für Heute. Teil 2 folgt in Kürze. Schon mal so viel vorab: Für alle weiteren Arbeiten habe ich mir fest vorgenommen, mich an die im Manual vorgegebene Reihenfolge zu halten…
du hast natürlich recht. Ich Schussel habe für das Foto versehentlich aus dem falschen Körbchen kommissioniert. Die beiden rechts auf nachfolgendem Foto hätte ich nehmen müssen. Links liegt zu Vergleichszwecken eins von den überdimensioniertes Exemplaren... 002.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Oh Mann Rolf, bin gerade vor Ehrfurcht erstarrt. WOW! WOW! WOW! Für Dein Megaprojekt.
Grüße aus Thüringen von Mario
------------------------------------------ Homme libre, toujours tu chériras la mer La mer est ton miroir ; tu contemples ton âme Dans le déroulement infini de sa lame. Charles Baudelaire
Modelle: Fertig - Endeavour von Amati (1934) In der Werft: Albatros von Occre (1840)
Ihr kennt das sicher auch aus eigener Erfahrung: Gute Vorsätze haben es schwer im Leben. Ständig sind sie der Gefahr ausgesetzt, über Bord geworfen zu werden. Dieses Phänomen ist vor allem in den ersten Tagen nach einem Jahreswechsel vermehrt zu beobachten. Momentan ist der Jahreswechsel zwar noch außer Sichtweite, aber es gab zwei Gründe, mich wieder mal nicht an die Reihenfolge im Manual zu halten.
1. Den Hauptniedergang und die Mittschiffsleitern samt den äußerst fragilen Geländern vor den 12-pdr und dem übrigen "Inventar" zu installieren erscheint mir zu riskant. 2. Die Verlockung war einfach zu groß. Es ist mir ähnlich ergangen, wie Odysseus. Ich konnte dem betörenden Ruf der [Sirenen] Schiffsglocke nicht widerstehen. "Ich zuerst! Nimm mich zuerst! ..." So schallte es in meinen Ohren.
Folglich habe ich mich, statt mit der relativ eintönigen Takelung der Achterdeck-Geschütze fortzufahren, an die Fertigung des Glockenstuhls begeben. Dumm nur, dass einige Teile dieser Konstruktion ebenfalls äußerst zerbrechlich sind (☹!).
Das gilt vor allem für die Frontbalkenstützen (links im Bild), wie ich leidvoll feststellen musste… k-10.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) k-20.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Um die rechtwinklige Montage des Glockenstuhls zu erleichtern, habe ich mir eine unkomplizierte Stützkonstruktion zusammengeschustert. Das Leistenstück am Kopfende dient als Höhenausgleich, weil die vorderen Stützbalken des Glockenstuhls kürzer sind als die hinteren.
k-30.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Fertig installiert mit Blick von Achtern… k-80.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und mit Blick vom Bug aus… k-60_b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wahrscheinlich werde ich nicht umhinkommen, eine Schutzhaube für den Glockenstuhl samt Frontbalkenkonstruktion zu basteln. Naja, damit muss ich halt leben.
Zitat von Rolf.dW im Beitrag #131Mario, du übertreibst maßlos! Gruß, Rolf
Das meine ich vollkommen ernst. Allein, dass ich nie die Geduld hätte über soviele Jahre. Als Neuling staune ich ehrlich über die großen Projekte hier.
Grüße aus Thüringen von Mario
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Modelle: Fertig - Endeavour von Amati (1934) In der Werft: Albatros von Occre (1840)
Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch allen! (auch wenn's draußen, während ich diesen Bericht schreibe, ziemlich uselig aussieht)
Mögt ihr Ratespiele? Ich nur dann, wenn es nicht um meine persönliche Problemzone geht. Doch dazu später mehr.
Zunächst einmal habe ich mich mit den Vorschiff-Carronaden beschäftigt. Wie bereits bei den 12pdr-Lafetten konnte ich das im Bausatz enthaltene Material nicht komplett verwenden, da aus Nussbaum… k-10.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Grundplatte (208) und der Schlitten (339) waren natürlich aus Buchsbaum anzufertigen … k-15.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Auszug aus Planblatt 4, Caldercraft, HMS VICTORY 1:72)
Das heißt "abkupfern", … k-101.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und ein bisschen fräsen… k-115.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
schon ist die "Fälschung" (rechts) kaum noch vom Original zu unterscheiden… k-125.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier nochmal alle Teile in ihrer Gesamtheit… k-136b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der Mörserdeckblock (133), oben links, erscheint relativ hell, ist aber aus Nussbaum.
Mit dem Zusammenbau der Laufgestelle befand ich mich allerdings auf Kriegsfuß mit diesen. Schließlich habe ich kapituliert und in eine 1 x 2 mm Buchbaumleiste zwei Löcher mit 1,5 mm Ø gebohrt… k-140.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
die Löcher mit zwei 2,3 mm Schrotkugeln "gefüttert… k-142.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und unter die Grundplatte geleimt… k-146_copy.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
(Aus den beiden Rotationsrollen wurde eine ziemlich lange Weile später schließlich ein Viererpack…) k-148.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Im nächsten Schritt die Scharniere mit der Carronade verheiratet… k-160.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und das glückliche Paar anschließend mit Sekundenkleber auf den Schlitten platziert… k-170.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach Anbringen des Brooktaus... k-190.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
war dann bis auf weiteres 'Hängen im Schacht' angesagt. "Wieso Hängen im Schacht?" wird sich mancher von euch fragen. Nun, ohne lange um den heißen Brei herumzureden, die Angelegenheit betrifft meine persönliche Problemzone: das Vorschiff-Schanzkleid (Trafalgarversion).
Die Wanten und das übrige stehende Gut vom Fockmast überlappen zwei der insgesamt drei Stückpforten des 1805er Schanzkleids… k-400.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (Auszug aus Planblatt 14 [oben] und Planblatt 12, Caldercraft, HMS VICTORY 1:72)
Bleibt nur die erste Öffnung am Bug. Aber dort ist zu wenig Raum für beide, die Carronade und die 12pdr Medium… k-500.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) geschweige denn für die Geschützbedienung.
Somit ergeben sich folgende Fragen bzw. Konsequenzen
• Entsprechen die Takelpläne vielleicht nicht dem tatsächlichen Stand von 1805? – Ziemlich unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. • Handelt es sich bei den Öffnungen im Schanzkleid gar nicht um Stückpforten, sondern dienten sie anderen Zwecken? Wenn ja, zu welchen? • Falls die beiden blockierten Öffnungen nicht als Stückpforten genutzt werden können sind jeweils zwei der vier Geschütze vom aktiven Geschehen suspendiert. Sie verbringen diese Zeit zwangsweise auf der Strafbank.
Trotz intensiver Suche im Internet konnte ich keine Lösung finden. Alle Pläne und Modelle, die ich ausfindig gemacht habe, zeigten das gleiche Takelschema. Welche Alternativen blieben mir also?
• Die Takelung gemäß Plan ausführen und die Hälfte der Vorschiffartillerie zur Untätigkeit verdammen. • Störende Wanten und Pardunen einfach weglassen. Wohl kaum eine akzeptable Lösung • Die Takelung den Schanzkleidöffnungen entsprechend anpassen.
Die letzte Alternative hatte ich insgeheim schon länger im Hinterkopf. Also Papier und Bleistift geschnappt und der Phantasie freien Lauf gelassen… k-426_b.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Zeichnung ist zwar einigermaßen maßstabgetreu, entspricht aber keineswegs technischen Qualitätsansprüchen. Ich bitte dies zu entschuldigen. Zur Info: • Bei den gepunkteten Streifen handelt es sich um Rumpfverzierungen • Die Fockrüste ist dunkel schraffiert • Stückpforten mit Deckel sind durch eine Doppellinie (Trempelrahmen) zu erkennen
Aber jetzt kommt ihr ins Spiel, denn ohne eure Hilfe bin ich aufgeschmissen! Meine Fragen lauten:
1. Sind derartige Änderungen am Modell überhaupt zulässig, oder überschreiten sie die modellbauerische Toleranzgrenze? 2. Würde diese Variante der Takelung in der Realität zu Stabilitätsproblemen des Fockmastes führen bzw. das gesamte Schiff gefährden? 3. Sollte ich meine Idee besser verwerfen und den ursprünglichen Takelplan realisieren?
Hallo Rolf, ich habe deinen Text geliked, denn ich finde den Umbau der Carronadenlafette gelungen. Die Änderung der Wanten- und Pardunenführung sehe ich kritisch. Ich suche auch gerne nach eigenen Lösungen, aber bei der "Victory" wäre ich vorsichtig. Das Schiff existiert und das Rig ist belegt. Wichtig wäre jetzt die Meinung von wahren "Victory" Insidern. Unser Mitarbeiter Dennis ist hier der venerable Guru. @dafi
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!