Mach Dir keinen Kopf, das machen die bei mir auch immer. Erst rumnörgeln und rumstänkern, und wenn Chaos herrscht, dann sind sie verschwunden ... und aufräumen, haa ... wer´s glaubt!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ich hatte ja weiter vorn versprochen, das nächste Bild erst dann zu zeigen, wenn alle Fockwanten stehen. Aber da gab es ja mal einen dicken Briten, der das mit dem Geschwätz und dem gestern und so gesagt hat. Finde ich gut. Außerdem hat dieses Forum so eine gewisse Neigung zum Masochismus in mir geweckt: Immer wenn ich hier was von meinem Schiffchen zeige, führt das hinterher zu Abrissarbeiten. Mal sehen, was jetzt wieder schief gelaufen ist...
Nachdem ich nun also die Wanten und Taljereeps neu geschlagen habe und die Reeps auch noch neu eingefärbt habe (nach wirklich tollen Diskussionen an anderer Stelle dieses Boards ), habe ich mal wieder Fockwanten-Halbzeit. Der eifrige Schiffchenbastler bemüht sich ja bekanntlich um eine schöne gerade Linie bei den Wantjungfern. An sich ist das doch Quatsch, oder? Die Taue sind aus Naturfasern, je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur dehnten sie sich oder zogen sich zusammen und mussten immer wieder nachgespannt werden. Auch das ununterbrochen in sich arbeitende Rigg sorgte für ständige Veränderungen. Insofern glaube ich fest daran, dass das ästhetische Empfinden des Masters nicht dazu führte, dass pausenlos die Wantjungfern neu eingebunden wurden, nur um die exakt gleiche Höhe aller Jungfern zu erreichen. Aber gleichwohl - an meinem Modell herrscht Ordnung! Ich bin da heute auf einen simplen Trick gekommen, den wahrscheinlich die hier reichlich versammelten passionierten Segelschiffbauer schon lange kennen: Will man geringfügige Höhenunterschiede korrigieren, hilft es, das betreffende Wanttau nochmal zu lösen und dann in sich in die entsprechende Richtung zu drehen, also faktisch das Tau noch ein bischen zu reepen zum Verkürzen oder "ent-reepen" zum Verlängern. Allzu viele Umdrehungen sollte man nicht machen, da dann der Drang des Taues, sich zurückzudrehen, enorm ist. Das führt dann dazu, dass die obere Wantjungfer schief steht. Aber kleine Differenzen kann man so gut beheben.
Und so sieht mein Tageswerk so aus, wie es aussieht: M614.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ja, Meister dafi, Ihr habt gerufen? Aber ja doch, Meister - am Wochenende wieder alles abreißen, ja, sicher, Meister!
In my Spanish frigate I made it this way (according to Mondfeld).
Gast
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DSCN0019.JPG
Es geht derzeit recht langsam auf meiner Werft voran, obwohl ich jedes Wochenende fleißig am Werkeln bin. Aber heute kann ich mal wieder eine kleine Erfolgsmeldung verkünden: Die Unterwanten am Fockmast stehen jetzt alle! Es gab ein paar sehr zeitintensive "Besonderheiten", so manche Wantjungfer wurde bis zu dreimal eingebunden und dann wieder gelöst... Den meisten Spaß hatte ich, als sich eine der Rüstjungfern vom Rüsteisen löste. Und dazu die Preisfrage: Mit Blick auf den Fockmast - wo, meint ihr, passiert sowas, wenn sowas passiert? Richtig: Genau hinter dem Schweinsrücken/Ankerscheuer! Also musste ich den seeeehr vorsichtig abpulen, das Rüsteisen reparieren bzw. ersetzen und dann wieder das Teil dranpappen. Immerhin, man sieht nichts mehr davon. Ein Glück auch... Und für das nächste Schiff merken wir uns: Ankerscheuer erst anbringen, wenn die Wanten stehen! Im Schnitt benötige ich je Wantpaar zwischen einer und zwei Stunden, da ich mir wirklich jedes einzeln vornehme. Mittlerweile habe ich aber meine Technik so optimiert, dass ich wohl künftig mit weniger Zeit auskommen werde. Kleinere Abweichungen bei der Höhe der Wantjungfern werden beim späteren endgültigen Steifsetzen noch korrigiert; ansonsten habe ich ja schon sechs Beiträge zuvor etwas zum Drang nach exakt gleicher Höhe geschrieben. Jetzt kommen als nächstes Stag und Borgstag sowie die Püttingswürste, Schwichtschenkel und Püttingswanten; die Fragen, die ich diesbezüglich habe, habe ich ja bereits gestellt und auch schon Antworten bekommen.
Und so schauts jetzt aus: M615.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
M616.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
M617.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
M619.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Masttop sieht durch die gekleedeten Taue richtig aufgeräumt aus. Was bin ich froh, dass ich mir das Maschinchen vom Chuck zugelegt habe!
Hi Bonden, da kann ich Frank nur zustimmen, die Wanten und besonders die Kleidung, gefallen mir ausgesprochen gut
Gruss Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von Bonden im Beitrag #336 Aber gleichwohl - an meinem Modell herrscht Ordnung! Ich bin da heute auf einen simplen Trick gekommen, den wahrscheinlich die hier reichlich versammelten passionierten Segelschiffbauer schon lange kennen: Will man geringfügige Höhenunterschiede korrigieren, hilft es, das betreffende Wanttau nochmal zu lösen und dann in sich in die entsprechende Richtung zu drehen, also faktisch das Tau noch ein bischen zu reepen zum Verkürzen oder "ent-reepen" zum Verlängern. Allzu viele Umdrehungen sollte man nicht machen, da dann der Drang des Taues, sich zurückzudrehen, enorm ist. Das führt dann dazu, dass die obere Wantjungfer schief steht. Aber kleine Differenzen kann man so gut beheben.
Hallo Bonden,
diese Methode kann man eigentlich nur anwenden, wenn das Modell-Tau nicht so hart und eng geschlagen ist, wie bei einer professionellen Maschine. Ja ich weiß.....kann man nicht vergleichen, aber....... wie ich schon mal erklärt habe, waren die Hoofdt-Taue, wie auch die Stage usw., doppelt geschlagen, also kabelweise geschlagen. Das ist bei deinem Modell ja richtig gezeigt....aber halt nicht gemacht...
Dadurch ist die "Spannung" und "Härte" des Taues, wie bei original geschlagenem Tauwerk, nicht möglich. Jetzt greift der von Dir gezeigte Trick zwei mal...
Zum Einen lässt sich die Höhe der Juffern korrigieren, und zum Zweiten auch die Spannung und Härte ein wenig erhöhen. Auch daß sich beim Spannen die Keepen des Kabels nicht zu sehr in die Länge ziehen, kann man damit verhindern.
All diese Punkte macht ein richtig geschlagenes Kabel nahezu überflüssig, da sich schon so viel Spannung und Härte darin befinden (wie beim Original), daß ein erneutes "Nachdrehen" und "Härten" (korrekte Fachausdrücke), nicht nötig, im Original nahezu unmöglich war !
Dies wollte ich Dir nur zur allgemeinen Information nachreichen. Deine Takelarbeiten werden immer besser, gefällt mir gut, weiter so