Du kommst ja richtig gut voran, aber gut, daß Deine Werkstatt die nötige Größe hat. Hast Du eigentlich eine grobe Vorstellung, wie schwer das Schiff mal wird?
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von schiffebastler im Beitrag #92(...) Hast Du eigentlich eine grobe Vorstellung, wie schwer das Schiff mal wird? (...)
Nein. Ich lass mich da überraschen. Vom Gewicht des fertigen Rumpfes wird die Wahl des Materials der Masten, Stengen und Rahen abhängen. Schönen Gruß, Matthias
Da wir morgen für ein paar Tage wegfahren, zeige ich Euch vorher noch den momentanen Stand des Rumpfes. Die Lindenklötze sind alle eingeleimt und mit Säge, Hobel, Hohlbeitel und Ziehklinge in Form gebracht. Geschliffen ist noch gar nichts. Der Bug:
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Das Heck:
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und noch der ganze Rumpf:
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Als nächstes wird das Galion und danach der Kiel und die Steven angebaut. Dann wird der Rumpf gespachtelt und geschliffen. Ich bin jetzt mal weg. Matthias
...man kann sich schon so richtig vorstellen, wie "sich das wippt und wiegt, tauwebüberspannt durch die Wogen. Das ist eine Kunst, die friedlich obsiegt, und ihr Fleiß, der ist nicht verlogen..." Ringelnatz, Windjammer
Außerdem habe ich die Kielplatte an Bug und Heck bis an die Nut für die Steven angearbeitet. Dabei ist, wie mir vorher schon klar war, die Nut an manchen Stellen ausgebrochen.Wenn am Heck die endgültige Bearbeitung ansteht, wird da noch mehr wegbrechen, bzw. die Kielplatte wird dem Kiel nicht mehr viel Halt geben können. Daher war die Vertiefung der Nut angesagt, aber womit? Diese Frage beschäftigt mich schon eine ganze Weile, bis ich heute eine Idee hatte. In den Multimaster habe ich ein Proxxon-Kreissägenblatt eingespannt, und damit die Nut vertieft:
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Die Sägen, die normalerweise für das Gerät gedacht sind, haben alle eine viel zu geringe Schnittdicke, was an sich ja gut so ist. Für diesen Fall hat das Kreissägeblatt die genau passende Dicke von 1,5 mm, wie die Nut auch.
Das ist doch kein schweres Gerät! Für mich als Hobby-Fachwerkrestaurateur ist das ein motorisiertes Skalpell. Nachdem ich die Nuten für Vor- und Achtersteven vertieft habe, sind inzwischen beide Steven und der Kiel am Schiff. Vorn:
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Und achtern:
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Die Messingteile wurden mit Epoxid-Laminierharz in die Nut geklebt. Der Großteil der Schleifarbeiten ist auch schon erledigt. Ein paar Stellen am Rumpf muß ich noch spachteln und schleifen, und das Heck muß ich noch in Form bringen. Danach werde ich mich um die Decks mit Ausrüstung kümmern.
Bis auf eine Stelle ist der Rumpf soweit fertig geschliffen. Eine besondere Herausforderung war das Heck mit dem charakteristischen Knick in der Beplattung. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß ich meine Finger so oft über ein Hinterteil streichelten wie in den letzten Tagen. Aber jetzt ist es ganz annehmbar gewordern:
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Der gesamte Rumpf von achtern:
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und von vorn:
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Nach reiflicher Überlegung habe ich aus diversen Gründen meinen Arbeitsplan geändert. Weitermachen werde ich nicht mit den Decks, sondern mit der Beplattung. Die möchte ich aus 0,3mm Messingblech aufkleben. Dazu habe ich auf meine Anfrage hin von Blohm & Voss die Kopie der originalen Abwicklung der Außenhaut bekommen. Klaus hat mir diesen Plan dankenswerterweise digitalisiert, sodaß ich ihn auf den übrigens originalen Maßstab von 1.50 wieder hochskalieren konnte:
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In den Brief aus Hamburg war neben einen handschriftlichen (!) Anschreiben auch noch ein Plan des Hauptspants in 1:50 dabei, sodaß ich alle nötigen Informationen zur Verfügung habe. Sobald das Blech geliefert wurde, geht's los. Das nächste Bild zeigt übrigens den Blick aus dem Fenster, wenn ich am Rechner sitze:
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Edit: Was ich zum lezten Bild noch vergessen habe: Zu der Glocke gehört eine Uhr, die bis letztes Jahr ein übliches elektronisches Werk hatte. Das Haus wird gerade restauriert. Bei den Arbeiten wurde das ursprüngliche, ausgelagerte Werk wieder entdeckt, und der neue Besitzer will es wieder einbauen. Bei der Restaurierung des Uhrwerks wurde jetzt festgestellt, das es das wohl älteste in Deutschland noch existierende ist. Schönen Gruß, Matthias
Zitat von Riesling im Beitrag #101 Ich kann mich nicht daran erinnern, daß ich meine Finger so oft über ein Hinterteil streichelten wie in den letzten Tagen.
Honi sois, qui mal y pense
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Kurzer Zwischenbericht: Am Rumpf ist jeder 4. Bauspant sowie die Verläufe der untenliegenden Gänge aufgezeichnet:
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Somit kann ich mit dem Aufkleben der Außenhaut beginnen. Nachdem ich heute ein paar Versuche gemacht habe, in die Bleche der Außenhaut Nieten einzuprägen, bin ich zu dem Entschluß gekommen, am Modell diese Nieten nicht darzustellen. Beim Betrachen von Bildern der Passat ist mir aufgefallen, daß Nieten der Außenhaut nur zu sehen sind, wenn das Bild von ganz nah aufgenommen wurde, und außerdem das Licht von der Seite einfällt. Die eingeprägten Nieten machen mir den Rumpf zu unruhig. Das nächste Problem ist, daß viele Stöße dreifach genietet sind, und auch den Gang entlang in einer Flucht sein sollten. Das ist mir zu heiß, Abweichungen dürften da ziemlich deutlich auffallen. Ich denke, hier ist weniger mehr.
Nehme Verdrängung bzw. Gewicht des Originals und teile durch Maßstab ** 3. Ergibt bei einem 5000-Tonner in 1:50 40 kg. Dazu kommt noch die Verdrängung (Volumen) des voraussichtlich erforderlichen Zusatzkiels.