.... irgendwann muss ich doch mal bei Dir vorbei kommen
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Mit der Skarphee geht es weiter, aber langsam. Die Werftarbeiter sind wegen Pfingstverpflichtungen nicht so fleißig und Yanis, ja, den hätte ich von Anfang an nicht in das Team aufnehmen sollen. Schade eigentlich!. Die Wanten sind gespannt, die Verstakungen zum Bugspriet sind auch da. Die vielen kleinen braunen Ringe brauche ich später zur Befestigung der Klüver. Schwierig wird es wieder mit der Anbringung der Rute des Sprietsegels. So werde ich erst mal gemütlich die Wanten ausweben.
In der Reihe "Küstensegler" findet auch der bretonische Thunfischfänger "Requin (Hai)" seinen Platz, obwohl er bereits hier im Forum vertreten ist. Deshalb will ich hier nur einige Bilder einstellen und mich nicht wiederholen. Genaueres zum Thonier Dundee und zum Bau des Modells findet Ihr im Forum unter - 1900 Thonier Dundee ....
Aber eine schöne Geschichte kann ich dazu erzählen. Im Ersten Weltkrieg konnten die bretonischen Fischer nicht mehr ungefährdet zum Fischfang rausfahren, da deutsche U Boote vor der Küste lauerten. Mittelmächte und Entente führten gegenseitig eine Wirtschaftsblockade durch. So beschlossen im August 1917 die Schiffer der Tonier Dundees "Liberte" und "Deux Jeanne", beide aus Groix, deutsche U Boote anzugreifen und zu versenken. Diese Bretonen standen in der Tradition eines Robert Surcoufs oder Jean Barts. Sie rüsteten ihre Boote mit je einer 57 mm Kanone amerikanischer Fertigung aus und segelten als sogenannte U Bootfallen los. Nachdem sich die Segler im Dunst verloren hatten, hörten die Männer auf der " Liberte" Geschützfeuer und mischten sich ein. Ihr Gegner war das werftneue U 90 unter Kapitänleutnant Walter Remy. Nun ist ein U Boot, das tief im Wasser liegt, eine viel ruhigere Geschützplattform als ein leichter Segler, die Geschützbediehnung ist gedrillt und die U Bootkanone hat ein Kaliber von 10,5 und eine größere Reichweite. U 90 verschießt 150 Granaten, die Dundees geben zusammen etwa 80 bis 90 Schuss ab. Dann verlassen die Bretonen ihre zerschossenen Boote, die anschließend von der U Bootbesatzung mit Sprengmitteln versenkt werden. EinenTorpedo will man nicht an sie verschwenden. Während die Fischer mit den Beibooten die Küste ansteuern dürfen, behält Kaleu Remy die beiden Schiffer an Bord. Offenbar hat er vor, sie mit nach Deutschland zu nehmen und vor Gericht zu stellen. Immerhin haben sie sich als Zivilisten in einen Krieg eingemischt. Die Zeit in der tropfenden, engen Röhre und die Verpflegung mit Schwarzbrot ist für die beiden Franzosen sehr einprägsam. Der einzige Deutsche mit dem sie sich verständigen können, ist der Funker. Er kommt aus dem Elsaß. Remy lässt sie schließlich frei und sie erstellen später unbeholfene Zeichnungen von Details des deutschen U Bootes für das französische Mariniministerium. Kaleu Remy geht übrigens gerne "einkaufen". Auf dem langen Rückmarsch um Schottland herum, legt er regelmäßig an der unbewohnten Insel North Roda an und nimmt einige Schafe mit in die Heimat. In Deutschland ist ja inzwischen die Verpflegungslage prekär, es kommt der "Steckrübenwinter".
Erstmals gesehen habe ich einen Thonier Dundee im Fischereimuseum von Concarneu in der Bretagne. Dann erstand ich antiquarisch das Buch "Les Bateaux de Peche de Bretagne" von Glous/Manach, 1976. Dieses Buch beschreibt die Fischerei in der Bretagne und ihren Wandel. Es enthält viele Risse, die aber leider recht klein sind. Auch findet man viele aussagekräftige Bilder. Ich erstand dann noch über die "Bucht" eine ältere Ausgabe der französischen Modellbauzeitung RC MARINE mit einem guten Plan für einen Thonier Dundee. Mein Modell segelt ohne Innenballast, ist schnell und sieht mit den ausgeschwenkten Angelruten recht auffällig aus. Den Kindern der Spaziergänger fallen immer die Fische auf. " Die sind aber nicht echt" erklären sie.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Danke, Seebaer, für die Anerkennung! Nun habe ich mich doch an die Rute für das Sprietsegel getraut und ich bin zufrieden. Wichtig ist, dass sie schön frei hin und her schwingt. Sie ist mit einem Drahtring verbunden, der um den Mast liegt. Eigentlich sollten es Klotjes sein, aber die "bremsen".
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Ja, die Skarphee ist so heimlich, still und leise herangewachsen. Jetzt noch ein paar Kleinigkeiten, die Segel und die Mannschaft, fertig! Dann tauchen wir nach Schwämmen und bessern die griechische Leistungsbilanz auf.
Ein weiteres Highlight in unserer 'Reihe "Küstenschoner" ist die "Heather Belle" Sie ist ein motorisierter Südseeschoner und sie ist alt geworden. 1947 wurde sie unter schwierigen Bedingungen auf der Schöningwerft in Friedrichstadt gebaut. Detlef Schöning war in die Herstellung von Kriegsfischkuttern eingebunden. Nach Kriegsende lagen noch zahlreiche eiserne Spantrahmen auf dem Werftgelände. Die "Heather Belle" ist praktisch ein verlängerter KFK. Schöning setzte im Mittelbereich zusätzliche Spanten ein, und statt 30 m wurde der Neubau 36 m lang. Der Schoner ist noch immer in der Inselwelt zwischen Ponpape und Nukuor unterwegs, befördert Fracht und Leute, kauft Kopa auf, ein reisender Kramladen, ein Tramp. Man sieht das große Brandungsboot, eine Notwendigkeit, denn oft gibt es keinen Hafen. Die Besegelung ist eine Überlebenshilfe, da man bei Motorstörung nicht auf Hilfe hoffen kann. Die Rumpfbeplankung ist aus Holz, sodass die Besatzung Reparaturen selbst ausführen kann. Sind die Tage der "Heather Belle" durch Internet und UPS gezählt? Ungeklärte Fragen, auch wie die Schöning Werft an der Eider das Schiff hat bauen können, wo doch diese Werft schon 1912 in Konkurs ging. So ist es bei Herbert Karting nachzulesen. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Also ich fang da nochmal an !!!
Ich stellte nur ein Mallengerüst her für den Bau des Kriegsfischkutters und des Fischereikutters # 18 . Beim Bau deckte ich die Mallenkonstruktion mit einer Klarsichtfolie ab, schraubte Kiel, Vordersteven und Hecksteven mit Spiegel auf und beplankte das Modell mit Balsaholzleisten. Diese sind nur untereinander und mit der Kiel- Steveneinheit verleimt. Mit Stecknadeln fixierte ich die Leisten an der Mallenkonstruktion. Eine Verbindung konnte durch die Folie nicht eingegangen werden. So erhielt ich zwei identische Rumpfschalen. Irgendwie war mir die Mallenkonstruktion zu schade zum Wegwerfen. Ich sägte sie mittig bei Spant / Malle 0 auseinander und setzte ein Zwischenbrett und weitere Spanten 0 ein. So entstand der verlängerte KFK Rumpf, nun in der Ausführung als Südseeschoner. Für Euch habe ich ihn aus seinem Dornröschenschlaf geweckt - ohne Kuss, Dafi, aber mit Empathie- . Ich fahre das Modell nämlich nur sehr selten. Es ist schwer, hat nur Innenballast. Daher ist es ein schlechter Segler. Heute aber war es wieder unterwegs, von Tongatabu nach Jaluit. Ortszeit 20.15 Leinen fest, Motor aus!
Gestern waren die Werftarbeiter nicht so fleißig, die Chefin hatte so einige Aufträge. Walter und ich, wir halten uns daran !!!! Jedenfalls sind die Wanten ausgewebt und der Rumpf hat diesen schönen weißen Streifen bekommen. Sonst nehme ich immer zum Abdecken Tesaband, das feine. Wenn man sehr sorgfältig klebt und andrückt, bekommt man auch ein gutes Ergebnis, meistens. Hier habe ich aber das teure masking Tape von Revell genommen und die Linie ist vortrefflich. Heute wird auch nicht viel gebaut. Wir müssen wieder in die Pfalz, ein Enkelkind betreuen. Der Kindergartenstreik hat auch Auswirkungen auf den Modellbau!
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In der Reihe "Küstenschoner" bekommt auch der Lougre de Legue seinen Platz, obwohl er bereits in dem Forum vertreten ist.
So stelle ich hauptsächlich Bilder ein und will nur kurz über das Fahrzeug reden. Dieser Segler war in der Bucht von Saint-Brieuc, nicht weit von St. Malo, beheimatet. Er wurde für den Austern- und Barschfang eingesetzt. Das Original wurde 1896 gebaut. Das Schiff hatte einen tiefen Rumpf, wie die meisten Boote im Bereich des englischen Kanals. Die Rumpflänge betrug 20 m und ein starker Kielfall nach hinten ist zu vermerken. Das Modell hat ein gutes Fahrverhalten. Die Luggersegel sind Gaffelsegel gleichwertig. Ich setze das Schiff oft ein.
Hallo Jörg , Deine Flotte ist beeindruckend. Beim nächsten Forumstreffen wolltest Du sie ja alle mitbringen und zeigen , finde ich eine großartige Idee! LG Frank PS. Viel Spaß beim Enkel hüten.
Zitat Jörg: "Gestern waren die Werftarbeiter nicht so fleißig, die Chefin hatte so einige Aufträge. Walter und ich, wir halten uns daran !!!!"
Absolut, werter Kollege, denn alles andere riecht nach Meuterei.....zumindest gibt es Schlechtpunkte, Minusse, Minüsser, also wie immer das heißt, jedenfalls Abzüge in der Personalakte...... Wir haben zwar keinen Kindegartenstreik, aber ich muß/ darf heute für drei Kinder kochen, der gemeinsame Nenner sind, Ihr habt es erraten, "Spaghetti Bolognaise.....
walter
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Hm, was könnte das "dunkle Geheimnis" eines solchen stillen Örtchens sein? Ein Bücherbord, ein beheizbare Klobrille, parfumiertes Klopapier von der Rolle....? Du zauberst doch wirklich die tollsten Sachen aus Deiner Wundertüte, bin schon gespannt! walter
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