Frank, es sind Verzierungen, Ornamente. Ich suchte ein X und fand es in der Suppe. Als Modeller wird man überall fündig, auch in der Küche. Meine Frau meint, dass sich die Buchstaben beim Fahren auflösen könnten und wegschwimmen würden, aber ich habe sie wetterfest gemacht.
Ich finde, Frank hat die Aufgabe mit Bravour gelöst. Aber das war sicher nicht die letzte.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Jörg , da bist du nicht der einzige der nach der Nudel greift, ich glaube mich zu erinnern das unser Kay auch mal welche verwendet hat. Gruß Frank
Und das ist die Skarphee jetzt, was für ein tiefes Unterwasserteil. Heute wurden nur die Masten und der Bugspriet verleimt und die Seile für die Segelverstellung "geholt". Das ist immer eine verzwickte Angelegenheit, denn ich muss mit einem dünnen Draht stochern und die Seile "angeln" gehen. Diesmal sind es 4 Seile: 2 x Klüver, Sprietsegel und kleines Stützsegel am Besanmast. Mit den Details wird es jetzt richtig schwierig. Ich habe so 30 Bilder von der Skarphee, die George Bouzounis eingestellt. So nehme ich mir z.B. den Bugspriet von und prüfe alle Fotos: wieviel Blöcke, wo ist die Verstakung usw. Natürlich ist klar: Was er weggelassen hat oder falsch gemacht hat, wird auch bei mir entsprechend sein. Und da habe ich noch eine Auseinandersetzung mit Yanis gehabt. Habe seine mangelnde Einsatzbereitschaft angemahnt. Er maulte da was von starken Schultern. Wir sind nicht auf einer Wellenlänge!
Hallo Walter und alle Anwesenden, da habe ich Dir ja ein Modell mit schönen Privies versprochen, aber durch dieses Serverproblem wurde mein ganzer Zeitplan korrumpiert. Deshalb heute nur ein kleiner Bericht über ein kleines Fahrzeug. In der Reihe "Küstensegler" treffen wir heute die "Two Brothers". 4.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Dieses Modell steht hier schon im Forum, aber unter einem anderen Namen. Das nennt sich wundersame Schiffsvermehrung. Die "Two Brothers"wurde vor 1775 in Massachusetts gebaut und war ein sogenannter Marblehead Schoner. Marblehead ist eine Hafenstadt in Mass.. Man nannte diesen Schiffstyp auch heeltapper wegen dem erhöhten Quarterdeck und dem runden Bug. Sie erinnern an einen Schuh. Die "Two Brothers" hatte eine Länge von 18,5 m und eine Breite von 5 m. Eingesetzt wurde sie zum Fischfang. Bei schlechtem Wetter holte man das Netz vom Quarterdeck aus ein, während das Hauptdeck unter Wasser stand. Zahlreiche Marblehead Schoner hatten daher nur eine Reling im Bereich des Haupfdecks, sodass das Wasser schneller abfließen konnte. Der Schoner hatte einen apfelförmigen Bug, die größte Breite war im Bereich des Großmastes, das Heck war stark gepiekt. Wegen ihrer guten Schlechtwettereigenschaften und ihrer relativen Schnelligkeit wurden einige Marblehead Schoner im Revolutionskrieg bewaffnet und gegen britische Versorgungsschiffe eingesetzt. Die "Two Brothers" erhielt 4 Kanonen (4 Pounders) , 10 Drehbrassen und den neuen Namen "Lee". 1777 durfte sie wieder zum Fischfang auslaufen.
Mein Modell braucht keinen Innenballast, nur das anschraubbare Schwert gleicht den Segeldruck aus. Es ist ein flotter Segler, der schon bei Leichtwindschnell Fahrt aufnimmt. Ohne Topsegel ist er recht flink.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Heute habe ich mich mit dem kurzen Besanmast befasst. Er ist nur am Heckspiegel befestigt, eine Konstruktion, die mir nicht so gefällt, denn gerade ein Fahrmodell muss so einiges einstecken. Nach den vorgegebenen Bildern und meinen Zeichnungen habe ich den Mast und den Baum verstakt. Die beiden schräg zum Großmast laufenden Seile sind die Ansteuerungsseile. Das untere wird das Sprietsegel führen, das obere das Besansegel. Man sieht auch die braun gestrichenen Ringe. An diese wird das Segel angenäht.
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ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell Du so ein Modell baust, und dann nicht irgendwie, sondern wirklich unheimlich sauber und toll! Übrigens Deine "Two Brothers" gefällt mir ausgesprochen gut.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Joachim, Schnell ja, aber unheimlich sauber? Du, wenn ich die Fotos in der Vergrößerung sehe, werden "Sünden" beim Farbauftrag gnadenlos sichtbar. Man sollte Macroaufnahmen verbieten!
Gruß
Jörg
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Meine Frau ist leicht verstimmt. Und das ist der casus belli
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Ich brauchte Pappe, nur ein kleines Stück. Wenn es die Tischdecke gewesen wäre für ein Segel. Aber eine Kiste mit Papiertüchern. Die sind doch alle noch o.k. Ich denke es war eine Grenzüberschreitung - da Werkstatt, Dein Reich, hier Küche, meins. Wir kämpfen an allen Fronten!!
Unsere Reihe "Küstensegler" wird mit dem Whaler "Agate" fortgesetzt.
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Zahlreiche Walfänger wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Neuengland gebaut.Der Hauptort war New Bedford, etwas südlicher war Sag Harbor auf Long Island ein weiteres Zentrum . 1871 wurde die nordamerikanische Walfangflotte von einem großen Unglück heimgesucht. 33 Schiffe mit 1219 Mann wurden im Nordpazifik bei Point Franklin vom Eis eingeschlossen. Nachdem das Packeis vier Walfangschiffe zerdrückt hatte, begaben sich die Seeleute in die Boote und erreichten nach Tagen 7 Walfänger, die im freien Wasser warteten. Diese Schiffe mussten ihre Ausrüstung und alle schon gefüllten Tranfässer über Bord werfen, um Platz für die Geretteten zu schaffen. 28 der verlorenen Walfangschiffe stammten aus New Bedford. Die meisten Walfangschiffe waren sogenannte five-boat whalers, d.h. sie führten 5 Fangboote mit. Diese Boote waren standardisiert und 28 foot lang. Alle diese Boote hatten die gleichen Gerätschaften, z.B. 2 wurfbereite Harpunen, 3 Ersatzharpunen, 3 Lanzen, 6 Ruder ......
Der 1853 in Essex, Massachusetts gebaute und in Provincetown beheimatete Topsegelschoner "Agate" war nur ein kleines Walfangschiff. Die "Agate" war 24,33 m lang und trug nur 3 Fangboote. Ein viertes Boot wurde unter Deck mitgeführt und war zerlegt. Während andere Whalers viel Proviant und Tauschwaren mitführten und Reisen durchführten, die bis zu 3 Jahre dauerten, wurde die "Agate" nur im Atlantik eingesetzt. Deswegen darf sie auch in unserer Reihe "Küstensegler" mitschwimmen. Kennzeichen für die Whalers waren die großen Fangboote, die mächtigen hölzernen Davits, die Plattform zum Zerlegen der Wale und die aus Ziegelsteinen gemauerten Öfen an Deck. Diese wurden mit Walspeck beheizt und der Gestank muss grottenschlimm gewesen sein. Hier wurde der Tran gekocht und in Fässer gefüllt. Tran für die Funzeln der Welr. Schauen wir uns das Schiff noch einmal genauer an. Alles ist eng, sehr sehr eng, kein Platz ist verschenkt.
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Hinter der Ankerwinde ist der Niedergang für das Vorunter, hier lebte die Mannschaft. An Bord waren 21 Mann. Stellen wir uns das vor: Wenn die drei Walboote im Einsatz waren, verblieben 3 Mann auf dem Schiff. Wenn da ein Sturm losbrach ... Neben dem Niedergang stehen die Kisten mit den Ankerketten.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Guten Morgen, Jörg und alle Anwesenden! Oje, ich hoffe, die Pfingsttaube sorgt wieder für Frieden! Ich habe auch ein großes Lager an Pappen und Papier, und frage immer- untertänigst- ob ich das haben kann, bzw. fische es aus dem Papierabfall, da braucht man dann nicht zu fragen..... Deine Flotte überrascht und verzaubert einen immer wieder, und ich kann absolut nicht erkennen, wo die von Dir erwähnten "Vereinfachungen" für die Seetauglichkeit sind. Allein wenn ich dann noch an die notwendige Technik denke wird mir schon mulmigl..... Möge Dir auch die nächste Übung gelingen! walter
Die Youtube-Adressen meiner veröffentlichten Missetaten befinden sich jetzt in meinem Profil!
Hallo Walter, Dir und allen Anwesenden ein schönes Pfingstfest. Taube war da, Harmonie wieder hergestellt. Walter, das mit der Technik ist nicht so schwer. Mein erstes Fahrmodell war so ein Billigprodukt aus dem Kaufhaus. Nach der ersten Fahrsaison habe ich es geöffnet, die Technik studiert und das Boot kannibalisiert. Die Technik und Fernsteuerelemente habe ich in ein scratch - built eingesetzt und es hat funktioniert. Vereinfachungen sind da, und dann die Seile für die Segelansteuerung. Auch brauche ich diese Zugangsöffnungen zum Inneren, die ich mit Luken oder Deckhäusern versuche zu kaschieren. Die privies kommen jetzt bald!
Weiter mit der "Agate" Zu den "Quartergästen" gehörte auch der Cooper. Er war mehr als Schiffszimmermann, denn er war für den Zustand der Harpunen und des Fanggeschirrs zuständig. Der Erfolg einer Fangreise hing auch von ihm ab. Schleifstein, und Gerätschaften waren unter der offenen Back verstaut. Sehr wichtig war auch der Koch. Auf den langen und einsamen Reisen war das Essen eine wichtige Abwechslung. Ich fuhr mal auf einem Containerschiff mit. Das war so ein Fedder auf der Ostsee. Der junge philippinische Koch war unbedarft und hatte es nicht so mit der Logistik. Nach drei Tagen gingen die Kartoffeln aus, dann gab es keine Spiegeleier mehr zum Frühstück, dann... Habe jeden Morgen mein Zahnfleisch geprüft auf Anzeichen von Skorbut. Die Reise war aber nicht lang.
Hinter dem Großmast sind die Öfen mit den beiden Kesseln. Es folgt die Hauptluke. In Höhe dieser Luke konnte die Bordwand auf deer Backbordseite herausgenommen werden. So war ein besserer Zugang zu der außenliegenden Plattform gegeben. Diese Plattform wurde erst für das Zerlegen der Wale aufgebaut. Neben dem Besan sind die Pumpen aufgestellt und es gibt eine weitere Luke. Es folgt die Kombüse und dann das erhöhte Quarterdeck mit Oberlicht und Niedergang. Hinter dem Steuerrad befindet sich ein weiterer Aufbau, der dem Rudergänger Schutz vor anrollenden Heckwellen gibt. In diesem Aufbau waren die Toiletten und mittig das Getriebe für das Ruder untergebracht. Der Rumpf war schwarz geteert, die Reling, Deckaufbauten und Masten waren weiß gestrichen. Die "Agate" hat ihrer Zeit entsprechend ein Gallion und auch eine Figur, ganz in Weiß. Das Unterwasserschiff war mit Kupferplatten versehen.
Die amerikanische Walfangflotte bestand einstmals aus 2700 Schiffen. Erhalten geblieben ist allein die 1841 gebaute Bark "Charles Morgan". Sie war 80 Jahre im Dienst und unternahm 37 Reisen. Ihren Liegeplatz hat sie nun im Mystic Seaport Museum gefunden. Ihre letzt Reise unter Segel hat sie von Mai bis August 2014 entlang der Küste von Massachusetts unternommen.
In dem Buch "American Sailing Vessels" von V. R. Grimwood, 1941 fand ich Pläne und Zeichnungen zur "Agate" H. Chapelle hatte nach dem erhaltenen Halbmodell des Schiffsbaumeisters die Risse erstellt. Mein Modell hat neben Ruder- und Segelverstellservo für die Gaffelsegel noch einen Servo mit beitseitigem Hebelarm. So kann ich die Rahsegel am Großmast verstellen. Ein vierter Servo verstellt den Binnenklüver und berührt bei Endstellung einen Mikroschalter. So wird der Motor im motorisierten Schwert zugeschaltet. Leider ist das Modell recht rank wegen der großen Segelfläche. So setze ich es nur bei Leichtwind ein. Schauen wir noch genauer auf die Bilder. Die Heckdarstellung lässt das Schiff sehr breit wirken. Die Verkleidung der Öfen habe ich in der Abteilung für Modelleisenbahnen gefunden. Wer genau schaut, sieht, dass ich die Ruderverlängerung noch weiter verlängert habe. Das Ergebnis ist sehr gut. Jetzt lässt sie sich viel besser steuern. Das letzte Bild zeigt, wie stark sie kränkt. Da beschleunigt sich der Pulsschlag schon. Ach, und der Junge in den Wanten, er schreit: "Ein Wal! Er blääääst!"
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das erste für Walter, den Aufbau ganz hinten. Das zweite und dritte Bild für Zackermann und Captain. Die Bilder zeigen die Anlenkung der Rahsegel. In drei sieht man es deutlich. Die Seile kommen aus der Mastbeting und führen am Besanmast hoch. In Bild 2 sieht man sie wieder. Sie greifen ganz eng an den Rahen an. Der Schwenkwinkel ist sehr groß. Bild 4 stelle ich für mich ein. Es bildet sich Grünspan! Darüber freue ich mich gar sehr!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
das letzte Fahrtenbild ist schon toll, so mit der Krängung ... Wie machst Du das eigentlich mit dem Balastkiel, woher weißt Du, wieviel Gewicht Du benötigst um dem Winddruck gegenhalten zu können? Hast Du unterschiedliche Kiele zur Auswahl, würde ich mal annehmen ...
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Mein lieber Schööler! Du hast es wieder vergessen! In - 1812 Revenue Cutter #20 - habe ich sie doch gezeigt. Meine 4 Schwerter. Die "Agate" hat No. 2, das große mit Motor. Inzwischen ist da ein neuer Motor drin, der erste war total verrostet. Eine traurige Geschichte! Jan Marten würde es natürlich rechnerisch lösen können, aber ich mache es so pi mal Daumen. Die "Agate" liegt voll auf der Wasserlinie, aber die Segelfläche ist halt sehr groß. Ich könnte natürlich die Rahen verkürzen und neue Rahsegel schneidern lassen. Könnte ich .....
Da überlege ich mir auch wie ich bei der Skarphee verfahren soll, mit dem Sprietsegel. Mit oder ohne schraffierte Fläche? Mit oder später abschneiden?
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Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #118Mein lieber Schööler! Du hast es wieder vergessen! In - 1812 Revenue Cutter #20 - habe ich sie doch gezeigt. Meine 4 Schwerter.
ich hab mir doch schon in der Schule die Sachen nicht lange merken können ... ausserdem freuen sich die Lehrer doch immer wenn sie alles immer nochmal wieder erzählen dürfen
Grüßle Joachim
PS: ich würd natürlich das komplette Segel nehmen ...
Schöne Grüße Joachim
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