Wegen Kinder- und Familienhundbetreuung bin ich nur wenig weitergekommen. Nur die Beting vor dem Mast und die beiden Anker sind entstanden. Die Anker sind aus Holz und Kupferdraht. Im rechten Bild sind sie fertig. Man sieht wohl nicht mehr, dass sie nicht aus Metall sind.
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In der Reihe "Küstensegler" ist diesmal die Brigg "G.C. Michels" an der Reihe. Der Plan der Rostocker Brigg war in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "Modellbau heute" (11.90) Im 19. Jahrhundert wurden um 1830 im Ostseeraum zahlreiche Fahrzeuge mit 2 rahgetakelten Masten gebaut. Nach der Öffnung des Mittelmeeres fanden viele Briggs hier ein Betätigungsfeld und größere Schiffe mit 250 RT wurden gebaut. Ab 1860 wurden sie auch in der weltweiten Trampfahrt eingesetzt und ihre Größe stieg weiter auf etwa 300 RT. Nach 1870 nahm der Bestand der Briggs ab. Barken setzten sich durch und auch Schonerbriggs, die weniger Besatzung benötigten.
Die "G.C. Michels" wurde 1866 in Rostock gebaut, hatte 332 RT und war in der großen Fahrt eingesetzt. Fahrten nach Ostasien und Australien sind belegt. 1881 strandete die Brigg bei Cardiff an der Küste. Deshalb habe ich sie in die Reihe "Küstensegler" aufgenommen. Das Schiff war sehr völlig gebaut. Das Vorschiff täuscht einen Klippersteven vor, tatsächlich war es nur ein entsprechend geformtes Scheg, das immer noch die herkömmlichen Gallionsregeln trug. Immerhin war das Vorschiff schon etwas schärfer geformt als vorher. Die 10 bis 12 Mann Besatzung wohnten in den beiden Deckshäusern. Da der Platz beengt war und für die Luken gebraucht wurde, führte der Fockmast durch das vordere Haus. Oft nahm der Kapitän seine Gattin auf die Fahrt mit. Das war für die Besatzung durchaus von Vorteil, weil nun eine Frau in der Kombüse wirkte. Die "G.C. Michels" hatte bereits die Teilung der Segel in Unter- und Obermarssegel und als Fahrzeug auf große Fahrt führte sie auch die Royals. Das Schiff war unter Wasser mit einem Kupferbeschlag versehen, der Rumpf war braunschwarz geteert. Deckshäuser, Masten und Bordwand innen waren mit einem Whitewashing versehen. Die Brigg lässt sich gut mit der bereits gezeigten Schonerbrigg # 141 vergleichen, sie war halt etwas größer - 33.6 m gegenüber 27 m
Das Modell hat wieder viel Technik bekommen. Sie hat drehbare Masten, einen Servo für Klüver, Groß- und Besansegel und das motorisierte Schwert. Auch ein Wassertank ist eingebaut. "Siehst Du die Brigg dort auf den Wellen, sie steuert falsch, sie treibt herein........" Sicher kennen einige noch diese Gedichtszeilen. Ein Rahsegler ist schwierig zu fahren, aber bei Leichtwind ist sie ein erfreulicher Spielgefährte.
Zu den Detailfotos: An Backbord der Kapitän. Mit wem flirtet da seine Frau? Steuerbords die Kapitänsfrau mit dem Bordhund "Carlo" Im Mars der Schiffsjunge. Hat sich dort hingeflüchtet. Immer gibt es Watschen.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
IMG_0820.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_0821.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Skarphee soll ein Beiboot bekommen. meine Beiboote laminiere ich aus Polyester und Gewebe. So kann ich sie ins Wasser einsetzen und sie können auch mal volllaufen. Der geeignete Aufstellungsort an Bord ist die Großluke. Nun ist der Platz dort beengt. Der Abstand zwischen Mast und Deckshaus beträgt 12,5 cm In meiner Sammlung von Gipsnegativformen ist ein geeignetes Boot, aber die Länge ist 11,5 cm Mit angesetzten Vorder- und Hecksteven wird es dann 12 cm sein. Das geht nicht. Ich brauche ein kürzeres Boot. Soll ich eine neue Negativform bauen? Ich habe das Problem mit Hans Huckebein besprochen. Wohl dem Modeller, der einen Vogel hat. Robert (Tarjack) wird mir zustimmen. Wir sind übereingekommen, die Form zu verkürzen - mit Knete. So schaut es aus auf dem linken Bild. Das rechte Bild zeigt dann die mit Polyesterharz und Gewebe laminierte Positivform. Ist sie gelungen? Lässt sie sich aus der Form ziehen? Spannende Fragen auf die es Antworten geben wird.
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Wir haben in der Reihe "Küstensegler" verschiedene nordamerikanische Fischereifahrzeuge kennengelernt. Den schnellen Biloxischoner # 52, den robusten Marblehead Schoner # 109, die wetterfeste Pinky # 77 den schlanken Sardine Carrier # 69. Das Highlight aber ist der Gloucester Grand Banks Fishing Schooner, ein Schiffstyp, der mindestens so berühmt ist wie die nordamerikanischen Klipper. Versuchen wie erst einmal dieses lange Wort aufzudröseln. Gloucester ist eine Hafenstadt in Massachusetts. Vorgelagert sind die Grand Banks, flache Stellen im Meer, die sich entlang der Küste von Neuengland und Neufundland erstrecken. Hier treffen der warme Golfstrom aus dem Süden und der kalte Labradorstrom aus dem Norden zusammen. Diese Faktoren - flaches Wasser, verschiedene Temperierungen- führten zu einem immensen Fischreichtum. Schon früh wurde Fischfang betrieben. Er war profitabel und tötlich zugleich. Zwischen 1866 und 1890 gingen mehr als 380 Schoner und 2450 Fischer verloren. Immer größere, längere, schnellere Schiffe wurden gebaut. Das Ergebnis war der Gloucester Schoner, eine schlanke "Rennjacht" mit gewaltiger Segelfläche. In Mystic Seaport ist die 1926 von MCManus entworfene "L.A. Dunton" erhalten geblieben und zu besichtigen. Eine Führung durch das Rumpfinnere zeigt wie eng alles war und wie bescheiden die Seelords lebten. Dieser McManus entwickelte auch den ersten "Knockabout" fishing schooner. Die "Spoonbows" hatten keinen Bugspriet. Dieses überlange Gerät wurde im Hafen als sehr störend empfunden und auf See nannte man es "widow maker". Gar mancher Seemann wurde beim Bergen der Klüver vom Meer heruntergewaschen. Auch mein Modell macht es deutlich; Das ganze Schiff liegt sehr tief im Wasser, da ist wenig Freibord. Mancher Schoner tauchte mit hoher Fahrt in einen Wellenberg und nicht mehr auf. Gefischt wurde Heilbutt und Kabeljau. Dazu verwendeten die Fischer Langleinen mit vielen Haken. An Bord eines Schoners waren zahlreiche Dories, einfache Boote. Mit je 2 Mann besetzt, fischten sie in der Nähe des Mutterschiffs. Plötzlich aufkommender Nebel war ein Alptraum für die Fischer. So gab es an Bord einer jeden Dory ein Nebelhorn. Das Mutterschiff hatte ebenfalls ein solches Gerät, aber lauter. Es wurde mit Blasebalg oder Pumpe betrieben.
Das letzte Bild der 4er Gruppe zeigt die "L.A. Dunton" in Mystic Seaport.
Überfischung führte zum Ende der Fischerei auf den Grand Banks. Um 1994 wurde ein Fangverbot erlassen. Erholt haben sich die Fischbestände nur wenig. Meine "Fairmaid" stammt noch aus der Bauperiode, als ich ohne Zusatzschwert auskommen wollte. So packte ich viel Blei in den schmalen Rumpf. Sie ist ein schnelles und elegantes Fahrzeug, das ich öfter fahren sollte. Kürzlich erst habe ich die Dories gebaut. Es sind 10. Also 20 Fischer - und nur 3 Mann blieben während des Einsatzes auf dem Mutterschiff zurück. Faszinierende Vergangenheit!
Das Beiboot hat allen Widrigkeiten getrotzt. Vorder- , Hintersteven und Kiel sind angesetzt. Es wurde gespachtelt und mit Spritzspachtel versehen. Nach wiederholtem Nassschleifen und erneutem Auftragen von Spritzspachtel ist es innen und außen ebenmäßig.
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Ein weiteres Boot in der Reihe "Küstensegler" ist die Friendship Sloop. Dieser Schiffstyp entstand um 1880 in der Hafenstadt Friendship, Maine. Es war ursprünglich ein Fischerboot und wurde hauptsächlich für den Hummerfang eingesetzt. Eine Friendship Sloop ist zwischen 7,6 und 9,5 Meter lang, hat hinten ein offenes Cockpit und davor eine Kabine mit den beiden Schlafmöglichkeiten und einen Ofen. So war das Fischen in der kalten Jahreszeit erträglicher. Sie hat einen Klipperbug, ausfallende Spanten mittig und ein elliptisches Heck. Das Boot ist recht breit und verträgt schlechtes Wetter. Dieses traditionelle Fischerboot wurde dann zur Freizeitjacht und noch heute werden viele Friendship Sloops gebaut, hauptsächlich aus GFK.
Ich wollte ein Boot für die Reisen zum Mitnehmen und zum Einsatz auf dem Meer. Mein Modell mit 68 cm Rumpflänge einschließlich Scheg und 60 cm Masthöhe passt auseinandergenommen in einen Schalenkoffer und war schon sehr viel auf den Weltmeeren unterwegs. Den Rumpf habe ich aus GFK gebaut, er muss robust sein, die Segel sind aus Kunststoff. Das Modell hat keinen Zusatzkiel, ist aber durch Innenballast und die Breite kentersicher. Neben Ruder- und Segelverstellung kann ich einen Flautenschieber zuschalten. Die blauen Flecken auf den Seglen helfen mir das Boot in der Ferne wiederzufinden. Die Innenaufnehme zeigt wie angerostet die Eisenteile inzwischen sind, schon die Seeluft führt zur zu Rostbildung. Auf der Innenseite des Kabinendeckels trage ich fleißig ein, wo die Sloop gefahren ist, so wie die Ordensfülle eines russischen Veteranen.
Das Boot wurde gestrichen und die Bootslager wurden gebaut. Auch wurden die Duchten und ein Holzrost am Boden eingeleimt.
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Das letzte Boot -ja, das letzte- in unserer Reihe "Küstensegler" ist Opas Boot. Damit hat alles angefangen! Ich war 12 und voller Lebensdrang. Ich fand es auf dem Dachboden bei der Oma. Der Großvater war handwerklich sehr begabt gewesen und hatte es wohl in den 30 er Jahren gebaut. Einen Vollrumpf aus Holz, wohl geformt und innen ausgehöhlt. Mit Holzmast und Stoffsegeln. Es wurde meins. In der Gegend, wo wir damals wohnten, gab es ein Naherholungsgebiet mit einem Weiher, hier war ich oft. Das Segelboot hatte kein Ruder, aber als Langkieler war es sehr kursbeständig. Ich setzte es ein und rannte um den See, oft war es schon da. Manchmal verirrte es sich auch auf die Insel, dann musste ich schwimmen. Einmal stand da noch das Schild. "Eislaufen verboten". Die ersten Modellboote mit Fernsteuerungen tauchten auf, wie habe ich die bewundert! Ich habe zu viel Phantasie, das ist es! Ich habe das Boot "gesupert". Ich bohrte ein Loch durch das Deck und unten wieder raus für ein Ruder. Mit dem Forsterbohrer erstellte ich je zwei Löcher an den Seiten für Bullaugen, auch ein kleines Deckshaus schusterte ich zurecht. Diese Maßnahmen sind dem Boot nicht bekommen. Durch die Bullaugen konnte man innen das Wasser schwappen sehen. Wir sind dann weggezogen in eine Gegend, wo es keinen Teich gab. Das hat das Boot gerettet. Es wurde aber immer weniger. Mal brauchte ich Haken, dann ein Segel, später die Bleibombe. Vor 10 Jahren hatte ich dann ein Einsehen. Ich leimte es wieder zurecht, spachtelte die Löcher zu, schliff den Rumpf und erstellte eine Gipsnegativform. So entstand ein Polyesterrumpf mit den Maßen von Opas Boot. Nun aber mit Fernsteuerung, Aluminiummast und Segel aus dem Drachenbedarfsladen. ich nannte es "Phönix", die Wiedererstandene. Einige Zeit später wollte ich ein Modell mit Flettnerantrieb bauen. Wieder machte ich eine Abformung von Opas Boot. Das mit dem Rotorantrieb hat nicht geklappt, aber ich habe den Rumpf weiter gebaut und ein identisches Segelboot hergestellt. Der Name ist Phönix II. Ja, ich habe "Forrest Gump" gesehen, ein schöner Film!
Phönix II ist sogar etwas schneller als sein Zwilling. Die Segeljachten haben nur Ruderservo und einen starken Servo zur Segelverstellung. Die Zugangsöffnung ist der obere Rand einer Lavazza Kaffeedose und der dazugehörige Deckel ist der Abschluss. So sind die Boote absolut dicht. Opas Rumpf habe ich aufgehoben. Vielleicht .......
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Ja, die Reihe ist zu Ende. Ich habe da noch ein paar Motorfahrzeuge, aber die passen nicht hierher. Vielleicht ............, vielleicht später! Und Ihr wisst es, der Gebbi ist ein Wiederholungstäter, ein Modelljunkie, ein Nerd. Da kommt noch was!
Der Baubericht der Skarphee geht natürlich weiter. Er ist erst zu Ende, wenn das Modell seine Fahrprüfung erfolgreich abgelegt hat.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
nachdem ich jetzt nach dem Urlaub endlich wieder einen vernünftigen Internetzugang und großen Bildschirm habe, konnte ich auch in Ruhe Deine vielen 'neuen' Schiffchen und Bilder anschauen. Immer wieder ein wahrer Augenschmaus !! Und wie ich sehe ist die Skaphee auch schon bald in ihrem Element unterwegs, da bin ich ja mal auf ihre Segeleigenschaften gespannt.
viele Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Es war unserem Fotografen möglich, einige wertvolle Bilder von diesem "Erlkönig" machen zu können. Das Fahrzeug ist offenbar noch unfertig. Die Segel sind am Mast oder den Stagen mit Tesakreppband befestigt, nicht genäht und ohne Liektau. Die Takelage ist nur in Ansätzen vorhanden, das Deck noch viel zu leer. Der Erbauer ließ uns wissen, dass er mit dem Fahrverhalten sehr zufrieden ist. Das Modell kränkt wenig, liegt auf der Wasserlinie und ist schnell. Die Ruderwirkung ist gut und die Segelstellung ist gleichmäßig. So hat er das Anlenkseil für das große Sprietsegel oben am Hebelarm befestigt, die Anlenkungen der kleinen Segel hingegen sind mittig am Hebelarm festgemacht. So machen sie einen kleineren "Weg", und dadurch öffnen sich die Segel unabhängig von der Größe gleich. Einfach bewundernswert! Der Erbauer will nach diesem erfolgreichen ersten Testlauf mit neuem Impetus den Weiterbau betreiben. Wir werden die Weiterentwicklung verfolgen!
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Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Nein, Frank, nein! Diesmal musste es sein. Ich hatte noch nie ein Fahrmodell mit Sprietsegel gebaut und meine Neugier war gar groß. Sie segelt sehr schön, ob gute Seite oder schlechte Seite (Spiere drückt ins Segel).
"Schuld" an der Fahrt ist der Joachim. Der wollte 12.39 ihre Fahrteigenschaften sehen!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Na, bei diesen tollen Bildern nehme ich die "Schuld" doch gerne auf mich Macht sich richtig prima im Wasser, besonders das letzte Bild gefällt mir, ungewöhnliche Takelage, schlankes und elegantes Bild im Wasser und wenn's dann noch gut segelt - was willste mehr!
viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Desdawegen habe ich es ja gebaut, Joachim,weil es so andersartig ist. Das Sprietsegel kannten schon die Römer, dazu der dauähnliche Rumpf Es sieht gut aus, hat eine ungewöhnliche Bemalung und segelt gut. Das mach ich schön fertig.
Nr. 62 - ja, Jan, normal ist das nicht!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!