Heute wurden die Einfassungen für die Luken hergestellt, das Geländer hinten angefertigt, die Poller aufgestellt und eine Leiste auf die Reling gesetzt. Für dieses Teil gibt es sicher einen Namen.
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Hier, in unserer Serie "Küstensegler", sehen wir heute eine tasmanische Ketsch. Sie hat sehr wenig Tiefgang, eine schöne harmonische Form und eine große Segelfläche. Schon bei wenig Wind ist sie schnell unterwegs. Diese Fahrzeuge wurden bis 1930 gebaut und versorgten von Hobart aus die Siedlungen und Farmen an der Südküste. Die Schoner hatten ein absenkbares Mittelschwert um die Kursstabilität zu verbessern. Direkt hinter dem Großmast sieht man den Kasten, in dem sich die Feuerstelle befand. Straßentransport und Eisenbahn haben diesen Schiffen die Existenzgrundlage entzogen. Es folgen noch einige Bilder
Ein junger Vereinskollege hatte das Modell lange bei sich, dazu die Pläne und meine Zeichnungen. Er hat -von mir unterstützt- eine Zwillingsschwester gebaut, im gleichen Maßstab. Es ist interessant, die beiden Modelle miteinander segeln zu lassen, denn ihre Fahrteigenschaften sind gleich.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Selbst am Vatertag waren die Werftarbeiter fleißig. Ein großes Lob für so viel Einsatz! Die Speigaten wurden herausgearbeitet, Die Lukendeckel und der Niedergang wurden fertiggestellt. Heute wird nochmal mit Epoyxdharz gestrichen.
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Das heutige Modell in unserer Reihe "Küstenschoner" ist der US Ostküstenschoner "Australia" 1862 wurde das kleine Schiff (21,34 m) auf Long Island, New York, gebaut und erhielt den Namen Ella Alida. Eine Gruppe von britischen Geschäftsleuten auf den Bahamas kaufte den Schoner auf und setzte ihn im amerikanischen Bürgerkrieg als Blockade Runner ein. Bei dem Versuch, den Hafen Darien, Georgia anzulaufen, fuhr das Schiff auf eine Sandbank und wurde von einem Kriegsschiff der Union aufgebracht. Der Kapitän der Ella Alida, selbst ein Nordstaatler, verteidigte sich wie folgt. Berauscht vom Alkohol habe er der Fahrt zugestimmt und als Gentleman hätte er zu seinem Wort stehen müssen. Ob das Gericht ihm diese rührseelige Geschichte geglaubt hat, weiß ich nicht. Er hätte auch sagen können. "Ich wollte Kohle machen". Als Strafe wurden ihm seine nautischen Instrumente entzogen. Nach dem Krieg fuhr der Schoner viele Jahre als Frachtschiff. Es war sehr flach gebaut und hatte ein Mittelschwert. Das Centerboard wurde in den USA grundsätzlich verwendet, Schiffe mit Seitenschwertern sind mir nicht bekannt. Der Vorteil lag darin, dass das Schwert im Schwertkasten eine stabile Führung hatte. Nachteilig war, dass der Schwertkasten mittig in der Hauptluke saß und die Lademöglichkeiten einschränkte. Weiterhin waren Leckagen im Kasten nur schlecht zugänglich.
Schließlich wurde es die Privatjacht der du Pont Familie. Diese schenkten das Schiff 1951 dem Mystic Seaport Museum. Da war es wohl schon weich gesegelt. Um 1960 stellte man fest, dass die Substanz so schlecht war, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnen würde. Heute kann man das Wrack in einem Schuppen auf dem Gelände des Museums bewundern. Mein Modell ist diesem Küstenschoner nachempfunden und ein flotter Segler. Ich sollte ihn eigentlich häufiger einsetzen.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ist auch ein schöner Anblick beim Segeln, besonders wenn so das erste Bild anschaut.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Du meinst den Ostküstenschoner. Ja, Joachim, so sieht es ganz toll aus, mit Vollzeug. Und da gibt es "Experten", die meinen, dass Modelle unter 1 m Länge nicht segeln könnten. Die Aufnahme ist mit Zoom gemacht, d.h. das Boot ist schon sehr nah am Ufer. Wenn Du jetzt nicht schnell eine Wende einleitest, rauscht er in die Böschung.
Segeln macht Freude!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Heute wird nur gestrichen. Ein Grund für diesen geringen Baufortschritt ist auch, dass ich die Enkelkinder bespaßen muss. Und dazu eine nette family mit kiddies aus USA.
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Unser heutiger Kandidat in der Reihe "Küstensegler" ist nur auf einem Fluss gefahren, einem breiten Fluss. Hier ist die "Hudson River Sloop".
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Im September 1609 fuhr Henry Hudson mit der "Halve Maen" den Fluss hinauf im Bestreben, die Nordwestpassage zu finden. Er kam bis zu den Stromschnellen oberhalb von Albany. Das Wachstum der Siedlung auf der Manhattan Insel war abhängig von der Versorgung mit Lebensmittel, Bau- und Brennholz aus dem Hinterland. Die Holländer setzten dafür "boeyer", "hoeker", "sloeps" und ähnliche Fahrzeuge ein. Aus diesen Kleinschiffen und der Virginia Sloop entwickelte sich die Hudson River Sloop, Ein Einmaster mit einem gewaltigen Gaffelsegel, geringem Tiefgang , großer Breite und Mittelschwert. Um 1795 waren 45 dieser Sloops von 50 - 80 Tonnen in Albany beheimatet. Für Reisende war die Fahrt auf dem Fluss wesentlich bequemer als in einer Kutsche auf unbefestigten Straßen. 1807 setzte Robert Fulton die "Clermont" ein, das erste Dampfschiff auf dem Hudson River. Dampfschiffe wurden nun zu einer ernsten Konkurrenz für die Sloops,denn sie zogen den Transport der hochpreisigen Fracht und der zahlungskräftigen Passagiere an sich. Um Lohnkosten zu sparen, wurde nun ein zweiter Mast aufgestellt. Die Segelfläche blieb gleich, die Segel konnten aber nacheinander bedient werden. So kam man mit weniger Besatzung aus. Um 1850/60 wurden noch einige sehr große und schnelle Sloops gebaut und auch fahrplanmäßige Reisen selbst flussaufwärts versprochen und oft gehalten. Nach 1867 wurde keine Hudson River Sloop mehr für den Güter- und Personenverkehr auf Kiel gelegt.
Das von mir gebaute Fahrzeug ist dem Plan der "Robert Wiltsie" von 1836 nachempfunden. Dieser Plan ist in dem Buch "The Sloops of the Hudson River" von Paul Fontenoy, 1994 enthalten. Mein Modell ist ein schnelles Fahrzeug, das auch bei wenig Wind eingesetzt werden kann. Grund dafür ist die große Segelfläche und der geringe Ballastanteil. Die sehr offene hintere Reling zeigt, dass das Original nicht auf dem Meer gefahren ist.
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Diesem Schiff sieht man die Verwendung auf Flüssen richtig an, mit seiner Breite und dem vglw. geringen Freibord. Auf jeden Fall ein tolles Modell
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Bei den Zimmermannsarbeiten sieht man einen Baufortschritt, Teile entstehen, Flächen werden verkleidet. Heute wurde wieder nur verschönert.
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Der Rumpf wurde geschliffen, Unebenheiten wurden gespachtelt und die Plankengänge mit der Dreikantfeile nachgearbeitet. Zum 2 X wurde Spritzspachtel aufgetragen und der obere Teil wurde zusätzlich mit Vorstreichfarbe versehen. Alles braucht seine Zeit.
DSCI1191.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Reihe "Küstensegler" wird mit einem Biloxi Schoner fortgesetzt. Biloxi liegt an der Gulf Coast zwischen New Orleans und Mobile. Der Küste vorgelagert sind zahlreiche Sandbänke und Untiefen. Um 1880 wurden viele dieser Schoner für den Austern- und Shrimpfang gebaut. Sie waren sehr flach wegen der Sandbänke und hatte eine große Segelfläche, um die Shrimpnetze ziehen zu können und um noch vor dem nächsten Hurrikan den sicheren Hafen zu erreichen. Das Schiff hatte ebenfalls das absenkbare Mittelschwert und ist der in # 46 gezeigten tasmanischen Ketsch recht ähnlich. Bei näherem Vergleich wird aber der Klipperbug und das breite Heck des Biloxischoners deutlich. Für die Fischerei brauchte man im hinteren Bereich eine große Arbeitsfläche. Diese Schoner wurden dann von den motorisierten Kuttern, den Jennys, verdrängt, die wir aus dem Film "Forrest Gump" kennen.
Als alter RC-Segler, bewundere ich Deine Schiffe immer wieder wieder. Aber es fällt mir auch immer wieder auf: Der Stoff der Segel ist zu dick ! Dünnerer Stoff hat 2 Vorteile: Er sieht naturgetreuer aus und, ganz wichtig, er läßt mehr Luft durch! Dadurch kann man auch bei stärkerem Wind segeln.
Hallo Seebaer, aber wo kriegt man den? Meine Gattin kauft ihn immer in der Stoffabteilung. Sie sagt, es sei Baumwollbatist. Wenn Du was besseres kennst, mail´s mir. Es kommt noch eine ganze Reihe von Küstenseglern. Aber heute schicke ich Dir das Bild von einem Freund. Wir treffen uns immer am Teich. Er ist nicht so laut wie die Nilgänse, immer geschäftig, aber ein rechter Einzelgänger. Meine Bootchen mag er auch. Nutria heißt er.
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Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Benny, Mein Freund ist kein Biber, also auch kein Deichbau. Was Nutrias so machen? Wasserpflanzen fressen und immer so rumschwimmen. Meine Schiffchen mag er, jedenfalls stört er sich nicht daran. Schön, dass Dir die Modelle gefallen.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Frage mich nicht, ist schon 20 Jahre her als ich die "Antares" gebaut habe. Bin damals in ein Stoffgeschäft marschiert und habe den dünnsten Stoff genommen der vorhanden war. Der Beigelegte war mir zu dick. Was auch gut fällt: Seide. Schnuckeliger Freund den Du da hast!
Jörg,wie lädst du deine Bilder hoch. Ich habe 113 Bilder von heute unserem Turnier oder Vereinsfest, wie wir das auch nennen und bei meine Hochlade seite die ich benutze kann man nur 10 Bilder immer machen, das würde mir zu viel zeit kosten um alle Bilder hochzuladen. Biber haben ja einen platten Schwanz.
Gruß Charlie/Benny
Einmal ein Modellbauer immer ein Modellbauer, ist wie eine Drogensucht,wenn du auf Entzug bist, wird es schwer für dich und das Modell was du baust.