Das mit den Kalben hast Du jetzt gut verstanden, bedarf aber einer kleinen Korrektur!
Wenn du die Zeichnung auf Beitrag 519 von Seebär nochmal genau anschaust wirst du sehen das die beiden Kalben nur am Mast unmittelbar und da nur in kurzen Stücken vorhanden sind.
Da sie nur zur Auflage der Wanten dienen, kann und muß muß das längere Stück der restlichen Langsaling freibleiben weil dort der viereckige Stengefuß durch die Saling durchgeht.
Dieser Stengefuß hat einen Querriegel, das sog. Stengeschloss der auf beiden Seiten der Lang Saling aufliegt und dort damit das Gewicht der Stenge tragen muß.
Ansonsten hast du das handwerklich schön gemacht. Die Kürzung der Kalben ist jedoch schon erforderlich, weil sonst die Stenge später keinen Halt findet!
Hallo habe mal Bilder von Plan Grossmastkorb reingestellt. Also die Kälber meine ich sind auf der richtigen Seite, nur etwas zu lang und auch zuwenig Platz für die Seile zwischen Saling und Plattform. Der schmale Teil von Rand de Korbs zeigt nach Bug, der höhere Heck. Das Stengeschloss scheint nicht auf der Saling aufzuliegen. Schaut bitte mal.
Also ich könnte mit diesem Plan nichts anfangen. Da ist überhaupt nicht erkennbar, wie weit die Stenge noch nach unten reicht, obwohl dem Eselshaupt nach dies eine Ansicht von vorne sein dürfte, der Stengefuß also sichtbar sein müsste, das Stengewindereep ist eingeschoren, obwohl dies nur bei Bedarf der Fall war, standardmäßig war das dafür vorgesehene Scheibgat leer. Die Toppnantblöcke scheinen mit langen Stropps am Großstagauge angebändselt zu sein....sehr seltsam, das Schlossholz ist nicht dargestellt und es muss auf den Längssalingen aufliegen (die waren z.T. an dieser Stelle mit einem Stück Blech gegen Beschädigungen geschützt), die Kalben nur erkennbar, wenn man weiß, dass sie dort sein müssen, die Bodenplanken der Marsplattform laufen alle in die selbe Richtung, so dass man sich fragen muss, wie die wohl im Bereich der Quersalinge befestigt waren, denn die Schnittzeichnung will ja wohl sagen, dass nur eine Lage Planken den Boden bildet und das alles, obwohl nur ein kleiner Ausschnitt des Schiffes zu sehen ist.
Was soll man da vom Rest des Plans halten? Insofern, lieber Jürgen, kann ich Dir nur gratulieren, dass das was Du bisher gebaut hast trotzdem so gut geworden ist.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, gebe zu ist oft nicht leicht.Also eigentlich kann ich Zeichnungen lesen. Schon berufsbedingt.Aber hier ist manchmal alles nicht so klar, deswegen brauche ich öfters mal Rat und Hilfe.Gerade als Neuling mit Erstlingswerk. Muss nun mal die Fachausdrücke in Deiner Antwort nachlesen.
Gruß Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Der Willi hat das fachmännisch sehr gut erklärt, bedauert aber wirklich zurecht die mäßige Aussagekraft Deiner Baukasten- Zeichnung. Ich hoffe dass Dir hier mit der Zeichnung aus dem alten Mechanikus manches noch besser klar wird, wobei die Bildlegende jedoch ein Grauß ist.
Da ich nicht weiss was Dir neben einer Bauplanbeschreibung an Literatur zur Verfügung steht, hier noch eine Anregung zur Beschaffung:
Dies ist die sehr gelungene deutsche Übersetzung aus dem holländischen mit vielen Zeichnungen und erläuternden Text, sowie mit den richtigen Fachausdrücken. Deses Buch wird Dir sicherlich zur fachlichen Orientierung weiterhelfen. Selbstverständlich bist Du weiter an Dein Projekt gebunden und der Ketting sollte Dir mehr vom "Eingemachten" ergänzend und prinzipiell vermitteln, was Dein Plan nicht hergiebt.
Ich denke Du wirst das Buch relativ günstig bei Ebay beschaffen können!
Hallo Jürgen Noch ein kleiner Nachtrag zu meinem letzten Post: Die Anbringung der Topnantblöcke (in Deinem Plan mit "t" bezeichnet) hatte ich mit einem Fragezeichen versehen. Ich habe mir ein paar Detailfotos vom Hohenzollernmodell angeschaut. Nach diesen könnte man tatsächlich zu dem Schluss kommen, dies sei die richtige Anbringung der Blöcke. Ich persönlich mag das nicht so recht glauben. Die Topnanten sind regelmäßig sehr starke Taue, die z.T. über drei Scheiben laufen (Talje aus einem Doppel- und einem Einfachblock). Das heißt, dass sie zur Bewältigung großer Kräfte ausgelegt waren. Solche Systeme an einem vergleichsweise nachgiebigen Element wie dem Großstagauge anzusetzen, halte ich für recht gewagt. Für mich käme als Ausgangspunkt evtl. noch der vordere Teil der Längssaling in Betracht. Die Engländer habe die Topnantblöcke wohl am Eselshaupt angesetzt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Zitat von peternavalis im Beitrag #532Ketting, Herman, PRINS WILLEM, Bielefeld, Modellbaureihe - Delius, Klasing & Co, 1981ISBN 3-7688-0358-9
Dies ist die sehr gelungene deutsche Übersetzung aus dem holländischen mit vielen Zeichnungen und erläuternden Text, sowie mit den richtigen Fachausdrücken. Deses Buch wird Dir sicherlich zur fachlichen Orientierung weiterhelfen. Selbstverständlich bist Du weiter an Dein Projekt gebunden und der Ketting sollte Dir mehr vom "Eingemachten" ergänzend und prinzipiell vermitteln, was Dein Plan nicht hergiebt.
Hallo Jürgen,
... da kann ich Peter @peternavalis nur beipflichten, diese Buch ist wirklich sehr gut und lässt eigentlich nur noch wenige Fragen offen.
In Ebay wird es meist um die 25.- Euro gehandelt... eventuell hast Du ja bei Werbung: dieser Auktion Glück und Du bekommst es etwas günstiger.
Ich hab mal gerade bei Ketting geschaut. Er schreibt : "Durchmesser der Großmars über Marsbänder 2/5 der Schiffsbreite. Größe des viereckigen Loches im Boden 2/5 Marsdurchmesser über Bänder." Daraus ergäbe sich ja der Platz für die Wanttaue. Zeichnungen bei Ketting zeigen eine Länge des Stengenfuss bis Unterkante Mastwange herab. Interessant, das Scheibgat für das Windreep unterhalb der Saling, nicht oberhalb! Das Windreep selbst außen um die Längssaling herum geführt. Scheint sinnvoll, da klemmt dann nichts zwischen Stenge und Saling. Die Kalben auch nicht als einfache Viertelstäbe, sondern halbrund über die Außenkante der Saling hinab bis knapp unter deren Unterkante reichend. Also noch etwas über die Oberkante der Wangen!
Kennst Du das holländische Ketting Buch ?? ich hatte es schon mal in den Finger... es ist im A3 Format, und hat deutlich mehr Seiten und dicker - mit wesentlich mehr Zeichnungen und auch entsprechend detailliert. - Ein wirklicher Augenschmaus.
Ich hatte schon mal eines für 800.- Euro entdeckt. - eigentlich ein Schnäppchen weil ansonsten gehen da mindestens 2.000.- über die Theke.
Nein, aber auch unbesehen ist mir der 100fache Preis zur deutschen Übersetzung nicht wert. Da würde ich eher in Diks Zeven Provincien, Hovings Buch zu Witsen und einen Abstecher nach Stockholm zur Vasa investieren, vom Rest gibt's Kaffee & Kuchen
Ich habe mal mit unserem Jan über dieses Buch gesprochen. Es scheint das gleiche Buch zu sein, Seitenzahl und Bilder sind wohl identisch, nur die Sprache ist ein Andere.
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"