Ja , Dafi, wir schenken uns nichts! Hier möchte ich Euch meine Drechseleinrichtung vorstellen. Sie ist alt, aber bezahlt. In den 70 er Jahren wurde sie, das grüne Teil, von Black und Decker angeboten. Sie war aber wohl kein Rennen, denn später war sie nicht mehr im Programm. Der gelbe Bohmaschinenhalter ist von Bullcraft. Das war die Bezeichnung für die Techniksparte von Neckermann. Die Bohrmaschine selber ist eine Metabo 617/2 S metabomatic, weiland ein Hitec Gerät. 5 Jahre lang waren sie und ich ein gutes Team und haben zusammen ein Haus renoviert. Nun ist sie verdientermaßen im "Altenteil" und hilft mir Drechseln. Die zwei Stechbeitel sind noch von meinem Großvater, auch er ein Lehrer und sehr begabter Holzwerker. Er hat sich sogar seine Konzertgeigen selbst gebaut.. Immer, wenn er er den Holzleim aufsetzte und den blauen Kittel anzog, wusste ich, was er vorhatte und wollte mit in die Werkstatt. Dass ich stören könnte, kam mir garnicht in den Sinn. Mit diesem Kombinationswerkzeug drechsele ich meine Rahen, Masten, Kanonenrohre, Spills, Blöcke und und... Der Geruch der frischen Späne ist fürwahr ein sinnliches Erlebnis!
DSCI0375.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Gebbi
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Es ist der 3. Advent und die Hamilton hat sich weiter entwickelt
Voestreich 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Vorstreich 2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Vorstreich 3.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Lafetten der Carronaden wurden gefertigt, Bugspriet und Untermasten sind gedrechselt und gebeizt. Im Großmast ist in einem Schlitz die Antenne verlegt. Die 3 Seile für die Segelverstellung sind nach außen geführt. Der Oberwasserteil wurde mit Vorstreichfarbe versehen. Morgen, während die Farbe trocknet, will ich die Lafette für die Pivotkanone herstellen. Im Original waren die Carronaden aus Eisen, die Longgun hingegen aus Bronze. Vielleicht werde ich mir fertige Messingkanonen schicken lassen. Wer hat mit welchem Anbieter gute Erfahrungen gemacht???
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Gestern habe ich das Modell gestrichen. Farbe verändert wirklich gewaltig! Ob die Hamilton, ex Diana so ausgesehen hat, ist fraglich. Bei den Unterwasseraufnahmen sind bunte (rote) Farbspuren sichtbar. Im Bericht der National Geographic - siehe Recherche- werden die bewaffneten Schoner aber schwarz - weiß abgebildet und es sieht schön aus. Ich streiche mit Revell Email Color und dem Farbton weiß habe ich sandgelb SM 314 beigemischt. Das Weiß war mir zu modern. In Arbeit ist die Gallionsfigur, die Göttin der Jagd und erste Namensgeberin des Schoners. Sie ist aus Fimo und zusätzlich mit Autospachtel versehen. Danach wurde sie mit verschiedenen Fräsern bearbeitet.
Die Geschütze sind nun auch an Bord. Die acht Carronaden sind Kaufteile. Ich kontaktierte die Firma Steingräber in Rostock per Internet, zahlte mit Pay Pal und am nächsten Tag waren sie schon in der Post. Toller Service! Sie mussten umgebaut werden. So gehen die Schildzapfen durch das Rohr, in meinem Fall haben die Geschütze aber ein Gelenk an der Unterseite . Sie bekamen auch jeweils einen Ring für das Brooktau. Die Pivotkanone ist aus Basswood gedrechselt, die Ringe sind aufgeklebt. Das Rohr wurde bronzefarben gestrichen und mit grüner Sprühfarbe überhaucht. Das Unterwasserteil der Hamilton war wohl geteert. Ich werde es aber beige-grau sprühen, um einen Kontrast zu erreichen.
DSCI0376.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
[[File:DSCI0377.JPG]
DSCI0378.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei dem hinteren Gräting habe ich einen "Kasten" angeklebt und eine Leiter eingesetzt. So entsteht der Eindruck von Tiefe.
Gebbi
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
DSCI0377.JPG
DSCI0377.JPG
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das macht richtig was her, gefällt mir schon sehr gut!
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Joachim, mit jedem Schritt wird das Modell lebendiger. Inzwischen wurden die Galionsregeln und Spanten angebracht. Dazu erstellte ich mir zunächst Pappschablonen und die Umrisse zeichnete ich auf einer Platte auf. Mit Nägeln markierte ich die Umrisse und wässerte schmale Holzstreifen. Jeweils zwei wurden zusammengesetzt und später verleimt. Siehe Bild 1 Die Galionsregeln sind fertig und mit Epoxydharz eingelassen. Diese leichte Struktur muss richtig fest und wasserresistent werden. Bild 2 Parallel stellte ich Blöcke her. Dazu nehme ich Buchenholzstäbe von 4 und 5 mm Durchmesser und drechsele sie entsprechend. Bild 3 Zwei gegenüberliegende Seiten werden abgeflacht und die Seite, wo die Löcher durchgehen, wird ganz leicht eingesägt. So habe ich eine Führung für die Löcher. Die großen Blöcke bekommen 2 Löcher nebeneinander. Bild 4
DSCI0380.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
DSCI0386.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
DSCI0381.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
DSCI0382.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das ist ja eine richtige Massenanfertigung von Blöcken. Bei mir dauert das Wochen und Wochen ... Aber, erstaunlich finde ich schon, daß Du die Galionsregeln sogar mit Epoxy einlässt, hätte nicht gedacht, daß es derart wasserresistent gemacht werden muss.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Joachim, Blöckemachen ist ausgesprochen stumpfsinnig. Da habe ich mir was einfallen lassen, um die Herstellung zu beschleunigen. Dauert aber trotzdem. Meinen Schülerinnen habe ich oft von der Stecknadelherstellung in der Zeit des Manufakturwesens erzählt. So fühle ich mich auch. Vielleicht macht uns die Beschäftigung mit den alten Schiffen so viel Spaß, weil wir in diese Zeit des Handwerks eintauchen können. Der Epoxydharz macht nicht nur wasserresistent, sondern dringt auch tief in die Poren ein. So wird das Galion sehr fest. Ein Fahrmodell bekommt ja immer was ab. Heute spritze ich den Unterwasserteil, denn erst dann kann ich die Masten aufstellen und mit der Takelage beginnen.
Grüße Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Hamilton ist nun in Farbe., die Untermasten stehen. Die Gallionsfigur der Diana ist auch fertig. Ich nehme an, dass sie nicht farbig war. Entsprechend der Elgin marbles, stellte man sich die römisc h-griechischen Figuren weiß vor. Erst viel später wurde deutlich, dass die Tempel der Antike sehr bunt waren.
DSCI0003.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
DSCI0004.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Weiter geht´s mit den Püttingseisen. Diese müssen bei einem Fahrmodell schon etwas aushalten können. Hier wird gelötet.
DSCI0002.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Der Klüverbaum ist angebracht, die Stengen sind in Position und der Stampfstock ist befestigt. Er besteht aus einem Messingrohr, denn er ist so ein Teil, das gerne mal wegbricht. Der nächste Schritt ist die Anbringung der Wanten.
DSCI0010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier sehen wir den bewaffneten Schoner Hamilton, ex Diana, und den Revenue Cutter. Die Hamilton erhält die gleiche Beseglung. Auffällig ist, dass der Revenue Cutter keine Gallion hatte. Er wirkt durch seine Unterwasserform als ein viel schnellerer Segler als das Nutzfahrzeug Hamilton. Mal sehen, ob sich das im Fahrbetrieb auch zeigen wird. Da ich immer im gleichen Maßstab 1 : 35 baue, lassen sich die Modelle recht gut vergleichen.
Heute an zwei Baustellen tätig. Ich knüpfe die Webeleinen aus. Vom Tisch geht es zur Truhe, inzwischen zum Beistelltisch. Es ist anstrengend, die Arme hoch zu halten, so suche ich immer eine niedrige Position. Die Knoten werden mit verdünntem Leim gesichert und später wird das Flechtwerk mit verdünnter Acrylfarbe versehen. Da die Arbeit recht eintönig ist, habe ich mir noch ein zweites Betätigungsfeld ausgesucht. Ich drechsele wieder Blöcke, die kleinen von 4 mm Durchmesser. Ja, ich muss zugeben, ich wollte mich davor drücken. Die Lafetten der Carronaden werden durch Takel seitwärts ausgerichtet. Das sind 4 Blöcke pro Geschütz, also 32 Stück. Dazu kommen 64 Augbolzen, geformt aus 0,8 mm Kupferdraht. Diese Takel nicht anzubringen wäre schade. Inzwischen habe ich -sehr vorsichtig- mit der Minibohrmaschine an den Lafetten die entsprechenden Löcher gebohrt, ohne Abzurutschen. Wenn ich die Takel jetzt nicht anbringe, wird es später bei all den Tauen nur schwieriger.
IMG_0012.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich arbeite mich abschnittsweise nach oben. So sehe ich schon mal das Resultat.
IMG_0009.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Einige der Blöcke müssen noch abgeschnitten werden. Eine Seite muss dann noch bearbeitet werden. Dafür halte ich den Block mit einer Spitzzange fest und runde die Seite mit Sandpapier. Anschließend werden sie auf Draht aufgereiht, gebeizt und mit Schnellschliffgrund gestrichen. Habe gerade mit Hilfe des jüngeren Sohns -wieso können die das?- das neue i pad zum Fotografieren ausprobiert. Aufnahmen sind viel besser.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Dafi, Davon gebe ich keine her, auch nicht den Vögeln! War sehr mühsam. Gestern abend der Gau, Projektende gar! Ich trage das Modell auf dem Ständer die Treppe hoch und stolpere auf der letzten Stufe. Versuche Ständer, mich und das Schiff zu halten. Die Hamilton fällt auf den Boden, die Wange des Ständers stößt durch den Rumpf. Das Unterwasserteil geborsten, ein Titanikhafter Riss. Später, nachdem ich mich beruhigt hatte, wurde die Behebung des Schadens eingeleitet. Die kleine Luke vorn wurde abgenommen, die Schadensstelle mit Leim versehen und durch die Lukenöffnung wurde mit einem abgerundeten Holzstab die Beschädigung wieder nach außen gedrückt. Dabei habe ich von außen gegengehalten. Für solche Tätigkeiten bringe ich ausreichend Erfahrung mit, ich gehöre nämlich zu der Generation, die die Roststellen und Beulen an ihrem Käfer selbst beseitigt haben. Anschließend wurde die Schadstelle innen mit Ponalleim überstrichen. Heute morgen wurde mit Sandpapier nachgearbeitet und mit Holzkitt geglättet. Der Germanische Lloyd und ich haben die Fahrfähigkeit zertifiziert, das Projekt geht weiter. Die Stelle ist wieder ganz glatt, ich muss nur nochmal Fahrbe aufsprühen.
IMG_0020.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier stelle ich die Takel für die Lafetten der Carronaden her. Eine Vorrichtung mit 2 Nadelspitzen hilft mir den Abstand einzuhalten.
IMG_0021.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Willi Recht hast Du! Es gibt höhere Werte. Für mich sind das Familie und Gesundheit. Unser Hobby ist aber auch wichtig. Es macht mich zu einem zufriedeneren Menschen. Als ich noch in der Schule war und mich über Schüler geärgert habe oder mit mir selbst unzufrieden war, wenn ich den Stoff nicht gut rüberbringen konnte oder überreagiert habe, dann ging ich für 2 Stunden in meine Werkstatt. Also therapeutisches Basteln. Wenn ich dann mit einer Handvoll Blöcke wiederkam, war ich zufrieden, zumal es in der Schule oft dauert, bis Ergebnisse sichtbar sind. Die Bilder der Capman Fregatte will ich in einen eigenen Thread in der Galerie zeigen, sie weichen ja von Deinem Thema ab.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!