Das läuft ja prima. Dass der Tannenbaum bislang nicht in den Rekonstruktionen bearbeitet wurde ist natürlich ein Unding - gut dass du daran gedacht hast ;-)
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Mit einem herzlichen "hello" an Alle und meinem besten Dank für die freundlichen Kommentare möchte ich die "Echtsegler" um ihre geschätzte Stellungnahme bitten: Es wird nun Zeit, über die Gestaltung der Besegelung auf der Beagle nachzudenken. Ich möchte diesmal aber nicht alle Segel setzen, auch nicht alle reffen, sondern mich dazwischen bewegen, d.h. einen Segelzustand, der nicht volle Fahrt darstellt, sondern vielleicht eine Durchfahrt in einer engeren Passage o. Ä., wo man mit nur einigen Segeln durchzukommen versucht. Aber welche waren das? Die Untersten, die Schratsegeln, oder eher die Zweituntersten in Kombination mit einigen Längssegeln? Es geht mir darum, nicht zu viel von dem Deck zu verstecken, war ja mühsam genug, deshalb würde ich gerne auf die Großsegel verzichten. Aber wie stellt sich das dar, seglermäßig? Welche Segel würde ein Kapitän setzen, um eine Minimumfahrt bei leichtem Wind zu erreichen?
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Auf Abbildungen von Martens und Pritchett wird die Beagle in der Magellanstraße ohne Fock- und ohne Großsegel dargestellt. Lediglich die Mars und Bramsegel sind gesetzt sowie die Besangaffel. In der Prichett-Abbildung von 1890 (etwas spät...) wird außerdem ein Klüver und ein Außenklüver dargestellt. Ich halte diese Besegelung für den Modellbau nachezu ideal, denn sie zeigt sowohl die Segel in mittlerer Höhe, oben noch ein bissel was vom Mast, und unten hast du freie sich auf das gelungene Deck.
Danke , Bodo, für Deine Ausführungen, sie haben was für sich! Letzten Endes läuft es ja auch darauf hinaus, wenn man das Deck nicht zu sehr verstecken will. Ich war nur unsicher, man findet nämlich auch viele Bilder, bei denen oben alles gerefft ist, und nur unten ist gesetzt, also das Gegenteil dessen, was Du meinst. Optisch finde ich es ausgewogener, wenn oben gesetzt ist, aber mir fehlt ja leider die "seamanship", und da hilft ja nicht die Ästhetik, sondern nur seglerisches Wissen. Aber ich habe ja noch etwas Zeit, mal sehen.....
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Hallo Walter Im Zusammenhang mit den hier erwähnten Bildern sollte dann aber nicht unerwähnt bleiben, dass es sich zumindest bei dem Bild von Pritchett um eine Situation handelt, in der das Schiff keine Fahrt hat, sondern gestoppt liegt und Du willst ja kleine Fahrt zeigen, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Die Rahen am Großmast sind backgestellt (der Wind fällt von vorne ein und drückt die Segel gegen den Mast) möglicherweise ist das Schiff in Begriff, Anker zu setzen und dann, wenn genug Ankerkabel gesteckt wurde, weitere Segel einzuholen.
Auf dem Bild von Martens kann man das nicht genau sehen, da nicht erkennbar ist, wie die Segel hinter dem Fockmast stehen.
Nur unter Marssegeln zu fahren, war aber nicht unüblich, zumindest nicht in der Kriegsmarine. Soviel ich weiß war die übliche Gefechtsbesegelung die, dass alle unteren Segel, bis auf den Besan, weggenommen wurden. Das mag zum einen an der Brandgefahr gelegen haben, ich vermute aber eher, dass die Schoten und Halsen der Untersegel im Gefecht kaum zu bedienen waren, weil dann deren Bedienmannschaften den Geschützbedienungen im Weg gewesen wären.
Bei der Durchfahrt einer Engstelle (Flussmündung, Durchfahrt zwischen zwei Inseln, Meerenge u.ä.) könnte eine solche Besegelung auch sehr sinnvoll sein, da in Höhe der Marssegel eher mit gleichmäßigen, nicht durch (evtl. bewaldete oder bebaute) Ufer gestörten und verwirbelten, Winden gerechnet werden kann, als das noch in Höhe der Untersegel der Fall ist. Dann ist das Schiff aber auf Kurs und alle Rahen sind diesem Kurs entsprechend angebrasst und alle Schratsegel stehen auf dem richtigen Bug (die Schoten der Leeseite sind dichtgeholt, die auf der Luvseite haben Lose und liegen über dem darunter befindlichen Stag).
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
....."Dann ist das Schiff aber auf Kurs und alle Rahen sind diesem Kurs entsprechend angebrasst und alle Schratsegel stehen auf dem richtigen Bug (die Schoten der Leeseite sind dichtgeholt, die auf der Luvseite haben Lose und liegen über dem darunter befindlichen Stag). Guten Abend, Willi, vielen Dank, ich denke, daran werde ich mich entlanghanteln!
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Hallo Bodo! Ich habe mir jetzt die ganze Baugeschichte nochmals angesehen und jetzt erst Deine Frage bzgl. Ankerspillkurbeln verstanden: Natürlich muß eine der anderen gegenüberstehen, so zeigt es auch KHM. Es war so, daß ich die Kurbeln - eher zufällig- mit etwas Spiel eingebaut habe, so fielen eben beide nach unten. Wurde korrigiert, vielen Dank für den Hinweis! Sind schon ein paar Füchse mit Adleraugen unterwegs hier in diesem Forum....!
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Diskutieren ist ja ganz schön, aber ich bin der Meinung, es muß auch gebaut werden, ich will's ja unterm Weihnachtsbaum stehen haben! Die Stagsegel sind gesetzt, uff!