Hallo Frank, ich versuche mal meine Variante zu beschreiben (Link, #188). Den "Taukringe" habe ich getrennt hergestellt. Dazu habe ich das Taumaterial in verdünntem Ponal eingeweicht, über einen Bohrerschaft wild aufgewickelt und trocknen lassen. Den Läufer vom Kanonentakel habe ich ganz einfach gerade auf den Deck an der gewünschten Stelle mit Kleber angeheftet und darauf den Wickel geklebt. Dabei muß natürlich die Einlaufrichtung, d.h. ein richtiger Übergang vom geraden Ende des Takels und der Drehrichtung des Wickels beachtet werden. Man kann es ganz gut hinbekommen, so daß man nicht sieht, daß es in Wirklichkeit zwei Teile sind. Ob es nun realistisch ist, daß diese Tauwickel einfach auf dem Deck liegen, dazu gab es hier im Forum schon verschiedene Meinungen.
Ich hatte diesen Post irrtümlich erst in einem anderen Faden untergebracht, aber jetzt ist er ja hier:
Zu dem Problem: Ich würde mich für den Holzleim entscheiden, er ist nicht aggressiv und verfärbt das Garn nicht. Man muss dem Bunsch aber die nötige Abbindezeit lassen, ohne dass er bereits voll ausgehärtet ist (dann lässt er sich kaum von dem Wickeldummie ziehen und er soll ja auch auf Deck noch ein bisschen formbar sein). Mir scheint der Durchmesser der Taubunschen zu klein für das verwendete Garn zu sein. Welchen Durchmesser ein Garn verträgt, ohne dass die Bunschen unter Spannung wieder aufspringen kann man testen, in dem man eine Länge Garn in die Finger nimmt und eine lockere Schlaufe schlägt. Diese zieht man dann langsam immer weiter zusammen, bis sie aufspringt und das Garn sich streckt. Der zuletzt erreichte Durchmesser der geschlossenen Schlaufe zeigt den Durchmesser der ohne große Spannung legbaren Buchten.
Exkurs: Dieser kleine Kniff ist auch für die RC-Kapitäne nicht ohne Bedeutung. Man kann so den Durchmesser der Blockscheibe ermitteln, der mindestens nötig ist, um funktionsfähige und dabei möglichst reibungsarme Blöcke herzustellen. Das ist wichtig, denn die Umlenkung von ferngesteuerten Funktionen über Modellblöcke läßt die Reibungswerte schnell zu Werten steigen, die die Möglichkeiten der Servos oder Winden überschreiten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo zusammen. Danke an @bernd , @Willi und @Windgesicht ,Peter ,für Eure Tipps die ich versuche umzusetzen. Ich glaube das mein selbst geschlagenes Tau zu hart geschlagen ist und es deshalb so störrisch ist beim wickeln. Mal sehen was die neuen Versuche bringen. Lieben Gruß Frank
Vielleicht kann auch ein Kupfer- oder Messingdraht im Zentrum des Tau`s die Formbarkeit gewährleisten? Ob der Draht das bei dem Maßstab schafft kann ich nicht sagen - müsste man probieren.
Hallo zusammen. Ich habe unter Anwendung aller Tipps heute einige Takel an den Kanonen angebracht. Mit Hilfe eines Trinkröhrchens ,um das ich den Läufer der Takel gewickelt und mit verdünnten Pokal eingepinselt habe, ging die Formgebung ganz gut. Das ganze mit einer Haarklammer fixiert getrocknet brachte das folgende Ergebnis. 20180728_183207.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auch hier wieder eine gute pragmatische Lösung Ist bei mir aber ähnlich. Seit ich Modellbau mache verschwinden im Haushalt hin und wieder diverse Utensilien (auch Haarklammern)
Hallo zusammen. Der Hitze der vergangenen Tagen zum Trotz habe ich alle vorbereitenden Arbeiten zum Kanonen takeln abgeschlossen. Neben den 112 Takeln wurden auch die 28 Brooktaue gefertigt. Nun habe ich an diesem Wochenende auf dem unteren Batteriedeck auf der Backbordseite 14 Stück fertig getakelt. Irgendwie sind mir die Decksbalken ausgegangen und musste daher 2 mal je 2 Ringbolzen auf einem Decksbalken befestigen. Ist bestimmt nicht historisch korrekt habe aber keine andere Lösung gefunden. Hier mal die Bilder dazu. 20180812_180946.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo zusammen, vielen Dank für die vielen Likes. Hallo @victory78 , Matthias. Ich weiß es nicht. Ich habe 2 Ringbolzen eingebaut in der Vermutung das ein einzelner nicht die Kraft von 2 Takel bzw. Geschützen aushält. Lieben Gruß Frank
Hallo zusammen, Hallo @achilles , Volker. Wenn Die Rückholtakel nur auf den Leesetigen Geschützen dargestellt werden sollten wo verbleiben die Takel der Luvseitigen Geschütze? Werden sie an den Ringbolzen in der Bordwand, aufgehangen oder wo anders verstaut? Oder kann man , vorausgesetzt das Schiff durchbricht eine Blockade, beide Seiten mit den Rückholtakeln versehen? Fragen über Fragen. Lieben Gruß Frank
Bei meinem Geschütz ( Decksausschnitt ) habe ich -obwohl es nur ein 10- Pfünder ist- zwei Rückholtakel angesetzt, aber nur um das Deck nach hinten nicht zu verlängern. Normalerweise gibt es zwei Rückholtakel nur ab Kaliber 32, wie Daniel auch schon bemerkte.
Kanonentakel 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Kanonentakel 2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Unglücklicherweise hat Mondfeld auch nur eine Darstellung mit zwei Rückholtaljen in seinem Buch. Die vorstehende Regel gilt aber uneingeschränkt. Keinesfalls solltest du die Kanonen der Leeseite 'gezurrt' ( auf Fahrt ) darstellen. Du hast bei deinem Modell die Stückpforten ohnehin alle geöffnet, also "Klar Schiff zum Gefecht". Im Gefecht gibt es Wendemanöver, auch taucht der Feind auf der anderen Seite auf d.h. die Kanonen auf beiden Seiten sind zum Feuern oder zumindest zum Laden bereit.
Du siehst außerdem, die Rückholtakel laufen parallel. Keinesfalls -wie du auch richtig annimmst- laufen zwei Rücktakel auf einen Ringbolzen.
Hallo Frank, interessante Frage, die vermutlich nur jemand beantworten kann, der dabei gewesen ist und die im Zweifelsfall abhängig von der Windrichtung und -stärke war. Bei einem Blockadedurchbruch vor dem Wind konnte man sicher auf sie verzichten. Da die Rückholtakel in den Schiffstakellisten der damaligen Zeit, im Gegensatz zu allen anderen Geschütztakeln, meist nicht aufgeführt wurden, ist anzunehmen, dass sie eher als Hilfstakel galten und weniger als von uns gedacht zum Einsatz kamen. Ihr Lagerungsort bei Nichtgebrauch bleibt wohl unserer Phantasie überlassen. Um auf den Kanonendecks die Übersicht zu behalten könnte ich mir jedoch vorstellen, dass man sie im Orlop bis kurz vor dem Gefecht verstaut hielt.
Meines Erachtens ( und nicht nur deswegen ) liefen die Kanonen nach dem Abfeuern nicht so stark zurück, wie es uns mancher Hollywood- Streifen vorgaukelt, vor allem nicht bei den großen Kalibern. Um wieder mit den Auskratzern -und Wischern, den Ladeschaufeln und Setzern wieder frei hantieren zu können, waren die Rückholtaljen notwendig und kein Luxus, den man irgendwo verstaute. Es gibt Berichte, in denen von Bord- an Bord- Kämpfen erzählt wird, bei welchen die Kanoniere angeblich auf den gegnerischen Kanonenrohren standen oder balancierten, um die eigenen Kanonen zu laden ( halte ich für nicht sehr glaubwürdig ), sagt es aber doch genügend darüber aus, dass die Kanonen eben nicht weit genug zurückliefen.
Auf einer Festung über Falmouth in Cornwall habe ich eine Vorführung des Abfeuerns eines 32- Pfünders miterlebt. Ein gewaltiges Getöse, bei dem man meinte, der Boden hätte zwei Ebenen und der gewaltige Knall, gegen den hiesige Feuerwerke nur 'Patscher' sind, und.....eineinhalb Meter lief die Lafette zurück !!! Es dürfte nicht soviel ausmachen, dass kein Geschoss geladen wurde.
Hallo zusammen. Es ist vollbracht. Ich habe heute den Einbau und die Takelung der Kanonen auf dem unteren Batteriedeck fertig gestellt. Da es viele verschiedene Meinungen über die Anzahl und Anbringung der Rückholtakel gibt und ich alle Lafetten für derer zwei ausgestattet habe, habe ich auch beide auf Steuer- und Backbord angebracht. Jetzt werde ich mir Gedanken machen was noch alles auf diesem Deck herzustellen ist bevor ich die Decksbalken des nächsten Decks herstellen und einbauen werde. Hier jetzt ein paar Bilder. 20180831_194729.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)