Hallo zusammen, ich habe alle Decksbalken eingepasst, mit Ballenmatierung eingerieben und final angebracht. Weiterhin wurden einige Stützsäulen und die Abfangebalken des vorderen Spill's eingebaut, dort ist schon eine Stützsäule zu sehen die anderen folgen noch. Jetzt geht's für 10 Tage in den Urlaub. 20180925_201109.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo zusammen und vielen Dank für Euer Lob. Ich habe für das zweite Deck gestern eine Schablone aus Pappe erstellt und dort alle eingebauten Decksbalken eingezeichnet. Vom Heck beginnend habe ich auf dieser Schablone Steuer-und Backbordseitig je 7 Plankengänge und mittig 14 Plankengänge gezeichnet. Um mal zu sehen was am Ende dann noch von den Kanonen des darunter liegenden Deck zu sehen ist habe ich mal an 6 Stellen die nicht zu beplankenden Stellen ausgeschnitten. Hier mal die dazu gehörigen Bilder. 20181007_200632.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
viel sieht man dann wirklich nicht mehr zumal ja noch weitere Decks folgen, das wird immer weniger. Vielleicht ist es die Mühe wert, alle Decks als Kartonschablonen mit improvisierten Balken einzubauen um einen Gesamteindruck zu bekommen.
Hallo Matthias. In der Tat wird mit den nächsten Decks noch weniger zu sehen sein da dann die Decksbalken um den halben Abstand versetzt sind. Ob es in der Mitte tatsächlich 14 Plankengänge werden muss ich erst noch sehen wenn ich das Deck komplett gezeichnet habe, sprich die Grättings. Dann h Kann ich auch die Breite des in der Mitte zu beplankenden Bereiches festlegen. Frage an die Experten: Könnt Ihr mir Tipps geben wie Breit die Grättings sein müssen, aus den Plänen bekomme ich nur die Länge heraus. Es gibt nur von den Oberen Deck eine Draufsicht wo die Breite zu sehen ist . Sind die Grättings auf allen Decks gleich breit? Fragende Grüße von Frank
Hallo Frank, nein, die Grätings auf den jeweiligen Decks sind unterschiedlich breit. Sogar auf dem gleichen Deck können sie in ihrer Breite variieren. In sich verengenden Deckabschnitten (Bug, Heck) findet man darüber hinaus einzelne Grätings mit in sich unterschiedlicher Breite, d.h. ihre vordere und hintere Begrenzungen sind ungleich breit. Kriterien für die Breiten waren: Lage und Anzahl der Längsversteifungen (carlings bzw. Setzweger), Nutzung der Decksöffnung (Grätings über Ladeluken waren beispielsweise breiter, als Grätings zur Belüftung über den Ofen), Belastung der Decks durch Geschütze u.a.m.. Da sich die meist durchgehende Lage der carlings ("tiers", auf den Kanonendecks großer Einheiten meist 3 parallel verlaufend pro Schiffsseite) je nach Decksbreite veränderte und den Grätingseiten in ihrem Verlauf dem angepasst waren, kann die Breite selbst auf dem gleichen Deck manchmal unterschiedlich sein (siehe auch mein Baubericht von der Queen Charlotte). Die durchgehenden Balkenlagen (side tier, middle tier, midship tier) wurden je nach Decksbreite in unterschiedlichen Abständen zur Schiffsmitte gelegt (z.Bsp. 74er lt. Goodwin: side tier: 17 Fuss Abstand zur Schiffsmitte, middle tier: 10 Fuss, midships tier: 3 Fuss 3inch). Durch den Seiteneinfall der Schiffe verkleinerten sich diese Abstände mit zunehmender Höhe der Decks über der Wasserlinie und damit auch die Breite der Decksöffnungen. Auf Decks mit geringerer Belastung, z.Bsp. Back, QD oder Poop bzw. ohne carlings und ledges (Längstraversen) hielt man aus Stabilitätsgründen die Grätingbreite meist enger. Zusätzlich wurden hier die Deckbalken in kürzeren Abständen gelegt. Ausgenommen von diesen Ausführungen sind natürlich die sogen. "scuttles" als Zugänge zu den einzelnen Magazinen und Lagerräumen. Ihre Lage war häufig unabhängig von der unterliegenden Balkenkonstruktion. Wieweit nun die Abstände und Anzahl der "tiers" bei der RW waren, ist mir leider nicht bekannt. Da die o.a. Balkenzüge bei großen Schiffen jedoch meist in Dreierreihen/Seite verlegt war, könnte man die Grätingbreite, gleiche Abstände der Reihen vorausgesetzt, in etwa schätzen. Auf den untern Decks sollten sie demgemäß etwas breiter sein als oben. Grüße Volker
Hallo @achilles , Volker. Lieben Dank für diese vielen Hinweise, mir brummt gerade der Schädel wegen den ganzen Fachausdrücken. Werde am Wochenende mal die Grättings des oberen Decks und in der Kuhl messen und danach für das untere Deck die Grättings zeichnen und Dich , und den anderen natürlich auch, zur Begutachtung vorlegen. Ganz lieben Gruß Frank
Hallo Frank, tut mir leid, dass ich Dich so "überschüttet" habe. Ähnlich ging es mir bei der Recherche zur Queen Charlotte: Unzählige Daten über die Deckskonstruktion mussten gesucht und sortiert werden, ob das nun die Höhe und Dimensionen der Lukenrandhölzer, der Balkenstärke, der Setzweger u.v.a.m. war. Da allerdings aus Deiner Epoche nur wenig Maßangaben vorliegen, hast Du eigentlich jeden persönlichen Freiraum. Insofern sehe es nicht eng und vorgegeben. Es sollten lediglich Randanmerkungen zu Deiner Frage sein -:)
Erst mal noch kurz durchschnaufen und dann sach ich mal so: Langsam wird Deine RW dramatisch schön und zerbrich Dir nicht den Kopp, was der Onkel Volker da rausgelassen hat, is gar nich mal so richtig......nein Quatsch...is der Kaffee...glaub ich....."hicks"
Ne ernsthaft, das hat Volker schon gut erklärt. Das verhält sich genau wie bei der Verjüngung der Deckplanken darüber, die werden bugwärts und nach achtern auch verjüngt, nicht nur der Optik wegen, sondern auch aus Gründen der Festigkeit der einzelnen Holzverbindungen. Ohne heutige Zeiten mit fetten Bolzenschrauben, Spax und Holzleim, war es enorm wichtig, daß alle zu verbindenden Teile so miteinander verbunden wurden, daß die größtmögliche Festigkeit erreicht wurde. Dies galt auch für die Längs- und Querverstrebungen unter den Geschützen. Hier mußten diese "Unterverstebungen" dem "Laufweg" einer Lafette "dienlich" sein. Im Mittschiffsbereich ergab sich das von alleine, da die Bordwände über einen längeren Bereich hinweg parallel zur Mitte verliefen. Anders am Bug und achtern, da änderten sich die Winkel, die Bordwände verliefen mehr in Richtung Schiffsmitte hin und somit auch die Pforten und die dazugehörigen Geschütze. Folglich mußte auch das "tragende Gehölz" darunter angepasst sein. In Bereichen, in denen es besonders "eng" für Geschütze wurde, also bei den vordersten Geschützen, wurde auch der Abstand von Bordwand zu Schiffsmitte hin langsam eng und somit auch für die Längs- und Querverstrebungen (carlings and ledges). Somit kam es auch vor, daß aus z.B. 2 Reihen von Verstrebungen (two tiers) nur noch eine Reihe wurde, also nur noch ein einziger Längsträger pro Seite. Ich glaube das ist sogar auf Deckplänen im "Rees 1819" zu sehen.
Übrigens, die "carlings" (dt. Scheerstöcke od. Klamaien) sind die starken Querträger, die zwischen die Deckbalken eingelassen sind und in "Längsrichtung" des Schiffes verlaufen. Die "ledges" (dt. Rippen od. Ribben) sind die etwas dünneren Leisten, die zwischen den Scheerstöcken eingelassen sind und somit in dieselbe Richtung wie die Deckbalken zeigen. Sie bilden, zusammen mit den liegenden und hängenden Knien (zumind. deren Oberseiten), die Auflage für die Deckplanken.
Die HMS Prince von 1670 z.B. hat auf allen Decks nur eine Reihe von Scheerstöcken pro Seite. Bei der RW sind vermutlich 2 Reihen realistisch, da die Decks ja doch ein wenig breiter waren als bei der Prince und auch die Schiffbautechnik einige Fortschritte aufzuweisen hatte, u.a. eben das "Einziehen" (od. Einscheeren) von mehr Scheerstöcken und Rippen zur Verbesserung der Festigkeit des Schiffskörpers und zur besseren "Unterlage" für die Lafetten.
Wie sehen denn die Deckpläne von Euromodel dazu aus ?